89 Elektroautos werden die Flotte der städtischen Einrichtungen sowie der Krakauer Stadtverwaltung ergänzen. Die Fahrzeuge werden von städtischen Einrichtungen im Rahmen des 2018 in Kraft getretenen Gesetzes über Elektromobilität und alternative Kraftstoffe eingesetzt werden. Die Anschaffung von Elektroautos für städtische Einrichtungen ist Teil der umfassenden Politik der Stadt Krakau zum Schutz der Luft. Die gewählte Finanzierungslösung hat die Form eines dreijährigen Leasingvertrags. Die endgültigen Leasingkosten für alle 89 Fahrzeuge werden sich auf 4,11 Millionen Euro belaufen. Mit dieser Entscheidung hat sich Krakau als eine der führenden polnischen Städte im Bereich der Elektromobilität etabliert.
Am 20. Mai 2023 zog eine Rekordzahl von in Regenbogenfarben gekleideten Menschen beim Gleichheitsmarsch durch die Straßen von Krakau. Nach Angaben der Organisator*innen nahmen in diesem Jahr 12.000 Menschen an der Veranstaltung unter dem Motto "Gegen Ausgrenzung und Diskriminierung" teil. Der Marsch wird unter der Schirmherrschaft des Krakauer Bürgermeisters Jacek Majchrowski (parteilos), der allerdings nicht an der Parade teilgenommen hat, und der Europäischen Kommission organisiert. Die Teilnehmer*innen des Marsches fordern Gleichheit für alle und einen systematischen Kampf gegen Hass. Das vierte Jahr in Folge belegt Polen im jährlichen Ranking zur Gleichstellung von LGBT+-Personen in der Europäischen Union den letzten Platz. Wie fast immer wurde der Gleichheitsmarsch von einer Gegendemonstration begleitet. Es kam jedoch zu keinen größeren Zwischenfällen.
Ab dem 1. Juli 2023 tritt in Krakau ein nächtliches Verkaufsverbot von Alkohol in Kraft. Der Verkauf von Alkohol wird in Geschäften und Tankstellen in der ganzen Stadt von Mitternacht bis 5.30 Uhr verboten sein. Der entsprechende Beschluss wurde vom Krakauer Gemeinderat am 17. Mai 2023 angenommen. 32 Gemeinderät*innen stimmten dafür, fünf enthielten sich der Stimme. Die ersten Vorschläge des Krakauer Gemeinderates, den nächtlichen Alkoholverkauf in Geschäften zu beschränken, stammen aus dem Jahr 2016. Nach dem jüngsten Beschluss wird der Alkoholverkauf in Bars, Clubs und Restaurants weiterhin erlaubt sein. Krakau ist die erste Großstadt in Polen, die den Verkauf von Alkohol im gesamten Stadtgebiet verbietet.
Die Krupnicza-Straße, eine der zentral gelegenen
Straßen in der Nähe des Krakauer Hauptmarkts, wurde zu einem wohn- und fußgängerfreundlichen Ort umgestaltet. Im Rahmen der Revitalisierungsarbeiten wurde die Krupnicza-Straße begrünt, zahlreiche Bäume und Sträucher gepflanzt und Regengärten angelegt. Sie ist zu einem offenen, gemeinsamen Raum für alle Nutzer*innen geworden und hat das Flair einer Promenade erhalten. Zum Anlass der Fertigstellung findet am 18. Mai 2023 ein großes Straßenfest mit einem Markt mit lokalen Aussteller*innen, Attraktionen für Kinder, Theateraufführungen und einem Kostümumzug statt.
Führenden Politiker*innen der Bürgerplattform (PO), darunter der ehemalige polnische Premier und derzeitige Parteivorsitzende, Donald Tusk, und der Bürgermeister von Warschau, Rafał Trzaskowski, haben am 15. und 16. Mai 2023 Kleinpolen und seine Hauptstadt Krakau besucht. An dem Treffen mit den PO-Politker*innen in Krakau, das im Wisła-Stadion stattgefunden hat, haben rund 4.000 Krakauer*innen teilgenommen. Während des Treffens, das im engen Zusammenhang mit den bevorstehenden Parlamentswahlen in Polen im Herbst 2023 steht, haben die PO-Politiker*innenBezug auf einen jüngsten Vorschlag von Jarosław Kaczyński, dem Vorsitzenden der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) genommen. Auf dem PiS-Kongress am vergangenen Wochenende hat Kaczyński eine Erhöhung der Familienleistung von 111 Euro auf 177 Euro pro Kind angekündigt, was als Wahlversprechen angesehen wird. Daraufhin legten die PO-Politiker*innen sofort einen Gesetzentwurf vor, damit die Familien das Geld noch vor den Wahlen erhalten können. Weitere PO-Politiker*innen haben kleinere Orte und Ortschaften in der Region Kleinpolen besucht, wo die PiS seit Jahren die Wahlen gewinnt.
