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86 Prozent der Serb*innen für Verpackungs-Pfandsystem

In Serbien unterstützen 86 Prozent der Bürger*innen die Einführung eines Pfandsystems für Verpackungen (DRS), während 57 Prozent glauben, dass recycelbare Verpackungen ein intelligentes Design voraussetzen, das eine einfache Wiederverwertung und Wiederverwendung der Materialien ermöglicht. Serbien zeigte die höchste Unterstützungsrate unter allen Ländern, die in die globale Studie "Every can counts" einbezogen waren. Die Ergebnisse zeigen, dass Serbien eine einzigartige Chance hat, in der Region eine führende Rolle beim Übergang zu einer echten Kreislaufwirtschaft und einem effizienten Recyclingsystem einzunehmen. Die Aluminiumdose ist die Verpackung mit der höchsten Recyclingquote im Vergleich zu allen anderen Verpackungsarten. Weltweit liegt ihre Recyclingrate bei 71 Prozent, doch nur 17 Prozent der Befragten erkennen sie als die am häufigsten recycelte Verpackung. Untersuchungen zeigen, dass Glasprodukte zu 34 Prozent recycelt werden, während PET-Flaschen eine Recyclingquote von 40 Prozent aufweisen. Die neueste internationale Studie wurde in 16 Ländern unter mehr als 16.000 Befragten durchgeführt. Obwohl das Pfandsystem noch nicht vollständig eingeführt wurde, zeigten die serbischen Bürger*innen mit einer Zustimmungsrate von 86 Prozent die größte Unterstützung für das DRS-System in der gesamten Studie. Neun von zehn Befragten glauben, dass gerade dieses System die effektivste Methode wäre, um das Recycling von Getränkeverpackungen sicherzustellen.

6.11.2025
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Jährliche CO2-Emissionen in Serbien über 31 Millionen Tonnen

Wärmekraftwerke in Serbien verursachen fast die Hälfte der territorialen Emissionen des Landes. Dies zeigen die Satellitendaten des Portals "Climate Trace", einer gemeinnützigen Koalition von Organisationen, die Daten von über 300 Satelliten und Sensoren nutzt und mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) aus mehr als 600 Millionen Verschmutzungsquellen weltweit Ergebnisse berechnet. Doch die Messung von CO2-Emissionen sei selbst mithilfe von Satelliten nicht einfach, sagt Mirko Nikolić von der Södertörn-Universität in Schweden. Ihm zufolge erzeugen die zehn größten Emittent*innen Serbiens zusammen mehr als 31 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) pro Jahr, was über 60 Prozent der gesamten territorialen Emissionen des Landes ausmacht. Wie die Satellitendaten zeigen, stehen erwartungsgemäß die Wärmekraftwerke an der Spitze der größten Emittent*innen Serbiens. Das Kohlekraftwerk Nikola Tesla führt die Liste mit 15,59 Millionen Tonnen CO2 im Jahr 2024 an, gefolgt vom Kraftwerk TE Kostolac mit 6,92 Millionen, dem TE Kolubara mit 1,04 Millionen, dem Wärmewerkkraftwerk Novi Sad mit 0,66 Millionen und dem TE Morava mit 0,61 Millionen Tonnen CO2. Serbien stieß laut "Climate Trace" im vergangenen Jahr insgesamt etwas über 60 Millionen Tonnen Treibhausgase (einschließlich CO2 und anderer Gase) aus, die Wärmekraftwerke waren also für fast die Hälfte dieser Menge verantwortlich.

