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CDU Berlins stellt kostenloses Schulessen für alle infrage

​Angesichts notwendiger Haushaltskürzungen in Berlin stellt die CDU (Christlich Demokratische Union Deutschlands) den Fortbestand des kostenlosen Schulmittagessens in Frage. Christian Gräff, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, äußerte Zweifel im Tagesspiegel: "Wenn die SPD das Mittagessen als wichtigstes Projekt ansieht, müssen wir überlegen, wie wir das finanzieren. Ist nicht der Sozialarbeiter in Klassen mit hohem Migrationsanteil wichtiger?" (SPD-Sozialdemokratische Partei Deutschlands). Gräff betonte, dass der Staat hoheitliche Pflichtaufgaben in Bildung, Sicherheit und Bürger*innenservice erfüllen müsse, bevor zusätzliche Projekte umgesetzt werden können. Innerhalb der CDU ist das Thema kein Tabu mehr. Zwei Milliarden Euro ließen sich nicht anders einsparen, so die Christdemokrat*innen, die die "Kostenlos-Politik" der SPD bereits in der Vergangenheit kritisiert hatten. SPD-Fraktionschef Raed Saleh lehnt eine Abkehr von der Gebührenfreiheit jedoch strikt ab und warnt die CDU vor einer entsprechenden Debatte: "Die Gebührenfreiheit ist eine Grundlage dieser Koalition und ein sehr hohes Gut. Das weiß auch der Koalitionspartner." Berlin steht in den kommenden Jahren vor massiven Einsparungen. Bereits für das laufende Jahr hat die schwarz-rote Koalition Kürzungen von rund 570 Millionen Euro beschlossen. Alle Senatsverwaltungen sollen in den kommenden Wochen zehn Prozent ihrer Mittel einsparen.


16.6.2024
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Verkehrssenatorin Berlins fordert zusätzliche Finanzquelle für den Nahverkehr

​Angesichts notwendiger Einsparungen im Berliner Landeshaushalt drängt Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU – Christlich Demokratische Union) auf eine zusätzliche Finanzierungsquelle für den öffentlichen Nahverkehr und schlägt eine verpflichtende Arbeitgeber*innenabgabe vor. "Wir müssen in die Diskussion kommen, wie der ÖPNV in Berlin auch aus anderen Mitteln finanziert werden kann", sagte Bonde bei einem Kongress der IHK. Das Land stehe vor großen haushälterischen Herausforderungen, die auch den Nahverkehr betreffen. Bonde betont die Notwendigkeit, Arbeitgeber*innen mehr in die Verantwortung zu nehmen. Sie verweist auf Wien, wo Unternehmen für alle Mitarbeiter*innen eine Abgabe an die Stadt zahlen, die dem Nahverkehr zugutekommt. Zudem fließen dort auch Parkgebühren in den ÖPNV. Bonde unterstützt zudem die Idee einer City-Maut, wie sie in Städten wie London umgesetzt wird. Diese Maßnahmen könnten eine "dritte Finanzierungssäule" bilden, die neben Steuern und Ticketeinnahmen den Nahverkehr finanziert. Die verkehrspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion (Bündnis 90/Die Grünen), Antje Kapek, unterstützt Bonde: "Volle Rückendeckung für diesen Vorstoß. Wenn die Einnahmen zweckgebunden für den Nahverkehr genutzt werden, bringt das Berlin richtig voran." Zusätzlich regt Bonde private Investitionen in den ÖPNV an. Öffentlich-private Partnerschaften könnten eine Möglichkeit sein, den Nahverkehr in Berlin zukunftsfähig zu finanzieren.​

10.6.2024
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Antisemitismus-Debatte: Unterstützung für TU-Berlin-Präsidentin

​129 Beschäftigte der Technischen Universität Berlin haben in einer schriftlichen Erklärung ihre "kritische Unterstützung" für TU-Präsidentin Geraldine Rauch bekundet und die "unverhältnismäßigen Anfeindungen gegen sie als Person" verurteilt. Während einige Mitarbeitende ihren Rücktritt gefordert habe​n, begrüßen die Unterzeichnenden Rauchs Entschuldigung für ihre Likes von antisemitischen Postings in sozialen Medien als ersten Schritt zur Aufarbeitung. Sie betonen Rauchs besonnenes Handeln bei sensiblen Themen und fordern eine sorgfältige Abwägung persönlicher Handlungen, insbesondere im Umgang mit antisemitischen Inhalten. Zudem appellieren sie an die Unterscheidung zwischen gerechtfertigter Kritik und ungerechtfertigter Hetze. Der Regierende Bürgermeister Berlins, Kai Wegner (CDU – Christlich Demokratische Union Deutschlands), kritisierte Rauch dafür, dem Ruf Berlins als Wissenschaftsstandort durch ihr Verhalten zu schaden: "Ich kann nur sagen, was sie gemacht hat, hat nicht nur der Technischen Universität geschadet, sondern dem Wissenschaftsstandort Berlin. Und das möchte ich ausdrücklich nicht." Wegner sagte zu Rauchs Entschuldigung, die Frage sei, wie ernst das zu nehmen sei. "Sie hat erklärt, sie wusste nicht so genau, was auf den Bildern zu sehen war. Ich habe mir das auch mal angeguckt, das war ziemlich eindeutig", sagte er. "Das alles Entscheidende ist aber gar nicht so sehr, was ich glaube oder ob mir das reicht, sondern: Wie werden die Gremien der Universität jetzt entscheiden? Da bin ich sehr, sehr gespannt."

