Das Historische Museum veröffentlichte Mitte Juli 2024 die Ausschreibung für die Sanierung und den Umbau des ehemaligen Hauptbahnhofsgebäudes in Belgrad. Der Alte Bahnhof soll somit zum neuen Zuhause des Museums werden. Die Sanierungs- und Umbauarbeiten beziehen sich lediglich auf die Innenräume und geringfügige Eingriffe an den Fassadenelementen sowie am Gebäudedach. Das Gebäude selbst steht unter Denkmalschutz und darf äußerlich nicht verändert werden. Noch im November 2020 entschied die serbische Regierung, das aufgelassene Hauptbahnhofsgebäude dem Historischen Museum Serbiens zur Verfügung zu stellen. Der Alte Bahnhof in der Belgrader Innenstadt war von 1884 bis 1. Juli 2018 in Betrieb. Die Bahngleise wurden nach der Einstellung des Betriebs bereits entfernt.
Die Belgrader Magistratsabteilung für Verteidigung, Krisensituationen und Koordination veröffentlichte im Juli die Ausschreibung für die Beschaffung einer Krisenmanagement-Software.Die Software ist für das Schutz- und Rettungsmanagement vorgesehen und soll die Arbeit des städtischen Krisenstabs in Ausnahmefällen effizienter gestalten. Auch Zivilschutzeinheiten und andere Organisationen werden davon profitieren. Die Krisenmanagement-Software soll für Android-, iOS- und Webplattformen angepasst werden. Es handelt sich um ein System des geschlossenen Typs, damit nur User*innen, die von der Lokalverwaltung berechtigt wurden, Zugang haben. Die User*innen sollen über ein mehrstufiges Berechtigungssystem mit der Möglichkeit der Zuteilung von Sonderberechtigungen verfügen. Die Software soll die einfache Erstellung von Berichten über Krisensituationen ermöglichen, wie auch den Eintrag von Daten zu Ereignissen in Krisensituationen (Text, Bild und Standort), den Upload von Fotos von Einsatzorten und die Ermittlung von Geodaten des Einsatzortes.
Die Städtischen Belgrader Verkehrsbetriebe (GSP) werden 25 neue Niederflurstraßenbahnen vom türkischen Hersteller Bozankaya bestellen. Das wurde nach der öffentlichen Ausschreibung, die im Juni 2024 zu Ende ging, bekannt. Die neuen Straßenbahnen werden etwa 81 Millionen Euro inklusive Mehrwertsteuer kosten. Dieser Umstand löste in der Öffentlichkeit Korruptionsverdacht aus, da die rumänische Stadt Temeswar für die gleichen Straßenbahnen um etwa eine Million Euro pro Fahrzeug weniger bezahlte. Die ersten zwölf Fahrzeuge sollen binnen zwölf Monaten an die GSP geliefert werden, die restlichen Fahrzeuge sollen spätestens 13 Monate später in den GSP-Remisen eintreffen. Neben Bozankaya nahm an der Ausschreibung auch Siemens Mobility teil, ihr Angebot wurde aber abgelehnt, da es nicht über die Webseite der öffentlichen Ausschreibungen eingereicht wurde. Der im April 2024 veröffentlichte Tender für den Straßenbahnkauf wurde aufgrund der Einreichung von Beschwerden der interessierten Angebotssteller*innen mehrmals aufgehoben und wieder fortgesetzt.
Die serbische Regierung
unterzeichnete Mitte Juli 2024 Verträge und Abkommen mit der Europäischen Bank
für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) hinsichtlich der Einführung von
erneuerbaren Energiequellen in zehn serbischen Fernwärmeanlagen. Es handelt
sich um Investitionen im Gesamtwert von 40,5 Millionen Euro, welche den
serbischen Energiewandel unterstützen sollen. Das Projekt wird in Bečej, Bogatić, Kragujevac, Kraljevo, Kruševac,
Novi Pazar, Niš, Pančevo, Paraćin und Vršac umgesetzt. Die Fernwärmeanlagen in diesen Städten und Gemeinden
zeichnen sich durch hohe Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aus und sind
dadurch äußerst energieineffizient. Von dem Gesamtförderbetrag stellen 10,5
Millionen Euro Spenden dar. Die EBRD wird darüber hinaus auch technische
Unterstützung für die serbische Verwaltung für die Finanzierung und Förderung
der Energieeffizienz leisten. In diesem Zusammenhang sollen 2,35 Millionen Euro
für Subventionen in Energieeffizienz von öffentlichen Objekten sowie für die
Erhöhung der Energieeffizienz in Privathaushalten eingesetzt werden.
Serbien wird sich um nahezu
359 Millionen Euro bei der serbischen Postsparkasse "Poštanska
štedionica" verschulden, um den Bau
des neuen Nationalstadions im Belgrader Vorort Surčin zu finanzieren. Der
Kredit soll binnen elf Jahren zu einem Zinssatz von 2,9 Prozent mit einem Tilgungsaufschub von drei Jahren zurückgezahlt
werden. Das Unternehmen Power Construction Corporation of China (PCCC) soll die Bauarbeiten an dem neuen Stadion durchführen. Das neue Nationalstadion mit 52.000 Sitzplätzen soll auch
zahlreiche Begleitinfrastruktur beinhalten. Schon im Herbst 2023 hatte Serbien
einen Kredit bei der Postsparkasse sowie der UniCredit Bank für den Ausbau der begleitenden Infrastruktur wie beispielsweise Bahn- und
Straßenanbindungen aufgenommen. Dieser Kredit hat einen Wert von etwa 190
Millionen Euro. Der genaue Kostenpunkt für die Errichtung des Nationalstadions
samt Infrastruktur ist nicht bekannt, laut manchen Schätzungen könnte
das Vorhaben bis zu 960 Millionen Euro kosten.
