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Am 5. und 6. Dezember besuchte eine Gruppe von Expert*innen aus Ljubljana Wien, um Erfahrungen im Bereich Stadtökologie auszutauschen. Die Delegation, bestehend aus Vertreter*innen des öffentlichen Unternehmens Wasserleitung-Kanalisation-Abfallwirtschaft und des Magistrats Ljubljana, konzentrierte sich auf wichtige Themen wie Baumpflanzung, innovative Bewässerungslösungen für Bäume und den Schutz vor Vandalismus an Bäumen. Zudem wurden erfolgreiche Beispiele für die Pflege öffentlicher Grünflächen und die Beteiligung der Bevölkerung an der Gestaltung dieser Flächen besprochen.
Gleich zu Beginn wurden der Delegation zwei partizipative Projekte der Gebietsbetreuung Stadterneuerung (GB*) durch die Koordinatoratin des Fachbereichs Ökologie vorgestellt: Garteln ums Eck und Gießpatenschaft. Garteln ums Eck vermittelt Baumscheiben – also die Bereiche, in denen Straßenbäume wurzeln – an Stadtbewohner*innen, die diese dann bepflanzen. Das erleichtert nicht nur den Zugang zu Grünflächen, sondern sorgt für Biodiversität und zusätzliche Bewässerung der Bäume. 2017 ging Garteln ums Eck an den Start und heute werden bereits mehr als 1.700 Baumscheiben von Wiener*innen betreut. Die Gießpatenschaft wiederum ist ein Projekt in Wien-Floridsdorf und Wien-Donaustadt, das Anrainer*innen bei langanhaltenden Hitzeperioden ermöglicht, Bäume mit Hilfe von Gießtaschen zu bewässern. Die Bewältigung der mit den Projekten verbundenen Herausfordungen stieß auf großes Interesse bei der Delegation.
Am zweiten Delegationstag empfing der Leiter der Betriebsorganisation der Abteilung Wiener Stadtgärten (MA 42) die Slowen*innen im Direktionsgebäude der Magistratsabteilung. Eine Besichtigung der Schwammsteine – der innovativen Methode zur Bewässerung von Stadtbäumen – fiel zwar wetterbedingt aus. Dafür erfuhr die Delegation mehr über andere Projekte der Abteilung. Die Wiener Stadtgärten kümmern sich um mehr als 500.000 Bäume, wobei jährlich weitere rund 4.500 Wiener Bäume gepflanzt werden. Zu den besprochenen Innovationen zählte unter anderem ein IOT-Sensor, der misst, ob ein Baum Wasser benötigt. Für viel Gesprächsstoff zwischen den Expert*innen sorgte auch das Thema Baumschutzgesetz. Laub- und Nadelbäume mit einem Stammumfang von mindestens 40 Zentimetern dürfen in der österreichischen Hauptstadt nur mit Genehmigung entfernt werden, auch auf Privatgrundstücken. Weil sehr rege Diskussionen zwischen den slowenischen und österreichischen Expert*innen zustande kamen, wurden bereits weitere Treffen in Aussicht gestellt.
Stadt Ljubljana (Englisch)
Abteilung Wiener Stadtgärten (MA 42) – Stadt Wien
Baumschutz in Wien (PDF) – Stadt Wien
Garteln ums Eck
Gießpatenschaft
Innovatives Wiener Baum-Bewässerungssystem