Am 15. Mai 2023 ist es zu einem erneuten Gespräch des stellvertretenden Bürgermeisters von Krakau, Andrzej Kulig (parteilos), mit Betreiber*innen von E-Scootern gekommen. Als Ergebnis wurde das Ende des kostenlosen Parkens von E-Scootern auf öffentlichen Plätzen angekündigt. Vorgeschlagen wurde auch die Einführung einer städtischen Streife, die von den Betreiber*innen aus Bußgeldern für falsch abgestellte E-Scooter und aus Gebühren für die Nutzung von städtischen Grundstücken finanziert würde. Die Beseitigung von ordnungswidrig abgestellten Fahrzeugen würde auf der Grundlage eines Fotokatalogs erfolgen. Die Betreiber*innen forderten hingegen die Errichtung neuer Mobilitätspunkte sowie die Möglichkeit solche Standorte beispielsweise unter Verwendung vorhandener Fahrradständer einzuführen. Die Gespräche zwischen der Stadt und den E-Scooter-Betreiber*innen werden fortgesetzt.
Das Empathic Cities Forum, das am 15. und 16. Mai 2023 in Krakau stattfindet, ist ein Treffpunkt für Städtevertreter*innen aus ganz Europa und eine Plattform, die sich der Notwendigkeit des Aufbaus gleichberechtigter offener städtischer Gemeinschaften widmet. Auf der Konferenz werden die Herausforderungen erörtert, vor denen die Städte angesichts zunehmender nationalistischer Tendenzen, wachsenden Populismus und unkontrollierter Hassreden im digitalen Raum stehen. In vielen europäischen Städten übernehmen Angestellte des öffentlichen Dienstes die Verantwortung für den Aufbau sozialer Sensibilität und Empathie sowie für die Stärkung des Menschenrechtsgedankens. Die Konferenz soll die Möglichkeit bieten, sich über diese bewährten Verfahren zu informieren und neue Bereiche der internationalen Zusammenarbeit zu entdecken. Auf der Tagung in Krakau werden zudem Best Practice-Beispiele aus verschiedenen europäischen Städten, darunter auch Wien, vorgestellt.
Die Bürger*inneninitiative "Wir werden die Stadt nicht aufgeben" hat sich zum Ziel gesetzt, eine Informationskampagne gegen eine nachhaltige Verkehrszone in Krakau zu starten. Der Krakauer Gemeinderat hat im November 2022 beschlossen, dass die Autos mit den höchsten Schadstoffemissionen ab Juli 2024 nicht mehr in die Stadt fahren dürfen. Die Aktivist*innen meinen, dass die Lösung zwischen 100.000 und 200.000 Autos vom Verkehr in Krakau ausschließen wird. Ihnen zufolge basiert die Einführung einer nachhaltigen Verkehrszone in der gesamten Stadt nicht auf wissenschaftlichen Argumenten, sondern auf modernen Ideologien in Bezug auf nachhaltige Entwicklung und Verkehr. Sie planen eine Aufklärungskampagne, rechtliche Unterstützung für betroffene Autofahrer*innen und eine Klage vor dem Verwaltungsgericht gegen den Beschluss des Krakauer Gemeinderates.
Das Nationalmuseum in Krakau hat einen internationalen zweistufigen Wettbewerb für ein architektonisches Konzept für die Umgestaltung des ehemaligen Hotels Cracovia ausgeschrieben. Die Bewerbungsfrist endet am 10. Mai 2023. Die öffentliche Bekanntgabe der Wettbewerbsergebnisse erfolgt bis zum 17. November 2023. Das Preisgeld beträgt rund 69.600 Euro. Im sanierten Gebäude sollen ein Museum für Design und Architektur sowie ein Zentrum zur Förderung der Kreativwirtschaft untergebracht werden. Die Eröffnung des Museums ist für das Jahr 2028 geplant. Die Gesamtinvestition wird derzeit auf rund 87 Millionen Euro geschätzt. Das Gebäude aus den 1960er Jahren wurde 2016 in das Register der historischen Denkmäler der Stadt Krakau eingetragen. Seit 2016 befindet es sich im Besitz des Nationalmuseums in Krakau.