4.6.2024
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Unterstützung für Berliner Einzelhandel

​Die Teilnehmer*innen des Zentrengipfels haben beschlossen, innerhalb eines Jahres gemeinsam mit Bezirken, Branchenverbänden und Unternehmen ein Konzept zu entwickeln, um den Einzelhandel zu unterstützen und geeignete Fördermittel zu identifizieren. Der Senat plant zudem die verstärkte Einführung von "Business Improvement Districts" (BIDs), in denen Unternehmen in einer bestimmten Straße oder einem Kiez zusammenarbeiten können, um ihr Umfeld zu verbessern und die Kosten dafür zu teilen. Durch eine geplante Gesetzesänderung soll die Teilnahme an diesen lokalen Zusammenschlüssen für Einzelhändler*innen obligatorisch werden, wodurch alle Einzelhändler*innen in ein gemeinsames Budget einzahlen, aus dem Maßnahmen finanziert werden. In Berlin gibt es bisher nur ein "Business Improvement District" in der City West. Anstatt neue Maßnahmen anzukündigen, ist geplant, bestehende Prog​ramme zu bündeln und gezielter einzusetzen. Zwölf der 80 Berliner Stadtteil- und Ortszentren sollen besonders im Fokus stehen, wobei jeder Bezirk ein Gebiet benennen musste, das im nächsten Jahr besondere Aufmerksamkeit erhalten soll. Zu den ausgewählten Standorten gehören unter anderem die drei Galeria-Filialen, die Ende August schließen sollen: Altstadt Spandau, Tempelhofer Damm und das Ring-Center an der Grenze von Lichtenberg und Friedrichshain-Kreuzberg. Es wird erwogen, einen dieser Standorte möglicherweise von der Schließungs​liste zu streichen. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Leopoldplatz in Wedding, wo die Galeria-Filiale bereits Anfang des Jahres geschlossen wurde.​

3.6.2024
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Via KI Berlins Schüler*innen zu neuem Denken anregen

​Seit rund anderthalb Jahren integriert das Team an der Marie-Elisabeth-Lüders-Oberschule (MELO) in Berlin-Schöneberg Künstliche Intelligenz (KI) in den Unterricht, um den Schüler*innen einen kritischen Umgang mit dieser Technologie beizubringen. Sie folgen den Empfehlungen des Landes Berlin für den Umgang mit KI-Anwendungen, die seit April 2024 in einer überarbeiteten Fassung vorliegen. Die Lehrkräfte haben ihren Unterricht mit d​er Einführung von ChatGPT im November 2022 angepasst, um die Schüler*innen zu neuem Denken anzuregen. Eine Umfrage der Vodafone-Stiftung zeigt, dass die allermeisten Jugendlichen erwarten, dass der Einsatz von KI im Unterricht zunehmen wird. Jedoch geben 76 Prozent an, dass KI an ihrer Schule gar kein Thema ist oder es keine einheitliche Regelung dazu gibt. Sie selbst nutzen für private und schulische Zwecke am häufigsten ChatGPT, gefolgt von Google Lens und DeepL.​ Lehrkräfte können von KI unterstützt werden, um Unterrichtsmaterialien anzupassen und individuelle Förderung zu ermöglichen. Die MELO-Schule ist gut ausgestattet und es gibt Lehrende, die früh Interesse an KI im Unterricht gezeigt haben. Nicht alle Schulen haben jedoch diese Voraussetzungen. Zudem müssten alle Schulen datenschutzkonforme KI-Tools verwenden, wie z. B. ChatGPT in der kostenpflichtigen Version. Es gibt kommerzielle Anbieter*innen, die KI-Dienste für Schulen anbieten, aber diese sind ebenfalls kostenpflichtig und reichen von Bewerbungstrainings bis hin zu interaktiven Geschichtsstunden mit historischen Persönlichkeiten.