3.11.2025
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Serbien wird Teil eines großen KI-Projekts der EU-Kommission

Die Europäische Kommission hat die Eröffnung eines Netzwerks von 13 Fabriken für Künstliche Intelligenz (AI Factory Antennas) in sieben EU-Mitgliedstaaten und sechs Partnerländern angekündigt – darunter auch Serbien mit dem Projekt SAIFA (Serbian Artificial Intelligence Factory Antenna). Der Schwerpunkt liegt auf den Bereichen Sprache und Kultur, Nachhaltigkeit, Gesundheit und Landwirtschaft. Das Projekt stärkt den serbischen Technologiesektor und bringt konkrete Vorteile für die Bürger*innen. Künstliche Intelligenz (KI) wird in Gesundheit, Landwirtschaft sowie Kultur und Sprache eingesetzt – beispielsweise für schnellere und präzisere medizinische Analysen, Unterstützung bei Diagnosen, Verbesserung landwirtschaftlicher Erträge und die Entwicklung von Werkzeugen zur Bewahrung des Kulturerbes. Als Teil des europäischen Netzwerks wird SAIFA die bestehende nationale High Performance Computing-Infrastruktur (HPC) mit KI-Fabriken in Griechenland und Italien verbinden, wodurch Validierung, Testung und Einführung von KI-Lösungen auf dem gesamten Kontinent ermöglicht werden. Das Projekt SAIFA hat einen Wert von 3,8 Millionen Euro und zielt auf die Schaffung einer nationalen Plattform für die Entwicklung und Erprobung von KI ab. Dank dieses Projekts erhalten Forschende, Studierende und Start-ups direkten Zugang zu den Ressourcen, die sie für die Entwicklung von Innovationen benötigen. Anstatt enorme Summen in eigene Supercomputer zu investieren, steht ihnen die leistungsstarke Infrastruktur der europäischen KI-Fabriken zur Verfügung, die mit Zentren in Griechenland und Italien vernetzt ist, wodurch sie ihre Ideen schneller und einfacher in erfolgreiche Produkte umsetzen können. Mit diesem Projekt wird Serbien Teil des europäischen Netzwerks von 19 KI-Fabriken und Hubs in 16 Mitgliedstaaten.

28.10.2025
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Serbien stärkt Binnenschifffahrt mit Erweiterung des Belgrader Hafens

​Die serbische Agentur für Hafenmanagement hat eine öffentliche Ausschreibung für Bauarbeiten veröffentlicht, die die Kapazität des Hafens an der Save vom Mündungsbereich bis zur Brücke Brankov most erhöhen sollen. Die Investition beläuft sich auf circa 5,1 Millionen Euro. Die Frist für die Fertigstellung der Arbeiten beträgt zwölf Monate. Geplant ist der Bau von vier neuen Anlegeplätzen, an denen jeweils zwei Schiffe mit einer Länge von bis zu 135 Metern anlegen können. Neue Pontons, Zugangsbrücken und schwimmende Konstruktionen sind Teil des Projekts, das Belgrad in ein Flusszentrum der Region verwandeln soll. Die Pontons werden etwa 35 Meter lang, 6,5 Meter breit und 1,5 Meter hoch sein. Vorgesehen ist der Bau von vier Zugangsbrücken, die das Ufer mit den Pontons verbinden. Die Brücken werden auf einer Seite mit Gelenkkonstruktionen befestigt und auf der anderen Seite frei beweglich sein, um den Wasserstandsschwankungen des Flusses folgen zu können. Das Projekt zur Erweiterung des Hafens ist Teil der Strategie zur Entwicklung der Binnenschifffahrt und des Wassertourismus Serbiens, die eine Modernisierung und bessere Vernetzung der Binnenhäfen vorsieht. Die serbische Regierung hatte im Juli 2024 das Hafengebiet auf mehr als sechs Hektar erweitert, wodurch die Voraussetzungen für die Aufnahme einer größeren Zahl von Passagier*innenschiffen geschaffen wurden.