In Polen sollen kleine modulare Reaktoren gebaut werden. Das gab der Vorstandsvorsitzende vom polnischen Mineralölkonzern PKN Orlen, Daniel Obajtek (PiS – Recht und Gerechtigkeit), offiziell auf einer Pressekonferenz am 17. April 2023 bekannt. Es wurden sieben potenzielle Standorte genannt, von denen einer im Krakauer Bezirk Nowa Huta auf dem Gelände des Stahlwerks ArcelorMittal liegt. Die Reaktoren sollen von PKN Orlen und dem polnischen Unternehmen Synthos Green Energy gebaut werden, wobei beide Unternehmen 3,65 Milliarden Euro erhalten sollen. Das Geld wird von US-Regierungsstellen bereitgestellt. Ein kleiner Kernreaktor könnte Wärme für 150.000 bis 200.000 Einwohner*innen liefern. Der endgültigen Entscheidung werden jedoch geophysikalische Untersuchungen und ein öffentlicher Dialog vorausgehen. Die Stadt Krakau betont, dass die Sicherheit der Krakauer*innen oberste Priorität habe.
Am 13. April haben die Abgeordneten der unteren polnischen Parlamentskammer, des Sejm, über ein Misstrauensvotum gegen Bildungs- und Wissenschaftsminister Przemysław Czarnek (PiS – Recht und Gerechtigkeit) abgestimmt. Den Misstrauensantrag haben die Oppositionsparteien eingebracht, die dem Bildungsminister unter anderem Handlungen und Unterlassungen vorgeworfen hatten, die das Bildungssystem an den Rand der Katastrophe gebracht hätten. Zu den Vorwürfen gegen den Minister zählen nicht nur seine vermeintliche Arroganz und die Beschuldigung, das Ministerium ideologischen Vorurteilen unterworfen zu haben. Es geht auch um Missmanagement, Schädigung des Ansehens des Lehrerberufs und fehlende Maßnahmen gegen den Personalmangel an Schulen. Zur Verteidigung Czarneks haben 231 der Abgeordneten, davon 224 aus dem Parlamentsklub PiS gestimmt. Alle 218 anwesenden Oppositionsabgeordneten waren für das Misstrauensvotum. Czarnek hat sich bereits einmal, im Juli 2021, in einer ähnlichen Abstimmung verteidigt.
Gestern, am 11. April, hat der polnische Premierminister Mateusz Morawiecki (PiS – Recht und Gerechtigkeit) US-Vizepräsidentin Kamala Harris in Washington getroffen. Ziel des Besuchs war es, die Beziehungen zwischen Polen und den USA sowie die Herausforderungen und Verpflichtungen der beiden Verbündeten zu erörtern. In gemeinsamen Erklärungen für die Medien hat Kamala Harris die wachsende Stärke der polnisch-amerikanischen Beziehungen in den letzten Jahren hervorgehoben. Der polnische Premierminister betonte, dass die enge Beziehung zwischen Polen und den USA "der beste Impfstoff gegen den russischen Imperialismus" sei. Er fügte hinzu, dass zu den mit Harris besprochenen Themen, auch eine Präsenz der US-amerikanischen Wirtschaft, Energie- und Rüstungsindustrie in Polen gehörte.
"Kraków-wow!" ist die erste Sammlung von Google Arts & Culture in Polen, die ganz der Stadt Krakau gewidmet ist. Die Plattform hat 13 Kultureinrichtungen in Krakau zur Zusammenarbeit eingeladen, darunter auch das Königsschloss Wawel. Zu den online verfügbaren Objekten gehören 50 Ausstellungen und 2.000 Artefakte. "Kraków-wow!" beinhaltet unter anderem eine Besichtigung des Königsschlosses Wawel, Besucher*innen können einen virtuellen Rundgang auf dem Wawel-Hügel machen, einen Blick in die königlichen Gemächer werfen oder die Wendeltreppe zur Drachenhöhle hinaufsteigen. Einige Exponate wie Zeichnungen oder Drucke können aus Sicherheitsgründen oder aufgrund von Konservierungsempfehlungen nicht täglich besichtigt werden.
