Am 9. Oktober 2025 traten US-Sanktionen gegen Serbiens größten Ölkonzern NIS in Kraft – wegen mehrheitlich russischen Eigentumsanteilen. Das soll die Finanzierung des Ukrainekriegs durch russische Energiegelder unterbinden. Präsident Aleksandar Vučić (SNS – Serbische Fortschrittspartei) warnte vor schweren Folgen: Ohne zusätzlichen Ölnachschub könne die Raffinerie in Pančevo nur bis zum 1. November betrieben werden. Wenige Tage später erklärte er jedoch, dass keine größere Energiebedrohung bestünde – nach Gesprächen mit russischen Vertreter*innen. Vor dem Inkrafttreten der Sanktionen belieferte NIS viele Großabnehmer*innen, die nun auf Importe umsteigen mussten. Laut Tomislav Mićović vom Verband der serbischen Ölgesellschaften ist der Markt zwar derzeit gut versorgt, doch die aktuellen Lösungen seien nur kurzfristig tragfähig. Ministerin Dubravka Đedović Handanović (parteilos) betonte, Serbien werde NIS nicht verstaatlichen. Die Gespräche mit Russland würden fortgesetzt. Den Mehrheitsanteil an NIS übernahm 2008 die russische Gaspromnjeft für 400 Millionen Euro. Dies war Teil eines größeren Energiepakets mit Russland, das unter anderem den Bau der Gaspipeline South Stream durch Serbien vorsah. Diese wurde jedoch nicht gebaut und später durch die "Turkish Stream"-Pipeline ersetzt.