26.10.2025
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Verstöße des Belgrader Magistrats beim Kauf von Schulbüchern

Der serbische Staatliche Rechnungshof (DRI) hat Unregelmäßigkeiten bei den öffentlichen Beschaffungen der Magistratsabteilung für Bildung und Kinderschutz der Stadt Belgrad festgestellt. Wie der Rechnungshof mitteilte, wurde eine Prüfung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäfte dieser Magistratsabteilung in Bezug auf die öffentlichen Ausschreibungen für die Jahre 2023 und 2024 sowie auch der Magistratsabteilung für öffentlichen Verkehr durchgeführt. Während bei der Magistratsabteilung für öffentlichen Verkehr keine Unregelmäßigkeiten festgestellt wurden, sind bei der Magistratsabteilung für Bildung und Kinderschutz mehrere Verstöße nachgewiesen worden. So habe die Magistratsabteilung in vier Ausschreibungsverfahren mit einem geschätzten Gesamtwert von etwa 1,1 Millionen Euro zwar Beschlüsse über die Vergabe der Aufträge gefasst, jedoch keine Verträge mit den ausgewählten Anbieter*innen abgeschlossen. Ein weiterer Vertrag im Wert von circa 478.000 Euro sei dem ausgewählten Anbieter mit erheblicher Verspätung zur Unterzeichnung vorgelegt worden. Für mindestens neun Verträge mit einem Gesamtwert von etwa 38,8 Millionen Euro habe die Magistratsabteilung nicht dokumentiert, dass sie die Vertragserfüllung vollständig überwacht habe – insbesondere hinsichtlich Menge, Art der Güter und Preis, und ob diese mit dem Angebot übereinstimmen. In sechs Verträgen wurde vereinbart, Vertragsstrafen nicht in bar zu begleichen, was nicht im Einklang mit dem Haushaltsgesetz steht, während in fünf Ausschreibungen die Auswahlkriterien bezüglich der personellen Kapazitäten der Anbieter*innen gesetzeswidrig festgelegt wurden, so der serbische Rechnungshof.

26.10.2025
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Mehr als ein Fünftel der Erwachsenen in Serbien hat Hochschulausbildung

Von der Gesamtbevölkerung Serbiens im Alter von 15 Jahren und älter haben 53,1 Prozent die Oberstufe abgeschlossen und 22,4 Prozent eine höhere oder Hochschulausbildung. 17,8 Prozent haben die Grundschule abgeschlossen, während 6,3 Prozent keine Schulbildung haben oder die Grundschule nicht abgeschlossen haben, teilte das Statistische Amt der Republik Serbien im Statistischen Jahrbuch der Republik Serbien 2025 mit. Bei den Personen mit abgeschlossener höherer Schulbildung war der Anteil der Frauen höher. Zwischen den beiden letzten Volkszählungen sank der Anteil der Analphabet*innen in der Bevölkerung ab zehn Jahren von 1,96 Prozent auf 0,63 Prozent. Laut den Ergebnissen des Zensus 2022 könne weniger als 38.000 Personen ab zehn Jahren nicht lesen und schreiben, wobei 71 Prozent davon Frauen sind. Mehr als die Hälfte der Analphabet*innen sind 65 Jahre oder älter. Regional betrachtet liegt der höchste Anteil der Analphabet*innen in Süd- und Ostserbien mit einem Prozent. Was die Computer-Kompetenz betrifft, sind 45,7 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren computeraffin, während es beim vorherigen Zensus 2011 nur 34,2 Prozent waren. Rund 30 Prozent der Bevölkerung beherrschen nur teilweise den Umgang mit dem Computer, beispielsweise Informationen im Internet zu suchen, Kommunikations-Apps zu nutzen oder Texte einzugeben, während 24 Prozent als nicht computeraffin gelten. Geschlechterbezogen liegt der Anteil der computeraffinen Frauen leicht höher, sie machen 52,8 Prozent aller computeraffinen Personen aus.