3.6.2024
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Experte fordert Zuzugsbeschränkungen für Berliner Großsiedlungen

Das soziale Klima in Berlins Großsiedlungen steht unter Druck, wie Strukturdaten zeigen, die Expert*innen am 27. Mai 2024 im Stadtentwicklungsausschuss des Abgeordnetenhauses präsentierten. Die Veränderungen in der Bewohner*innenstruktur könnten zur Überforderung der Nachbarschaften führen, warnten die Wissenschaftler*innen und stellten drastische Forderungen auf. Eine Million Menschen – also jede*r vierte Berliner*in – wohnt in einer der 51 Großwohnsiedlungen der Stadt. Diese Zahl steigt, da neue Siedlungen an den Stadträndern entstehen und bestehende verdichtet werden. Laut einer Studie des Kompetenzzentrums Großsiedlungen e.V. ist der Anteil von Haushalten mit Transferbezug (19 Prozent) und von in Armut lebenden Kindern (43,8 Prozent) in großen Wohngebieten doppelt so hoch wie in anderen Berliner Quartieren. Besonders dramatisch ist die Situation in den westlichen Stadtbezirken, wo jedes zweite Kind unter Bürger*innengeld-Bedingungen aufwächst. Die Großsiedlungen sind ungleich verteilt: Während sie sich im Nordosten konzentrieren, gibt es im Südwesten, insbesondere in Steglitz-Zehlendorf, kaum Bestände. Wissenschaftler Bernd Hunger appellierte an die Abgeordneten und Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler (SPD – Sozialdemokratische Partei Deutschlands), bei der Stadtplanung sorgfältig vorzugehen, da die Großsiedlungen die nächste Generation prägen. Hunger betonte die Notwendigkeit, nicht nur auf sozialen Wohnungsbau zu setzen, sondern auch Angebote für einkommensstärkere Gruppen zu schaffen. Er forderte flexiblere Einkommensgrenzen im geförderten Wohnraum und erwog Obergrenzen für den Zuzug bestimmter Gruppen, um die Nachbarschaften nicht weiter zu belasten. Dies könnte für Arbeitslose und Menschen mit Migrationshintergrund gelten.

27.5.2024
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"Bäume-Plus-Gesetz" beim Berliner Senat eingereicht

Bis Ende 2027 sollen in Berlin rund 10.000 neue Straßenbäume gepflanzt werden, bis 2040 mindestens 300.000. Der erste Abschnitt kompensiert den Verlust der letzten 14 Jahre, während der zweite vorsieht, dass alle 15 Meter ein Baum stehen soll, um Schatten zu spenden und das Mikroklima zu verbessern. Dieses Vorhaben ist der Kern des „Bäume-Plus-Gesetzes“, über das die Berliner*innen bei der nächsten Abgeordnetenhauswahl 2026 abstimmen sollen. Das Gesetz zielt darauf ab, Berlin besser an den Klimawandel anzupassen, der mehr Hitze und Unwetter mit sich bringt. Der nach der ersten Präsentation im März noch überarbeitete Entwurf wurde am Montag bei der Innenverwaltung eingereicht, die nun binnen zwei Monaten die Kosten abschätzen muss. Die Mittel sollen vor allem für die Schaffung größerer Baumscheiben, Pflanzung und Pflege der Bäume, Regenwasserversickerung und die Anlage schattiger "Kühlinseln" verwendet werden. Ziel ist es, die sommerlichen Spitzentemperaturen um zwei bis drei Grad zu senken. Ein wissenschaftlicher "Risikowetterrat" soll die Fortschritte überwachen und die Politik zur Rechenschaft ziehen. Im neuen Gesetzentwurf sind die Maßnahmen zeitlich gestreckt und stärker auf etwa 150 besonders belastete Planungsräume fokussiert, die laut Senatsdaten eine mangelhafte Versorgung mit sauberer Luft und Grünflächen aufweisen. Da das Gesetz die Erreichbarkeit von Grünanlagen priorisiert, wird weniger Fläche benötigt, was den konkurrierenden Bedarf an Bauland berücksichtigt.

27.5.2024
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Prozess gegen Reichsbürgernetzwerk beginnt