Das Belgrader Stadtmuseum und das Festivalzentrum CEBEF haben die Ausstellung "Alle Farben von Warhol" in der Belgrader Galerie Salon eröffnet. Die Besucher*innen haben die Möglichkeit bis Ende Juli 2024 40 Grafiken des berühmten Pop-Art-Künstlers zu sehen, die von Lazar Vujić, einem bedeutenden europäischen Galeristen, ausgewählt wurden. Gezeigt werden berühmte Porträts von Marilyn Monroe, Martha Graham, die weltweit bekannten Campbell's Suppendosen, "Space Fruit" und "Flowers". Als teuerstes Kunstwerk des 20. Jahrhunderts wurde das Bild von Marilyn Monroe im Jahr 2022 für 200 Millionen Euro verkauft. Lazar Vujić hat Andy Warhol bei der Arbeit an den Grafiklösungen für die Olympischen Winterspiele 1984 in Sarajevo kennengelernt und war damals fest entschlossen, Warhols Werke einzubeziehen. Die Ausstellung "Alle Farben von Warhol" ist im Privatbesitz der Visconti Fine Art Sammler*innen Živa Škodlar Vujić und Lazar Vujić aus Slowenien.
Für den Bau des Campus der technischen Fakultäten in Belgrad wird die Europäische Union 21 Millionen Euro bereitstellen. Das Abkommen über den Zuschuss aus dem Investitionsrahmen der EU für den Westbalkan zur Verbesserung der Universitätsinfrastruktur in Serbien wurde in Paris vom serbischen Minister für öffentliche Investitionen, Darko Glišić (SNS – Serbische Fortschrittspartei), und der für Finanzstrategie zuständigen Vizegouverneurin der Entwicklungsbank des Europarats, Sandrine Gaudin, unterzeichnet. Laut Minister wird der Gesamtwert der Investitionen für den Bau des neuen Campus und die energetische Sanierung der alten Einrichtungen auf 63 Millionen Euro geschätzt, wovon der Zuschuss 30 Prozent des Projektwerts ausmacht. "Dieser Zuschuss zusammen mit dem Darlehen dient dem Bau des gesamten Campus der technischen Fakultäten. Die Mittel sollen für den Bau zusätzlicher Kapazitäten für die Fakultäten für Elektrotechnik, die Schaffung fehlender Lehr- und Forschungskapazitäten für die Fakultäten für Architektur und Bauingenieurwesen sowie für die Verbesserung der allgemeinen Bedingungen für Professor*innen und Student*innen durch den Bau von Gemeinschaftsräumen und einer Tiefgarage für alle fünf technischen Fakultäten (Elektrotechnik, Bauingenieurwesen, Technologie und Metallurgie sowie Maschinenbau) in einem Gebäude verwendet werden", betonte Glišić. Darüber hinaus werden die Mittel in die Verbesserung der Energieeffizienz der bestehenden Gebäude der fünf technischen Fakultäten und in die Anpassung der bestehenden Gebäude mit den Sicherheits- und Zugänglichkeitsstandards investiert, fügte Minister Glišić hinzu.
Das kreative Innovationszentrum Ložionica und die Plattform "Serbien gestaltet" haben ein Memorandum zur strategischen Zusammenarbeit mit dem Forschungs- und Entwicklungsinstitut für künstliche Intelligenz Serbiens und dem Zentrum zur Förderung der Wissenschaft unterzeichnet. Die strategische Zusammenarbeit betrifft in erster Linie die Nutzung von Wissenschaft, Innovation und künstliche Intelligenz im Bereich der Kreativwirtschaft, wobei der Schwerpunkt insbesondere auf der Kreativität der Menschen, dem intellektuellen Kapital, der Harmonisierung von Technologien mit den Menschen und der Natur liegt. Diese Zusammenarbeit werde zur allgemeinen Entwicklung der Kreativwirtschaft in Serbien beitragen, aber auch die Nutzung künstlicher Intelligenz fördern, um die Menschen zu stärken und den Fortschritt der gesamten Gesellschaft und Wirtschaft voranzutreiben, gab das Zentrum zur Förderung der Wissenschaft bekannt. Durch den Zusammenschluss werde Ložionica seine Mission verwirklichen, die darin bestehe, als erstes serbisches Zentrum der Kreativwirtschaft zum treibenden Motor Serbiens in der bevorstehenden industriellen Revolution 5.0 zu werden. Serbien werde weltweit bereits als wichtiger Partner im Bereich der künstlichen Intelligenz anerkannt, weshalb es kürzlich zum Vorsitzenden der Globalen Partnerschaft für künstliche Intelligenz gewählt wurde, so die Leiterin von Ložionica und der nationalen Plattform "Serbien gestaltet", Ana Ilić.
Innerhalb nur eines Monats haben im Rahmen des Pilotprojekts "Lebensmittelabfälle für grüne Energie" drei Gastronomiebetriebe in Belgrad durch die Verarbeitung von 5,8 Tonnen Lebensmittelresten zu Biogas und Kompost eine Einsparung von vier Tonnen Kohlendioxid erreicht. Das entspricht der Menge, die 190 Bäume in einem Jahr absorbieren. Das zuständige Ministerium kündigt an, dass ab Herbst weitere Restaurants und Cafés an diesem Projekt teilnehmen sollten und dass an gesetzlichen Regelungen gearbeitet werde, um diese Art von Abfällen in Zukunft angemessen zu entsorgen. Knochen, Schalen und Speisereste sind nicht nur Abfall, sondern auch eine Quelle neuer Energie. Durch effizienteres Management könnten die Treibhausgasemission reduziert und der Übergang zu erneuerbaren Energiequellen beschleunigt werden, heißt es aus dem Umweltministerium.
