Präsentation der Flüchtlingshilfe Wien

Bildung und Integration: Expert*innen aus Breslau und Kattowitz in Wien

23.9.2025

Die Themen Schule und Integration brachten eine hochrangige Delegation aus Polen in die österreichische Hauptstadt. Von 23. bis 24. September begrüßten dahingehend Bildungsexpert*innen unterschiedlicher Wiener Institutionen mehrere Vertreter*innen des Magistrats der Stadt Breslau, des Magistrats der Stadt Katowice und Vertreter*innen des UNICEF Refugee Response Office (RRO) in Warschau.

Die vom Warschauer RRO koordinierte Studienreise nach Wien wurde von der EU-Kommission im Rahmen des Mechanismus "Technical Support Initiative – Project Development of a Framework for Long-Term and Sustainable Inclusion of Migrant and Refugee Children in Education" gefördert. Besonderes Interesse der polnischen Expert*innen galt den in Wien eingesetzten strukturierten Modellen der schulischen Integration, außerschulischen Bildungsprogrammen, Formen der Unterstützung für Kinder mit Migrationshintergrund sowie Weiterbildungsangeboten für Lehrkräfte im Bereich Diversität.

Wien als Stadt der Menschenrechte

Beim ersten Termin stand ein Besuch der beim Fonds Soziales Wien (FSW) angesiedelten Flüchtlingshilfe Wien am Programm. Dort ging es etwa um die Familienunterstützung und schulische Integration von Geflüchteten und Schutzbedürftigen. Der FSW koordiniert seine Integrations- und Bildungsmaßnahmen zusammen mit den entsprechenden Bildungseinrichtungen, um hier schnell eine Grundversorgung sowie Fortbildungsmöglichkeiten anbieten zu können.

Danach begrüßte das Menschenrechtsbüro der Stadt Wien die Delegation. Wien setzt sich aktiv für hohe menschenrechtliche Standards ein – bereits 2015 rief die Stadt beispielsweise die Fokusgruppe Kinderrechte ins Leben. Auch die EU-Projekte "Rights Cities" und "Must-a-Lab" im Kontext der Wiener Menschenrechtsbezirke tragen zum Erhalt dieser Standards in Wien bei, wie das Menschenrechtsbüro betonte.

Fachaustausch mit der Bildungsdirektion für Wien

Am zweiten Tag der Delegation gab es ein Gespräch mit Expertinnen der Bildungsdirektion für Wien, die einen Einblick in die Struktur und Organisation der Orientierungsklassen gewährten. Diese sind für Jugendliche gestaltet, die mit nur wenig oder gar keiner schulischen Vorerfahrung nach Österreich kommen. Danach ging es um das Personal zur Unterstützung des Integrationsprozesses und um die Frage, wie Lehrer*innen sowie Sprach- und interkulturelle Assistent*innen rekrutiert und ausgebildet werden. Auch die Koordination zwischen Schulen und anderen Institutionen beziehungsweise Akteur*innen (etwa NGOs) war eines der zentralen Themen. Abschließend informierte sich die Delegation über die Bewertungsinstrumente der Orientierungsklassen und Integrationsprogramme, aber auch über bewährte Wiener Verfahren für die Integration von Schüler*innen mit Migrationshintergrund.

Der letzte Fachaustausch führte die Expert*innen zum Verein für interkulturelle Gesundheitsförderung (AYFA), wo ihnen aktuelle Projekte zur Unterstützung von Schüler*innen, die von Krieg und Flucht betroffen sind, vorgestellt wurden. Der Verein bietet unterschiedliche Mentoring-Programme in Schulen oder auch in bei Familien zu Hause in ihren jeweiligen Muttersprachen an.

Weitere Informationen

Technical Support Instrument (Englisch) – Europäische Kommission
Flüchtlingshilfe Wien – Fonds Soziales Wien (FSW)
Menschenrechtsbüro – Stadt Wien
Bildungsdirektion für Wien
Verein zur interkulturellen Gesundheitsförderung