​Am 21. Mai 2024 begann vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main der Prozess gegen die mutmaßlichen Anführer des sogenannten Reichsbürgernetzwerks. Angeklagt sind neun Personen, darunter Heinrich XIII. Prinz Reuß. Ihnen wird vorgeworfen, Mitglieder einer terroristischen Vereinigung zu sein und ein hochverräterisches Unternehmen vorbereitet zu haben. Laut Bundesanwaltschaft lehnten sie die freiheitlich-demokratische Grundordnung ab und planten einen gewaltsamen Umsturz, wobei Reuß als provisorisches Staatsoberhaupt vorgesehen war. Unter den Angeklagten befindet sich auch die ehemalige AfD-Bundestagsabgeordnete (Alternative für Deutschland) und Richterin Birgit Malsack-Winkemann. Sie soll ihre Zugangsrechte zum Bundestag genutzt haben, um drei weitere Gruppenmitglieder einzuschleusen und Liegenschaften auszukundschaften. Das Netzwerk wurde im Dezember 2022 aufgedeckt. Bis Mitte Januar sind zahlreiche Verhandlungstermine angesetzt. Bereits Ende April begann ein Prozess gegen neun weitere Angeklagte in Stuttgart, und ab dem 18. Juni wird vor dem Oberlandesgericht München gegen acht weitere mutmaßliche Mitglieder verhandelt. Allgemein erreichte die Zahl der polizeibekannten politisch motivierten Straftaten im vergangenen Jahr mit 60.028 Delikten einen neuen Rekord seit Einführung der Statistik im Jahr 2001. Laut der am Dienstag in Berlin vorgestellten Statistik zur politisch motivierten Kriminalität 2023 stieg die Anzahl der Delikte im Vergleich zu 2022 um weniger als 2 Prozent.

21.5.2024
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Dortmund, München, Berlin: IS-Ableger ruft zu Anschlägen bei EM auf

​Das IS-Propagandamagazin "Stimme von Khorasan" ruft zu Anschlägen während der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland auf. Es ist die erste konkrete Ankündigung des IS-Ablegers ISPK bezüglich des bevorstehenden Turniers. In der aktuellen Ausgabe des Magazins ist eine Fotomontage zu sehen, die einen Kämpfer mit Maschinengewehr vor einem leeren Fußballstadion zeigt. Die Städtenamen Dortmund, München und Berlin sind darüber geschrieben, begleitet von der Aufforderung: "Then score the last goal" (Dann schieße das letzte Tor). Diese verklausulierte Formulierung, kombiniert mit der martialischen Optik, lässt sich als unverhohlene Aufforderung zu einem Anschlag interpretieren. Kritik gibt es an der Auftragsvergabe zuständig für den Schutz der Fanmeile vor dem Brandenburger Tor. Beauftragt wurde nämlich ein kleineres Unternehmen, das u.a. Hostessendienste anbietet, Einkaufserlebnisse optimieren möchte und als Referenz den Schutz der "Botanischen Nächte" anführt. Etablierte Sicherheitsunternehmen weisen zudem auf personelle Auffälligkeiten und organisatorische Ungereimtheiten bei der Vergabe dieser Sicherheitsleistungen über eine zuvor engagierte Eventagentur hin. Die politische Verantwortung schieben sich in ihren Antworten die Senatsverwaltungen für Kultur und Inneres gegenseitig zu – beide erklären sich für nicht zuständig.






10.5.2024
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Senatorin Giffey in Berlin und Grünenpolitikerin in Dresden angegriffen

​Wenige Tage nach dem Überfall auf den sächsischen SPD-Europaabgeordneten Matthias Ecke  ist es in Dresden und Berlin laut Polizei zu zwei neuen Attacken auf Politikerinnen gekommen. Die ehemlige Regierende Bürgermeisterin und aktuelle Wirtschaftssenatorin von Berlin, Franziska Giffey (SPD - Sozialdemokratische Partei Deutschlands), ist bei einer Attacke verletzt worden. Am Dienstagnachmittag wurde sie in einer Bibliothek im Ortsteil Rudow von einem Mann attackiert, der Angreifer schleuderte ihr von hinten einen Beutel mit hartem Inhalt auf den Kopf. Der zweite Angriff erfolgte in Dresden - eine 47 Jahre alte Lokalpolitikerin der Bündnis90/Die Grünen (Grünen) wurde beim Aufhängen von Wahlplakaten auf dem Amalie-Dietrich-Platz von zwei Personen attackiert. Am Wochenende wurde der sächsische Spitzenkandidat der SPD für die Europawahlen, Matthias Ecke, während er in Dresden Wahlplakate anbrachte, von vier vermummten Männern angegriffen und schwer verletzt - die Tat in Dresden war offenbar rechtsextrem motiviert, tatverdächtig sind vier Jugendliche im Alter von 17 und 18 Jahren​. Auch Wahlkämpfer*innen aus Berlin und Brandenburg sind von Bedrohungen, Pöbeleien oder sogar von körperlichen Angriffen betroffen. Die Innenminister*innen von Bund und Ländern haben sich am 8. Mai 2024 in einer Sondersitzung für eine Verschärfung des Strafrechts ausgesprochen. Die Innenminister*innen befürworten eine Verschärfung des Strafrechts, um Politiker*innen und Wahlkämpfer*innen besser zu schützen.

