Seit April 2024 bieten vier Standorte in Krakau wieder kostenlose psychologische Beratungen für die Einwohner*innen an. Diese Beratung richtet sich an Opfer häuslicher Gewalt, Personen in familiären Konflikten, Suchtkranke, Kinder sowie Jugendliche mit Beziehungsproblemen. Auch Menschen mit Depressionen, Stimmungsstörungen oder Angstzuständen können im Psychologischen Erste-Hilfe-Zentrum Unterstützung finden. Das Projekt begann im Dezember 2020 als Reaktion auf die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und war zunächst bis Juni 2022 geplant. Die Unterstützung wurde von Juli 2022 bis Juni 2023 fortgesetzt, finanziert durch Mittel, die der Stadt vom Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine zur Verfügung gestellt wurden. Krakau stellt nun 290.700 Euro für die Fortführung des Projekts vom 1. April 2024 bis zum 30. April 2026 bereit.
Die Technische Universität Krakau und die Städtischen Reinigungsbetriebe (MPO) in Krakau starten ein neues Projekt mit dem Titel "Mülltonnenhaus der Zukunft". Im Rahmen dieses Projekts werden Studierende zusammen mit Expert*innen der Universität und Fachleuten der MPO an Müllsammelstellen und Müllbehältern arbeiten. Sie werden Modelle von Mülltonnenhäusern für verschiedene Räume und Kund*innen entwerfen. Nicht optimal funktionierende Müllsammelstellen sind in Krakau sowohl für die Einwohner*innen als auch für die städtischen Dienste ein Problem. Deshalb sollen die Studierenden zusammen mit Fachleuten aus den Bereichen Abfallwirtschaft, Landschaftsbau und Verkehr umfassende Entwürfe für neue Mülltonnenhäuser entwickeln. Diese sollen nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern vor allem nützlich für die Bewohner*innen und die städtischen Müllabfuhrdienste sein. Die Modellrichtlinien, die in zweimonatiger Projektarbeit entwickelt werden, sollen für die Gestaltung von Müllsammelstellen in Neubauten und Wohnsiedlungen sowie für die Sanierung bestehender Mülltonnenhäuser in Krakau verwendet werden.
Eine weitere wichtige Verkehrsinvestition wird im südlichen Krakauer Stadtteil Łagiewniki umgesetzt: Eine unterirdische Fußgänger*innen- und Fahrradunterführung wird gebaut. Die Grundidee der Investition ist es, Fußgänger*innen und Radfahrer*innen einen sicheren Weg unter der Eisenbahnlinie und dem Straßen- und Straßenbahnnetz der Zakopiańska-Straße zu ermöglichen. Die Städtische Einrichtung für Stadtinvestitionen in Krakau hat kürzlich eine Ausschreibung für die Entwicklung eines Konzepts für einen Tunnel unter der Eisenbahnlinie, der Zakopiańska-Straße und den Straßenbahngleisen bekannt gegeben. Die Angebotsfrist endet am 15. April 2024. Gemäß den Ausschreibungsbedingungen hat das Unternehmen, das den Auftrag ausführt, nach Vertragsunterzeichnung sechs Monate Zeit, das Konzept umzusetzen.
Am 2. April 2024 wurde der Bürgermeister von Krakau, Jacek Majchrowski (parteilos), mit der Auszeichnung "Gloria Artis für Verdienste um die Kultur" geehrt. Die Goldmedaille wird vom polnischen Ministerium für Kultur und Nationales Erbe an Personen verliehen, die sich durch besondere künstlerische Leistungen, kulturelle Aktivitäten oder den Schutz des nationalen Erbes verdient gemacht haben. Die feierliche Überreichung der Medaille fand im Rahmen eines Treffens zwischen dem Bürgermeister von Krakau und den Mitarbeiter*innen der Kultureinrichtungen der Stadt statt. Die Veranstaltung diente der Verabschiedung und der Zusammenfassung der kulturellen Aktivitäten während der Amtszeit von Majchrowski in den letzten zwei Jahrzehnten. In dieser Zeit hat sich Krakau zu einer starken, international anerkannten Kulturmarke entwickelt und ist heute als UNESCO-Stadt der Literatur, als Stadt der Poesie, der Musik und der Kunst sowie als Perle des Weltkulturerbes bekannt.
Ende Februar 2024 wurde eine landesweite Erhebung über die Anzahl der Obdachlosen durchgeführt, an der öffentliche Dienste wie Polizei, Stadtwache und Sozialarbeiter*innen beteiligt waren. Es wurden sowohl Obdachlose in Unterkünften als auch solche außerhalb erfasst, darunter in leerstehenden Gebäuden, Kleingartenhäusern, auf der Straße, an Bahnhöfen und Busbahnhöfen sowie in Kellern. In der Nacht vom 28. auf den 29. Februar 2024 wurden in Kleinpolen 2.093 Obdachlose gezählt, was einem Anstieg von 10,3 Prozent im Vergleich zur Erhebung von 2019 entspricht. Männer im Alter von 40 bis 60 Jahren mit Berufsausbildung, die sich in Städten mit mehr als 100.000 Einwohner*innen aufhalten, stellen die größte Gruppe dar. Der Frauenanteil an der Gesamtzahl der Obdachlosen beträgt 14,7 Prozent. Die Hauptgründe für Obdachlosigkeit sind: Alkoholsucht, zerbrochene Beziehungen und Zwangsräumung der Wohnung.
Seit dem 1. April 2024 ist eine Verordnung des polnischen Bildungsministeriums in Kraft, die Hausaufgaben deutlich einschränkt. Demnach gibt es in polnischen Grundschulen keine Hausaufgaben mehr. In den höheren Klassen können Lehrer*innen Hausaufgaben geben, aber die Schüler*innen sind nicht verpflichtet, sie zu erledigen. Diese Entscheidung hat die polnische Bildungsgemeinschaft gespalten. Befürworter*innen von Hausaufgaben argumentieren, dass sie helfen, das im Unterricht erworbene Wissen zu vertiefen und die schulischen Leistungen zu verbessern. Jarosław Kaczyński, Vorsitzender der ehemaligen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS), betonte, dass das Fehlen von Hausaufgaben junge Polen zu "Knechten Europas" mache und sie zur Faulheit erziehe. Laut einem Bericht des Instituts für Bildungsforschung aus dem Jahr 2018 halten 97 Prozent der Lehrkräfte Hausaufgaben für einen wichtigen Teil des Bildungsprozesses. Derzeit gibt fast jede dritte Lehrkraft, die an der Befragung teilgenommen hat, an, überhaupt keine Hausaufgaben mehr. 22 Prozent der Befragten geben an, dass die Veränderungen keinen großen Einfluss auf ihre Arbeit haben, während 26 Prozent abwarten, welche Auswirkungen sich in der Praxis zeigen werden. Nur 15 Prozent glauben, dass es sich um eine "Revolution" handelt.
In Krakau soll eine neue Straßen- und Straßenbahninvestition den Verkehr im südwestlichen Teil der Stadt erleichtern. Die Stadt veröffentlichte im Februar 2024 eine Ausschreibung für die Entwicklung eines Konzepts zur Straßenentwicklung von der Bunscha-Straße bis zum Autobahnkreuz der A4 Krakau-Skawina. Das Projekt beinhaltet den Bau einer Straßenbahnlinie von der aktuellen Endhaltestelle Czerwone Maki im südwestlichen Teil von Krakau sowie den Bau von Fahrradwegen, Gehwegen und Bushaltestellen entlang der Strecke. Sechs Planungsbüros sollen nun das Konzept entwickeln und die Angebote reichen von fast 930.000 Euro bis knapp über 372.000 Euro. Der*die Gewinner*in wird mindestens drei Varianten des Konzepts vorlegen, aus denen dann die bevorzugte Lösung ausgewählt werden wird.
Unter der neuen künstlerischen Leitung von Vincent Dumestre, Gründer und Dirigent des Ensembles Le Poème Harmonique, erwartet das Krakauer Publikum beim Festival "Misteria Paschalia" an acht Tagen eine Vielzahl von Veranstaltungen in zehn verschiedenen Spielstätten. Das Festival, das seit 2004 vom Krakauer Festivalbüro in der Karwoche und zu Ostern organisiert wird, zählt zu den wichtigsten Festivals für Renaissance- und Barockmusik in Europa. Zu den Höhepunkten der Woche vom 25. März bis 1. April 2024 gehören Konzerte an exklusiven Orten wie "Wawel-Mysterium: In den königlichen Gemächern" im Wawel-Schloss und "Monteverdi Testamento" vor dem Altar von Veit Stoß in der Marienkirche.
Bei Bauarbeiten an der Schnellstraße S7 im Krakauer Stadtteil Nowa Huta ist in der Nacht vom 21. auf den 22. März 2024 ein Materialprüfgerät zur Erkennung von Defekten wie Rissen und Unregelmäßigkeiten, genauer gesagt ein Gammagrafie-Gerät, verloren gegangen. In Krakau läuft eine groß angelegte Suchaktion, da das Gerät eine hoch radioaktive Quelle enthält. An der Suche beteiligen sich Polizeibeamt*innen, indem sie Schrottplätze und Orte, an denen sich Obdachlose aufhalten, durchsuchen. Auch die Baustelle, auf der das Gerät zuletzt gesehen wurde, wird untersucht, indem Erde ausgehoben wird. Die Stadtreinigung hat den Müll aus den Containern auf der Baustelle durchsucht und entsorgt. Die Polizei hat einen 33-jährigen Mann festgenommen, der für die Bewachung des Geräts, das radioaktives Selen enthält, verantwortlich war. Die Suche nach dem Gerät ist noch nicht abgeschlossen.
Im Universitätsspital Krakau hat vor kurzem ein weiterer internationaler Fortbildungskurs stattgefunden, an dem Ärzt*innen aus verschiedenen Ländern teilgenommen haben – darunter Kroatien, Serbien, Ungarn, Kasachstan, Georgien, der Slowakei und Rumänien. Ermöglicht wurde die Fortbildung durch die Einrichtung des internationalen Diabetes Training Centers CEMA, das Ärzt*innen in der Behandlung von Typ-1-Diabetes unter Einsatz aller verfügbaren modernen Methoden weiterbildet. Das Zentrum wurde von Fachleuten der Klinik für Stoffwechselkrankheiten und Diabetologie und des Zentrums für fortgeschrittene Diabetestechnologie der Jagiellonen-Universität gegründet. Neben der fachlichen Weiterbildung ermöglicht es auch den Erfahrungsaustausch und den Aufbau internationaler Kooperationen. Das Universitätskrankenhaus in Krakau gehört zu den international führenden Einrichtungen in der Anwendung fortschrittlicher Diabetestechnologien.
Die mit Spannung erwartete Initiative "Nightskating Krakau" kehrt mit noch mehr Schwung zurück und startet am 25. April 2024 in die neue Saison. Diese bietet heuer fünf gemeinsame Stadtrundfahrten. Die Aktion dauert in diesem Jahr bis zum 5. September. Der Start ist jeweils um 20 Uhr geplant. Die Strecken führen durch die malerischen Straßen Krakaus und bieten den Teilnehmenden ein unvergessliches Nachtskating-Erlebnis. "Nightskating Krakau" steht allen Liebhabenden des Rollschuhlaufs und Inlineskatings offen, unabhängig von Alter und Niveau. Die Teilnahme ist kostenlos, sodass die Initiative für jeden zugänglich ist. Ziele der Aktion sind die Verbreitung des Rollschuhlaufens und Inlineskatings, Förderung von körperlicher Aktivität und gesunder Lebensweise sowie Integration der Gemeinschaft durch ein gemeinsames Hobby.
Am 15. März 2024 fand am Denkmal für die Opfer des Faschismus in Krakau die Eröffnung des Museums KL Płaszów statt. Nach Abschluss der ersten Etappe der Investition präsentiert das Museum des Konzentrationslagers Płaszów den Besucher*innen nun die Freiluftausstellung "KL Płaszów: Ein Ort danach, ein Ort ohne", die sich im Bereich des ehemaligen Lagers befindet. Die Ausstellung besteht aus 15 Tafeln, die historische Botschaften mit den Worten von Zeitzeug*innen verbinden. Ergänzt wird sie durch 41 Wegweiser, die Auskunft über den Standort einzelner Objekte geben, die für die Geschichte des Lagers von Bedeutung sind. An der Eröffnung der Freiluftausstellung nahmen neben dem Bürgermeister von Krakau, Jacek Majchrowski (parteilos), auch der israelische Botschafter Yacov Livne und die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde von Krakau, Helena Jakubowicz, teil. Vor 80 Jahren befand sich im Krakauer Stadtteil Podgórze das Arbeits- und Konzentrationslager Płaszów, das während des Nationalsozialismus eingerichtet wurde. Etwa 35.000 Häftlinge wurden dort interniert, hauptsächlich Jud*innen, aber auch Pol*innen und Rom*nja, etwa 6.000 Menschen verloren dort ihr Leben. Als das Lager im Jahr 1945 geräumt wurde, wurde es praktisch dem Erdboden gleichgemacht und alle Spuren der begangenen Verbrechen wurden verwischt.