Die Stadt Belgrad plant, in den nächsten drei Jahren circa 87,2 Millionen Euro in einen Linienpark entlang des Ufers der Save-Donau-Mündung zu investieren. Laut dem kürzlich verabschiedeten Haushaltsplan für 2024 sollen bis Ende 2024 mehr als 8,5 Millionen Euro für den Linienpark bereitgestellt werden, während für 2025 weitere 31,6 Millionen Euro und für 2026 47 Millionen Euro vorgesehen seien. Der Linienpark soll, wenn er fertiggestellt ist, 4,8 Kilometer lang sein und sich vom Spazierweg bei der Betonhalle unterhalb der Kalemegdan-Festung entlang der ehemaligen Eisenbahnstrecke an den Ufern der Save und Donau bis zur Pančevo-Brücke erstrecken. Bisher wurde von den zehn Abschnitten des Linienparks nur der erste fertiggestellt. Die Umwandlung der ehemaligen Eisenbahnstrecke in einen modernen grünen Gürtel soll laut Ausschreibungsunterlagen 70,5 Millionen Euro kosten. Die Vorbereitungsarbeiten haben Anfang 2022 begonnen.
Das Belgrader Verkehrsunternehmen (GSP) hat beschlossen, neue Busse für 80 Millionen Euro zu kaufen. Der Vertrag wird an zwei Konsortien vergeben: BMC soll 100 Gelenkbusse für 481.000 Euro pro Bus liefern, und Buses and Coaches GmbH 50 Busse für 385.112 Euro pro Bus. Alle Busse sind gasbetrieben und aus türkischer Produktion. Nikola Jovanović vom Zentrum für lokale Selbstverwaltung hat eigenen Angaben zufolge festgestellt, dass Athen 100 Gelenkbusse des italienischen Herstellers Iveco für 385.000 Euro pro Stück gekauft hat, während Belgrad etwa 480.000 Euro zahlen wird. GSP hat aus dem Ticketverkauf letztes Jahr um 14,5 Millionen Euro weniger eingenommen als 2022, trotz gesenkter Ticketpreise. Der Bericht der Staatlichen Rechnungsprüfungsinstitution zeigt, dass der ehemalige türkische Betreiber des Fahrkarten-Zahlungssystem Kentkart in fünf Monaten höhere Einnahmen erzielte als das neue Kommunalunternehmen in sieben Monaten. Ab nächstem Jahr werden in Serbien Mautgebühren nicht nur auf Autobahnen, sondern auch auf Schnellstraßen erhoben. Für Lkws gelten diese Gebühren ebenso auf Hauptstraßen.
Laut der Studie "Untersuchung der Gesundheit der Bevölkerung Serbiens 2019", die vom Statistikamt Serbiens, dem Institut für öffentliche Gesundheit "Dr. Milan Jovanović Batut" und dem Gesundheitsministerium durchgeführt wurde, betrug der Anteil der übergewichtigen Kinder im Alter zwischen fünf und 14 Jahren 12,9 Prozent, während 16,6 Prozent mäßig übergewichtig waren. Ein deutlich höherer Prozentsatz übergewichtiger Kinder (21,1 Prozent) wurde bei Kindern im Alter zwischen fünf und sechs Jahren festgestellt. Laut Prognosen werden bis 2030 fast zwei Millionen Einwohner*innen Serbiens übergewichtig sein. Mehr als 215.000 Kinder im Alter zwischen fünf und 19 Jahren werden Probleme mit Übergewicht haben. Laut der Internationalen Föderation für Adipositas sei dies einer der höchsten Prozentsätze in Europa. In der Veröffentlichung "Epidemie der Übergewichtigen in Serbien" wird angegeben, dass 30 Prozent der übergewichtigen Vorschulkinder zu übergewichtigen Erwachsenen werden. Zudem sind 50 Prozent der übergewichtigen Kinder im Alter zwischen sieben und zwölf Jahren auch im Erwachsenenalter übergewichtig, ebenso wie 70 Prozent der übergewichtigen Jugendlichen.
Am 1. Juli 2024 trat das Freihandelsabkommen zwischen Serbien und China in Kraft. Das Abkommen ermöglicht serbischen Hersteller*innen einen bevorzugten Zugang zu einem Markt mit 1,4 Milliarden Einwohner*innen. Laut Prognosen von Wirtschaftsexpert*innen ist das Ziel, den Export Serbiens nach China zu steigern und serbische Unternehmen in die globalen Lieferketten Chinas einzubeziehen. Das Abkommen umfasst 10.412 serbische und 8.930 chinesische Produkte und sieht vor, dass am ersten Tag des Inkrafttretens des Abkommens 60 Prozent der Waren zollfrei sein werden. Innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre sollen weitere 30 Prozent der Waren folgen.
In Serbien haben von 145 Städten und Gemeinden nur 20 gültige Umweltschutzprogramme. Obwohl sie laut Umweltschutzgesetz seit 20 Jahren verpflichtet sind, solche Programme zu erstellen, haben 78 lokale Selbstverwaltungen noch nie über ein solches Dokument verfügt. Die Provinz Vojvodina hat ein eigenes Programm, das bis nächstes Jahr gültig ist. In diesem Jahr laufen die Programme in Novi Sad, Lajkovac und Kruševac aus, und nach 2025 werden nur noch sieben Städte gültige Dokumente haben. Ferner bezweifelt das ökologische Zentrum "Stanište", wie weit die Programme, dort wo sie vorhanden sind, überhaupt umgesetzt werden. Das nationale Programm wurde im Jahr 2010 verabschiedet und ist bereits 2020 ausgelaufen. Jedoch sollen zumindest bis Ende dieses Jahres sechs "grüne Stationen" mit 30 Ladegeräten für E-Autos auf serbischen Autobahnen installiert werden, die neben Ladegeräten mit einer Leistung von mindestens 150 Kilowatt, auch über Sonnenkollektoren und Toiletten verfügen sollen.
In Serbien könnte jeder zweite Unternehmer eine Frau sein, weil die demografische Situation dies ermöglichen würde. Konkret seien es derzeit aber, laut der Leiterin des Entwicklungsfonds, Tatjana Matić, nur 34 Prozent. Gründe hierfür seien, dass viele Frauen aufgrund von Angst vor Unrentabilität und wegen der Unvereinbarkeit von Beruf und Familie, ihr Unternehmen aufgeben würden. Deshalb befinde sich Serbien ungefähr auf dem Niveau von Ländern wie Kroatien oder der Slowakei, in denen die Bedingungen für Unternehmerinnen ähnlich seien wie in Serbien. Matić zufolge sei es notwendig Unternehmertum für Frauen in Serbien zu ermöglichen, da diese äußerst fleißig und verantwortungsbewusst seien und darüber hinaus zum gebildeteren Teil der arbeitsfähigen Bevölkerung gehören würden.