21.10.2025
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EU-Gastransitverbot könnte Serbien zum Verhängnis werden

Nach dem Beschluss des Rates der Europäischen Union (EU), ab dem 1. Jänner 2026 auch den Transit von russischem Erdgas über EU-Territorium für Drittländer schrittweise zu verbieten, befindet sich Serbien in Handlungsnot. Die Ministerin für Bergbau und Energie, Dubravka Đedović Handanović (parteilos), sprach gegenüber den Medien von einer schweren und nahezu ausweglosen Lage. Auch Serbiens Finanzminister Siniša Mali (SNS) bezeichnete die Entscheidung des EU-Parlaments als katastrophal für die Energiestabilität des Landes. Serbien ist seit Jahrzehnten abhängig von Erdgaslieferungen aus Russland. Diese decken mehr als 80 Prozent des Gasbedarfs ab. Seit 2024 bekommt das Land auch Gas aus Aserbaidschan geliefert – jedoch nur etwa 400 Millionen der jährlich benötigten drei Milliarden Kubikmeter. Der Zehnjahres-Gaslieferungsvertrag mit Russland lief im Mai 2025 aus und bislang wurde keine neue Vereinbarung getroffen. Bereits am 9. Oktober 2025 verhängten die Vereinigten Staaten Sanktionen gegen die Serbische Ölindustrie (NIS), die sich im mehrheitlichen Besitz der russischen Gazprom befindet. Dadurch wurden auch Treibstofflieferungen für den serbischen Markt infrage gestellt. Somit droht Serbien ab 1. Jänner 2026 der vollständige Energiekollaps, behaupten die serbischen Regierungspolitiker*innen. Die EU-Kommissarin für Erweiterung, Östliche Nachbarschaften und Wiederaufbau der Ukraine, Marta Kos, wies diese Behauptungen als Lüge zurück und betonte die EU würde den Gastransit an Drittländer mit 1. Jänner 2026 nicht einstellen. Stattdessen unterstütze die EU Serbien bei der Diversifizierung der Versorgungsquellen und der Integration in den EU-Energiemarkt, so Kos.​

19.10.2025
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Militärparade in Belgrad ohne hochrangige ausländische Gäst*innen

Am 20. September 2025 fand in Belgrad eine Militärparade unter dem Motto "Kraft der Einigkeit" statt, bei der Waffen und Ausrüstung aus dem Arsenal der serbischen Streitkräfte präsentiert wurden. Offizieller Anlass zur Parade war der 15. September, an dem die durch die Nationalfahne symbolisierte serbische Einigkeit und Freiheit zelebriert wird. An der Parade nahmen etwa 10.000 Mitglieder der serbischen Streitkräfte teil. Abgesehen vom Staatspräsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Scheich Muhammad bin Zayid Al Nahyan, blieben hochrangige Gäst*innen aus dem Ausland aus. Die Polizei hielt Studierende, die monatelang gegen die Regierung und die Korruption im Land protestieren, davon ab, sich der Parade zu nähern, während gleichzeitig schaulustige Regierungsanhänger*innen massenweise aus Belgrad und allen Landesteilen zur Militärparade befördert wurden. Für Belgrad brachte die Veranstaltung Verkehrssperren und Straßenschäden mit sich, die auch für Verärgerung sorgten. Nicht nur waren wichtige Verkehrsadern im Bezirk Novi Beograd für mehr als zehn Tage für den Verkehr gesperrt, sie sind nach Panzerfahrten komplett zerstört. Die Kosten für die Straßensanierung sollen vom serbischen Verteidigungsministerium getragen werden, wobei noch unklar ist, für wie lange die betroffenen Straßen in Novi Beograd wegen den Sanierungsarbeiten noch für den Verkehr gesperrt bleiben.