Krakau hat einen eigenen Duft in Parfümflaschen bekommen und folgt damit dem Beispiel der berühmtesten Städte der Welt. Der Parfümduft soll an Efeu, Gras, Wasser und Ledertaschen eines Antiquitätenmarkts erinnern. Kreiert wurde der Duft "Krakau" von Jakub Pietrynka, einem unabhängigen polnischen Parfümeur und Gründer der Marke JMP Artisan Perfumes. Pietrynka entwarf den Extrakt mit Blick auf Tourist*innen und Menschen, die gerne Zeit in Krakau verbringen. Das Parfüm soll sie an Orte und Ereignisse erinnern, die mit der Stadt in Verbindung stehen, wie die Błonia-Wiese oder die Weichsel. Ein Flakon mit 30 Milliliter kostet rund 100 Euro.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird Polen heute, am 5. April, einen Besuch abstatten. Es ist der erste offizielle Besuch des ukrainischen Präsidenten in Polen seit Kriegsausbruch und das erste Mal, dass er von seiner Frau Olena Selenska begleitet wird. Selenskyj soll im Warschauer Königsschloss mit Pol*innen und Ukrainer*innen zusammentreffen. Berichten zufolge wird er nicht nur Gespräche mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda (parteilos) und dem Premierminister Mateusz Morawiecki (PiS – Recht und Gerechtigkeit) führen, sondern auch mit Vertreter*innen polnischer Hilfsorganisationen und Unternehmen. Einzelheiten des Besuchs und der Tagesordnung werden aus Sicherheitsgründen geheim gehalten.
Die Stadt Krakau hat beschlossen, die Parkgebühren in diesem Jahr nicht zu erhöhen, nachdem der Woiwode von Kleinpolen Łukasz Kmita (PiS - Recht und Gerechtigkeit) eine der Bestimmungen des neuen Beschlusses über die Parkgebühren für ungültig erklärt hat. Der Grund dafür sei, dass, während das Projekt noch in Arbeit war, ein Änderungsantrag eingebracht wurde, demzufolge Krakauer*innen, die eine Bürger*innenkarte besitzen, weniger für das Parken bezahlen müssten als Bewohner außerhalb der Stadt. Das Problem liege darin, dass die Parkuhren in Krakau nicht dafür ausgelegt seien, Gebühren zu differenzieren. Einwohner*innen, die günstiger parken wollen, würden eine spezielle Anwendung auf ihr Telefon herunterladen müssen, um das Parken zu bezahlen. Nach Ansicht des Woiwoden führt dies zu einer Ungleichbehandlung und stellt einen Verstoß gegen den Verfassungsgrundsatz der Gleichheit vor dem Gesetz dar. Der stellvertretende Bürgermeister von Krakau, Andrzej Kulig (parteilos), betont, dass die Stadt mehr Zeit brauche, um die 1.100 Parkuhren in Krakau auf die unterschiedlichen Gebühren umzustellen. Daher werden Erhöhungen voraussichtlich erst im nächsten Jahr in Kraft treten.
Die städtische Einrichtung für Grünflächen in Krakau (ZZM) führt seit 2016 eine Bestandsaufnahme der Bäume im von ihr verwalteten Stadtgebiet durch. Laut dieser werden in der Stadt jährlich mehr Bäume gepflanzt als abgeholzt. Derzeit gibt es auf dem ZZM-Gelände rund 220.000 Bäume, die Stadt hat aktuell 70 Prozent aller Bäume in dem Gebiet erfasst. Priorität bei der Inventarisierung wird Bäumen in schlechtem Zustand, die potentiell gefährlich sein könnten, eingeräumt. In den letzten Jahren wurden durchschnittlich 1.961 Bäume pro Jahr gefällt und 2.800 gepflanzt. Im Jahr 2022 waren es 962 Baumfällungen und 2.762 Pflanzungen. Nicht berücksichtigt sind in dieser Bestandsaufnahme die Wälder innerhalb der Stadt. Deren Fläche hat zwischen 2016 und 2022 von 1.370 Hektar auf 1.570 Hektar zugenommen.