Am 15. März 2024 hat die Europäische Kommission eine Liste von 31 Projekten präsentiert, die im Rahmen des Programms Act in Support of Ammunition Production (ASAP) gefördert werden sollen. Ziel dieses Programms ist es, die Produktionskapazität europäischer Rüstungsunternehmen für Artilleriemunition zu erhöhen. Nur ein Unternehmen aus Polen, nämlich Dezamet, das zur polnischen Rüstungsgruppe gehört, wurde in die Liste aufgenommen. Dieses Unternehmen erhält einen Zuschuss in Höhe von 2,1 Millionen Euro, was weniger als ein halbes Prozent des gesamten ASAP-Programmbudgets entspricht. Chef der Kanzlei des Premierministers, Jan Grabiec, (PO – Bürgerplattform), kündigte an, dass eine Überprüfung im Verteidigungsministerium und im Büro des Premierministers stattfinden werde, um zu erklären, warum Polen nur rund 2,1 Millionen Euro der 500 Millionen Euro EU-Mittel erhalten hat. Der ehemalige Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak (PiS – Recht und Gerechtigkeit) wird heftig kritisiert, da die Anträge noch während seiner Amtszeit eingereicht werden mussten.
Am 17. März 2024 findet in den Straßen von Krakau der Gedenkmarsch anlässlich des 81. Jahrestages der Liquidierung des Krakauer Ghettos statt. Das Krakauer Ghetto wurde am 13. und 14. März 1943 aufgelöst, was symbolisch das Ende des jüdischen Lebens in der kleinpolnischen Hauptstadt markiert. Um der Krakauer Jüd*innen zu gedenken, wird seit vielen Jahren der Gedenkmarsch organisiert. 2024 beginnt er am Sonntag, dem 17. März, und führt durch die Straßen von Krakau bis hin zum ehemaligen Konzentrationslager Płaszów. Jahr für Jahr nehmen Tausende Krakauer*innen, Tourist*innen sowie Nachfahren der Opfer des Nationalsozialismus an diesem Gedenkmarsch teil.
Am 11. März 2024 startete in Krakau die größte Veranstaltung der Stadt zur Förderung der beruflichen Bildung, bei denen Grundschüler*innen zu technischen und berufsorientierten Schulen eingeladen wurden. Die Krakauer Tage der Berufsbildung bieten die Möglichkeit, einzelne Schulen zu besuchen und mit Lehrkräften, Fachleuten aus der Wirtschaft oder Berufsberater*innen zusammenzutreffen. Workshops, Präsentationen und Beratungen biete eine Gelegenheit für Bewerber*innen sowie ihre Eltern, das Angebot der Schulen kennenzulernen. Die Krakauer Tage der Berufsbildung feiern in diesem Jahr ihre zehnte Ausgabe.
Am 12. März 2024 trafen der polnische Staatspräsident Andrzej Duda (parteilos) und Premierminister Donald Tusk (PO – Bürgerplattform) auf US-Präsidenten Joe Biden. Anlass für die Einladung nach Amerika war das 25. Jahresjubiläum der polnischen NATO-Mitgliedschaft. Es gilt als ungewöhnlich, dass die beiden wichtigsten Amtsträger eines Landes vom US-Präsidenten gleichzeitig empfangen wurden. Zunächst hat Biden beide Politiker im Weißen Haus begrüßt, anschließend fand ein Treffen aller Delegationsmitglieder statt. Die aktuelle Lage im NATO-Bündnis war dabei der Fokus der Gespräche, aber auch die polnisch-amerikanische Zusammenarbeit, einschließlich den polnischen Waffenkäufen aus der US-Industrie. Die US-Regierung hat sich bereit erklärt, Polen 1.700 Raketen zu verkaufen. Geplant sind außerdem ein Darlehen in Höhe von 2 Milliarden US-Dollar und der Kauf von knapp 100 Apache-Hubschraubern. Staatspräsident Duda hat darüber hinaus die wichtigsten US-Senator*innen beider Parteien getroffen sowie einige Mitglieder des Repräsentantenhauses. Er wird sich auch in Waynesboro das Atomkraftwerk Vogtle ansehen, das auf Technologie des Westinghouse-Konzerns beruht. Der amerikanische Atomkrafthersteller hat 2022 den Zuschlag für den Bau des ersten Atomkraftwerks in Polen bekommen.
Bei der elften Ausgabe des Bürger*innenbeteiligungsbudgets der Stadt Krakau wurden 1.100 Projektvorschläge eingereicht, von denen 872 Projekte bezirksbezogen sind und 228 stadtweite Projekte betreffen. Das für alle Projekte vorgesehene Gesamtbudget beläuft sich in diesem Jahr auf 10,7 Millionen Euro. Etwa 1,4 Millionen Euro werden für die Umsetzung stadtweiter Ideen verwendet. Die Einreichfrist für die diesjährigen Projekte ist am 1. März 2024 abgelaufen. Gemäß dem Zeitplan des Verfahrens findet die Abstimmung im September 2024 statt und die Ergebnisse werden am 31. Oktober bekanntgegeben.
Die Messe der schönen Dinge, erstmalig in Krakau, ist Polens größtes Event für unabhängiges Design und findet vom 16. bis 17. März 2024 in der Krakauer Expo-Ausstellungshalle statt. Über 300 Marken werden dort präsentiert, darunter viele, die Preise bei polnischen und internationalen Designfestivals gewonnen haben. Seit zehn Jahren zieht die Messe die besten Marken, Designer*innen und Illustrator*innen an und wird im Durchschnitt von 10.000 bis 15.000 Menschen besucht. Das Event bietet eine einzigartige Auswahl an polnischen Marken und zeigt die neuesten Trends. Während der Veranstaltung gibt es viele Ausstellungen, Treffen und besondere Projekte.
Zum dritten Mal feiert Krakau den Monat der Krakauer
Frauen. Dabei soll die Solidarität von Frauen symbolisiert werden, Frauenrechte
diskutiert und vergessene Geschichten der Einwohnerinnen Krakaus in den Fokus
gerückt. In diesem Jahr gibt es mehr als 100 Veranstaltungen – diese sind aber nicht
nur für Frauen gedacht, sondern für alle Menschen. Der Krakauer Frauenmonat
ist eine Initiative der Stadt Krakau in Zusammenarbeit mit den
Kultureinrichtungen der Stadt, Einzelpersonen und
Nichtregierungsorganisationen. Wie jedes Jahr wird der Monat mit der Gala zur Verleihung des Kazimiera-Bujwidowa-Preises für
außergewöhnliche Krakauerinnen feierlich abgeschlossen. Dabei werden vier
inspirierende Bewohnerinnen der Stadt für ihre Arbeit und ihre Leistungen geehrt.
Der Aufsichtsrat der Krakauer Agentur für die
Entwicklung der Stadt (ARMK) hat sich im Rahmen eines Auswahlverfahrens für
Katarzyna Olesiak (parteilos) als neue Geschäftsführerin entschieden, die
bisherige Direktorin der Abteilung für Kultur und Nationales Erbe des Krakauer
Magistrats. Die ARMK ist ein städtisches Unternehmen, das
das Musikzentrum in Krakau und das ehemalige Spitalgelände im
Bezirk Wesoła verwaltet. Seit mehr als vier Jahren war Jan Pamuła
(parteilos) der ARMK-Vorstandsvorsitzende, der zuvor unter anderem den Krakauer
Flughafen geleitet hat. Seine Amtszeit hat im Dezember 2023 geendet, woraufhin
ein Auswahlverfahren für seine Nachfolge eingeleitet wurde. Olesiak hat
ein neues Entwicklungsmodell für die Agentur vorgeschlagen, das vor allem den
Bau und die Inbetriebnahme des Krakauer Musikzentrums sowie die Revitalisierung
und Sanierung des ehemaligen Spitalsgeländes Wesoła berücksichtigt. Pamuła hat nicht am Auswahlverfahren teilgenommen.
Olesiaks Amtsantritt ist für den 3. April 2024 vorgesehen.
Die Stadt Krakau hat das Programm "Sauberes Zuhause" ins Leben gerufen. Personen über 80 Jahre sowie Menschen mit Behinderungen ab 70 Jahren haben die Möglichkeit, ihre Wohnung reinigen zu lassen. Dieser Service ist kostenlos und wird bis Ende des Jahres getestet. Die Reinigungsdienste können entweder eine Grundreinigung oder eine Fensterreinigung umfassen, die höchstens zweimal durchgeführt wird, oder eine Kombination aus Grundreinigung und Fensterreinigung, die einmal stattfindet. Die Dienstleistung wird bis zum 20. Dezember 2024 an Werktagen angeboten.
Die Polonistin und promovierte Geisteswissenschaftlerin Gabriela Olszowska (parteilos) wurde am 2. März 2024 von der Bildungsministerin Barbara Nowacka (iPL – Initiative Polen) zur Bildungskuratorin der Region Kleinpolen ernannt. Sie wurde nach einem Auswahlverfahren, an dem acht Bewerber*innen teilnahmen, ausgewählt. Dies geschah nach der vorübergehenden Übernahme des Amtes seit Dezember 2023, als Barbara Nowak (PiS – Recht und Gerechtigkeit) entlassen wurde. Die Ernennung fand während der 20. Nationalen Konferenz des Bildungsmanagements in Krakau statt.
Am 5. März wurde an der Landwirtschaftsuniversität in Krakau das Zentrum für Innovation und Forschung für gesundheitsfördernde und sichere Lebensmittel eröffnet. Das Zentrum wurde eingerichtet, um Produkt- und Technologieinnovationen in kleinen, mittleren und großen Unternehmen der Lebensmittelindustrie zu entwickeln und einzuführen. Es besteht aus zwei Bereichen: im kommerziellen Teil werden Forschungsarbeiten im Auftrag von Unternehmen durchgeführt, während der nicht-kommerzielle Teil eigene Forschungsarbeiten durchführt oder zum Beispiel solche, die vom Nationalen Wissenschaftszentrum finanziert werden.
Der Minister für Inneres und Verwaltung, Marcin Kierwiński (PO – Bürgerplattform), hat beschlossen, die vorübergehende Wiedereinführung von Grenzkontrollen an der polnischen Grenze zur Slowakei zu beenden. Seit dem 3. März 2024 gibt es bei der Einreise nach Polen aus der Slowakei keine Grenzkontrollen mehr. Als Grund nannte das polnische Innenministerium "die Stabilisierung der Migrationssituation auf der sogenannten Balkanroute". Die Kontrollen waren seit dem 3. Oktober 2023 in Kraft. Das Innenministerium begründete sie mit der ernsthaften Bedrohung durch illegale Migration an diesem Abschnitt der Staatsgrenze.
Die Grunwaldzki-Brücke – bekannt für den Blick auf die Wawelburg – kann den Krakauer*innen maximal bis 2038 sicher dienen, danach sollte sie laut Expert*innen der Technischen Universität Krakau abgerissen und durch eine neue ersetzt werden. Diese Empfehlung stammt aus einer Expert*innenstudie über den Brückenübergang, die im Auftrag der Stadt erstellt wurde. Der Teil der Brücke, der die Fahrbahn, Gleise und Gehwege umfasst, ist bereits sanierungsbedürftig. Nach Schätzungen des Krakauer Magistrats werden die Kosten dafür etwa 34.695 Euro betragen. Die Stadt Krakau plant, die erforderlichen Spezifikationen für die Ausschreibung noch vor den Kommunalwahlen im April 2024 zu erstellen.