Am 25. Juni 2024 unterzeichneten Vertreter*innen Serbiens und der Europäischen Union ein Abkommen über operative Aktivitäten, welche die Europäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache (Frontex) in Serbien durchführt. Gemäß dem Abkommen sollen die Kräfte von Frontex nicht nur an den Grenzen zu Bulgarien und Ungarn, sondern auch an den Grenzen zu anderen Ländern eingesetzt werden. Dies werde erheblich zur gemeinsamen Bekämpfung grenzüberschreitender Kriminalität und illegaler Migration beitragen, so der serbische Innenminister, Ivica Dačić (SPS – Sozialistische Partei Serbiens). EU-Kommissarin, Ylva Johansson, gratulierte Serbien zu der gesunkenen Anzahl an Migrant*innen, die illegal durch Serbien in die EU kommen würden. Frontex-Beamt*innen sollten künftig auch an den Grenzen zu Bosnien-Herzegowina und Nordmazedonien eingesetzt werden können, so die Kommissarin. Johansson übergab Dačić in diesem Kontext auch eine Spende der EU in Form von 56 Fahrzeugen für die Grenzpolizei und Ausrüstung zur Überwachung der Grenzübergänge.
Ab dem 1. September ändert Serbien seinen Ansatz zur Gesundheitsversorgung, indem Programme zur Früherkennung häufiger Krebserkrankungen bei Personen über 40 Jahren zugänglicher gemacht werden. Zusätzlich wird die Gesundheitsversorgung junger Menschen verstärkt, einschließlich regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen im schulpflichtigen Alter. Für Personen über 40 werden an jedem Wochenende kostenlose Tumormarkertests für Prostata-, Darm-, Lungen- und Brustkrebs durchgeführt. Dieser nationale Früherkennungsprogrammplan solle bis zum 1. Jänner nächsten Jahres abgeschlossen sein, so der serbische Präsident, Aleksandar Vučić (SNS – Serbische Fortschrittspartei). Laut den Angaben des Instituts für öffentliche Gesundheit Serbiens "Dr. Milan Jovanović Batut" sei Brustkrebs der häufigste bösartige Tumor und führende Todesursache durch Krebserkrankungen bei Frauen in Serbien. Ferner sei alarmierend, dass in Serbien, alle zwei Stunden eine Person an Lungenkrebst sterbe, so der Leiter der Klinik für Pulmologie im Klinischen Zentrum Serbiens, Mihailo Stjepanović.
Laut der Ministerin ohne Portefeuille, Tatjana Macura, die für Geschlechtergleichstellung und Frauenrechte zuständig ist, seien in den letzten zehn Jahren in Serbien 406 Frauen und Mädchen ermordet worden. Anlässlich des Nationalen Tags der Geschlechtergleichstellung betonte sie, dass im vergangenen Jahr mehr als 32.000 Notmaßnahmen gegen Gewalttäter ergriffen worden seien, aber dass in nur drei Prozent der Fälle die ermordeten Frauen zuvor Gewalt gemeldet hatten. Außerdem äußerte Macura, dass die Meldung von Gewalt der erste und wichtigste Schritt zur Verhinderung tödlicher Folgen sei.
Falls sich die Erwartungen des Erfinders der Online-Plattform "Meine Herde" erfüllen, könnten Nutzer*innen mittels einer eigens entwickelten App ab dem 1. Juli die Mast und Aufzucht eigener Nutztiere steuern. Das Gewicht der Tiere wird durch einen Algorithmus bestimmt. Die Plattform ermöglicht Privatpersonen, ein Ferkel, Lamm oder Kalb bei einem beliebigen landwirtschaftlichen Betrieb in Serbien zu kaufen und zu mästen, wobei die Mast in monatlichen Raten bezahlt würde. Basierend auf dem gewünschten Gewicht berechnet der Algorithmus den Futterverbrauch und die Futtertage, wodurch die Mastkosten ermittelt werden. Die Plattform will sicherstellen, dass weder der*die Landwirt*in noch der*die Nutzer*in benachteiligt werden. Wenn der*die Nutzer*in seine*ihre monatliche Verpflichtung nicht erfüllt, stoppt die Plattform die Mast und das Tier wird ihm mit dem aktuellen Gewicht geliefert. Die Plattform ist so konzipiert, dass die Informationen auf jedem Handy, Tablet und Computer zugänglich sind.
Die mögliche Aufhebung des Schutzstatus der Gebäude des Generalstabs der Armee von Serbien und Montenegro, des Verteidigungsministeriums und zwei weiterer Gebäude als unbewegliches Kulturgut und deren möglicher Abriss hat zahlreiche Reaktionen in der Öffentlichkeit hervorgerufen. Mehr als 30 Vereinigungen sowie wissenschaftliche und fachliche Institutionen haben sich gegen die Aufhebung des Denkmalschutzes ausgesprochen. Die vier geschützten Gebäude wurden Ende des 19. Jahrhunderts sowie zwischen 1924 und 1928 und zwischen 1955 und 1965 errichtet. Nach den NATO-Angriffen im Jahr 1999 erhielten die Gebäude einen historischen Erinnerungswert. Gemäß dem Gesetz über das Kulturerbe kann ein Kulturgut nur dann aus dem Register gestrichen werden, wenn es seine Eigenschaft verloren hat, oder wenn es zerstört wurde. Die Konservator*innen des serbischen Amtes für Denkmalschutz sind der Ansicht, dass keines der vier unbeweglichen Güter zerstört worden sei, beziehungsweise seine Eigenschaft verloren habe. Dem Republikamt hat sich auch das Denkmalschutzamt der Stadt Belgrad angeschlossen.