Das Organisationskomitee der 3. Europaspiele, die ab Juni 2023 in Krakau stattfinden, hat beschlossen, dass Sportler*innen aus Belarus und Russland nicht an der Veranstaltung teilnehmen werden. Laut den Organisator*innen sollen die Athlet*innen unter keinem Vorwand nach Polen einreisen dürfen. Sollten anderen Verbände den Europaspielen den Status der Olympiaqualifikation aberkennen, würden die Wettkämpfe in diesen Disziplinen einfach nicht stattfinden, so das Komitee. Die Europaspiele starten am 21. Juni im Henryk-Reyman-Stadion in Krakau und dauern bis zum 2. Juli. Schätzungsweise werden 7.000 Spieler*innen aus 48 Ländern in 29 Disziplinen antreten. 19 Sportarten werden als olympische Qualifikationswettbewerbe für Paris 2024 ausgetragen.
Der Stadt Krakau wurden im Rahmen des polnischen Wiederaufbauplans Mittel für 611 neue Kinderkrippenplätze zugesichert. Sie hat jedoch beim Ministerium für Familie und Sozialpolitik eine Erhöhung der Mittel für weitere 189 Plätze beantragt. Der Antrag wird vom Amt der Woiwodschaft Kleinpolen unterstützt und hat daher gute Aussichten auf Erfolg. Bis 2026 könnten in Krakau bis zu 800 neue Betreuungsplätze entstehen. Das Kinderbetreuungssystem für Kinder bis zum Alter von drei Jahren in Krakau basiert auf städtischen Kinderkrippen und von der Stadt subventionierten Plätzen in nichtöffentlichen Kinderkrippen. In der Stadt stehen 11.800 Betreuungsplätze zur Verfügung, davon mehr als 3.000 in städtischen Kinderkrippen und 8.700 in nichtöffentlichen Kinderkrippen, von denen 8.300 Plätze – mehr als 95 Prozent – von der Stadt subventioniert werden. In diesem Jahr werden die Kosten für das System der Kleinkinderbetreuung in Krakau bei über 30 Millionen Euro liegen.
Der Landtag von Kleinpolen hat am 27. März 2023 eine Resolution zum Schutz des guten Rufes von Papst Johannes Paul II. beschlossen. Vorbereitet wurde der Entwurf vom Landtagsklub der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS). Es handelt sich bei der Initiative um eine Reaktion auf die Anfang März 2023 durch Medien veröffentlichten Informationen, denen zufolge Papst Johannes Paul II., als er noch Erzbischof von Krakau war, von Sexualverbrechen wusste, die von Priestern seiner Diözese begangen wurden. Auch soll er diese vertuscht haben, indem er Geistliche zwischen Pfarren hin und her versetzte. Vor einigen Tagen hat der Woiwode von Kleinpolen, Łukasz Kmita (PiS), an alle lokalen Behörden von Kleinpolen appelliert, entsprechende Resolutionen zu verabschieden. Bisher ist dies außer in der Woiwodschaft nur in der Kleinstadt Kalwaria geschehen. Im Gemeinderat von Krakau wird nicht einmal darüber abgestimmt. Der PiS-Gemeinderatsklub in Krakau wird den Antrag nicht einbringen, da er keine Mehrheit hat und somit keine Aussicht auf Erfolg.
Krakau wurde mit dem Titel Energy Transformation Leader ausgezeichnet. Die Auszeichnung wurde für seine Programme zur Wärmedämmung von Einfamilienhäusern und erneuerbaren Energiequellen sowie für die Einführung der nachhaltigen Verkehrszone in der Stadt vergeben. Krakau stellt bereits seit mehreren Jahren Finanzmittel für diverse Umweltmaßnahmen bereit. Zwischen 2013 und 2022 beliefen sich diese auf rund 11 Millionen Euro. Diese haben die Installation von 3.386 Wärmepumpen, Photovoltaik-Anlagen und Sonnenkollektoren ermöglicht. Zwischen 2018 und 2022 wurden wiederum 3,5 Millionen Euro im Rahmen des Programms zur Wärmedämmung von Einfamilienhäusern ausgezahlt. Mit diesen Mitteln wurden 450 Häuser thermisch modernisiert. Die dritte Maßnahme, für die Krakau ausgezeichnet wurde, ist die Entscheidung, in der gesamten Stadt eine nachhaltige Verkehrszone einzuführen. Die ersten Maßnahmen diesbezüglich werden im Juli 2024 in Kraft treten.