8.5.2024
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Palästina-Demonstrant*innen besetzen Innenhof an Berliner Uni

​Nachdem am Dienstagvormittag etwa 150 propalästinensische​ Demonstrant*innen einen Innenhof an der Freien Universität (FU) Berlin besetzt hatten, griff die Berliner Polizei am Nachmittag ein und räumte das nicht angemeldete Protestcamp. Die Beamt*innen führten die Demonstrant*innen nach und nach ab, wobei teilweise auch Gewalt angewendet wurde. Immer wieder kam es dabei im "Theaterhof" an der Rostlaube hinter der Mensa der Freien Universität (FU) in Dahlem zu Auseinandersetzungen zwischen Protestierenden und Polizeikräften. Nach Angaben eines Polizeisprechers vor Ort setzten die Einsatzkräfte auch Reizgas ein. "Der Druck auf die Kollegen wurde zu groß", begründete der Sprecher die Maßnahme. Teilweise seien die Polizeibeamten im Nahbereich der Universität attackiert worden. Die FU stellte den Lehrbetrieb am Dienstag teilweise ein. "Diese Form des Protests ist nicht auf Dialog ausgerichtet. Eine Besetzung ist auf dem Gelände der FU Berlin nicht akzeptabel. Wir stehen für einen wissenschaftlichen Dialog zur Verfügung – aber nicht auf diese Weise", erklärte Universitätspräsident Günter Ziegler in einer Mitteilung. Nach Angaben der Hochschule hatten Aktivisten des Protestcamps im Verlauf des Vormittags auch versucht, in Räume und Hörsäle der Universität einzudringen, um diese zu besetzen. Die Sicherheit der anderen Studierenden, die nichts mit den Protesten zu tun hatten, sei dadurch nicht mehr gewährleistet gewesen.


8.5.2024
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Ute Bonde soll neue Berliner Verkehrssenatorin werden

​Nach dem Rücktritt der Berliner Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU-Christlich Demokratische Union Deutschlands) aufgrund einer Plagiatsaffäre um ihre Doktorarbeit steht ihre Nachfolgerin fest. Der Regierende Bürgermeister Berlins, Kai Wegner (ebenfalls CDU), gab am Freitag bekannt, dass die Nahverkehrsexpertin Ute Bonde sie ersetzen wird. Die 57-jährige Bonde ist derzeit Geschäftsführerin des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg und war zuvor mehrere Jahre lang als Prokuristin bei den Berliner Verkehrsbetrieben tätig. Als Mitglied der CDU im Kreisverband Charlottenburg-Wilmersdorf soll sie am 23. Mai im Abgeordnetenhaus als neue Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt vereidigt werden. Wegner kündigte an, dass er die Parlamentspräsidentin bitten werde, diesen Tagesordnungspunkt bei der Sitzung vorzusehen. Bonde werde "die unideologische und pragmatische Mobilitätspolitik der vergangenen zwölf Monate fortsetzen, die Verkehrswende in Berlin vorantreiben und auch unsere Anstrengungen beim Klima- und Umweltschutz umsetzen", erklärte Wegner. Sie sei "eine herausragende und äußerst erfahrene Verkehrsexpertin". Verkehrsfragen spielten in der Berliner Landespolitik zuletzt eine zentrale Rolle, darunter die Einführung eines 29-Euro-Monatstickets für den Nahverkehr und die teilweise Umwandlung der zentralen Friedrichstraße in eine Fußgängerzone, ein Versuch, der nach der Wahl 2023 beendet wurde.

3.5.2024
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Lehrer*innenmangel in Berlin

In Berlin fehlen etwa 1.500 Lehrkräfte, was besonders in Randbezirken wie Marzahn-Hellersdorf deutlich spürbar ist. Einige Schulen haben seit Monaten Notstundenpläne oder sogar Homeschooling eingeführt. An einer Grundschule ist beispielsweise nur jede fünfte Stelle mit einer ausgebildeten Lehrkraft besetzt. Rund 480 Vollzeitstellen im Bezirk sind vakant. Die Einführung eines individuellen Einstellungsverfahrens für Lehrkräfte, das es erlaubt, sich direkt bei entsprechenden Schulen zu bewerben, hat vermutlich dazu beigetragen, dass Marzahn-Hellersdorf seltener die erste Wahl ist. Daher haben SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschlands) und Die Linke den Antrag gestellt, sich beim Senat für ein zentrales Einstellungsverfahren einzusetzen. "Es kann nicht sein, dass Schulen und regionale Schulaufsichten allein gelassen werden, um mit dem Lehrermangel umzugehen", so Regina Kittler, schulpolitische Sprecherin der Linksfraktion. Im vergangenen Jahr beendete Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU – Christlich Demokratische Union Deutschlands), die ihren Wahlkreis in Marzahn-Hellersdorf hat, das Instrument der Steuerung, zu dem auch Zwangszuweisungen und Zwangsversetzungen von Lehrkräften gehörten, aufgrund von Warnungen der Schulleitungsverbände, die befürchteten, dass Lehrkräfte abgeschreckt würden, nach Berlin zu wechseln. Laut Schulstadtrat Stefan Bley (CDU) ist der Bezirk berlinweit am stärksten betroffen, laut Prognose wird sich die Lage erst 2030 entspannen.