21.9.2025
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Gesetz zur Massenlegalisierung illegaler Bauten in Serbien geplant

Serbiens Staatspräsident Aleksandar Vučić (SNS – Serbische Fortschrittspartei) hat eine große Offensive für die landesweite Legalisierung von illegalen Bauten angekündigt. Bereits bis Ende September 2025 soll die serbische Regierung im Eilverfahren einen Gesetzesentwurf für die vereinfachte Bauten-Legalisierung vorbereiten und dem Parlament vorlegen. Dabei soll es sich schätzungsweise um bis zu 4,8 Millionen gesetzwidrig errichtete Objekte handeln, deren weitere Schicksal schon bis Ende 2025 bestimmt werden soll. Wie der Staatspräsident erklärte, sollen die Legalisierungskosten für nahezu 70 Prozent der illegalen Bauten umgerechnet 100 Euro betragen. Jedes Objekt soll dabei in digitaler Form verzeichnet werden. Alle, was die Eigentümer*innen machen müssten, sei eine elektronische Anmeldung bis Ende 2025 abzuschicken und die Legalisierungsgebühr zu bezahlen. Binnen 60 Tagen würden ihre Immobilien dann eingetragen werden. Für Objekte in Stadtzentren sollen die Gebühren allerdings deutlich höher ausfallen. Der regierungskritische Teil der Öffentlichkeit kritisiert diese angedachten Maßnahmen des Staatoberhaupts und weist darauf hin, dass Bürger*innen, die gesetzeskonform gehandelt haben, dadurch bestraft würden, während Investor*innen und Bauträger*innen mit oft kriminellem Hintergrund belohnt und begünstigt würden. Die geplanten Maßnahmen dienen lediglich dem Macherhalt eines korrupten Regimes, empört sich die serbische Opposition.

21.9.2025
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Innenstadtbezirk in Belgrad startet Projekt gegen Hundekot

Der Belgrader Innenstadtbezirk Stari grad startet in Zusammenarbeit mit dem serbischen Landessekretariat für öffentliche politische Strategien ein Pilotprojekt zur Beseitigung von Hundekot auf den Straßen. Es handelt sich um eine breit angesetzte Initiative zur Verbesserung der kommunalen Ordnung und Sauberkeit. Initiiert wurde das Vorhaben von der Bürger*inneninitiative "Animal Rescue Serbia". Ziel ist es unter anderem, Erkrankungen von Menschen und Tieren – verursacht durch Mikroorganismen und Parasiten im Hundekot – vorzubeugen. Obwohl für das Liegenlassen von Hundekot bereits jetzt Geldbußen vorgeschrieben sind, räumen noch immer zahlreiche Hundebesitzer*innen die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner nicht weg. Das Bewusstsein über die Notwendigkeit, hinter seinem Hund aufzuräumen, soll bei der Bevölkerung gestärkt werden – in einer späteren Projektphase sollen dann auch die Strafen erhöht werden. Das Projekt wird von der Tiermedizin Belgrad, den Belgrader Stadtgärten, der Stadtreinigung, der Schulverwaltung der Stadt Belgrad, dem Städtischen Amt für öffentliche Gesundheit sowie dem Belgrader Ordnungsamt unterstützt. Auf der Homepage des Innenstadtbezirks haben die Bewohner*innen von Stari gerade die Möglichkeit, eine Umfrage zu beantworten sowie Daten über die Anzahl der Hunde und das Verhalten ihrer Halter*innen anzugeben und Lösungsvorschläge zu machen.

16.9.2025
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Staatsrechnungshof beantragt Abberufung des Bürgermeisters der Stadt Belgrad

