Stadträtin Barbara Novak trifft stellvertretende Bürgermeisterin von Krakau, Maria Klaman

Wie Städte Zukunft denken: Wien und Krakau im Austausch über Digitalisierung und Künstliche Intelligenz

3.10.2025

Wie können Städte im Zeitalter von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz ihre Dienstleistungen verbessern und lebenswerte Räume gestalten? Mit dieser Frage beschäftigte sich eine Wiener Delegation unter der Leitung von Barbara Novak, Amtsführende Stadträtin für Finanzen, Wirtschaft, Arbeit, Internationales und Digitales, die Anfang Oktober Krakau besuchte. Begleitet wurde sie unter anderem vom ehemaligen österreichischen Bundeskanzler Franz Vranitzky. Auf dem Programm standen Gespräche im Krakauer Rathaus mit der stellvertretenden Bürgermeisterin, ein Besuch der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau sowie ein Wiener Abend, bei dem über zukünftige gemeinsame Projekte gesprochen wurde.

Die Digitalisierung ist für Wien ein äußerst wichtiges Thema. Am 3. Oktober 2025 traf daher die Wiener Delegation im Krakauer Magistrat die stellvertretende Bürgermeisterin von Krakau, Maria Klaman, den Hauptstratege für die Informatisierung der Stadt und den Direktor des IT-Servicezentrums der Stadt Krakau. Der Fokus der Gespräche lag auf der Digitalisierung der Städte – darunter der Entwicklung intelligenter Lösungen, IKT-Technologien und des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz im öffentlichen Dienstleistungsmanagement. Dabei ging es um den Austausch bewährter Praktiken, Kooperationsmodelle mit Bürger*innen sowie Werkzeuge zur Förderung von Innovationen. Krakau stellte unter anderem seine Aktivitäten zur Entwicklung eines digitalen Zwillings der Stadt vor, mit besonderem Fokus auf das Verkehrssystem, sowie die Arbeit an der Integration von Künstlicher Intelligenz in das operative Stadtmanagement.

Stadträtin Barbara Novak hob hervor, dass Wien in der Digitalisierung bereits weit fortgeschritten sei und sich vor allem auf Bau, Infrastruktur und Technik fokussiere. Sie zeigte sich beeindruckt von der klaren und konsequenten Digitalstrategie Krakaus sowie von digitalen Lösungen wie dem polnischen "Profil Zaufany" (Vertrauensprofil) und der App mObywatel, die Millionen Menschen nutzen.

Kranzniederlegung in Auschwitz

Die Delegation um Stadträtin Barbara Novak besuchte auch die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau, wo sie einen Kranz zum Gedenken an die Opfer des nationalsozialistischen Völkermords niederlegte. Der Besuch hinterließ tiefe Eindrücke und die Stadträtin betonte, dass "Niemals vergessen" für sie nicht bloß ein Ausdruck sei, sondern ein Auftrag, Menschlichkeit, Freiheit und Gerechtigkeit jeden Tag zu verteidigen.

Wiener Abend in Krakau

Den Abschluss des Besuchs bildete ein Wiener Abend im Dworek Białoprądnicki, organisiert vom Internationalen Büro der Stadt Wien in Krakau. Ehrengast war der ehemalige österreichische Bundeskanzler Franz Vranitzky. Neben zahlreichen Vertreter*innen der Krakauer Stadtverwaltung und kommunaler Unternehmen nahmen auch die Mitglieder der Wiener Delegation teil.

Der Leiter des Wiener Büros, Krzysztof Nowak, erinnerte in seiner Begrüßung an die langjährige Zusammenarbeit beider Städte – etwa im Bereich des U-Bahn-Baus und bei digitalen Workshops. In ihrer Ansprache betonte Stadträtin Barbara Novak, dass es ihre erste Auslandsreise in der neuen Funktion sei, und hob die enge Verbindung zwischen Wien und Krakau hervor. Beide Städte teilten nicht nur eine lebendige Erinnerungskultur, sondern auch eine starke soziale Haltung und den Anspruch, Orte des Zusammenhalts zu sein. Städte seien, so Novak, das Fundament der Demokratie – zugleich Innovationstreiber und Räume, in denen Menschlichkeit spürbar wird.

Musikalisch gestaltet wurde der Abend von Studierenden der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK). In Anlehnung an das Strauss-Jahr in Wien sorgten sie mit klassischen Wiener Klängen für besondere Atmosphäre und entführten die Teilnehmenden für einen Moment in die musikalische Welt Wiens. Mit drei beschwingten Polkas begeisterten sie das Publikum.

Weitere Informationen

Stadt Krakau
Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau
Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK)
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