Der Belgrader Bürgermeister Aleksandar Šapić (SNS – Serbische Fortschrittspartei) und der Direktor der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) für den Westbalkan, Matteo Colangeli, unterzeichneten einen Spendenvertrag über 8,8 Millionen Euro durch die EU sowie fünf Millionen Euro Kreditmittel von der EBWE für die Sanierung der Belgrader Rettungszentrale. Die Sanierung des Gebäudes wird dessen Energieeffizienz steigern. Der EU-Botschafter in Serbien, Emanuel Giofre, erinnerte im Übrigen daran, dass die EU für den Bau des Kinderspitals Tiršova II 36 Millionen Euro gespendet habe und auch weitere Projekte finanzieren werde.
Die Stadt Belgrad hat in den letzten fünf Jahren etwa 35 Millionen Euro an Eltern ausgezahlt, denen im Zeitraum zwischen 2010 und 2014 zu hohe Kindergartengebühren verrechnet wurde. Anstatt circa 20 Euro, wie gesetzlich vorgeschrieben war, haben sie um die 80 Euro im Monat bezahlt. Alle Eltern, die Klagen eingereicht haben, wurden jetzt ausbezahlt. Es wird geschätzt, dass sich etwa 12.000 Eltern um Schadenersatz bemüht haben.
Das Forschungs- und Entwicklungsinstitut für künstliche Intelligenz Serbiens hat eine "elektronische Nase" entwickelt, die es Robotern ermöglicht zu riechen, was eine breite Anwendung in der medizinischen und Lebensmittelindustrie haben wird. Denn mit dieser Nase kann der gesamte Lebenszyklus eines Produktes verfolgt werden, von der Herstellung, Bearbeitung und dem Transport bis hin zu den Endverbraucher*innen. In einem Experiment wurde beispielsweise die Nase für die Verfolgung der Fermentation bei der Herstellung von Bier verwendet.
In Belgrad haben sich Bürger*innen zum dritten Mal versammelt, um friedlich gegen Gewalt in Serbien zu protestieren. Schätzungen zufolge war dies der massivste Protest seit dem 5. Oktober 2000, als die Regierung von Slobodan Milošević gestützt wurde. Die Proteste wurden durch die zwei tragischen Amokläufe in Belgrad hervorgerufen. Es werden unter anderem die Entlassung von Mitgliedern der nationalen TV-Regulierungsbehörde und die Einstellung von Medien, die Gewalt unterstützen, gefordert. Der nächste Prostest ist für den 27. Mai angekündigt.
Auf der nationalen Plattform "Čuvam te" ("Ich achte auf dich") können seit kurzem Gewaltfälle online gemeldet werden. Die Plattform dient der Vorbeugung von Gewalt, die auch Kinder einschließt und wurde bereits am 7. März 2021 gestartet. Dort können mit insgesamt zehn Schritten Gewaltfälle gemeldet und der Verlauf des Verfahrens verfolgt werden. Jede*r kann eine Gewalttat melden – egal ob Kind oder Erwachsener. Meldungen können zudem auch anonym verschickt werden. Die Plattform vernetzt 2.700 relevante Institutionen wie Schulen, Sozialzentren, Polizeistationen, Gesundheitsanstalten, Inspektionsabteilungen und Staatsanwaltschaften.
Seit kurzem können Krebs-Patient*innen in Serbien Ei- oder Samenzellen und Embryonen auf Kosten der Krankenkasse einfrieren lassen, um sich nach der medizinischen Behandlung als Eltern verwirklichen zu können. Dazu sind Frauen bis 40 Jahre und Männer bis 50 Jahre berechtigt, die keine Metastasen aufweisen und mit Chemotherapie behandelt werden können. Die Bestimmung gilt nur für diejenigen, die nicht bereits eingefrorene Ei-, Samenzellen und Embryonen und auch keine Kinder haben.
In den Belgrader öffentlichen Verkehrsmitteln wurde ein neues Ticket-System mit auch neuen Tarifen eingeführt. Bürger*innen werden ihre Stunden-, Tages-, Wochen- und Monatstickets per SMS kaufen können. An zehn Standorten in der Stadt wird es auch reguläre Papiertickets zu kaufen geben. Alle bisher gekauften Tickets werden ihre Gültigkeit beibehalten. Ab jetzt werden Bürger*innen über 65 kostenlos mit den Öffis fahren können. Die Nachtlinien werden ebenfalls kostenlos sein.