Am 20. März 2023 wurden im Rahmen des Regierungsprogramms Bahn Plus die Verträge für den Bau zweier neuer Eisenbahnstrecken zwischen Krakau, Niepołomice und Olkusz in der Woiwodschaft Kleinpolen abgeschlossen. Der geschätzte Wert dieser Projekte beläuft sich auf mehr als 106 Millionen Euro. Infrastrukturminister Andrzej Adamczyk (PiS – Recht und Gerechtigkeit), der bei der Unterzeichnung der Verträge ebenfalls anwesend war, betonte, dass es nach 20 Jahren endlich wieder eine Eisenbahnverbindung zwischen Krakau und Niepołomice geben wird. Die geplante Verbindung zwischen Olkusz und Krakau soll die Fahrzeit zwischen den beiden Städten um mehrere Minuten verkürzen und ist mit dem öffentlichen Personennahverkehr nicht zu vergleichen. Den Planungsarbeiten für die neuen Strecken wird ein umfassender öffentlicher Dialog vorausgehen.
Der Krakauer Gemeinderat hat Ende Februar 2023 beschlossen, die Parkgebühren in der gesamten Stadt zu erhöhen. Als Reaktion kündigen nun auch die Eigentümer*innen der privaten Parkplätze Erhöhungen an. Sie argumentieren, dass das Parken auf der Straße nicht teurer sein kann als das Parken in einem bewachten und kameraüberwachten Parkhaus im Stadtzentrum. Nach Krakau pendelnde Autofahrer*innen und diejenigen, die keine Steuern in der Stadt zahlen, werden ab dem 15. Mai 2023 höhere Stundensätze zahlen als Anwohner*innen. In der gebührenpflichtigen Parkzone von Krakau leben insgesamt 100.000 Menschen, und es gibt rund 23.000 Stellplätze.
Im Rahmen des Projektes "Krakau bricht mit Beton", das im Rahmen des partizipativen Budgets 2022 ausgewählt wurde, konnte der Boden an vielen Standorten im Stadtzentrum von Asphalt und Beton befreit werden. Zahlreiche Flächen auf den Straßen und in Parks wurden bereits entsiegelt, um Platz für den Wurzelraum der Bäume zu schaffen. Jeder Standort wurde sorgfältig analysiert, da nicht jedes Betonfenster um einen Baum verbreitert werden und nicht jede Betonfläche entsiegelt werden kann. In Krakau ist für diese Aktivitäten bisweilen auch die Zustimmung der Denkmalschutzbehörden erforderlich.
Am 13. März 2023 wurde ein Portal für den Verkauf von Tickets für die Europaspiele in Krakau in Krakau gestartet. Ab dem 3. April 2023 können die Sportfans die Eintrittskarten für die Veranstaltung erwerben. Die Ticketpreise bewegen sich zwischen 4,3 und 19 Euro. Es wurde beschlossen, dass der Zugang zu einigen Sportarten kostenlos sein wird. Dazu gehören Teqball, Padel-Tennis, Muay Thai und Kickboxen. Ende März wird der Krakauer Bürgermeister Jacek Majchrowski (parteilos) auch entscheiden, ob zwei Disziplinen – Teqball und Padel-Tennis – auf dem Krakauer Hauptmarkt ausgetragen werden dürfen. Die Europäischen Spiele in Krakau finden vom 21. Juni bis zum 2. Juli 2023 statt.
Zehn Stunden lang haben die Krakauer Gemeinderät*innen am 8. März 2023 über den Entwicklungsplan eines neuen Hochhausviertels im östlichen Teil der Stadt debattiert. Sie entschieden sich gegen die Umwidmung des ehemaligen Industrie- und Eisenbahngeländes in Płaszów-Rybitwy zu einem neuen Geschäfts- und Wohnviertel namens "Neue Stadt". Der Bebauungsplan sah unter anderem die Errichtung von Hochhäusern mit einer Höhe von bis zu 150 Metern vor. Die Gemeinderät*innen wiesen darauf hin, dass der Plan dem Interesse der Unternehmen, die derzeit in diesem Gebiet Geschäfte betreiben, zuwiderläuft, zu wenige Parkplätze vorsieht und man sich intensiver mit den Anrainer*innen hätte abstimmen müssen. Auch einige Geschäftsinhaber*innen haben sich gegen den Bebauungsplan ausgesprochen. Sie behaupteten, dass das Projekt das Ende ihrer Geschäfte bedeuten würde. Der Krakauer Vizebürgermeister Jerzy Muzyk (parteilos) argumentierte wiederum, dass der Plan, dessen Umsetzung 20 Jahre dauern würde, eine optimale Lösung sei, die zu einer Steigerung der Immobilienwerte und einer Aufwertung des Gebiets insgesamt führen würde. Er informierte auch darüber, dass ein Verkehrsnetz in Vorbereitung sei, das einen angemessenen Verkehr im Gebiet Płaszów-Rybitwy gewährleisten würde. Die Gemeinderät*innen lehnten das Projekt dennoch ab.