Die Arbeiter*innen in Serbien stehen erneut an der Spitze der europäischen Liste mit den meisten Arbeitsstunden pro Woche. Die tatsächliche Arbeitszeit ist um 15 Prozent höher als der EU-Durchschnitt, so arbeiten serbische Arbeiter*innen durchschnittlich 41,7 Stunden pro Woche. Mehr Zeit bei der Arbeit als die Beschäftigten in Serbien verbringen nur die Arbeiter*innen in der Türkei mit 44,2 Stunden pro Woche. Viele Arbeitnehmer*innen in Serbien, die mit der Bezahlung unzufrieden sind, akzeptieren Überstunden. Die Arbeitsproduktivität sei aufgrund unzureichender technologischer Entwicklungen in bestimmten Branchen, mangelnder Ausrüstung und Maschinen sowie schlechter Arbeitsorganisation geringer, so das Netzwerk für Unternehmensunterstützung.
Im serbischen Nationalpark Fruška gora sind vier Photovoltaik-Ladestationen
für E-Bikes und E-Scooter an vier Standorten eingerichtet worden. Die
Ladestationen sind Eigentum der Provinz Vojvodina, die letztes Jahr ihre
Anschaffung öffentlich ausgeschrieben hat. Die Verwaltung des Nationalparks
Fruška gora wird selbst für die Instandhaltung der Ladestationen
sorgen. In den nächsten zwei bis drei Jahren wird das Laden kostenlos
sein. Es ist vorgesehen, dass die Leistung mittels App entsperrt
wird. Jede Ladestation kann gleichzeitig bis zu drei E-Fahrräder
aufladen. Der Nationalpark ist beliebt unter Fahrradfahrer*innen, von denen
immer mehr elektronische Räder nutzen.
Höfe, Eingangsbereiche und Flure in Belgrader
Kindergärten und Schulen sollen mit Kameras ausgestattet werden, die über
eine spezielle Software zur Erkennung von Waffen und plötzlichen
Bewegungen verfügen. Diese Kameras sollen dann mit kommunalen
Sicherheitsstationen verbunden werden. In jedem Belgrader Bezirk werden je nach
Größe zwischen drei und sieben Stationen eingerichtet. Bisher wurden etwa 20
bereits installiert, bis Ende des Jahres sollen weitere 107 hinzukommen.
Das Projekt soll in anderthalb Jahren abgeschlossen sein. Ein spezieller
städtischer Dienst wird die Höfe und Parks rund um Kindergärten
und Schulen patrouillieren, um die Belgrader Polizei zu unterstützen. Sie sollen dabei
aber helfend und nicht repressiv wirken.
Die Serbische Akademie der Wissenschaften und Künste
ist der Ansicht, dass die Behörden eine Lösung für die Erhaltung der Messe als
architektonische Einheit finden müssten. Der Exekutivausschuss der
Akademie veröffentlichte diese Mitteilung anlässlich des angekündigten
Abrisses des größten Teils der Belgrader Messe. Es wird auf die historische
Bedeutung des Bauwerks hingewiesen, die zwölf Jahre nach dem Zweiten
Weltkrieg entworfen und gebaut wurde. Die Belgrader Messe sei wegen ihrer architektonischen
Funktionalität und Imposanz eines der wertvollsten Werke der serbischen Baukunst,
so die Mitteilung.
Den 100 besten Absolvent*innen der staatlichen medizinischen Fakultäten in Priština, Niš, Kragujevac, Novi Sad und Belgrad werden kostenlose Facharztausbildungen und Doktorstudien ermöglicht. Im Rahmen des gleichen Programms haben 140 Absolvent*innen von medizinischen Schulen, zukünftige Krankenschwestern und medizinische Techniker*innen Arbeitsverträge erhalten. Durch diese Aktion des serbischen Gesundheitsministeriums konnten seit 2018 insgesamt 1.641 Ärzt*innen und 2.000 Angehörige des medizinischen Personals eingestellt werden.
Die App "Help Hendikep" ist für Menschen mit Behinderungen, Unternehmen in Serbien, lokale und nationale Behörden sowie Verbände gedacht, wurde bei der Präsentation der App in der Wirtschaftskammer Serbiens mitgeteilt. Sie bietet eine einzigartige Datenbank zugänglicher Orte und verbessert dadurch die Mobilität von Menschen mit Behinderungen sowie ihre Einbindung in gesellschaftliche Aktivitäten. In diesem Zusammenhang wurden Unternehmen aufgerufen, durch die Eingabe ihrer Daten die Entwicklung der App zu unterstützen. Die Benutzer*innen der App erhalten mit wenigen Klicks Informationen über Barrierefreiheit, Parkplätze oder Dienstleistungen eines Unternehmens. Sie können auch selbst Informationen und Fotos über barrierefreie Orte hinterlassen. Die Zusammenarbeit mit Krankenhäusern, Postämtern, Geschäften, Restaurants, Museen, Hotels, Banken et cetera ist notwendig, um die App weiterzuentwickeln. Laut Angaben des Statistischen Amtes leben in Serbien etwa 700.000 Menschen mit Behinderungen.
Die Insassinnen des Frauengefängnisses in Požarevac bereiten eine Aufführung über Troja vor, deren Premiere für den 31. Mai geplant ist. Dabei werden in der Justizvollzugsanstalt in Požarevac auch Gäste aus Deutschland, Italien, Griechenland und Polen erwartet, die sich mit ähnlichen Projekten beschäftigen. Das Projekt wird von Marina Kovačević, der Direktorin des Instituts für performative Künste und Sozialarbeit, geleitet. Kunst fördere das Beste im Menschen – Glaube, Liebe, Hoffnung – und biete die Möglichkeit, Bewusstsein und Verhalten zu ändern. Parallel zur Arbeit an der Aufführung haben die Insassinnen bei einem intensiven Fotokurs unter der Leitung von Aleksandra Popović von der Organisation "Fabrika fotografa" mitgemacht. Nach Abschluss des Kurses werden sie zertifizierte Fotografinnen. Dies ist nicht die erste Aufführung für die Insassinnen. Ende 2016 führten sie das Stück "Aufzeichnungen aus Zelle Nummer 12" im Kulturzentrum "Dom omladine" in Belgrad auf.