22.4.2024
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Tarifeinigung zwischen Lokführergewerkschaft und Deutscher Bahn

Die Lokführergewerkschaft GDL und die Deutsche Bahn haben in ihrem monatelangen Tarifstreit eine Einigung erzielt und damit weitere Streiks abgewendet. Es wurde vereinbart, dass die wöchentliche Regelarbeitszeit schrittweise von 38 auf 35 Stunden bis 2029 mit vollem Lohnausgleich reduziert wird. Personen, die bereit sind, mehr zu arbeiten, bis zu 40 Stunden pro Woche, können dies tun und erhalten für jede zusätzliche Wochenstunde eine Lohnerhöhung von 2,7 Prozent. Zusätzlich zu diesen Regelungen teilt die Bahn in einer Pressemitteilung mit, dass eine Lohnerhöhung von 420 Euro sowie ein Inflationsbonus von 2.850 Euro hinzukommen. Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt 26 Monate. GDL-Chef Claus Weselsky äußerte sich zufrieden über die Tarifeinigung: "Wir haben einen Erfolg, fast auf der ganzen Linie", sagte er am Dienstag in Berlin. DB-Personalvorstand Martin Seiler kommentierte das Verhandlungsergebnis mit den Worten: "Die Auseinandersetzung war hart, aber wir konnten uns nun auf einen intelligenten Kompromiss einigen". Die Tarifverhandlungen hatten Anfang November 2023 begonnen – seitdem hat die GDL sechs Mal und teils tagelang gestreikt. Betroffen waren neben dem Fernverkehr auch der Regionalverkehr und die Berliner S-Bahn, ein Tochterunternehmen der Deutschen Bahn. Auch im Güterverkehr wurde gestreikt. Neben Hunderttausenden von Berufspendler*innen und anderen Reisenden war durch den Ausfall von Güterzügen auch die Industrie unmittelbar betroffen.

26.3.2024
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Wieder Tempo 50 auf Berlins Hauptstraßen

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert den aktuellen Entwurf der Berliner Senatsverwaltung zur Überarbeitung des Luftreinhalteplans als großen Rückschritt und juristisch bedenklich. Laut der DUH würde die Umsetzung des Plans zu einer Verschlechterung der Luftqualität, einer Zunahme des Verkehrslärms und einer Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit führen, wie der Verband mitteilte. Die Verkehrsverwaltung plant die Aufhebung von 34 Tempo-30-Zonen mit der Begründung, dass sich die Luftqualität verbessert habe. Diese Tempo-30-Bereiche wurden 2018 eingeführt, um die Schadstoffgrenzwerte aufgrund einer Klage der DUH einzuhalten. Die DUH warnt davor, dass die Wiedereinführung von Tempo 50 die Luftqualität voraussichtlich verschlechtern würde, wie es auch im Entwurf des Plans dargelegt ist. Für den Fall der Verabschiedung und Umsetzung des Plans kündigte die DUH rechtliche Schritte an. Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH, bezeichnete den Plan als "Luftverschmutzungsplan" und warf der CDU-Verkehrssenatorin (Christlich Demokratische Union Deutschlands)​ Manja Schreiner vor, aus ideologischen Gründen Tempo 30 rückgängig machen zu wollen. Auch die Verkehrsstadträtin von Berlin-Mitte, Almut Neumann (Bündnis90/Die Grünen), hat Senatorin Manja Schreiner per Brief gebeten, die Tempo-30-Bereiche auf Hauptstraßen beizubehalten. Neumann begründete dies mit Rückmeldungen von Bürger*innen sowie mit dem Aspekt der erhöhten Verkehrssicherheit.





21.3.2024
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Neuer Plan für Berliner Klimasondervermögen

​Angesichts des Scheiterns des Klimasondervermögens drängt Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU-Christlich Demokratische Union Deutschlands) darauf, landeseigene Unternehmen und private Investor*innen in den klimaneutralen Umbau der Stadt einzubeziehen. Er erklärt: "Deren Möglichkeiten zur Fremdfinanzierung und Beschleunigung von Maßnahmen kann man nutzen, ähnlich wie im Fall der Howoge beim Schulneubau." Dabei übernimmt das landeseigene Wohnungsbauunternehmen im Auftrag des Landes den Neubau und die Sanierung von Schulen. Der Vorteil besteht darin, dass die Gesellschaft selbst am Kapitalmarkt Kredite aufnehmen kann, ohne den Landeshaushalt kurzfristig zu belasten. Ein ähnliches Modell könnte auch für die geplanten Investitionen des Senats in den Klimaschutz angewendet werden, ohne dass das Land selbst Kredite im Haushalt aufnehmen oder ein Sondervermögen auflegen müsste. Zusätzlich zur Nutzung landeseigener Unternehmen will Wegner auf die Beteiligung privater Investor*innen setzen, um den massiven Investitionsstau nicht weiter zu verzögern. Er betont: "Öffentlich-private Partnerschaften sind eine Chance für Berlin, die sollten wir nicht verstreichen lassen." Dabei ist es jedoch nicht geplant, Landesbesitz an private Investor*innen zu veräußern. Wegner unterstreicht: "Entscheidend ist für mich, dass öffentliche Infrastruktur, in die wir auf solchen Wegen investieren, auch langfristig im öffentlichen Eigentum bleibt."​