Der serbische Staatsrechnungshof (DRI) teilte am 8. September mit, dass die Stadt Belgrad ethisch fragwürdig gehandelt haben. Konkret wurden nach Prüfung der hauptstädtischen Geschäftstätigkeit im Jahr 2022 Unregelmäßigkeiten bei direkten und indirekten Bezieher*innen von Budgetmitteln festgestellt. Deswegen wurde im Gemeinderat der Antrag auf die Ablöse des Bürgermeisters der Stadt Belgrad, Aleksandar Šapić (SNS – Serbische Fortschrittspartei), gestellt. Die Stadt wurde aufgefordert, diese Unregelmäßigkeiten zu bereinigen, aber sie sei diesen Anweisungen nicht gefolgt. Aus diesem Grund wird der Bürgermeister als verantwortliche Person der Lokalbehörde zur Rechenschaft gezogen. Vorgeworfen werden falsch berechnete Gehaltskoeffizienten bei 892 Stadtbeamt*innen sowie Bediensteten in städtischen Kindergärten, im Theater Atelier 212 sowie im Jugendherberge-Zentrum. Insgesamt sollen umgerechnet 5,11 Millionen Euro aus dem Stadtbudget verschwendet worden sein. Die Vorwürfe des DRI gegen den Bürgermeister wurden von Gemeinderatspräsident Nikola Nikodijević (SPS – Sozialistische Partei Serbiens) sofort zurückgewiesen. Ihm zufolge wird es kein Misstrauensvotum geben. Das Vorgehen gemäß den Staatsrechnungshof-Anweisungen würde das gesamte vorschulische Bildungssystem in der serbischen Hauptstadt gefährden, erklärte Nikodijević. Die Belgrader Gemeinderatsopposition verlangt die Einberufung einer dringenden Gemeinderatssitzung, um über das Vertrauen in das Stadtoberhaupt zu entscheiden, doch allem Anschein nach wird es keinerlei Folgen für Aleksandar Šapić geben.

7.9.2025
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Erhalt der Belgrader Messe als Ort für Bildung und Kultur

Der Grundkomplex der Belgrader Messe mit drei Hallen und einem Verwaltungsgebäude wird künftig als "Komplex für öffentliche Zwecke im Bereich Bildung, Gesundheit, Sozialschutz, Kultur und andere öffentliche Inhalte" definiert. Diese Entscheidung wurde in der Sitzung der Kommission für das Verfahren der öffentlichen Einsichtnahme zu Änderungen des Raumplans des Projekts Belgrad am Wasser getroffen. Bereits Ende Juli 2025 war in einer Sitzung ein Einwand der Fachöffentlichkeit vorläufig angenommen worden. Dieser forderte, dass neben Halle 1 auch die Hallen 2 und 3 erhalten bleiben. Geplant sei ein architektonisch-städtebaulicher Wettbewerb, um das Potenzial dieser Objekte für die Auswahl geeigneter öffentlicher Inhalte zu überprüfen. "Die Belgrader Messe ist eines der wertvollsten Werke der serbischen Nachkriegsarchitektur und ein Zeugnis des technischen, technologischen, wissenschaftlichen und kreativen Aufschwungs der Gesellschaft Ende der 1950er und Anfang der 1960er Jahre", betont die Serbische Akademie der Wissenschaften und Künste (SANU). Der städtebauliche Plan sieht eine Erweiterung des Projekts "Belgrad am Wasser" um weitere rund 330 Hektar vor – dadurch würde sich der ursprüngliche Entwicklungsplan nahezu verdreifachen. Am Projekt hält Serbien 33 Prozent, während das Unternehmen Eagle Hills aus den Vereinigten Arabischen Emiraten 67 Prozent der Anteile besitzt.

1.9.2025
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Jugend in Serbien unterstützt Studierendenproteste