Fast 12.000 Öfen sollen bis Mai 2024 aus den Gemeinden rund um Krakau entfernt werden. Zu diesem Zeitpunkt tritt das Anti-Smog-Gesetz in Kraft, das von der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) verzögert wurde. Das Problem besteht darin, dass sich die Beseitigung der Öfen nach der Verzögerung des Gesetzes verlangsamt hat. Im Jahr 2022 wurden 2.691 Heizöfen ausgetauscht, während die Zahl der Austausche im Jahr 2023 auf 1.767 gesunken ist. In den letzten Jahren ist die Anzahl der Öfen ohne Zertifizierung in den Gemeinden um Krakau von 23.000 im Jahr 2020 auf 11.734 gesunken.
In Krakau werden weitere Photovoltaikanlagen auf den Dächern von drei Krakauer Grundschulen und einer Kinderkrippe installiert. Das Ziel ist es, die Energieeffizienz der städtischen Gebäude zu verbessern. Die Einsparungen, die die Schulen durch die Installation von Photovoltaikanlagen erzielen, können für den Kauf von Lehrmaterial, Ausrüstung oder die Durchführung notwendiger Sanierungen verwendet werden. Die Auswahl der Schulen, in denen solche Investitionen getätigt werden können, gestaltet sich nicht einfach. Vor der Installation der Solarkraftanlagen musste zunächst eine technische Studie zur Tragfähigkeit der Dächer durchgeführt werden. Bei dieser Studie wurde der technische Zustand der Dachstruktur bewertet und festgestellt, ob sie zusätzliches Gewicht tragen kann. Die Anlagen sollen schließlich an den meisten Krakauer Schulen angebracht werden.
Die Europäische Kommission wird Milliardenbeträge aus dem EU-Wiederaufbaufonds und der Kohäsionspolitik für Polen bereitstellen. Dies hat die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen (CDU - Christlich Demokratische Union Deutschlands), am 23. Februar 2024 bei einem Besuch in Warschau offiziell angekündigt. Die endgültige Entscheidung wird diese Woche von den EU-Kommission bekanntgegeben. Der Ansporn dafür sind die positiven Entwicklungen bei der Wiederherstellung der Rechtsstaatlichkeit in Polen. Insgesamt geht es um fast 137 Milliarden Euro, rund 60 Milliarden Euro aus dem Wiederaufbaufonds und mehr als 76 Milliarden Euro aus der Kohäsionspolitik im Rahmen des Haushaltsplans für die Jahre 2021 bis 2027. Die erste Tranche der Zahlungen aus dem Wiederaufbauplan, 2,7 Milliarden Euro in Form von Zuschüssen und 3,6 Milliarden Euro in Form von Darlehen, soll im April eintreffen. Mit den Mitteln werden landesweite und lokale Investitionen unterstützt. In Infrastruktur, Energiewende sowie die Förderung des Arbeitsmarktes sollen die Mittel fließen.
Teresa und Andrzej Starmach, Kunsthistoriker*innen und Eigentümer*innen der Starmach-Galerie, einer der ersten privaten Kunstgalerien in Polen, haben beschlossen, einen bedeutenden Teil ihrer langjährigen Kunstsammlung herausragender polnischer Gegenwartskünstler*innen der Stadt Krakau zu schenken. Der Schenkungsvertrag wurde am 26. Februar 2024 im Krakauer Magistrat offiziell unterzeichnet. Diese Schenkung stellt die größte Zuwendung an öffentliche Sammlungen seit 1989 dar und wird auf einen Wert von etwa 11,6 Millionen Euro geschätzt. Die Werke von 26 Künstler*innen wie Magdalena Abakanowicz, Mirosław Bałka und Jerzy Nowosielski werden dem MOCAK-Museum für zeitgenössische Kunst in Krakau und dem Museum für Fotografie in Krakau übergeben.
Der Krakauer Bürgermeister, Jacek Majchrowski (parteilos), hat dem Gemeinderat einen Beschlussentwurf zur Einführung eines Streckentickets im öffentlichen Nahverkehr in Krakau vorgelegt. Dadurch sollen die Fahrgäst*innen entsprechend nur gefahrene Kilometer bezahlen. Bei die neuen Fahrkarten soll der Festpreis für eine Strecke von bis zu vier Kilometern 0,93 Euro betragen, ermäßigt 0,46 Euro. Jede weitere angefangene 500 Meter lange Strecke wird mit 0,12 Euro zusätzlich berechnet. Die neuen Tickets sollen nur als Ergänzung des Angebots dienen und ausschließlich in mobilen Apps verfügbar sein. Es wird weiterhin möglich sein, Zeitkarten zu kaufen. Diese Lösung ermöglicht es den Fahrgäst*innen, das beste Ticket für ihre Reise zu wählen, so die Stadtverwaltung.
Am 19. Februar 2024 fand die erste Sitzung eines Ausschusses statt, der untersuchen soll, wie die Regierung von Recht und Gerechtigkeit (PiS) die Spionagesoftware Pegasus eingesetzt hat. Die Kommission soll untersuchen, ob es Verstöße oder Rechtsverletzungen gab, die möglicherweise auf Anweisung oder mit Zustimmung von Mitgliedern der damaligen Regierung begangen wurden. Sie soll ebenfalls den Kreis der Verantwortlichen, Geschädigten und Personen, die von der Pegasus-Software betroffen sind, ermitteln. Die Kommission plant, unter anderem Jarosław Kaczyński, den ehemaligen Vizepremierminister und Chef von PiS, Beata Szydło (PiS), die ehemalige Premierministerin, und Zbigniew Ziobro (SP - Solidarisches Polen), den ehemaligen Justizminister, als Zeug*innen zu befragen.
Seit dem 16. Februar 2024 ist in Krakau der städtische Verleih von Rehabilitationsgeräten für Menschen mit Behinderungen und ihre Familien in Betrieb. Dieser Verleih ist kostenfrei, es wird lediglich eine rückzahlbare Kaution in Höhe von fünf Prozent des Wertes der Geräte erhoben. Die Bearbeitung der Anträge erfolgt in der Reihenfolge ihres Eingangs, und die Verfügbarkeit der Geräte richtet sich nach dem jeweiligen Zeitpunkt. Das Ziel des Verleihs ist es, Familien und Menschen mit Behinderungen im Alltag zu unterstützen.
Die Stadt Krakau und die AGH Universität für Wissenschaft und Technik werden vom 6. bis 8. September 2024 Gastgeber für die zehnte Ausgabe der "European Rover Challenge" sein, auch bekannt als Internationaler Wettbewerb für Marsroboter. Diese Veranstaltung ist eine Kombination aus einer Industriekonferenz, wissenschaftlichen und technologischen Vorführungen sowie natürlich dem Wettbewerb selbst, der zweifellos den Höhepunkt des Events darstellt. Die Wettbewerbe werden die aktuellen Herausforderungen, mit denen die Rover der NASA und der ESA derzeit auf dem Mars und dem Mond konfrontiert sind, originalgetreu nachstellen. Der Schauplatz für diese Wettbewerbe wird ein Marsyard sein, eine einzigartige Installation, die von Planetengeologen der Polnischen Akademie der Wissenschaften entworfen wurde und von einem ausgewählten Teil des Roten Planeten inspiriert wurde.
Der amtierende stellvertretende Bürgermeister von Krakau, Andrzej Kulig (parteilos),
startete am 12. Februar 2024 offiziell seine Kampagne für den Posten des*der Bürgermeister*in in Krakau. Kulig ist in Krakau derzeit für Sozial- und Kommunalpolitik verantwortlich und wird vom derzeitigen Bürgermeister Jacek Majchrowski (parteilos) unterstützt. Kulig möchte mehr Betonung auf
Investitionen legen, die die Lebensqualität der Einwohner*innen verbessern –
neue Schulen, Kinderkrippen, Kindergärten, Straßenbahnlinien. In den Umfragen wird Andrzej
Kulig als einer der vier Kandidaten genannt, die die Chance haben, in
die zweite Wahlrunde einzuziehen und gegen Łukasz
Gibała (parteilos) anzutreten, der bisher in allen Meinungsumfragen am besten
abschneidet. Die Kommunalwahlen finden in Polen am 7. April 2024 statt.
Die Krakauer Sport- und Veranstaltungshalle "Tauron Arena" feiert ihr
10-jähriges Bestehen. Die 2014 eröffnete Tauron Arena ist ein
Veranstaltungsort, der ohne städtische Subvention betrieben wird. Die Krakauer
Wirtschaft profitiert von den Ausgaben der Besucher*innen der
Tauron Arena, beispielsweise in
Hotels oder Restaurants. In den vergangenen zehn Jahren hat sie einen Nettogewinn von mehr als
4 Millionen Euro erwirtschaftet. Ihr wirtschaftlicher Effekt für die
Stadt wird auf fast 161,7 Millionen Euro geschätzt. Seit der Eröffnung haben in
der Tauron Arena mehr als 2.400 Veranstaltungen stattgefunden. die Anlage wurde von sechs Millionen Menschen besucht. Die überwiegende
Mehrheit der Besucher*innen waren Pol*innen (95,45 Prozent), insbesondere
Krakauer*innen (64,4 Prozent). Die ausländischen Besucher*innen kamen
hauptsächlich aus der Ukraine, Deutschland und Italien.
Nach drei Jahren Sanierungsarbeiten lädt die Kunstgalerie Bunkier Sztuki zu einem Besuch des renovierten Ausstellungspavillons ein. Die für den 8. Februar 2024 angesetzte Veranstaltung findet im Vorfeld der Rückkehr der Ausstellungstätigkeit in die Hauptgebäude der Galerie statt. Dies wird die einzige Gelegenheit sein, das renovierte Gebäude vor seiner offiziellen Eröffnung zu besichtigen. Gleichzeitig wird ein steinernes Modell einer Skulptur der bekannten Krakauer Künstlerin Jadwiga Maziarska enthüllt. Bereits Ende Februar 2024 werden Ausstellungen, Präsentationen von Werken aus der Sammlung sowie künstlerische, pädagogische, popularisierende und verlegerische Aktivitäten in die Räumlichkeiten der Galerie zurückkehren. Bunkier Sztuki ist eine der wichtigsten polnischen Kultureinrichtungen, die zeitgenössische Kunst präsentiert. Sie erhielt im Jahr 1994 den Status einer städtischen Galerie und ist ein bedeutender Punkt auf der kulturellen Landkarte der Stadt Krakau.
Die vierte Befragung der Schüler*innen zum Ranking der LGBTIQ-freundlichen Schulen läuft bis zum 12. April 2024. Zum ersten Mal kommt auch Unterstützung von der polnischen Regierung und vom Jugendrat der Stadt Krakau. Das diesjährige Ranking steht unter dem Motto "Schule des Vertrauens", denn an Vertrauen habe es laut den Organisator*innen in den letzten Jahren in polnischen Schulen am meisten gemangelt. In den vergangenen Jahren wurden die Jugendlichen zur Sichtbarkeit der LGBTIQ-Gemeinschaft in der Schule, zu ihrer Bedeutung und zu Anzeichen von Diskriminierung befragt. Die Umfrage umfasste auch Fragen zur Einstellung der Lehrer*innen gegenüber LGBTIQ Menschen und zu den Möglichkeiten der Unterstützung. Im letzten Jahr stellte sich heraus, dass nur 18 Prozent der Schüler*innen die Möglichkeit hatten an Antidiskriminierungsworkshops teilzunehmen. 60 Prozent der Schüler*innen gaben zu, Zeug*innen von LGBTIQ-Mobbing in der Schule gewesen zu sein. Letztes Jahr füllten rund 20.000 Personen aus etwa 2.000 Schulen im ganzen Land die Fragebögen aus.
Am 28. Jänner 2024 sammelten 2.000 Freiwillige in Krakau einen Rekordbetrag von fast einer Million Euro bei einer Spendenaktion für das Große Orchester der Weihnachtshilfe (WOŚP). Das Große Orchester der Weihnachtshilfe ist eine bedeutende nichtstaatliche Wohltätigkeitsorganisation in Polen, die 1993 gegründet wurde. In diesem Jahr wurden die Spenden für die medizinische Ausrüstung pneumologischer Stationen für Kinder und Erwachsene verwendet. Der in Krakau gesammelte Betrag wird voraussichtlich noch höher sein, da Geld aus elektronischen Geschenkboxen, Auktionen oder Spenden in nicht-polnischer Währung noch hinzugezählt wird.