18.3.2024
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Technokultur aus Berlin wird Teil des Kulturerbes

​Die Berliner Technokultur wurde von der Kulturministerkonferenz der Bundesländer und Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Bündnis90/Die Grünen) in die Liste des Immateriellen Kulturerbes in Deutschland aufgenommen. Dies geschieht gemeinsam mit fünf weiteren neuen Einträgen: Bergsteigen in Sachsen, die Finsterwalder Sangestradition in Brandenburg, der Kirchseeoner Perchtenlauf in Bayern, die Schwälmer Weißstickerei aus Hessen und der Viez, die Weinbereitung aus Äpfeln, Birnen oder Quitten im moselfränkischen Raum. Mit diesen Neuaufnahmen umfasst die Liste nun 150 Einträge, die die kulturelle Vielfalt Deutschlands repräsentieren. Kulturstaatsministerin Roth würdigte die neuen Einträge als bedeutend für einen erweiterten Kulturbegriff, der sich gegen eine Trennung von ernster Kultur und Unterhaltungskultur richtet. Sie betonte insbesondere die Aufnahme der Berliner Technokultur und erklärte: "Ob Subkultur oder traditionelle Handwerkstechnik, all das gehört zum kulturellen Reichtum unseres Landes." ​Der Vorsitzende der Konferenz der Kulturminister, Hessens Ressortchef Timon Gremmels (SPD-Sozialdemokratische Partei Deutschlands), hob die Vielfalt und Lebendigkeit der kulturellen Praktiken hervor, welche durch die neuen Einträge unterstrichen werden. Er betonte die Bedeutung, Traditionen zu pflegen und für kommende Generationen zu bewahren. Deutschland ist seit 2013 Vertragspartei des Abkommens zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO. Das bundesweite Verzeichnis würdigt kreative, inklusive und innovative Kulturformen, darunter die Hip-Hop-Kultur aus Heidelberg, die Oberammergauer Passionsspiele, der rheinische Karneval, die Bäcker- und Brotbackkultur sowie die deutsche Schützenvereinstradition.

14.3.2024
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"Newsweek" kürt Berliner Charité zur sechstbesten Klinik der Welt

Das renommierte US-amerikanische Magazin "Newsweek" hat die Berliner Charité als bestes europäische Krankenhaus und als das sechstbeste Krankenhaus weltweit eingestuft. Im Rahmen des "Ranking World's Best Hospitals 2024" wurden insgesamt 2.400 Kliniken aus 30 Ländern bewertet. Die Mayo Clinic im US-amerikanischen Bundesstaat Minnesota sicherte sich erneut den ersten Platz. Unter den europäischen Krankenhäusern belegt die Stockholmer Karolinska Universitätsklinik den siebten Platz, gefolgt vom Hôpital Universitaire Pitié Salpêtrière in Paris auf Platz acht und dem Universitätsspital Zürich auf Platz zehn. Fast 22.000 Mitarbeiter*innen einschließlich Tochtergesellschaften arbeiten bei der landeseigenen Charité – Europas größter Universitätsklinik, die über 3.100 Betten an Standorten in Mitte, Wedding und Steglitz betreibt. Auf allen Charité-Standorten wird derzeit gebaut, wobei sowohl Sanierungsmaßnahmen als auch der Bau neuer Gebäude, insbesondere des Herzzentrums, stattfinden. Für das vergangene Jahr prognostiziert die Klinikleitung ein millionenschweres Defizit, weshalb an der Charité ein Sparprogramm gilt. Im Jahr 2022 verzeichnete der landeseigene Konzern einen Gesamtumsatz von 2,3 Milliarden Euro, was noch zu einem leichten Plus von 1,3 Millionen Euro führte. Laut Gesetz sind die Bundesländer für Bauten und Technik zuständig, die Beschäftigten und Arzneimittel wiederum werden mit Krankenkassen-Mitteln bezahlt.