Österreichs Ministerin für EU und Verfassung,
Caroline Edtstadler, besuchte am 15. Mai 2023 Serbien. Im Rahmen des Serbien-Aufenthalts
wurde sie von Serbiens Ministerpräsidentin Ana Brnabić (SNS
– Serbische Fortschrittspartei) sowie von der serbischen Ministerin für
Europäische Integration Tanja Miščević
(parteilos) empfangen. In den Gesprächen mit den serbischen
Regierungspolitikerinnen erklärte Edtstadler, Österreich setze sich für die
Erweiterung der Europäischen Union (EU) auf den Westbalkan ein. Dabei müssten
aber die Anwärterländer ihre Bereitschaft für die Harmonisierung mit den EU-Werten und -Entscheidungen zum Ausdruck bringen. In diesem Sinne wird von Serbien
erwartet, sich zu den gemeinsamen Entscheidungen zu bekennen, unter anderem
auch Sanktionen gegen Russland zu verhängen, die zu diesem Zeitpunkt alternativlos seien, so Europaministerin Edtstadler. Sie lobte auch den serbischen Kampf
gegen die illegale Migration und begrüßte insbesondere die Einführung der Visumspflicht für
tunesische und indische Staatsbürger*innen. Edtstadler sprach auch ihr
Mitgefühl an die Familienangehörigen der Opfer der zwei Amokläufe in Serbien
Anfang Mai 2023 aus. "Österreich steht in diesen schwierigen Tagen hinter Serbien", erklärte Ministerin Edtstadler.
Serbien nimmt die Gewaltprävention ernst. Nach den
jüngsten Amokläufen in Belgrad mit 18 Opfern sucht die Regierung nach
alternativen Wegen für die Eindämmung der Gewalt in der Gesellschaft. Damit
verbunden sind auch Überlegungen über die Einführung einer Crime
Stoppers-App. Diese App wurde von der Organisation "Crime Stoppers Global
Solution" in den USA entwickelt. Sie dient der anonymen Meldung von begangenen
Straftaten oder des Verdachts, dass Straftaten begangen werden könnten. Die
serbische Regierung hatte noch vor Ausbruch der Covid-19-Pandemie Kontakte zu
den Entwickler*innen dieser App aufgenommen. Damals scheiterte die Zusammenarbeit an der
Pandemie. Nun ist das Land nach den jüngsten Verbrechen entschlossen, die Crime
Stoppers-App als wichtiges Werkzeug für die Prävention von Verbrechen dieser
Art einzusetzen.
Die serbische Regierung hat neue Pläne zur
Vorbeugung von Jugendgewalt präsentiert. Per Regierungsbescheid wurden drei Gremien
gebildet, die sich mit der Vorbereitung von Unterstützungsmaßnahmen für
Jugendliche im Alter zwischen zehn und 19 Jahren befassen. Es handelt
sich um einen Rat zur Vorbeugung von Jugendgewalt, eine Arbeitsgruppe für die
Sicherheit von Kindern im Internet sowie eine Arbeitsgruppe für die
Unterstützung der geistigen Gesundheit und Sicherheit von Jugendlichen. Eine der
Aufgaben dieser Körperschaften wird unter anderem sein, Maßnahmen für ein Verbot der Darknet-Nutzung zu erfassen. Im Rahmen des Rats zur Vorbeugung von
Jugendgewalt sollen auch mobile Teams gegen Jugendgewalt gegründet werden.
Diese sollen Abläufe zwischen den Zentren für Sozialarbeit und anderen
Dienststellen wie Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen oder etwa der Polizei
erstellen und koordinieren. Alle diese Maßnahmen wurden nach zwei Amokläufen
Anfang Mai 2023 in Belgrad, bei denen 17 Kinder und Jugendliche sowie junge
Menschen brutal erschossen worden sind, beschlossen.