Im Jahr 2022 stimmten die Krakauer*innen im Rahmen des partizipativen Budgets für das Projekt "30 Bäume auf dem Hauptmarkt pflanzen". Die Umsetzung wird voraussichtlich 2025 erfolgen. Da der Krakauer Hauptmarkt der am stärksten denkmalgeschützte Raum in der Stadt ist, muss die Idee aus verschiedenen Blickwinkeln analysiert werden. Im Jänner 2023 wurde die Denkmalschutzbehörde der Woiwodschaft Kleinpolen gebeten, ein Gutachten und Richtlinien für das Projekt zu erstellen. Die Krakauer Einrichtung für Grünflächen (ZZM) führt derzeit eine interdisziplinäre Studie zum Grünflächenmanagement des Hauptmarktes durch – unter Berücksichtigung klimatischer, historischer und landschaftlicher Aspekte. Bis Ende März 2024 wird eine Ausschreibung für die vollständige, den denkmalpflegerischen Anforderungen entsprechende Entwurfsdokumentation mit allen Genehmigungen einschließlich der Baugenehmigung und Vereinbarungen veröffentlicht. Das bedeutet, dass die Krakauer*innen bis mindestens 2025 auf die neuen Bäume auf dem Krakauer Hauptmarkt warten müssen.
Am 19. Jänner 2024 wurde der Bürgermeister von Krakau, Jacek Majchrowski (parteilos), mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien ausgezeichnet. Die Zeremonie fand im Wiener Rathaus statt. Die Verleihung wurde vom Landeshauptmann und Bürgermeister der Stadt Wien, Michael Ludwig (SPÖ – Sozialdemokratische Partei Österreichs), vorgenommen, der auch die Laudatio für den geehrten Krakauer Bürgermeister hielt. "Ich danke dem großen Kosmopoliten und Europäer Jacek Majchrowski für die langjährige Freundschaft zwischen unseren Städten und sein Engagement für die Stärkung des Zusammenhalts in Europa", so Bürgermeister Ludwig. An der Zeremonie hat auch der ehemalige Bürgermeister von Wien, Michael Häupl (SPÖ), teilgenommen. Wien ist nach wie vor ein Vorbild für Krakau, insbesondere in den Bereichen Verkehr, Stadterneuerung und Abfallwirtschaft. Die Zusammenarbeit mit Wien ist seit Jahren dabei behilflich, Krakau zu modernisieren und viele strategische Ziele zu erreichen.
Das Verwaltungsgericht der Woiwodschaft in Krakau hat entschieden, einen Beschluss des Krakauer Gemeinderates vom November 2022 über die Einführung einer nachhaltigen Verkehrszone in der ganzen Stadt für ungültig zu erklären. Krakau sollte die erste Stadt in Polen sein, in der alte Autos nicht mehr fahren dürfen. Der Beschluss war jedoch von der Woiwodschaft Kleinpolen und zwei Privatpersonen angefochten worden. Laut dem Verwaltungsgericht enthielt der Beschluss Aspekte, die nicht ordnungsgemäß geregelt waren, darunter auch die Grenzen der nachhaltigen Verkehrszone. Auch die Art und Weise der Organisation des Verkehrs müsse festgelegt werden. In der Zwischenzeit waren die Vorbereitungen für die Einführung der nachhaltigen Verkehrszone auf Hochtouren gelaufen. Bereits im Herbst 2023 hatten die Krakauer Beamt*innen ein Unternehmen ausgewählt, das ein IT-System zur Unterstützung der Zone entwickeln sollte. Der Vizebürgermeister von Krakau, Andrzej Kulig (parteilos), teilte mit, dass die Stadt nicht plane, gegen die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Berufung einzulegen. Krakau beabsichtigt daher, einen völlig neuen Beschluss auszuarbeiten, in dem die Mängel des alten Beschlusses eingearbeitet werden.
In Polen herrscht derzeit ein politisches Chaos bezüglich der Aufhebung der Immunität des ehemaligen Innenministers Mariusz Kamiński (PiS – Recht und Gerechtigkeit) und seines einstigen Staatssekretärs Maciej Wąsik (PiS). Am 20. Dezember 2023 wurden beide durch das Warschauer Bezirksgericht in zweiter Instanz rechtskräftig wegen Amtsmissbrauchs zu je zwei Jahren Haft verurteilt. Zusätzlich dürfen beide PiS-Politiker für fünf Jahre kein öffentliches Amt bekleiden und haben ihr Abgeordnetenmandat verloren. Die Aufhebung der Immunität hat landesweit heftige Diskussionen ausgelöst. Der polnische Staatspräsident Andrzej Duda (parteilos, früher PiS) hatte die Politiker bereits im Jahr 2015 begnadigt, allerdings noch vor ihrer Verurteilung. Dies führt dazu, dass viele Expert*innen die Begnadigung als fehlerhaft ansehen. Nach Gesprächen des Staatspräsidenten mit dem Sejm-Marschall Szymon Hołownia (Polska 2050 – Polen 2050 von Szymon Hołownia) am 8. Jänner 2024 konnte kein Durchbruch erzielt werden. Staatspräsident Duda besteht darauf, dass die Begnadigung der beiden PiS-Politiker rechtlich gültig ist. Diese Ansicht wird jedoch von Regierungskreisen und vielen anerkannten Rechtswissenschaftler*innen anders beurteilt. Während die Polizei nach den verurteilten Politikern suchte, befanden sie sich gestern, am 9. Jänner im Präsidentenhaus. Mariusz Kamiński (PiS) erklärte: "Wir sind immer noch Sejm-Abgeordnete. Wir verstecken uns nicht. Wir sind beim Präsidenten der Republik Polen." Trotz dieser Erklärung wurden die beiden PiS-Politiker am Abend im Präsidentenpalast verhaftet. Aufgrund der chaotischen Lage hat der Sejm-Marschall die nächste Sitzung des Sejm auf die nächste Woche verschoben.
Am 14. Dezember 2023 wurde in Krakau eine permanente Ausstellung mit Werken des Street-Art-Künstlers Banksy eröffnet. Das Krakauer Banksy-Museum wurde in den postindustriellen Räumen der alten Plattierungs-, Silber- und Metallwarenfabrik eingerichtet. Mehr als 150 Reproduktionen der Kunstwerke von Banksy, darunter auch Gemälde und Grafiken, sind im Museum zu sehen. Die Banksy-Ausstellung in Krakau ist nicht nur die größte in Polen, sondern auch die aktuellste der Welt. Sie wurde von Hazis Vardar, einem Kunstmanager, Leiter von sieben europäischen Theatern und Liebhaber der Kunst von Banksy, initiiert. Zusätzlich zu seinen Ausstellungsaktivitäten wird das Krakauer Museum auch pädagogische Aktivitäten zum Thema Street Art durchführen. So sollen Workshops für Schulen und organisierte Gruppen sowie Kurator*innen-Führungen stattfinden.
Am 11. Dezember 2023 hat die untere Parlamentskammer in Polen, der Sejm, sein Misstrauen gegenüber der vor zwei Wochen ernannten Regierung von Mateusz Morawiecki (PiS - Recht und Gerechtigkeit) ausgesprochen. Das Ergebnis des Votums von 266 zu 190 Stimmen ebnet den Weg für einen Regierungswechsel, zwei Monate nach der Parlamentswahl. Damit endet die achtjährige Amtszeit der PiS-Regierung, und die Partei befindet sich nun in der Opposition. In derselben Sitzung wurde Donald Tusk (PO - Bürgerplattform) mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt. Bereits am 12. Dezember stellte er seine Regierung und ihre Regierungserklärung im Parlament vor. Der Staatspräsident Andrzej Duda (parteilos) hat die neue Regierung unverzüglich am Morgen des 13. Dezember vereidigt.
Am 10. Dezember 2023 fanden in Krakau die Wahlen zu Bezirksräten statt. In 18 Krakauer Bezirken wurden insgesamt 366 Bezirksrät*innen gewählt. Die Wahlbeteiligung war extrem niedrig und lag bei lediglich 9,67 Prozent. Jede wählende Person hatte die Möglichkeit, ihre Stimme für eine*e Kandidat*in abzugeben. In diesem Jahr endete die fünfjährige Amtszeit der Bezirksrät*innen, die eine entscheidende Rolle in der Entwicklung der lokalen Selbstverwaltung in Krakau spielen. Sie sind für die Integration der Einwohner*innen verantwortlich, nehmen deren Anliegen auf und unterstützen bei der Lösung von Problemen. Die Bezirksrät*innen setzen sich für zahlreiche Initiativen zur Verbesserung der Lebensqualität in der Stadt ein. Sie können dem Krakauer Gemeinderat, dem Bürgermeister und anderen städtischen Einrichtungen Anträge zu Angelegenheiten vorlegen, die für die Bewohner*innen des Bezirks von Bedeutung sind. Darüber hinaus können sie auf Anfrage oder aus eigener Initiative Stellungnahmen zu diesen Angelegenheiten abgeben. In fast jedem der 18 Bezirke bestehen die Räte aus 21 Personen.
Die Luftqualität in Krakau ist heutzutage viel besser als vor einigen Jahren. Die Zahl der Smog-Tage im Jahr ist stark zurückgegangen: von 120 Tagen im Jahr 2012 auf 40 Tage im Jahr 2022. Dennoch ergab die Messung der Feinstaubwerte in der Luft am 1. Dezember 2023, dass die Feinstaub-Konzentration in Krakau im Durchschnitt 82,5 Mikrogramm pro Kubikmeter beträgt, wobei die Norm bei 50 liegt. Am 30. November 2023 wurde die Konzentrationen von Stickstoffdioxid an 44 Orten in Krakau gemessen. Die Konzentration überstieg die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Trotz des Verbots von Kohleheizungen in Krakau, wird die Luft durch die Autoabgase und Abgase aus den Nachbargemeinden, wo die Gesetze weniger restriktiv sind, verschmutzt. Das Problem sind immer noch die hohen Werte der Stickstoffdioxidkonzentration, wofür zu etwa 80 Prozent der Autoverkehr verantwortlich ist.
Am 27. November 2023 stellte der bisherige Premierminister Mateusz Morawiecki (PiS – Recht und Gerechtigkeit) seine neue Regierung vor, die am Nachmittag im Präsidentenpalais von Staatspräsident Duda (parteilos) vereidigt wurde. In der neuen Regierung gibt es viele neue Gesichter, die entweder aus den hinteren Reihen der PiS stammen oder aber von der PiS als Expert*innen gehandelt werden. Mehr als die Hälfte des neuen Teams besteht aus Frauen. Nur wenige Minister*innen der Vorgängerregierung unter Mateusz Morawiecki (PiS) haben ihren Posten beibehalten. Da die PiS-Partei keine Mehrheit im neuen Parlament hat, wird die neue Regierung aller Wahrscheinlichkeit nach das in zwei Wochen stattfindende Vertrauensvotum im Sejm verlieren, In diesem wahrscheinlichen Fall wird dann der Auftrag zur Bildung einer neuen Regierung an Donald Tusk (PO – Bürgerplattform) gehen müssen.
Am 24. November 2023 gab der amtierende stellvertretende Bürgermeister von Krakau, Andrzej Kulig (parteilos), bekannt, bei der nächsten Bürgermeister*innenwahl antreten zu wollen. Der neue Kandidat wurde vom nicht mehr antretenden Bürgermeister Jacek Majchrowski (parteilos) als geeignetster Kandidat für dessen Nachfolge bezeichnet. Kulig (parteilos) erklärte, dass er sich nicht um die Unterstützung einer Partei bemühen werde. Er sei der Meinung, dass einerseits das Erbe von Jacek Majchrowski nicht verloren gehen dürfe und es andererseits Bereiche gibt, die in der Stadt verändert werden sollten. Łukasz Gibała, aktuell Krakauer Gemeinderat und Vorsitzender des Vereins "Krakau für Einwohner*innen", hat mit seiner Wahlkampftour bereits am 27. November begonnen. Er bewirbt sich bereits zum dritten Mal um das Krakauer Bürgermeister*in-Amt. Aktuell führt er in den Umfragen.
Am 20. November 2023 gab der amtierende Krakauer Bürgermeister Jacek Majchrowski (parteilos) bekannt, bei den nächsten Kommunalwahlen nicht mehr antreten zu wollen. Majchrowski gewann die Kommunalwahlen in Krakau erstmals im Jahr 2002. Seitdem regierte er ohne Unterbrechungen. Auf der Pressekonferenz erklärte er, dass seiner Ansicht nach der Krakauer Vizebürgermeister, Andrzej Kulig (parteilos), der beste Kandidat für seine Nachfolge sei. Kulig äußerte jedoch bis dato noch nicht, ob er sich um das Amt bewerben will. Aktuell gaben lediglich der Rektor der Wirtschaftsuniversität Krakau, Stanisław Mazur (parteilos) und Aleksander Miszalski (PO – Bürgerplattform) ihre Absicht bekannt, bei den nächsten Wahlen antreten zu wollen. Die Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) will im Dezember 2023 entscheiden, wer ihr*e Kandidat*in sein wird. Die Kommunalwahlen in Polen sollen im Frühling 2024 stattfinden.