Die serbische Regierung hat Ende 2023 einen Beschluss über die Unterstützung der dualen Ausbildung verabschiedet. Alle Schüler*innen, die heuer Ausbildungsrichtungen des dualen Systems aus der Liste der Mangelberufe wählen, werden monatliche Subventionen in Höhe von circa 42 Euro erhalten. Die Subventionen werden für die Dauer der Ausbildung erteilt (drei oder vier Jahre). Auf der veröffentlichten Liste befinden sich 28 Mangelberufe, unter anderem Metallurgie- und Umformtechniker*innen, Schlosser*innen-Schweißer*innen, Tischler*innen, Bäcker*innen, Köch*innen, Konditor*innen, Kraftfahrzeugfahrer*innen et cetera. Außerdem wird den Lehrlingen nach dem abgeschlossenen ersten Jahr die Ausbildung im Unternehmen bezahlt. Sie erhalten für jeden Tag 70 Prozent des Mindeststundenlohns.
Die Veranstaltung "Woche des chinesischen Films in Serbien" findet in Belgrad von 18. bis 22. Mai 2024 statt. Der chinesische Botschafter in Serbien, Li Ming, betonte bei der Eröffnung, dass China und Serbien durch Filme Emotionen und Kultur austauschen sowie Freundschaft und Zusammenarbeit fördern. Nach der Eröffnung wurde der Film "Creation of the Gods" von Wuershan gezeigt, der zuvor auf dem 80. Filmfestival in Venedig sowie in anderen Ländern mit großem Erfolg lief. Neben Belgrad, wo die Veranstaltung bis zum 22. Mai dauert, wird die Veranstaltung auch von 19. bis 24. Mai in Novi Sad stattfinden. Das chinesische Filmfestival mit einem Gesamtbudget für die Kinematographie von 33,9 Milliarden US-Dollar fand 2023 in 20 Ländern auf vier Kontinenten statt.
Nachdem es in letzter Zeit zu zwei Angriffen auf Lehrkräfte gekommen war, haben sich am 16. Mai 2024 mehrere tausend unzufriedene Lehrer*innen und Bürger*innen vor dem serbischen Parlament in Belgrad zu Protesten versammelt. Die Protestierenden haben eine Änderung im Strafgesetzbuch gefordert und verlangt, dass Angriffe auf Lehrkräfte künftig als Straftat behandelt werden und den gleichen Status wie Angriffe auf Anwält*innen erhalten. Tätliche Angriffe auf Anwält*innen sind in Serbien eigens gesetzlich geregelt. Die Forderung wurde bisher trotz zahlreicher Zwischenfälle und tragischer Ereignisse in den Schulen in letzter Zeit seitens der zuständigen Behörden ignoriert, so die Gewerkschaften. Im Laufe des Tages fand ein Treffen der Gewerkschaftsvertreter*innen mit der Bildungsministerin und den Vertreter*innen des Justizministeriums statt. Dabei wurde vereinbart, die Änderungen des Gesetzes gemeinsam abzustimmen. Im ganzen Land hatten am 16. Mai aus Protest 700 Schulen den Betrieb eingestellt.
Die Sanierung des bestehenden Gebäudes und der Bau eines neuen Teils der Belgrader Notaufnahme hat offiziell begonnen. Der Komplex des Instituts für Notfallmedizin wurde im Jahr 1957 erbaut, seither wurden kaum Investitionen getätigt. Der Komplex besteht aus drei Gebäuden mit dazugehörigem Parkplatz und einer Gesamtfläche von 5.227 Quadratmetern. Nach dem neuen Plan ist eine Erweiterung der Kapazität und Modernisierung des Raums vorgesehen, mit einer Gesamtbruttofläche von etwa 11.000 Quadratmetern. Das Projekt wird aus drei Phasen bestehen. Die erste beinhaltet den Abriss des bestehenden Blocks A und den Bau eines neuen Gebäudes mit erforderlichen Einrichtungen sowie 33 Garagenplätzen für Rettungsfahrzeuge. Die zweite Phase umfasst die Sanierung und Erweiterung des Blocks B sowie den Bau eines neuen Daches mit zehn Parkplätzen für Rettungsfahrzeuge. In der Endphase wird der Fokus auf die Sanierung des Blocks C gelegt. Der vereinbarte Wert der Arbeiten beträgt 13,6 Millionen Euro.
25 Jahre nach der Zerstörung durch die NATO-Bombardierung haben der serbische Minister für Bau, Verkehr und Infrastruktur, Goran Vesić (SNS – Serbische Fortschrittspartei) und Vertreter*innen des US-amerikanischen Unternehmens Affinity Global Development eine Vereinbarung über die Erneuerung des ehemaligen jugoslawischen Generalstabsgebäudes in der Belgrader Innenstadt unterzeichnet. Die serbische Regierung habe das Grundstück, auf dem sich das Gebäude befindet, entgegen öffentlicher Spekulationen nicht verkauft, sondern auf eine Laufzeit von 99 Jahren verpachtet, so Vesić. Der Investor sei laut Vertrag verpflichtet, auf dem Grundstück eine Gedenkstätte zu errichten, die allen Opfern des NATO-Angriffs von 1999 gewidmet sei. Der Gedenkkomplex werde von Investoren finanziert und wird sich im Eigentum der Republik Serbien befinden. Außerdem werde die Republik Serbien über den Programminhalt des Komplexes entscheiden und ihn verwalten, erklärt Vesić.
Das serbische Unternehmen MK Group und die slowenische Firma ALFI Renewables haben den Windpark Krivača in der Ortschaft Golubac in Ostserbien, im Beisein von über 150 Gästen und hochrangigen Beamt*innen aus Serbien und Slowenien offiziell eröffnet. Krivača ist einer der größten Windparks in der Region und der erste in Ostserbien. Diese Investition im Wert von 165 Millionen Euro ermöglicht die Produktion von 310 GWh grüner Energie jährlich, genug um 75.000 Haushalte zu versorgen. Der 105,6-MW-Windpark verfügt über 22 hochmoderne Windkraftanlagen, die eine Fläche von 56 km2 abdecken. Der Windpark entspricht den höchsten globalen Umweltstandards. Die Nutzung der Windenergie trägt wesentlich zur Bewältigung des Klimawandels und zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen bei. Ein wichtiger Effekt des Windparks Krivača ist somit neben der Stärkung der Energiesicherheit die Reduzierung der CO2-Emissionen um bis zu 120.000 Tonnen pro Jahr.