Der Wissenschaftsfonds Serbien setzt die Förderung junger Wissenschaftler*innen fort. Am 12. Mai 2023 startete der Fonds
sein neuntes Wissenschaftsförderungsprogramm namens PROMIS 2023. Dieses Projekt
verfügt über Fördertöpfe im Wert von vier Millionen Euro und ist als
Unterstützung für die besten Projekte junger Forscher*innen und
Wissenschaftler*innen in ihren beruflichen Anfängen bis sieben Jahre nach dem
erworbenen Doktorat konzipiert. Junge Wissenschaftler*innen können im Rahmen
von Projektbewerbungen eigene Vorschläge aus allen Wissenschaftsbereichen
einreichen, Teams gründen und wichtige Erfahrungen beim Management von
wissenschaftlichen Forschungen erwerben. Das Programm unterstützt Basis- und
angewandte Forschungen, die Projektthemen sind nicht im Voraus festgesetzt. Der
maximale Förderbetrag beträgt 150.000 Euro pro Projekt für eine Dauer von zwei
Jahren. Die Projektvorschläge können bis 10. Juli 2023 eingereicht werden. Im
Rahmen des vorherigen PROMIS-Programms für die Förderperiode 2020 bis 2022 konnten
593 Wissenschaftspublikationen veröffentlicht werden, davon 123 in hochkarätigen Wissenschaftszeitschriften.
Das Museum der Stadt Belgrad bekommt ein neues
Zuhause. Die Belgrader Magistratsabteilung für Investitionen gab bekannt,
dass ein Konsortium bestehend aus sechs serbischen Baufirmen den Zuschuss für
die geplanten Bauarbeiten erhalten hat. Dieses Konsortium soll das Gebäude
der ehemaligen Militärakademie in der Belgrader Resavska-Straße zu einem Preis von 36,2 Millionen Euro in
Museumsräumlichkeiten umbauen. Dieser
Preis ist um 50 Prozent höher als ursprünglich vorgesehen, da inzwischen die
Bau- und Sanierungspreise krisenbedingt enorm angestiegen seien.
Erstaunlicherweise verfügt das Museum der Stadt Belgrad auch 115 Jahre nach seiner Gründung über keine eigenen Räumlichkeiten. Im Jahr 2016 wurde das Umbauprojekt
vorgestellt, erst im Februar 2019 wurden die ersten Schritte in Richtung Umsetzung gemacht. Danach wurden aber die ersten zwei
Ausschreibungsverfahren in den Jahren 2021 und 2022 angehalten, da keine
gültigen Angebote eingereicht wurden. Die Gebäudesanierungsarbeiten sollen noch
im Sommer 2023 beginnen.
Serbien tätigt neue Investitionen in den Ausbau der
kommunalen Infrastruktur. Das serbische Ministerium für Bau, Verkehr und
Infrastruktur und die China Road and Bridge Corporation (CRBC) unterzeichneten
Mitte Mai 2023 Vertragsannexe mit Vertreter*innen von acht serbischen Städten
und Gemeinden über den Ausbau des Kanalisationsnetzes. Es ist die zweite
Phase des Projekts "Sauberes Serbien", im Rahmen dessen 213 Millionen
Euro in den Ausbau eines 444 Kilometer langen Kanalisationsnetzes investiert
werden sollen. Der Ausbau der Kommunalinfrastruktur erfolgt in Sombor, Valjevo,
Ćićevac, Doljevac, Ada, Svilajnac, Inđija und
Subotica. Das Projekt "Sauberes Serbien" sieht generell den
Kanalisationsausbau in insgesamt 73 Gemeinden und an 89 Standorten vor. Im Zuge dessen sollen 157 Kläranlagen entstehen und etwa fünf Millionen Kilometer an
Kanalisationsrohren verlegt werden, wodurch 2,36 Millionen Menschen einen
Kanalisationsanschluss erhalten würden. Laut Serbiens Minister für Bau, Verkehr
und Infrastruktur, Goran Vesić (SNS
– Serbische Fortschrittspartei), liegt der Projektgesamtwert bei 3,5 Milliarden
Euro.
Nach zwei Amokläufen in Serbien in einer Belgrader Volksschule und im Belgrader Bezirk Mladenovac kam es am 8. Mai 2023 in mehreren serbischen Städten zu Protesten gegen Gewalt und die Regierung. In Belgrad, Novi Sad, Kragujevac und Požega forderte die Opposition Konsequenzen, unter anderem den Rücktritt des Innenministers Bratislav Gašić (SNS- Serbische Fortschrittspartei) und des Leiters des serbischen Geheimdienstes Aleksandar Vulin (PS – Bewegung der Sozialisten). Ebenso wird der Entzug der Sende-Lizenzen für staatlich kontrollierte Medien, die Gewalt befürworten, gefordert. Regierungskritische Medien berichten von etwa 50.000 Protestteilnehmer*innen in der Hauptstadt. Vertreter*innen der regierenden Serbischen Fortschrittspartei verurteilten die Proteste als "Politisierung" der Bluttaten.