Die Dachorganisation der Jugend Serbiens (KOMS) teilte mit, dass 95 Prozent der jungen Menschen in Serbien die anhaltenden Studierendenproteste unterstützen, die seit November letzten Jahres stattfinden. Über 90 Prozent seien bereit, sich an vorgezogenen Parlamentswahlen zu beteiligen. Laut einem von KOMS veröffentlichten Berichts über die Lage und Bedürfnisse junger Menschen in Serbien für das Jahr 2025 sind über 90 Prozent der Jugendlichen mit der Reaktion der Regierung auf die Studierendenproteste unzufrieden. Untersucht wurde auch das Vertrauen junger Menschen in öffentliche Persönlichkeiten. Der serbisch-orthodoxe Patriarch Porfirije erhielt etwa die Note 1,44 (zuvor 2,39), der Rektor der Universität Belgrad, Vladan Đokić, 2,08 und der serbische Präsident Aleksandar Vučić (SNS – Serbische Fortschrittspartei) – der jahrelang bei etwa 1,5 lag – fiel zurück auf 1,11. Als größte gesellschaftliche Probleme haben die jungen Menschen Korruption, Mangel an Empathie und Gerechtigkeit sowie das Wertesystem genannt. "Als Hauptgründe, warum sie nicht wählen, benannten die jungen Menschen, dass alle Politiker gleich seien, nicht im Interesse der Bürger*innen handelten und es derzeit niemanden gebe, für den sie stimmen könnten. Der wichtigste Grund in diesem Jahr ist jedoch, dass 62,4 Prozent der Jugendlichen die Wahlen in Serbien nicht für fair und gerecht halten und dies der Grund sei, weshalb sie nicht wählen würden", erklärte die Generalsekretärin von KOMS, Milica Borjanić. Sie betonte, dass 60 Prozent der jungen Menschen die Demokratie als die beste Regierungsform betrachten, was einem Anstieg von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. "Auf die Frage, ob Serbien eine starke Führungspersönlichkeit brauche, antworteten erstmals seit 2017 51 Prozent der jungen Leute, dass dies nicht notwendig sei", sagte Borjanić. Laut den Daten der Studie machen junge Menschen 16,8 Prozent der Bevölkerung Serbiens und 14 Prozent der Wähler*innenschaft aus. Im Jahr 2025 sind sie im serbischen Parlament mit 2,4 Prozent der Sitze vertreten.

12.8.2025
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Fortdauernde Proteste gegen serbische Regierung

Die regierungskritischen Proteste in Serbien, deren Auslöser der Einsturz des Bahnhofsdaches in Novi Sad war, bei dem 16 Menschen ums Leben kamen, dauern seit mehr als neun Monaten an. Studierende organisierten Proteste, blockierten Fakultäten und forderten unter anderem die strafrechtliche Verfolgung der Verantwortlichen für den Tod der 16 Opfer sowie Neuwahlen. Mit der Zeit schlossen sich immer mehr unzufriedene Bürger*innen an, da es auch nach fast zehn Monaten noch keine Anklage gegen die Verantwortlichen gibt. Die jüngste Welle gewaltsamer Proteste begann am 10. August in der Ortschaft Vrbas im Norden Serbiens. Nach den dortigen Vorfällen, die von maskierten Personen ausgelöst wurden, fanden zwei Tage später weitere Proteste in Vrbas, Bačka Palanka, Belgrad und Niš statt, bei denen es zu Zusammenstößen zwischen Anhänger*innen der regierenden SNS (Serbische Fortschrittspartei), ihren Gegner*innen und der Polizei kam. In den vergangenen Tagen attackierten regierungskritische Demonstrant*innen als Ausdruck ihrer Unzufriedenheit mit der jahrelangen Regierungspolitik Büros der SNS. Am 19. August 2025 versammelten sich Demonstrant*innen in mehreren Städten, um die Studentin Nikolina Sinđelić zu unterstützen, die zwei Tage zuvor einem Polizeikommandanten vorgeworfen hatte, ihr gegenüber gewalttätig gewesen zu sein. Der Rektor der Universität Belgrad, Vladan Đokić, wandte sich im Namen des erweiterten Rektorats an die Oberste Staatsanwaltschaft und forderte eine Reaktion auf die Polizeibrutalität. Innenminister Ivica Dačić (SPS – Sozialistische Partei Serbiens) wies die Vorwürfe zurück. Präsident Aleksandar Vučić (SNS – Serbische Fortschrittspartei) kündigte an, der Staat werde in den kommenden Tagen "entschlossen handeln und alle verfügbaren Mittel einsetzen, um Ordnung, Frieden und Stabilität in Serbien wiederherzustellen". Der Ausnahmezustand sei jedoch keine Option, so Vučić.