Die Belgrader Baudirektion veröffentlichte eine neue Ausschreibung für die Planung und den Bau der ersten Phase der Kläranlage im Stadtteil Krnjača. Dies ist der dritte Versuch, einen Auftragnehmer für die Planung und den Bau der Kläranlage für die Siedlungen am linken Donauufer in Belgrad zu finden. Vorherige Vergabeverfahren, im Mai 2022 und im November 2021, wurden zurückgezogen. Der Bau wird von der Europäischen Investitionsbank (EIB) finanziert. Das Projekt soll die Abwasserbehandlung für die Siedlungen Kotež, Krnjača und Borča ermöglichen, bevor das Abwasser in die Donau eingeleitet wird. Die Frist für die Einreichung von Angeboten endet am 9. August 2024.
Die Europäische Union hat mit zehn Millionen Euro Zuschüssen die Umsetzung der zweiten Phase des Programms "Erneuerbare Energien – Entwicklung des Biomassemarktes in der Republik Serbien" unterstützt. Das Projekt ermöglicht es, Heizwerke in mehreren lokalen Gemeinden auf die Nutzung von Biomasse als Energiequelle umzurüsten, was den Bürger*innen eine sichere Energieversorgung und eine gesündere Lebensumgebung bringt. Die Verträge über die Zuschüsse wurden in Anwesenheit von Premierminister Miloš Vučević (SNS – Serbische Fortschrittspartei), dem Europäischen Kommissar für Nachbarschaftspolitik und Erweiterung, Oliver Varhelyi, sowie der deutschen Botschafterin in Serbien, Anke Konrad, unterzeichnet. Durch dieses Projekt können 88 Prozent CO2-Emissionen eingespart und die Schwefeldioxidemissionen nahezu vollständig eliminiert werden, so die Ministerin für Energie und Bergbau, Dubravka Đedović Handanović (parteilos). Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 31,9 Millionen Euro, wobei die restlichen Mittel durch ein Darlehen der deutschen Entwicklungsbank KfW und Spenden der Bundesrepublik Deutschland bereitgestellt werden.
Die Belgrader Universität wird im Studienjahr 2024/2025 Platz für 26.438 neue Studierenden anbieten. In diesem Zusammenhang hat die Hauptstadtuni die Ausschreibung für 369 Studienprogramme, von denen sich 101 auf Basisstudien beziehen, veröffentlicht. Von der Gesamtanzahl der Studienanfänger*innen sollen 14.222 vom Staat finanziert werden, während 12.216 für ihr Studium selbst aufkommen müssen. Die Einschreibquoten sollen noch im Juni 2024 von der serbischen Regierung bestätigt werden.
Die Stadt Belgrad hat ihre Parkzonenverordnung geändert, sodass ab sofort bei Bedarf in jedem Teil der Hauptstadt eine Parkzone eingeführt werden kann. Früher musste dafür der Stadtplan geändert werden. Die neue Verordnung soll insbesondere die Belgrader Bezirke Novi Beograd, Zvezdara und Čukarica entlasten, so der Vorsitzende der Übergangsverwaltung der Stadt Belgrad, Aleksandar Šapić (SNS - Serbische Fortschrittspartei). Derzeit gibt es vier Parkzonen im Stadtzentrum. Zone A, wo das Parken für 30 Minuten erlaubt ist und die Zone 1, wo Autos eine Stunde lang stehen bleiben können. In der Zone 2 ist es erlaubt, das Auto für 120 Minuten abzustellen, und in der Zone 3 180 Minuten.
Das Ausschreibungsverfahren für den Bau des Kinderkrankenhauses Tiršova 2 in Belgrad war eingestellt worden. Obwohl der aktuelle Angebotspreis des damals einzigen Bieterkonsortiums um fast 34,1 Millionen Euro über dem ursprünglichen Preis liegt, wurde diese Gruppe nach Verhandlungen nun unter zehn Unternehmen ausgewählt. Das serbische Ministerium für öffentliche Investitionen hat die Entscheidung über die Vergabe für den Bau der Universitätsklinik bekanntgegeben. Der Wert des Auftrags wird 141 Millionen Euro betragen. Dem Konsortium wurde eine Frist von drei Jahren für den Bauabschluss eingeräumt. Im März 2023 unterzeichneten Vertreter*innen des serbischen Ministeriums für öffentliche Investitionen und der Entwicklungsbank des Europarats eine Vereinbarung über die Gewährung von Zuschüssen in Höhe von 35 Millionen Euro für den Bau des Kinderkrankenhauses. Die Fläche der neuen Kinderklinik wird 62.000 Quadratmeter betragen und 230 Betten sowie 71 Plätze in der Tagesklinik umfassen.
Nach den Angaben des Statistikamts der Republik Serbien gibt es insgesamt 2.589.344 Haushalte in Serbien, von denen 1.757.507 aus einer Familie bestehen. Die Anzahl der Single-Haushalte beträgt 773.945, was bedeutet, dass jeder dritte Haushalt nur ein Mitglied hat. Die am häufigsten vertretenen Arten von Familienhaushalten seien solche mit einer Familie (92 Prozent), während der Anteil von Haushalten mit zwei oder mehreren Familien acht Prozent betrage. Bei Haushalten mit nur einer Familie, sei der häufigste Typ "Ehepaar mit Kindern" mit 44 Prozent, gefolgt von Familien "Ehepaar ohne Kinder", die ein Viertel der Haushalte ausmachen, "Mutter mit Kindern" (17 Prozent), "Vater mit Kindern" (4,7 Prozent), "unverheiratetes Paar mit Kindern" (vier Prozent) und "unverheiratetes Paar ohne Kinder", die drei Prozent ausmachen. Die Anzahl der Single-Haushalte ist zwischen den beiden Volkszählungen (2011, 2022) um 218.478 Personen gestiegen.