Der serbische Minister für Bau und Verkehr Goran Vesić (SNS – Serbische Fortschrittspartei) gab bekannt, dass der Vertrag für die Überwachung der Bauarbeiten an der ersten Linie der Belgrader U-Bahn im Wert von 46 Millionen Euro mit einem Konsortium bestehend aus der deutschen Bahngesellschaft Deutsche Bahn und dem französischen Unternehmen Systra unterzeichnet wurde. Das Konsortium werde den Bau leiten und die Arbeiten am Bau der Remise und der ersten Linie der Belgrader U-Bahn überwachen. Die Deutsche Bahn habe ihr Europabüro in Belgrad eröffnet, von wo aus die Aktivitäten koordiniert werden. Laut Vesic hätten sich für die Aufsichtstätigkeit mehrere große globale Unternehmen beworben. Das Konsortium soll die Bauarbeiten mit den Unternehmen Alstom und Power Construction Corporation of China koordinieren.
Wegen der Trauer anlässlich der beiden Amokläufe in der Belgrader Grundschule "Vladislav Ribnikar" und im Belgrader Bezirk Mladenovac hat die EU-Delegation in Serbien alle Veranstaltungen zum Europatag am 9. Mai um eine Woche verschoben. "Es ist keine Zeit zu feiern, sondern zu trauern", so der EU-Botschafter in Serbien, Emanuel Giofre. Die Veranstaltungen, die verschoben wurden, sind: die Eröffnung des Filmfestivals im zentralserbischen Čačak, ein Konzert im Rahmen des Festivals "Europas Rhythmus", der Europatag im Wissenschaftlich-technologischen Park in Novi Sad, eine Ausstellung in Niš, eine große EU-Party in Belgrad und Ähnliches. Am 9. Mai haben der EU-Botschafter und die serbische Ministerin für EU-Integration Tanja Miščević (parteilos) auf der Belgrader Festung Kalemegdan eine Blumeninstallation als Zeichen der Solidarität mit den Angehörigen der Schusswaffenattacken eingerichtet.
An allen 1.800 Schulen in Serbien sind ab 8. Mai 2023 Polizist*innen anwesend. Staatspräsident Aleksandar Vučić (SNS – Serbische Fortschrittspartei) hat nach zwei Amokläufen angekündigt, in den kommenden sechs Monaten zusätzlich 1.200 Polizist*innen einzustellen. Aus dem Innenministerium wurden an den Schulen Präventionsaktivitäten wie Runde Tische, Vorträge und Workshops angekündigt, um das Bewusstsein bei Kindern und Jugendlich zu erhöhen und sie über Risiken und Schutzmaßnahmen während ihres Schulaufenthalts zu informieren. Nach den zwei Massenschießereien vom 3. und 5. Mai wurden an serbischen Schulen mehr als 120 Drohungen von Schüler*innen registriert.
Die serbische Regierung hat Gesetzesänderungen in Bezug auf Organtransplantation beschlossen und dem Parlament zur Begutachtung übermittelt. Die Gesetze regeln die Bedingungen, wie Organe und Gewebe für Transplantationen entnommen werden können. Das Thema wurde nach der Ankündigung aktuell, dass alle Bürger*innen zu Organspender*innen werden, die sich nicht gegenteilig geäußert haben. In den letzten Jahren war es in Serbien gesetzlich geregelt, dass alle, die ihre Organe spenden wollen, sich aktiv als Spender*innen anmelden müssen. Die Vereinigungen der Dialysepatient*innen in Serbien behaupten, Serbien sei nach der Anzahl der durchgeführten Transplantationen 2021 weltweit auf den letzten Plätzen. Hinter Serbien liegen nur noch Pakistan, Venezuela und Äthiopien.