12.8.2025
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Kennzeichnungspflicht für Palmöl-Milchimitate in Serbien

Die serbische Regierung hat am 24. Juli 2025 Änderungen und Ergänzungen der Verordnung über zusätzliche Anforderungen für das Inverkehrbringen von Produkten beschlossen, die Palmöl, Palmfett oder andere pflanzliche Öle und Fette enthalten. Im Vergleich zur ursprünglichen Fassung, die Ende Mai 2025 verabschiedet wurde, definiert die neue Verordnung nun klar die betroffenen Produktkategorien, die technischen Anforderungen an die Kennzeichnung sowie Fristen für das Entfernen bestehender Produkte aus dem Handel. Das teilte das serbische Ministerium für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Wasserwirtschaft mit. Milchprodukte, die Palmöl oder andere pflanzliche Fette enthalten, dürfen künftig nicht mehr so gekennzeichnet, beworben oder optisch dargestellt werden, als wären sie vollständig aus Milch hergestellt. Begriffe wie "pflanzlicher Käse" oder "Käseart" sowie Bilder und Kennzeichnungen, die traditionellen Milchprodukten ähneln, sind künftig verboten. Solche Produkte dürfen auch nicht mehr direkt neben echten Milchprodukten platziert werden. Sie müssen in allen Verkaufsstellen und gastronomischen Betrieben räumlich getrennt aufgestellt werden. Der zentrale Punkt der Verordnung ist die verpflichtende Kennzeichnung mit dem Hinweis: "Kein 100-prozentiges Milchprodukt – enthält Palmöl oder andere pflanzliche Öle". Dieser Hinweis muss deutlich sichtbar am Etikett, am Regal, beim Preis, auf Speisekarten, in Broschüren und in sämtlicher – auch digitaler – Werbung angebracht sein. Ziel der Verordnung, die mit 1. August 2025 in Kraft tritt, ist laut Ministerium der Schutz der Konsument*innen vor irreführenden Praktiken sowie die Sicherstellung vollständiger Information bei der Produktauswahl.

24.7.2025
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KI berät Gründer*innen in Serbien

Die Wirtschaftskammer Serbiens (PKS) gab bekannt, dass sie in Zusammenarbeit mit der Tageszeitung Blic den sogenannten Biz Chat gestartet hat, den ersten digitalen KI-Business-Berater in dieser Region Europas. Dieser sei als kostenlose Unterstützung für Unternehmer*innen, Start-ups, Freiberufler*innen und neue Gründer*innen konzipiert. Biz Chat funktioniert auf Basis künstlicher Intelligenz, die Fragen zu geschäftsrelevanten Themen beantwortet. Nutzer*innen sollen so Informationen zu Bedingungen für die Gründung und Führung eines Unternehmens, Investitionen und Kammerdienstleistungen, Markt- und Arbeitskräfteanalysen sowie Unterstützung in allen Phasen der Geschäftsentwicklung bekommen. Der Präsident der Wirtschaftskammer Serbiens, Marko Čadež, wies auf die Bedeutung des Tools für Geschäftseinsteiger*innen hin, aber auch auf die Relevanz der nun rund um die Uhr verfügbaren Daten: "Biz Chat ist ein neuer digitaler Service, der vollständig auf künstlicher Intelligenz basiert und es in- und ausländischen Wirtschaftsakteur*innen, die hier tätig werden oder investieren wollen, ermöglicht, wichtige geschäftliche Informationen zu erhalten, egal ob sie ein Unternehmen gründen, ihr Geschäft verbessern oder neue Möglichkeiten erkunden wollen. Es handelt sich um eine gemeinsame Initiative, die das Wissen von über 200 Expert*innen und langjährige Erfahrungen in der Arbeit mit Unternehmen bündelt."​

9.6.2025
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