Ende November 2023 beginnt die Montage von sieben Drachenfiguren in Krakau. Das Projekt "Drachenroute" wird im Rahmen des Krakauer Bürger*innenbeteiligungsbudgets 2019 realisiert und nimmt Bezug auf die Legende über einen Drachen, der einer Höhle unter der Königsschloss Wawel gelebt haben soll. Insgesamt soll sich die Drachenroute über eine Dutzend Figuren erstrecken. Jeder Drache soll über einen QR-Code verfügen, der Informationen über die Figur und ihren Standort beinhalten wird. Durch das Projekt soll der Familientourismus angekurbelt werden.
Am 13. November 2023 kamen sowohl die obere
Parlamentskammer, der Senat, als auch die untere Parlamentskammer, der Sejm,
zur ersten Sitzung nach den Wahlen in Polen zusammen. In der ersten
Abstimmung des neuen Parlaments zur Wahl des Sejm-Marschalls konnte der
Kandidat der Opposition, Szymon Hołownia (Polska 2050 – Polen 2050 von
Szymon Hołownia), einen klaren Sieg verbuchen. Die bisherige Sejm-Marschallin,
Elżbieta Witek (PiS – Recht und
Gerechtigkeit), schaffte es weder zur Marschallin noch zur
Vizemarschallin gewählt zu werden. Die bisherigen Oppositionsparteien, die im
neuen Parlament die Mehrheit haben und Witek zahlreiche Rechtsverstöße während
ihrer Amtszeit vorwerfen, haben gegen sie gestimmt. Laut dem am 10.
November unterzeichneten Koalitionsvertrags der bisherigen oppositionellen
Parteibündnisse – Bürgerkoalition (KO), der Dritte Weg (TD) und Linke (L) –
haben sich die Parteien darauf geeinigt, den Sejm-Marschall nach zwei
Jahren Amtszeit zu wechseln: zwei Jahre für den Vertreter des Dritten
Wegs, eines Bündnisses aus der Polnischen Bauernpartei (PSL) und Polen
2050 sowie zwei Jahre für den Vertreter der Linken, bestehend aus den
Parteien Neue Linke und Gemeinsam. Am Abend des 13. November 2023
beauftragte Staatspräsident Andrzej Duda (parteilos, früher PiS) den
bisherigen Premierminister Morawiecki (PiS) mit der Regierungsbildung.
Morawiecki hat nun zwei Wochen Zeit, um im Sejm das Vertrauensvotum für seine
neu gebildete Regierung zu gewinnen. Angesichts der fehlenden Mehrheit erscheint
sein Versuch, eine Regierung zu bilden, zum Scheitern
verurteilt.
In Krakau wird der Johannes-Paul-II-Campus für die Päpstliche Universität Johannes Paul II. errichtet. Das Campus-Gebäude wird über mehr als 50 Hörsäle mit moderner Infrastruktur verfügen, insgesamt vier Stockwerke und ein großes Universitätsauditorium umfassen. Es wird außerdem eine Tiefgarage und eine akademische Mensa bieten. Das Gebäude wird umweltfreundlich gestaltet sein und Solarenergie nutzen sowie Regenwasserverarbeitung integrieren. Die Fertigstellung des Campus ist für das Jahr 2025 geplant.
Der polnische Präsident Andrzej Duda (parteilos) hat trotz der Mehrheit des Oppositionsbündnisses im Parlament den bisherigen Regierungschef Mateusz Morawiecki (PiS – Recht und Gerechtigkeit) mit der Regierungsbildung beauftragt. Er begründete seine Entscheidung mit der parlamentarischen Tradition, wonach der Vertreter der siegreichen Partei den Auftrag erhält. Dieser Schritt des Präsidenten, der selbst aus dem Lager der PiS stammt, könnte Polen in weitere Wochen politischer Instabilität führen. Präsident Duda signalisierte jedoch auch die Bereitschaft, den vom Sejm vorgeschlagenen Kandidaten im Falle eines Scheiterns der Regierungsbildung zu akzeptieren.
Die Bibliothek Krakau wird ihren neuen Sitz doch nicht in den historischen Gebäuden der ehemaligen Universitätskliniken im Spitals-Stadtviertel Wesoła haben, sondern in einem neuen Gebäude, das auf dem Gelände eines Parkplatzes in Wesoła errichtet wird. Die historischen Gebäude, in denen die Bibliothek ursprünglich untergebracht werden sollte, werden teilweise anderweitig genutzt. Unter anderem planen das Kleinpolnische Kulturinstitut und das Literaturinstitut, dort einzuziehen. Der neue Sitz der Bibliothek Krakau wird ein klimafreundliches Gebäude sein, das den Herausforderungen der Energieeffizienz und des Umweltschutzes gerecht wird. Darüber hinaus wird die Bibliothek Werkstatt- und Konferenzräume, eine Kräuterbibliothek, ein Café oder Bistro und eine Tiefgarage bieten. Das genaue Erscheinungsbild des neuen Gebäudes wird im Rahmen eines internationalen Architekturwettbewerbs entschieden.
Das Königsschloss Wawel, eine der ehemaligen königlichen Residenzen, kann im November kostenlos besichtigt werden. Nicht nur die Dauerausstellungen wie die Schatzkammer und die Königlichen Gemächer sind für Besucher*innen geöffnet, sondern auch die größte Ausstellung dieses Jahres "Bilder des Goldenen Zeitalters". Die Aktion "Der kostenlose November in den königlichen Residenzen" wird vom Ministerium für Kultur und Nationales Erbe organisiert und umfasst elf Museen in ganz Polen. Kostenlose Eintrittskarten für das Königsschloss Wawel sind an den Kassen und online erhältlich. Die Anzahl der verfügbaren Tickets ist begrenzt, eine Person kann Eintrittskarten für bis zu fünf Personen erhalten.
Die neueste jährliche Rangliste der am stärksten verschmutzten Städte Polens zeigt, dass die Feinstaubwerte in Krakau seit 2015 um bis zu 40 Prozent gesunken sind. Krakau galt bis vor Kurzem als die Stadt mit der am stärksten verschmutzten Luft in Polen. Die Senkung der Feinstaubwerte ist das Ergebnis radikaler Maßnahmen des Krakauer Magistrats, darunter das Verbot von Kohleheizungen in der Hauptstadt Kleinpolens. Obwohl sich die Luftqualität in Polen insgesamt verbessert, bleibt die Woiwodschaft Kleinpolen immer noch an der Spitze der Rangliste der am stärksten verschmutzten Städte. In der Liste der zehn Städte mit den höchsten gemessenen Konzentrationen des krebserregenden Stoffes Benzo(a)pyren entfällt die Hälfte auf Kleinpolen.
Der polnische Staatspräsident Andrzej Duda (parteilos) führt am 24. und 25. Oktober 2023 Gespräche mit Vertreter*innen aller Parteien, die den Einzug ins Parlament geschafft haben. Darunter sind die Vertreter der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS), die zwar gewonnen hat, aber wegen fehlender Mehrheit in der unteren Parlamentskammer, dem Sejm, nicht fähig ist, die neue Regierung zu bilden. Duda traf auch den Parteivorsitzenden der Bürgerplattform (PO), Donald Tusk, der bereit ist, in einer Koalition mit den Linken (Linken), dem Dritten Weg (TD), einem Bündnis aus der Polnischen Bauernpartei (PSL) und Polen 2050 von Szymon Hołownia, eine Regierung zu bilden. Diese Parteibündnisse haben am 24. Oktober 2023 in einer gemeinsamen Erklärung Donald Tusk zum offiziellen Kandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten ernannt. Es liegt in der Zuständigkeit des polnischen Staatspräsidenten, zu entscheiden, wer demnächst mit der Regierungsbildung beauftragt wird. Gegenwärtig ist diese Frage jedoch noch ungeklärt. Vielen Kommentator*innen zufolge wird der Staatspräsident zuerst der PiS als stärkster Partei den Auftrag zur Regierungsbildung geben, um mehr Zeit für eine Machtübergabe zu schaffen.
Im Internationalen Messe- und Kongresszentrum EXPO Krakau, findet vom 26. bis 29. Oktober 2023 die 26. Krakauer Buchmesse statt. Schon im Vorjahr haben die Organisator*innen zahlreiche Änderungen angekündigt, um die Sicherheit und Zufriedenheit der Besucher*innen zu erhöhen. Demzufolge wird heuer unter anderem die Messefläche vergrößert. Speziell für die Buchmesse wird es eine zusätzliche 3.000 Quadratmeter große Zelthalle geben, in der die Autor*innen ihre Bücher signieren werden. Die organisatorischen Änderungen betreffen auch den Eingangs- und Ausgangsbereich. Es wird getrennte Warteschlangen für Inhaber*innen von Online-Tickets und solche, die Tickets an den Kassen kaufen, geben. Die Organisator*innen erwarten heuer einen Besucher*innen-Rekord, 2022 waren auf der Messe mehr als 45.000 Besucher*innen.
Das neue Literatur- und Sprachenzentrum "Planet Lem" soll im ehemaligen Salzlager im Krakauer Stadtteil Podgórze entstehen. Es wird aus einem revitalisierten historischen Gebäude aus dem Jahr 1787 und einem angebauten neuen Gebäude sowie einem Garten bestehen. Es soll das erste multifunktionale Literaturzentrum Polens sein, das Bildungs- und Sozialangebote mit Ausstellungsmöglichkeiten kombiniert. Das Zentrum wird eine ständige Ausstellung zu den Werken des polnischen Schriftstellers Stanisław Lem beherbergen sowie Ausstellungen zu den wichtigsten literarischen Entwicklungen in Krakau. Die neue kommunale Einrichtung wird gemeinsam von der Stadt Krakau und dem Ministerium betrieben, das sich auch finanziell an der Investition beteiligen wird. Die Kosten der Investition werden auf fast 45 Millionen Euro geschätzt. Nach Angaben des Krakauer Magistrats könnte der Bau des Zentrums 2024 beginnen, die Eröffnung soll 2028/29 stattfinden.
Das Problem der Geruchsbelästigung in den südlichen Stadtteilen Krakaus wurde von Anwohner*innen, Aktivist*innen und Gemeinderät*innen auf einer Gemeinderatssitzung am Mittwoch dem 11. Oktober 2023 diskutiert. Die Krakauer*innen betonen, dass der Gestank für sie unerträglich ist. Sie halten fest, dass sie ihre Wohnungen lange Zeit nicht lüften können, nachdem die Gestankwelle von der Kläranlage vorbeigezogen ist. Sie klagen über Übelkeit, Kopfschmerzen, Magenschmerzen und Erbrechen. Der Krakauer Vizebürgermeister Jerzy Muzyk (parteilos) versicherte, dass im Haushaltsentwurf für das nächste Jahr Mittel für die Modernisierung der Kläranlage vorgesehen werden. Studien zufolge gehen 30-40 Prozent der Geruchsbelästigung von der städtischen Kläranlage in Plaszow aus.
Am 9. Oktober 2023 fand im Fernsehsender TVP die einzige TV-Wahldebatte mit allen Spitzenkandidat*innen vor den anstehenden Parlamentswahlen am 15. Oktober statt. TVP ist der öffentlich-rechtliche Sender, der der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) nahesteht. Anwesend waren Vertreter*innen von sechs Parteien und Bündnissen, darunter der Parteivorsitzende der Bürgerplattform (PO), Donald Tusk, und der Ministerpräsident Mateusz Morawiecki (PiS). Der Parteivorsitzende der PiS, Jarosław Kaczyński, hat die Einladung nicht angenommen, weshalb er von den Kommentator*innen als Verlierer bezeichnet wurde. Die Debatte war in sechs Themenblöcke unterteilt: Migration, Sicherheit, Privatisierung, Pensionsalter, Sozialpolitik und Arbeitslosigkeit. Die ersten vier Themen werden auch im Referendum abgefragt, das zeitgleich mit den Parlamentswahlen stattfindet. Die Fragen während der Debatte auf TVP wurden als tendenziös angesehen und schienen der Regierungspolitik untergeordnet zu sein. Die Mehrheit der Kommentator*innen war der Meinung, dass weder die führenden Politiker der Regierungspartei PiS noch die größte Oppositionspartei PO die Debatte gewonnen haben. Stattdessen heißt es in den Kommentaren, dass die Vertreter*innen der kleineren Parteien am besten abgeschnitten haben.