In Serbien leben offiziell 6.647.003 Einwohner*innen. Das haben die endgültigen
Ergebnisse der im Oktober 2022 durchgeführten Volkszählung gezeigt, teilte das serbische Statistikamt mit. Das ist um rund eine halbe Million weniger Bürger*innen als
bei der Volkszählung im Jahr 2011. Die Mehrheit in der Bevölkerung sind Frauen: 3.415.025. Hinsichtlich der nationalen Zugehörigkeit bilden die Serb*innen mit
5.360.239 die größte Bevölkerungsgruppe, wobei ihre Anzahl im
letzten Jahrzehnt um 600.000 gesunken ist. An zweiter Stelle zahlenmäßig landen Ungar*innen (184.442), gefolgt von Bosniak*innen (153.801) und Rom*nja (131.936). In
der serbischen Hauptstadt leben insgesamt 1.681.405 Einwohner*innen und der größte
Belgrader Bezirk Novi Beograd zählt 209.763 Bürger*innen.
Medienberichten zufolge haben schulärztliche Untersuchungen bei der Schuleinschreibung von künftigen Erstklässler*innen in Serbien gezeigt, dass 60 Prozent der Kinder eine logopädische Therapie benötigen. Laut Expert*innen fangen viele Kinder sehr spät zu sprechen an, und das mit einer Mischung aus Serbisch und Englisch. Ärzt*innen und Logopäd*innen, die schulärztliche Untersuchungen durchführen, bestätigten, die Anzahl der Kinder mit Sprachproblemen steige in den letzten Jahren kontinuierlich. Expert*innen der Fakultät für Defektologie in Belgrad gehen davon aus, dass zwischen 40 und 60 Prozent der Vorschulkinder und fünf bis zehn Prozent der Schulkinder in Serbien Probleme bei der Aussprache hätten.
Anlässlich
des 3. Mai, dem Welttag der Pressefreiheit, weisen Journalist*innenvereinigungen
in Serbien auf die sich weiter verschlechternde Lage der Medienvertreter*innen im Land hin. Die
Journalist*innenvereinigung Serbiens (UNS) gab bekannt, die Zahl der
Drohungen, Einschüchterungen und Angriffe auf Journalist*innen im vergangenen
Jahr habe sich im Vergleich zu 2021 verdoppelt. Am häufigsten würden die
Medienvertreter*innen Drohungen über Social Media erhalten. Laut den
Angaben von UNS wurden Journalist*innen am häufigsten von Mitgliedern der regierenden Serbischen Fortschrittspartei (SNS) eingeschüchtert. Die Gewerkschaft Sloga warnt, dass die Lage für die Medien in Serbien alarmierend sei, und fordert von den Regierenden, die Medienfreiheit
zu schützen und Hasstiraden zu stoppen.
Anlässlich des Weltbienentages am 20. Mai veranstaltet die slowenische Botschaft in Belgrad in Zusammenarbeit mit der Belgrader Magistratsabteilung für Umweltschutz ein Pilotprojekt unter dem Namen "Blumen, willkommen in unserer Stadt". Mit diesem Projekt wird den Bürger*innen eine neue Rasenmähmethode in den städtischen Parks präsentiert. Durch nicht gemähte Inseln in den Parks soll mehr Nahrung für Bestäuberinsekten gesichert werden. Ein kleines Insektenhotel soll auch im Rahmen des Projektes eingerichtet werden. Student*innen und Professor*innen der Biologischen Fakultät in Belgrad werden das ganze Jahr den Einfluss der neuen Mähmethode auf die Insekten verfolgen.
Vom 8. Mai bis Ende des Sommersemesters 2023 werden im Rahmen des Programms "Das lebende Erbe – Festival des serbischen Films" an 13 Universitäten in China ausgewählte Filme aus Serbien gezeigt. Auf dem Repertoire stehen fünf Filme aus den sechziger und siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts, neun aus neuerer Produktion und ein animierter ausländischer Film, der in Serbien realisiert wurde. In Serbien werden jährlich zwischen 20 und 30 Spiel- und einige Dokumentarfilme produziert.
Laut den Angaben der Serbischen Ärztekammer ist jede*r zweite Arzt*Ärztin älter als 55 Jahre. Die meisten älteren Spezialist*innen befinden sich in Südostserbien,
sogar 63 Prozent. Eine große Anzahl an Spezialist*innen werden in naher Zukunft
pensioniert, die Jüngeren wollen ins Ausland gehen. In der
Universitätsklinik in zentralserbischem Kragujevac beispielsweise, die mehr als zwei Millionen
Menschen aus Zentral- und Westserbien versorgt, werden in den kommenden fünf Jahren
91 Ärzt*innen, mehr als 100 Medizintechniker*innen und rund 80 nicht
medizinische Mitarbeiter*innen pensioniert.