29.2.2024
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Ex-RAF-Terroristin in Berlin festgenommen

Das ehemalige Mitglied der dritten Generation der linksextremistischen terroristischen Vereinigung RAF (Rote Armee Fraktion), Daniela Klette, wurde am Montag, dem 26. Februar 2024, in Berlin-Kreuzberg festgenommen, wie die niedersächsische Staatsanwaltschaft Verden mitteilte. Die Identität wurde durch Fingerabdrücke bestätigt, und Klette hat ihre Beteiligung nicht bestritten. Sie befindet sich nun aufgrund von sechs Haftbefehlen in Untersuchungshaft. Parallel zu Klettes Festnahme wurde in Berlin eine zweite Person festgenommen, deren Identität noch überprüft wird. Das Landeskriminalamt Niedersachsen gab an, dass weitere Informationen dazu am Mittwoch veröffentlicht werden. Seit Jahrzehnten fahnden die Staatsanwaltschaft Verden und das niedersächsische Landeskriminalamt nach den ehemaligen RAF-Terrorist*innen Burkhard Garweg, Ernst-Volker Staub und Daniela Klette. Trotz tausender Hinweise aus der Bevölkerung führte erst kürzlich ein einzelner Hinweis zum Erfolg. Dem Trio wird unter anderem versuchter Mord und eine Serie von schweren Raubüberfällen vorgeworfen. Klette wird für einen Sprengstoffanschlag auf die Justizvollzugsanstalt Weiterstadt im Jahr 1993 verantwortlich gemacht und soll auch an einem RAF-Anschlag auf die US-amerikanische Botschaft in Bonn im Jahr 1991 beteiligt gewesen sein. Die drei gesuchten ehemaligen RAF-Terrorist*innen sind bereits in den 1990er Jahren untergetaucht. DNA-Spuren brachten die Ermittler*innen nun auf die Spur, dass die drei für Raubüberfälle auf Geldtransporte und Supermärkte im Zeitraum zwischen 1999 und 2016 verantwortlich sein könnten. Die Ermittler*innen gehen davon aus, dass die Raubüberfälle nicht politisch motiviert waren, sondern der Finanzierung ihres Lebensunterhalts im Untergrund dienten. Der Gesamterbeutungsbetrag beträgt mehr als zwei Millionen Euro. Es gibt keine Hinweise auf aktuelle terroristische Aktivitäten.

27.2.2024
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Neue Regeln für Leih-E-Scooter in Berlin

Seit Januar 2024 dürfen innerhalb des S-Bahn-Rings in Berlin nur noch 19.000 E-Roller betrieben werden – im Gegensatz zu den bisherigen 25.000. Die Senatsverwaltung für Mobilität hat zudem angeordnet, dass Anbieter*innen mehr Fußpatrouillen einsetzen sollen, um an Hotspots für Ordnung zu sorgen und Fußverkehrsgefahren zu beseitigen. Roland Stimpel vom Fachverband Fußverkehr (Fuss e.V.) zweifelt an der Effektivität dieser Maßnahmen und erklärt, dass die Regeln das zugrunde liegende Problem nicht adressieren. Laut einer Untersuchung von Fuss e.V. im August 2023 werden etwa zwei Drittel der Leih-E-Roller in Berlin als "störend" abgestellt, wobei sich die Situation nur in Bereichen mit technisch unmöglichem Abstellen verbessert hat. Von den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) eingeführte Stationen sollen für mehr Ordnung sorgen, indem sie feste Orte für das Ausleihen und Abstellen von Fahrrädern und Rollern verschiedener Anbieter*innen bieten. Die Verantwortung für ordnungsgemäßes Parken liegt jedoch bei den Nutzer*innen und Anbieter*innen. Die BVG ermöglichen das Melden von blockierenden Fahrzeugen auf ihrer Jelbi-Webseite, und es wird erwartet, dass die Fahrzeuge nach Meldung innerhalb kurzer Zeit umgeparkt werden. Anbieter*innen wie Voi überprüfen das korrekte Abstellen anhand von Fotos, die Nutzer*innen am Ende der Fahrt einsenden. Regelverstöße werden sanktioniert und es gibt ausgewiesene Parkflächen mit Hinweisen und Tutorials für korrektes Abstellen. Um regelwidrig abgestellte Zweiräder schnell zu entfernen, müssen sie tagsüber innerhalb von vier Stunden nach Meldung oder nachts bis zehn Uhr am Folgetag umgeparkt werden. Der Senat hat nun 4,5 Vollzeitstellen für Fußpatrouillen im Ring vorgeschrieben. Trotz der Möglichkeit, regelwidrig abgestellte Roller zu melden, zeigen Straßenumfragen des Senders Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb), dass viele Berliner*innen immer noch von den Rollern genervt sind und bezweifeln, dass sie selbst oder andere sich die Mühe machen würden, dies zu melden.

27.2.2024
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