Die Gassparte der Zagreber Stadtwerke "Gaswerke Zagreb – Versorgung" (GPZO) hat einen weiteren lukrativen Auftrag verloren, nämlich die Gasversorgung staatlicher Institutionen wie des kroatische Parlaments, der Universität Zagreb und der Polizei. Im Vorjahr gewann sie diesen Auftrag im Wert von 43 Millionen Euro noch, bewarb sich heuer aber gar nicht erst. Dies setzt eine Reihe von geschäftlichen Fehlschlägen fort – bereits Anfang des Jahres verloren die GPZO die Versorgung von 247 städtischen Einrichtungen, darunter Krankenhäuser und Schulen. Dadurch gingen dem Unternehmen weitere zwölf Millionen Euro Einnahmen verloren. Die Unternehmensleitung gab damals an, dass dies nur etwa fünf Prozent des Gesamtgeschäfts ausmache. Unter den Beschäftigten wächst nun aber die Unruhe. Gewerkschaftsvorsitz Vlatko Kotnik kritisiert das verspätete Handeln der Geschäftsführung scharf: Obwohl eine Bürgschaft über 290.000 Euro hinterlegt wurde, sei keine vollständige Bewerbung erfolgt. "Man kann nicht eine Bürgschaft abgeben und sich dann verhalten, als ob einen der Auftrag nichts angeht", so Kotnik. Die Stadtwerke versuchen indes zu beruhigen. Der Fokus der GPZO liege weiterhin auf der Versorgung privater Haushalte, nicht auf Großkund*innen. In der Presse mehren sich die Zweifel, ob es sich um eine Strategie oder um Missmanagement handelt.