Ende September 2023 wurde ein neuer Standort auf der kulturellen Landkarte von Krakau eröffnet: die Design-Apotheke. Sie befindet sich in einer ehemaligen Apotheke im Spital-Stadtviertel Wesoła. Die Design-Apotheke ist Teil der Revitalisierungsstrategie für das Areal, das im Jahr 2019 von Krakau erworben wurde. Dabei handelt es sich um eine Fläche von über neun Hektar, auf der sich unter anderem ehemalige Kliniken und Gebäude des Universitätskrankenhauses befinden. Die Design-Apotheke bietet Büros und Coworking-Spaces sowie einen Leseraum. Darüber hinaus ermöglicht sie diverse Treffen mit Designer*innen und Kunstinteressierten. In der Design Apotheke sollen Design im weitesten Sinne, Kunst, Wissenschaft, neue Technologien und öffentlicher Dialog aufeinandertreffen. Im Oktober 2023 lädt die Design-Apotheke unter anderem zur Internationalen Architekturbiennale ein. Einer der ersten Höhepunkte der Aktivitäten ist die Kulturschule, die eine Reihe von Workshops für junge Menschen umfasst.
Seit dem 4. Oktober 2023 führt Polen Kontrollen an der Grenze zur Slowakei durch. Dies wurde offiziell vom polnischen Innenminister Mariusz Kamiński (PiS - Recht und Gerechtigkeit) bekannt gegeben. Die Grenzkontrollen werden zunächst für einen Zeitraum von zehn Tagen durchgeführt, aber sie können um weitere 20 Tage verlängert werden. Diese Entscheidung soll dazu beitragen, illegale Migrationsströme und Schlepperaktivitäten einzudämmen. Polen ist mit einer steigenden Zahl illegaler Migrant*innen konfrontiert, die von der Slowakei aus auf dem Weg nach Deutschland anreisen. In den vergangenen zwei Wochen wurden an der Grenze zur Slowakei insgesamt 551 illegale Einwander*innen festgenommen, so der Innenminister.
Am 26. September 2023 haben der Krakauer Bürgermeister, Jacek Majchrowski (parteilos), und die Vorstandsvorsitzende von UNICEF Polen, Renata Bem, eine Vereinbarung zur Ernennung von Krakau zur "Kinderfreundlichen Gemeinde" von UNICEF unterzeichnet. Um diese Auszeichnung zu erhalten, muss Krakau die Verpflichtungen erfüllen, die im vereinbarten Maßnahmenkonzept festgelegt sind, darunter die Umsetzung der Kinderrechtskonvention auf lokaler Ebene und die fortlaufende Einbindung von Kindern in das gesellschaftliche Leben der Stadt durch den Aufbau und die Unterstützung der Zivilgesellschaft. Die Teilnahme am Programm "Kinderfreundliche Gemeinde" würdigt die bisherigen Aktivitäten Krakaus im Bereich der Familienpolitik sowie der Kinder- und Jugendpolitik. Im Rahmen der Vorbereitungen für dieses Programm wurde eine Arbeitsgruppe zur Umsetzung des Programms unter dem Vorsitz von Marzena Paszkot (parteilos), Bevollmächtigte des Bürgermeisters für Familienangelegenheiten, gebildet.
Am 1. Oktober 2023 fand in Warschau der "Marsch der Million Herzen" statt, an dem laut Organisator*innen rund eine Million Pol*innen teilgenommen haben. Der Marsch wurde von der größten polnischen Oppositionspartei, der Bürgerplattform (PO - Platforma Obywatelska), veranstaltet und sollte ihre Anhänger*innen mobilisieren, um für den Sieg bei den kommenden Parlamentswahlen zu kämpfen. Der Vorsitzende der PO-Partei, Donald Tusk, beabsichtigte mit dieser Demonstration, Aufbruchsstimmung im gesamten Land zu verbreiten. Die Teilnehmer*innen des Marsches wollten auch gegen die Politik der nationalkonservativen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) demonstrieren. Sie sind aus dem ganzen Land nach Warschau angereist.
Der polnische Premierminister Mateusz Morawiecki (PiS – Recht und Gerechtigkeit) hat den Innenminister aufgefordert, schärfere Kontrollen an der Grenze zur Slowakei einzuführen. Künftig sollen Kleinbusse, Busse, Lieferwagen und Autos überprüft werden, bei denen der Verdacht besteht, dass sie illegal einreisende Migrant*innen transportieren könnten. Einige polnische Medien bezeichneten dies als Versuch der Regierungspartei PiS, ihre eigenen Skandale zu vertuschen – darunter den Visa-Skandal, bei dem Antragsteller*innen weltweit durch Bestechungsgelder schneller und ohne gängige Sicherheitsüberprüfungen ein polnisches EU-Visum erhalten haben sollen. Sowohl die Opposition als auch Deutschland werfen der polnischen Regierung vor, dass die Grenzen "durchlässig" seien, und Deutschland erwägt sogar die Einführung von Kontrollen an der deutsch-polnischen Grenze.
Seit dem 1. Juli 2023 gilt in Krakau ein nächtliches Verkaufsverbot von
Alkohol, das den Verkauf in Geschäften und Tankstellen in der
ganzen Stadt von Mitternacht bis 5.30 Uhr untersagt. Nun zogen Polizei- und Stadtbeamt*innen die erste Bilanz. Nach zwei Monaten der
nächtlichen Alkoholverkaufsbeschränkung sei die Zahl der Einsätze von
Polizei und Stadtwache im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2022 um
die Hälfte zurückgegangen. Aus den Daten der Polizei geht hervor, dass die
Zahl der Einsätze in den Stunden, in denen die Beschränkungen gelten, im Juli
2023 um 40,77 Prozent und im August 2023 um 63,71 Prozent zurückging.
Insgesamt war im Juli und August ein Rückgang um 53,38 Prozent zu
verzeichnen, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Dies schlägt sich auch in
der Anzahl der Einsätze während des 24-Stunden-Zeitraums nieder, hier
wurde ein Rückgang von 17,87 Prozent im Juli und 38,90 Prozent im August
verzeichnet.
Nach Krakau wurden 100 neue elektrische Fahrräder geliefert, die im Langzeit-Fahrradverleih LikeBajk angeboten werden. Damit stehen Krakauer*innen insgesamt 490 elektrische Fahrräder und die gleiche Anzahl herkömmlicher Fahrräder zur Verfügung. Das Interesse an den Rädern im neuen System ist enorm: Da in kürzester Zeit über 1.600 Anmeldungen gemacht wurden, musste eine Losung durchgeführt werden, bei der die Reihenfolge der Vertragsabschlüsse mit User*innen des LajkBike-Systems festgelegt wurde. Das LajkBike kann für drei Monate gemietet werden, das elektrische für 17 Euro und das herkömmliche für 6,3 Euro monatlich.
Vergangene Woche ging in Polen eine Korruptionsaffäre bei der Visavergabe durch polnische Konsulate außerhalb Europas durch die Medien. Antragsteller*innen weltweit sollen durch Bestechungsgelder schneller und ohne die üblichen Sicherheitsüberprüfungen ein polnisches EU-Visum erhalten haben. Ende August 2023 wurde der polnische Vize-Außenminister Piotr Wawrzyk (PiS – Recht und Gerechtigkeit), der die Aufsicht über die polnischen Konsulate weltweit hatte, plötzlich entlassen. Ein genauer Grund wurde damals nicht genannt. Ermittlungen der Staatsanwaltschaft waren bereits im Gange. Tausende Menschen aus asiatischen und afrikanischen Ländern haben in den letzten Jahren polnische Visa erhalten, jedoch ist das genaue Ausmaß des Visa-Skandals noch unklar. Die Opposition forderte den Rücktritt von Außenminister Zbigniew Rau (PiS), der jedoch keine Mitverantwortung sieht. Die Affäre steht im Widerspruch zur Anti-Flüchtlings-Rhetorik der Regierungspartei, die angesichts der Migrationskrise an der belarussischen Grenze sogar einen Zaun errichten ließ. Ob die Affäre Auswirkungen auf den Erfolg der PiS im laufenden Wahlkampf hat, ist noch nicht ersichtlich.
Die IBRiS-Umfrage für die Tageszeitung Rzeczpospolita und den Radiosender RMF FM, die am 8. und 9. September 2023, bereits nach der Registrierung der Wahllisten und Wahlausschüsse, durchgeführt wurde, zeigt deutliche Veränderungen in der Reihenfolge der politischen Parteien, die bei den Parlamentswahlen in Polen am 15. Oktober 2023 antreten. Obwohl die Unterstützung für das Bündnis der oppositionellen Parteien, die Bürgerkoalition (KO), leicht zurückgeht, könnte laut der Umfrage die gesamte Opposition erstmals seit Monaten mit einem leichten Vorsprung bei der Anzahl der Sitze im Sejm gegenüber der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) und der rechtsextremen Partei Konföderation rechnen. Außerdem zeigt die Umfrage, dass 44,7 Prozent der Umfrageteilnehmer*innen entschlossen sind, an den Parlamentswahlen im Oktober teilzunehmen.
Die Badesaison am Krakauer Zakrzówek-Stausee, die im Juni 2023 eröffnet wurde, endete offiziell am 3. September 2023. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Badeplatz geschlossen ist. Er kann weiterhin genutzt werden, jedoch ohne die Aufsicht von Rettungsschwimmern und ohne Zugangsbeschränkungen, wie das System zur Personenanzahlkontrolle, das zur Sicherheit der Badegäste eingeführt wurde. Während der 71 Betriebstage nutzten mehr als 96.000 Menschen den bewachten Badebereich. Vom 1. Juni bis zum 3. September 2023 wurden insgesamt 3.382 Verstöße registriert. Die Krakauer Stadtwache verhängte 2.085 Bußgelder, stellte 31 Strafbescheide für Gerichtsanträge aus und belehrte 1.266 Personen. Von diesen Verstößen betrafen 1.826 das Verhalten der Badegäste, während 1.556 Verstöße den Straßenverkehr betrafen, hauptsächlich das Falschparken.
Am 9. September 2023 wurde das Krakauer Theaterinstitut für Jugendliche im Bezirk Nowa Huta eröffnet. Dies ist die erste Theaterinstitution in Krakau, die ihr Programm hauptsächlich an Jugendliche richtet. Die erste Premiere ist für den 15. September geplant. Das seit 2018 laufende Revitalisierungsprojekt im Gebäude des Volkstheaters ist damit abgeschlossen. Es umfasst drei Theatersäle, einen Lagerraum, Gästezimmer, ein Café und eine Sommerbühne, die auf junge Gäste warten. Die neuen Räumlichkeiten des Volkstheaters haben eine Fläche von 2.144 Quadratmetern und sind auch für Menschen mit Behinderungen geeignet. Die Investitionskosten belaufen sich auf rund 6,6 Millionen Euro, wobei 5,5 Millionen Euro von der Stadt Krakau bereitgestellt wurden.
Vor 45 Jahren wurde Krakau in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes eingetragen. Dieses Jubiläum feiert die Stadt nun von 6. bis 9. September. Beginnen werden die Feierlichkeiten mit einer Pressekonferenz in der Marienkirche, wo danach die restaurierte Krone aus dem Jahr 1666 besichtigt werden kann, die nach einer zweimonatigen Restaurierung als eines von Krakaus Wahrzeichen auf die Turmspitze zurückkehrt. Am darauffolgenden 7. September wird der Europa Nostra Heritage Hub, eine UNESCO-Außenstelle für Mitteleuropa, offiziell eingeweiht. Die Zeremonie wird durch Podiumsdiskussionen mit Expert*innen aus Polen, Ungarn, der Ukraine und Litauen bereichert. Am Programm steht darüber hinaus die Verleihung des Europäischen Preises für Kulturerbe (European Heritage Award beziehungsweise Europa Nostra Award) für die zwischen 2015 und 2021 durchgeführten Restaurierungsarbeiten am berühmten Veit-Stoß -Altar.