Am 9. Mai wird die Belgrader Bahnstation "Vukov spomenik" geschlossen. Die alte Ausstattung aus 1995 soll ersetzt werden. Aufgrund komplexer und umfangreicher Arbeiten wird die Sanierung etwa anderthalb Jahre dauern, teilten die Vertreter*innen der Serbischen Bahn mit. Geplant sei der Austausch der Rolltreppe, aufgrund dessen die Station geschlossen werde, die Züge werden bei der Station durchfahren ohne zu halten. Die vorgesehene lange Dauer der Arbeiten verursachte Unzufriedenheit bei einem Teil der Bürger*innen, die täglich die Bahnstation nutzen. Die Bürger*innenbewegung "Wir lassen Belgrad nicht untergehen" startete die Petition "Stoppt die Schließung der Station Vukov spomenik".
Das serbische Energieversorgungsunternehmen EPS erzielte im ersten Quartal 2023 einen Nettogewinn von rund 294 Millionen Euro, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens. Dieser Erfolg ist das Ergebnis der Produktionssteigerung, dem Gewinn aus dem Stromexport und der Kostensenkung. Das Unternehmen produzierte 9,74 Milliarden kWh Strom, das sind 17 Prozent mehr als von Jänner bis März letzten Jahres. Im ersten Quartal des laufenden Jahres waren die Betriebsausgaben um etwa 171 Millionen Euro niedriger als geplant. Der Gewinn in den ersten drei Monaten des Jahres 2023 sei das beste Ergebnis der letzten fünf Jahre, teilte das Unternehmen mit.
Mehr als 160 öffentliche und private Unternehmen, zivilgesellschaftliche Organisationen, Vereinigungen sowie lokale Selbstverwaltungen haben ihre innovativen Vorschläge für den grünen Wandel der serbischen Wirtschaft im Rahmen des Projektes "EU für grüne Agenda in Serbien" eingereicht. Der sich auf fünf Schlüsselbereiche beziehende Aufruf wurde im Februar veröffentlicht und bleibt bis Ende 2026 online. Die Schlüsselbereiche sind Dekarbonisierung, Kreislaufwirtschaft, Verringerung der Umwelt- und Luftverschmutzung, Schutz und Erhaltung der Natur und Biodiversität und der Aufbau nachhaltiger Lebensmittelversorgungssysteme sowie die ländliche Entwicklung.
Der serbische Innenminister hat die Implementierung des Informationssystems Amber Alert in Serbien bis 1. November 2023 unterzeichnet, erklärte Igor Jurić, Gründer der Stiftung "Tijana Jurić" und Direktor des Zentrums für vermisste und misshandelte Kinder. Das Innenministerium teilte im März mit, dass das Team für die Einführung des Systems bereits alle Grundlagen definiert habe. Nach Einschätzung der Polizei und Staatsanwaltschaft dient das Vermisstenmeldungssysten für Kinder, Amber Alert dazu, die Öffentlichkeit durch die Massenmedien informiert wird und dadurch die Chancen erhöht werden, vermisste Kinder so schnell wie möglich zu finden.
Im Kontext der Frauenklinik im Allgemeinen Krankenhaus in Pančevo wird ein Zentrum für Opfer von sexueller Gewalt gegründet. Dies ist Teil des Projektes "Integrierte Antwort auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen in Serbien – Phase 3" der Vereinten Nationen (VN). Projektpartner*innen sind die serbische Regierung, die Koordinationsstelle für Geschlechtergleichstellung und die schwedische Regierung. Den Opfern werden notwendige Leistungen geboten – von der Untersuchung bis zum forensischen Nachweis von Gewalt. Neben Frauenärzt*innen werden auch andere Fachärzte sowie Psycholog*innen und Psychiater*innen hinzugezogen.
Das serbische Energieversorgungsunternehmen "Elektrodistribucija Srbije" hat eine Ausschreibung für die geplante Anschaffung von 500.000 smarten Stromzählern veröffentlicht. Diese Anschaffung ist Teil der Förderung der energetischen Infrastruktur und der Modernisierung des Systems. Dadurch sollen Verluste reduziert und die Fernverwaltung des Energieverbrauchs ermöglicht werden. Das Projekt im Wert von 100 Millionen Euro soll im Sommer starten.