Im Rahmen der zehnten Ausgabe des Bürger*innenbeteiligungsbudgets in Krakau wurden 1.142 Anträge eingereicht – die bisher größte Anzahl von Anträgen in einem Jahr. Insgesamt wurden 269 stadtweite und 873 Bezirksprojekte gezählt, im vergangenen Jahr waren es 862. Wie in den Vorjahren wurden die meisten Projekte in den Kategorien Grünflächen und Umweltschutz, Infrastruktur sowie Kultur eingereicht. Nun werden die Anträge einer formalen und inhaltlichen Prüfung unterzogen. Einwohner*innen werden vom 22. September bis zum 6. Oktober 2023 abstimmen können. In dieser Jubiläumsausgabe des partizipativen Budgets sind insgesamt 8,08 Millionen Euro für die Projekte vorgesehen.
Włodzimierz Karpiński (PO -
Bürgerplattform), Sekretär der Stadt Warschau, ehemaliger Geschäftsführer
der städtischen Einrichtung für Müllabfuhr in Warschau sowie ehemaliger Staatsschatzminister
in der PO-Regierung von 2013 bis 2015 wurde für 90 Tage in
Untersuchungshaft genommen. Er steht unter
Korruptionsverdacht. Karpinski wird verdächtigt, im Zusammenhang mit dem
Auswahlverfahren für Unternehmen, die an der Müllabfuhr in der Region Warschau
teilgenommen haben, Bestechungsgelder in Höhe von fast 1,06 Millionen Euro
angenommen zu haben. Die Verteidigung hat eine Beschwerde gegen die
Verhaftung angekündigt. Karpiński bekennt sich nicht schuldig und
wird ausführliche Erklärungen abgeben.
Aufgrund der anhaltenden erhöhten Präsenz von Wildschweinen in Krakau wurde eine Arbeitsgruppe eingerichtet, um das Problem der übermäßigen Wildschweinbestände in der Stadt zu lösen. Das Team setzt sich unter anderem aus Vertreter*innen des Krakauer Magistrats, des Polnischen Ökologieclubs, des Polnischen Jagdverbands, des 24-Stunden-Notdienstes für wilde und geschützte Tiere sowie der Stadtwache zusammen. Die Hauptaufgabe des Teams besteht darin, optimale Lösungen zur Wiederherstellung des ökologischen Gleichgewichts der Wildschweinbestände in der Stadt zu entwickeln. Während der Sitzung des Teams werden Lösungsvorschläge erörtert und darauf aufbauend Maßnahmen zur Verringerung der Konflikte zwischen den Tieren und Einwohner*innen in Krakau entwickelt. Die erste Sitzung des Teams findet am 21. März 2023 statt.
Im
März findet in Krakau der "Monat der Krakauerinnen" statt, eine
Veranstaltung für und über Frauen. Die
Initiative ist Teil des städtischen, interdisziplinären Projekts
#krakowianki, das die Aufmerksamkeit auf die außergewöhnliche Rolle der Frauen
bei der Gestaltung der Stadt Krakau hervorheben soll. Die geplanten Veranstaltungen werden die einzigartige Rolle der Frauen hervorheben und sowohl die historischen als auch die gegenwärtigen Erfahrungen der Krakauer Frauen präsentieren. Außerdem bietete der Krakauer Frauenmonat eine Gelegenheit, über die Solidarität und die Geschichte der Frauen zu sprechen sowie über Frauenrechte zu diskutieren und die Erfolge von Frauen zu feiern. Das diesjährige Programm umfasste
Ausstellungen, Workshops und Vorträge, ein wissenschaftliches Panel und ein
Angebot an medizinischen Untersuchungen.