Vor den kommenden Parlamentswahlen in Polen hat die Regierungspartei PiS (Recht und Gerechtigkeit) ein neues Programm für Plattenbauten namens "Freundliche Wohnsiedlung" vorgestellt. Milliarden von Złoty aus dem Staatshaushalt sollen dabei für Sanierungs- und Revitalisierungsarbeiten an Plattenbauwohnsiedlungen bereitgestellt werden. Das Programm umfasst sieben Punkte: Einbau von Aufzügen, Errichtung von Parkplätzen, thermische Wärmedämmung, Revitalisierung von Wohnsiedlungen, einschließlich der Verbesserung von Anlagen wie Wasser- und Abwassersystemen, Bau von Photovoltaik-Anlagen, Schalldämmung und Modernisierung von Grünflächen, Spiel- und Sportplätzen. Das neue Programm soll die Wähler*innen davon überzeugen, bei den kommenden Wahlen für die Partei zu stimmen. Laut Regierung leben derzeit in Polen mehr als acht Millionen Bürger*innen in Plattenbausiedlungen.
Das polnische Ministerium für Familie und Sozialpolitik führt aktuell Gespräche über die Liste von Behinderungen, die Anspruch auf einen unbefristeten Behindertenausweis verleihen. Die derzeitige Arbeitsversion dieser Liste, die den Medien zugespielt wurde, umfasst lediglich 91 Krankheiten und genetische Defekte. Dies ist deutlich weniger als in der ersten Version, die von Genetiker*innen erstellt wurde, wo 235 solcher Krankheiten aufgeführt waren. Dies deutet darauf hin, dass das Ministerium beabsichtigt, etwa 60 Prozent der von Expert*innen identifizierten Krankheiten aus der Liste zu streichen. Beispielsweise fehlt das Down-Syndrom. Paweł Wdówik (PiS – Recht und Gerechtigkeit), Staatssekretär im Ministerium für Familie und Sozialpolitik, spricht von einer Arbeitsversion, die noch weitere zwei Monate lang diskutiert werden soll. Die oppositionelle Abgeordnete Iwona Hartwig (PO – Bürgerplattform), die selbst einen Sohn mit Behinderung hat, behauptet jedoch, dass die Regierung auf Kosten der Menschen mit Behinderung sparen möchte.
Der Gesundheitsdienst des Landbezirks Rzeszów in der Woiwodschaft Karpatenvorland hat bekannt gegeben, dass im August elf Patient*innen aufgrund der Legionärskrankheit verstorben sind. Die Verstorbenen waren im Alter von 64 bis 95 Jahren. Gegenwärtig sind 29 Patient*innen in Rzeszów hospitalisiert, davon weisen drei einen schweren Krankheitsverlauf auf. Die genaue Ursache der Infektion ist bislang unbekannt. Als präventive Maßnahme hat die Stadt Rzeszów die Wasserversorgungssysteme mit erhöhtem Chlorgehalt desinfiziert. Besonders betroffen sind Altersheime, die als Hotspots identifiziert wurden. In der gesamten Woiwodschaft Karpatenvorland wurden im August insgesamt 144 Fälle von Legionellose festgestellt. Des Weiteren wurden weitere Fälle in der Region Großpolen verzeichnet, mit 17 Infektionen und zwei Todesfällen. Auch in Kleinpolen mussten in den vergangenen Tagen sechs Personen aufgrund von Legionärskrankheit ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Nach mehr als einem Monat Sanierungsarbeiten ist die goldene Krone wieder auf dem Turm der Marienkirche. Sie wiegt 350 Kilogramm, ist 130 Zentimeter groß und hat einen Durchmesser von 240 Zentimetern. Die Krone ist vergoldet. Die neue Goldschicht ist dicker als vor der Sanierung und soll widerstandsfähiger gegenüber atmosphärischen Einflüssen und Luftverschmutzung sein. Die Arbeiten haben insgesamt 140.000 Euro gekostet und wurden aus dem Nationalen Fonds für die Sanierung von Krakaus Denkmälern finanziert.
Das in Krakau ansässige Medizintechnik-Start-up Ailis hat mit den Vorbereitungen für die klinische Bewertung und Zertifizierung einer neu entwickelten Methode zur Früherkennung von Brustkrebs begonnen. Diese Methode soll die Brustkrebsdiagnose revolutionieren, indem sie dank Ailis schnell, schmerzlos und personalisiert erfolgen kann. Die Innovation des Geräts besteht darin, dass es künstliche Intelligenz und tiefe neuronale Netze nutzt. In Zukunft soll ein digitales Arztmodul eingebaut werden, das eigenständig mit den Patientinnen kommuniziert, ein Erstgespräch führt und die Untersuchungsergebnisse beschreibt. Der Durchbruch bei der Brustkrebsdiagnose wird in der Untersuchungszeit liegen, die voraussichtlich nur vier Minuten betragen wird, während das Ergebnis bereits nach zehn Minuten vorliegt. Besonders wichtig ist, dass Ailis keine Strahlung freisetzt, da es eine vollkommen andere Technik als die herkömmliche Mammographie verwendet. Die Entwicklung der Ailis-Technologie dauerte mehr als sieben Jahre. In dieser Zeit waren über 100 Wissenschaftler*innen, Ärzt*innen, Ingenieur*innen und Programmierer*innen aus führenden akademischen Einrichtungen und Forschungszentren an dem Projekt beteiligt.
Seit dem 17. August 2023 haben die Krakauer*innen die Möglichkeit, sich für den Verleih herkömmlicher und elektrischer Fahrräder anzumelden. Die Anmeldung für die Ausleihe erfolgt über eine Webseite. Das LajkBike kann für drei Monate gemietet werden mit der Option, diesen Zeitraum zu verlängern. Jedes Elektrofahrrad wurde von der Stadt zu einem Preis von knapp 2.352 Euro erworben, was einen Gesamtbetrag von 582.400 Euro entspricht. Zusätzlich ist geplant, weitere 250 Elektrofahrräder anzuschaffen. Die 500 herkömmlichen Fahrräder haben die Stadt Krakau etwa 224.000 Euro gekostet.
Im September 2023 soll in der Woiwodschaft Kleinpolen das Pilotprojekt namens "Betreiber im Programm für saubere Luft" starten. Die Idee dahinter: von der Energieversorgung ausgeschlossene Haushalte – beispielsweise ältere Menschen oder Bedürftige – erreichen. Die Betreiber*innen sollen Bedürftige ansprechen und ihnen bei der Beantragung von Fördermitteln für den Austausch der Öfen, bei der Suche nach Auftragnehmer*innen oder bei Thermomodernisierungen helfen. Laut Angaben des Zentralen Emissionsregisters gibt es in Kleinpolen schätzungsweise 50.000 Öfen, die ersetzt werden müssen. Ins Leben gerufen wurde das Projekt vom Nationalen Umweltschutzfonds. Es gibt bereits eine Ausschreibung für Bewerbungen und einen Wettbewerb für Betreiber*innen. Es handelt sich dabei um Beratungs- und Installationsunternehmen im Bereich der erneuerbarer Energien sowie um Verbände und Stiftungen, die sich für die Verbesserung der Luftqualität einsetzen.
Der Rebel Verlag und das Nationalmuseum in Krakau haben die Veröffentlichung einer einzigartigen Erweiterung des Kartenspiels Dixit angekündigt, die am 18. August erscheinen wird. Diese wird Abbildungen von Kunstwerken aus der Sammlung des Museums beinhalten. Die Durchsuchung der digitalen Sammlung nach geeigneten Bildern begann 2021. Das war keine leichte Aufgabe, weil das Nationalmuseum über eine Million Objekte katalogisiert hat. Leonardo da Vincis Dame mit dem Hermelin, Stanisław Masłowskis Mondaufgang und Józef Chełmońskis Kraniche sind nur einige der Kunstwerke, die man beim Spielen der neusten Erweiterung zu sehen bekommen wird. Auf den Karten werden auch Werke abgebildet sein, die normalerweise nicht öffentlich zugänglich sind. Der Rebel Verlag hat bereits mit Kultureinrichtungen wie dem Louvre und dem MoMA bei Spielen zusammengearbeitet, doch das Nationalmuseum in Krakau ist die erste Einrichtung, die eine eigene Erweiterung für Dixit bekommt.
Am 1. September, kurz vor Beginn des Schuljahres, wollen polnische Lehrer*innen auf die Straßen gehen. Die Gewerkschaft der polnischen Lehrerschaft (ZNP) hat bei der Ankündigung des Protests gleich zehn Streikgründe genannt. Der Protest richtet sich unter anderem gegen die rekordhohe Inflation und die rekordniedrigen Gehälter im Bildungswesen – 838 Euro brutto für einen neu beginnenden Lehrer, was nur 21 Euro über dem Mindestlohn liegt. Dazu kommen die Verschlechterung der Lern- und Arbeitsbedingungen im Bildungswesen, der Lehrer*innenmangel, der angesichts der Überalterung der Belegschaft zu einem immer größeren Problem wird, und die Auswirkungen von umstrittenen Reformen. Dies ist nicht der erste von der ZNP organisierte Protest unter der Regierung von Recht und Gerechtigkeit (PiS). Die schlechte Situation im Bildungswesen hat dazu geführt, dass derzeit in ganz Polen rund 23.000 Lehrer*innen fehlen. Schulleiter*innen von Krakauer Schulen haben dem Magistrat berichtet, dass sie fast 852 offene Stellenausschreibungen für Lehrer*innen haben.
Die Liste der Projekte für das diesjährige Bürger*innenbeteiligungsbudget in Krakau steht fest. Es gibt insgesamt 715 Projekte, davon 155 stadtweite und 560 bezirksbezogene Projekte. Die Abstimmung über die Projektvorschläge findet vom 22. September bis zum 6. Oktober 2023 statt. Die Stimmen können elektronisch über eine spezielle Online-Plattform während des Abstimmungszeitraums abgegeben werden oder in stationären Wahllokalen, die zu einem späteren Zeitpunkt eröffnet werden. Für die Umsetzung der verschiedenen Projekte sind heuer 8,44 Millionen Euro vorgesehen.
Lajkbike heißt der neue städtische Langzeitverleih für Fahrräder in Krakau. Den Krakauer*innen werden 500 herkömmliche Fahrräder und 250 E-Fahrräder zur Verfügung stehen. Sie werden die Fahrräder für mindestens einen Monat und maximal drei Monate ausleihen können. Die Mietgebühr im Monats-Abo soll 6,5 Euro für ein herkömmliches Fahrrad und 17,5 Euro für ein E-Fahrrad betragen. Das neue System wird in Krakau am 1. September 2023 eingeführt und es wird Polens erster Langzeit-Fahrradverleih sein.
Am 14. Juli 2023 hat die obere Parlamentskammer in Polen, der Senat, den Gesetzentwurf zur Gründung des Verbandes Metropole Krakau angenommen. Das Gesetz verschafft der Stadt Krakau und ihren 14 Nachbargemeinden neue Möglichkeiten. Eine der Vorteile der Umsetzung wären zusätzliche Einnahmen für die Haushalte dieser Gemeinden. Die Krakauer Metropole würde auch einen höheren Anteil der Einnahmen aus der staatlich erhobenen Einkommensteuer erhalten. Diese zusätzlichen zehn Prozent würden etwa 81,2 Millionen Euro betragen und für gemeinsame Investitionen genutzt werden. Für das Inkrafttreten des Gesetzes ist die Zustimmung der unteren Parlamentskammer, des Sejms, sowie die Unterschrift des Präsidenten erforderlich.
Am 8. Juli 2023 wurde auf Begehr von Rettungsschwimmer*innen ein System zur Personenanzahlkontrolle für den neu eröffneten Badebereich am Zakrzówek-Stausee in Krakau eingeführt. Diese Beschränkung dient der Sicherheit und erlaubt vor Ort maximal 1.000 Personen gleichzeitig. Zudem wurde eine Online-Kamera installiert, um den Bereich live zu überwachen. Der Bau des Zakrzówek-Parks begann im August 2019 und umfasst fünf Hängebecken mit Brückenrostböden im Badebereich.
Am 14. Juli 2023 wurde ein neues Krakauer Verkehrsmanagementzentrum
eröffnet. Das Zentrum ist verantwortlich für den öffentlichen Nahverkehr in
Krakau, die Busspuren, die Fahrkartenkontrolle, die Park-and-Ride-Parkhäuser
und die städtischen Fahrräder. Darüber hinaus hat es die Aufgabe, die Fahrgäste
schnell über eventuelle Störungen zu informieren. Derzeit liegt der Schwerpunkt
des Zentrums auf der Beseitigung von Verspätungen im öffentlichen Verkehr,
insbesondere im Busverkehr. Dafür ist das Zentrum mit Systemen zur
Verkehrsüberwachung und Straßenkontrolle ausgestattet. Das neue
Überwachungssystem ermöglicht auch die Kontrolle möglicher Verstöße,
einschließlich der unrechtmäßigen Nutzung von Busspuren.
Das Labor für Umweltaerodynamik an der Technischen Universität Krakau, das die Stadt Krakau und die Region Kleinpolen im Kampf für saubere Luft unterstützen soll, wurde nun fertiggestellt. Das Labor wurde mit Unterstützung der EU im Rahmen des regionalen operationellen Programms der Woiwodschaft Kleinpolen gebaut und wird derzeit auf seine offizielle Eröffnung im Herbst 2023 vorbereitet. Sein Standort befindet sich im Krakauer Bezirk Czyżyny. Die einzigartige Infrastruktur des Labors ermöglicht es den Fachleuten der Technischen Universität Krakau, Forschungen, Gutachten und Analysen durchzuführen, die sich unter anderem mit der städtischen Belüftung, dem Transport von Schadstoffen, den dynamischen Auswirkungen auf den Smog, dem Luftaustausch und den Luftregenerationssystemen befassen. Die Forschungsergebnisse sollen auch Stadtplaner*innen und Architekt*innen sowie dem allgemeinen Baumarkt nützliche Erkenntnisse für die Planung neuer Wohnsiedlungen, die Modernisierung bestehender Siedlungen oder den Bau neuer, insbesondere hoher Gebäude liefern.
Mit den Sanierungsarbeiten an einer der größten und wichtigsten Brücken über die Weichsel in Krakau, der zentral gelegenen Dębnicki-Brücke, wurde am 7. Juli 2023 begonnen. Die Arbeiten werden insgesamt fünf Monate dauern. Die größten Veränderungen in der Verkehrsorganisation sind für einen Zeitraum von etwa dreieinhalb Monaten geplant. Bereits am ersten Tag der Sanierungsarbeiten hatten die Autofahrer*innen in der Nähe der Brücke mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen, obwohl der Verkehr auf der Brücke während der Sanierung mit einer Fahrspur pro Richtung aufrechterhalten blieb. Auf einer Seite der Brücke steht ein Gehweg für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen zur Verfügung. Die Sanierung der Dębnicki-Brücke zielt darauf ab, den technischen Zustand der Brückenkonstruktion zu verbessern. Im Rahmen des Projekts wird auch die Asphaltdecke der Fahrbahn erneuert. Die geschätzten Investitionskosten belaufen sich auf 1,51 Millionen Euro.
Am 7. Juli 2023 hat der polnische Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak (PiS – Recht und Gerechtigkeit) erfolgreich ein Misstrauensvotum im Parlament überstanden. Der Misstrauensantrag wurde von den Oppositionsparteien Bürgerplattform (PO) und Linke eingereicht. In ihrer Begründung betonten sie, dass "die Handlungen von Mariusz Błaszczak in den letzten Wochen deutlich gezeigt haben, dass er nicht verantwortungsbewusst genug ist, um das Amt des Verteidigungsministers in Anbetracht des Krieges jenseits der polnischen Grenze auszuüben". Als Beispiel galt ein Vorfall mit einer Rakete russischer Herkunft im Dezember 2022 in der Nähe von Bromberg, deren Überreste erst einige Monate später von einer zufälligen Person entdeckt wurden. 217 Abgeordnete stimmten für die Entlassung von Błaszczak, während sich niemand enthielt. Die Mehrheit der 235 Abgeordneten der PiS-Fraktion sprach sich gegen die Entlassung aus. Somit bleibt Mariusz Błaszczak weiterhin Verteidigungsminister.
Vom 21. Juni bis zum 2. Juli 2023 fanden in Krakau und in anderen Städten in Kleinpolen die Europaspiele statt. Allerdings herrscht Uneinigkeit zwischen Kommentator*innen, Organisator*innen und der polnischen Regierung, wenn es um die Bewertung der Veranstaltung geht. Zwar feiert das Ministerium für Sport und Touristik die Europaspiele als großen Erfolg und sieht nun die Möglichkeit, die Olympischen Spiele nach Polen zu holen. Allerdings unterstützen nicht alle Statistiken diese Ansichten. Obwohl rund 7.000 Sportler*innen an den Europaspielen teilgenommen haben, sei das Interesse nicht so stark wie bei der Fußball-Europameisterschaft 2012 geweckt worden. Laut Kritiker*innen wurde das Potenzial der Veranstaltung aufgrund unzureichender Werbung nicht voll ausgeschöpft, was zu leeren Tribünen in vielen Disziplinen führte.
Zum 100. Geburtstag der polnischen Nobelpreisträgerin
Wisława Szymborska wurde am 2. Juli 2023 im Krakauer Stadtzentrum der erste Literaturpark
in Polen eröffnet. Die Fläche wurde mit 125 Bäumen, 1.600 Sträuchern, 18.500
Stauden und 70.000 Zierpflanzen auf dem ehemaligen Parkplatzgelände ausgestaltet.
Realisiert wurde der Park im Rahmen des Bürger*innenbeteiligungs-Budgets. Vor
dem Hintergrund des Jubiläumsjahres zu Ehren der polnischen Dichterin
Szymborska sind zahlreiche weitere Veranstaltungen wie Konferenzen, Konzerte
und Ausstellungen geplant.
Der Krakauer Bürgermeister Jacek Majchrowski (parteilos) hat zum zweiten Mal in Folge das Vertrauensvotum des Krakauer Gemeinderats nicht überstanden. Um ein positives Ergebnis zu erzielen, hätte Majchrowski 22 Gemeinderät*innen überzeugen müssen. Allerdings fehlten ihm letztendlich zwei Stimmen. Nun hätten die Gemeinderät*innen die Möglichkeit, ein Referendum über die Absetzung des Bürgermeisters von Krakau einzuleiten. Dies wird voraussichtlich aber nicht passieren, eine solche Initiative ist nämlich nicht geplant. Laut Kommentator*innen handelt es sich um einen strategischen Schritt der Parteien Recht und Gerechtigkeit (PiS) sowie der Bürgerplattform (PO), die sich auf die bevorstehenden Kommunalwahlen im Frühjahr 2024 vorbereiten. Sie beabsichtigen, sich von Majchrowski zu distanzieren und eigene Kandidat*innen für das Krakauer Bürgermeister*innenamt in Stellung zu bringen.
Das Festival der Jüdischen Kultur in Krakau hat sich
als fester Bestandteil des Kulturkalenders etabliert. Die inzwischen 32.
Ausgabe findet nun vom 28. Juni bis zum 2. Juli 2023 statt. Anrainer*innen und
Tourist*innen können wie gewohnt an Konzerten, Workshops und anderen
Attraktionen teilnehmen, die von
den Veranstalter*innen vorbereitet werden. Das diesjährige
Festival widmet sich einem der vier Grundelemente: der Luft. Nach einer
dreijährigen Pause aufgrund der Corona-Pandemie wird das Großkonzert Szalom in
der Szeroka-Straße am Samstag, dem 1. Juli 2023, wieder stattfinden.
Das Stahlwerk ArcelorMittal Poland investiert etwa 11,5 Millionen Euro in den Bau von Wasserstofföfen, um die CO2-Emissionen um fast die Hälfte zu reduzieren. Die neuen Öfen werden im Kaltwalzwerk eingesetzt und sollen die bisherigen Haubenöfen ersetzen. Es werden insgesamt neun Öfen gebaut, die voraussichtlich im Jahr 2024 in Betrieb genommen werden. Diese sollen nicht nur eine verbesserte Qualität gewährleisten, sondern vor allem die Umwelt durch einen geringeren Energieverbrauch und eine Reduzierung der CO2-Emissionen schonen. ArcelorMittal Poland ist der größte Stahlproduzent in Polen und vereint etwa 50 Prozent des Produktionspotenzials der polnischen Stahlindustrie. Das Unternehmen betreibt fünf Werke, darunter das modernste Warmwalzwerk Europas in Krakau.
Im östlichen Stadtteil von Krakau wird im Rahmen des Projekts "Nowa Huta der Zukunft" der neue Veranstaltungsort Błonia-Wiese 2.0 errichtet, wo kulturelle Großveranstaltungen unter freiem Himmel stattfinden sollen. Das Projekt, dessen Baukosten sich auf mehr als 28,8 Millionen Euro belaufen, wird mit einer Förderung von drei Millionen Euro aus EU-Mitteln finanziert. Es umfasst den Bau von Spielfeldern, Tennisplätzen, einem Minigolfplatz, einem Skatepark und einem Spielplatz. Das Hauptziel besteht darin, einen neuen Ort für kulturelle und sportliche Aktivitäten zu schaffen, der eine Alternative zum bereits seit Jahren bestehenden Erholungsgebiet Krakauer Błonia-Wiese darstellt. Zusätzlich wird das gesamte Projekt durch Solarbänke und Ladestationen für Elektroautos bereichert. Der genaue Zeitpunkt für die Veröffentlichung der ersten Ausschreibungen zur Durchführung dieser Investitionen ist noch nicht bekannt. Błonia-Wiese 2.0 ist Teil eines umfangreicheren Projekts, das darauf abzielt, den östlichen Teil von Krakau wirtschaftlich wiederzubeleben.
Eine 33-jährige Polin, die sich im fünften Monat ihrer Schwangerschaft befand, verstarb am 24. Mai 2023 in der polnischen Fachklinik in Nowy Targ in der Woiwodschaft Kleinpolen an den Folgen eines septischen Schocks. Den medizinischen Unterlagen zufolge wurde einige Stunden vor ihrem Tod bei einer Ultraschalluntersuchung festgestellt, dass der Fötus im Körper der Frau verstorben war. Der polnische Ombudsmann für Patient*innenrechte hat festgestellt, dass die Rechte der Patientin verletzt wurden. Der Fall wird von der regionalen Staatsanwaltschaft in Kattowitz untersucht. Dies ist ein weiterer Todesfall einer Frau während der Geburt in den letzten Monaten, der mit dem restriktiven Abtreibungsgesetz in Polen in Zusammenhang steht. Zahlreiche Frauenorganisationen haben Proteste gegen das polnische Abtreibungsrecht für den 14. Juni 2023 in vielen polnischen Städten angekündigt.
Der Bau der neuen Krakauer Schnellstraßenbahnlinie zum Stadtteil Mistrzejowice sorgt für heftige Diskussionen. Hauptgrund ist die geplante massenhafte Fällung von Bäumen, die nach Ansicht der Planer*innen die geplante Investition beeinträchtigen. Bis zu 1.059 Bäume sollen abgeholzt werden. Die Krakauer*innen haben eine Petition an den Krakauer Bürgermeister Jacek Majchrowski (parteilos) gestartet, um das Fällen der Bäume radikal einzuschränken. Diese wurde in weniger als zwei Wochen von fast 7.000 Menschen unterzeichnet. Der Krakauer Vizebürgermeister Andrzej Kulig (parteilos) versicherte, dass die Bauarbeiten bis zur Klärung der Zweifel nur in den Bereichen durchgeführt werden, die nicht umstritten seien. Er versicherte auch, dass bis zum Abschluss der Gespräche mit den Anwohner*innen keine Baumfällungen stattfinden werden. Diese Gespräche begannen Mitte Juni 2023. Die neue, rund 4,5 Kilometer lange Krakauer Schnellstraßenbahnlinie ist die erste große Verkehrsinvestition dieser Art in Polen, die im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft durchgeführt wird.
Während der Europaspiele, die von 21. Juni bis 2. Juli 2023 in Krakau ausgetragen werden, werden zwei Krakauer Wissenschaftler das Mikrobiom der Stadt untersuchen, um die Auswirkungen der Organisation großer Sportereignisse und der Ankunft von Athlet*innen und Fans aus verschiedenen Ländern auf die Verbreitung neuer exotischer Viren, Bakterien und Pilze zu untersuchen. Das Mikrobiom ist die Gesamtheit der Mikroorganismen, die an einem bestimmten Ort vorhanden und für ihn charakteristisch sind. Unter anderem werden Luftproben, Abstriche von den Oberflächen von Handläufen, Sitzen und Tasten – zum Beispiel von Geldautomaten – sowie Abwasserproben entnommen und untersucht. Die Proben werden viermal entnommen. Die Ergebnisse dürften in einigen Monaten vorliegen.