Der offizielle Bau des Nationalstadions im Belgrader Bezirk Surčin wurde im Beisein des serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić (SNS - Serbische Fortschrittspartei) und des chinesichen Botschafters in Serbien Li Ming begonnen. Als Grundstein wurde ein Ball mit den Unterschriften legendärer Spieler und des Präsidenten gelegt. Die architektonische Lösung kommt vom spanischen Architekten Mark Fenwick, mit dem Bau wurden inländische Baufirmen beauftragt. Das Nationalstadion soll bis zum 1. Dezember 2026 fertiggestellt werden. 2028 soll es als Gastgeber das Europa-League-Finales fungieren, so Vučić. Das Stadion befindet sich auf einem 121 Hektar großen Gelände und wird 52.000 Sitzplätze haben.
Die EU-Außenminister*innen haben Änderungen und Ergänzungen im Kapitel 35 der EU-Beitrittsverhandlungen mit Serbien zugestimmt. In Kapitel 35 geht es um die Beziehungen zum Kosovo. Die Änderungen beziehen sich auf die Verpflichtungen Serbiens in Bezug auf das Abkommen mit der kosovarischen Hauptstadt Priština, das letztes Jahr in Brüssel und Ohrid (Nordmazedonien) vereinbart wurde. "Serbien muss seine Verpflichtungen hinsichtlich des Abkommens über den Weg zur Normalisierung der Beziehung zwischen Serbien und dem Kosovo vollkommen, in Einklang mit dem am 18. März 2023 vereinbartem Annex, erfüllen", heißt es im verabschiedeten Text.
Die Erneuerung des Zindan-Tors, des bekanntesten Tors der Festung Kalemegdan, ist offiziell abgeschlossen. Die Arbeiten haben im Frühling 2022 unter der Ägide des Instituts für Denkmalschutz begonnen. Die Stadt Belgrad hat eine Million Euro investiert. Der schlechte Zustand des Tores führte zum Einsturz von Teilen des Objektes, was zu einem Sicherheitsrisiko wurde. Die Gelegenheit wurde auch genutzt, um weitere umfangreiche Restaurationsarbeiten am gesamten Tor durchzuführen. Das Tor wurde im 15. Jahrhundert errichtet, um den osmanischen Belagerungen standzuhalten.
In Belgrad startet am 25. April ein Pilotprojekt, das eine alternative Methode des Mähens und der Pflege von Grünflächen zum Schutz der Bestäuber vorsieht. Die Initiative wurde vom Imkerzentrum "BeeCenter" ins Leben gerufen und in Zusammenarbeit mit dem städtischen Unternehmen zuständig für Grünflächen "Zelenilo Beograd" sowie der Unterstützung der Botschaft der Niederlande durchgeführt. Die Niederlande praktizieren die alternative Mähmethode von städtischen Grünflächen seit langem. Ziel ist es, Bestäubern einen größeren Zugang zu Nahrung und Lebensraum zu bieten. Teile der Grünflächen in Belgrad, die nicht kurz gemäht werden müssen, werden in Zukunft teilweise ungemäht bleiben, während gleichzeitig bienenfreundliche Pflanzen angebaut werden.
Das serbische Bildungsministerium hat alle Volks- und Mittelschulen dazu aufgerufen, von 7. bis 10. Mai eine "Woche der Erinnerung und des Zusammenhalts" zu begehen. Die Woche soll in Erinnerung an die Opfer der Tragödien in der Schule "Vladislav Ribnikar" und in der Umgebung von Belgrad als Unterstützung für die Familien der Opfer und die lokalen Communities organisiert werden. Aus dem Ministerium wurde empfohlen, dass Schulen humanitäre Aktionen sowie Aktivitäten zum Umweltschutz und Events organisieren, bei denen Jugendliche ihre Gedanken und Gefühle teilen können.
Der Innovationsinkubator an der Belgrader Fakultät für Maschinenbau wurde vor Kurzem feierlich vorgestellt. Es handelt sich um ein Projekt, das im Rahmen des Programms zur Entwicklung von Innovationsinkubatoren in wissenschaftlichen Forschungsinstitutionen durchgeführt wird. Die Finanzierung des Programms erfolgt durch das serbische Wissenschaftsministerium. Der erste Inkubator an der Fakultät stammt aus dem Jahr 2008. Die Forscher*innen der Fakultät arbeiten seit 15 Jahren aktiv an der Entwicklung von Innovationen in Serbien. Der Inkubator werde auch weiterhin entwickelt, da innovatives Unternehmertum die Zukunft sei, wie die Fakultät mitteilte.
Aktuellen Angaben zufolge ist der Gewinn in der Gaming-Industrie in Serbien in 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 117 Prozent gestiegen. Die Industrie hat letztes Jahr 175 Millionen Euro erwirtschaftet und ihre Stabilität bewahrt. In Serbien hergestellte Spiele wurden über eine Million Mal gekauft und heruntergeladen. Etwa 28 Prozent der Beschäftigten in der Industrie sind Frauen, 50 Prozent Teamleiterinnen. Die größte Änderung im Vorjahresvergleich ist der Anstieg der Beschäftigten um 98 Prozent. Dies ist der Tatsache zu verdanken, dass eine große Anzahl von Gaming-Profis aus Russland, der Ukraine und Weißrussland im vergangenen Jahr nach Serbien übersiedelt sind. Einige der weltweit führenden Unternehmen haben jetzt ihren Sitz in Serbien.
Das geänderte serbische Familiengesetz wird Kinderehen künftig nicht mehr zulassen. Laut den Sozialdienststellen wurden im Jahr 2023 in Serbien insgesamt 182 Kinderehen geschlossen, davon waren 12 Jungen und 170 Mädchen betroffen. Die Anzahl der Kinderehen bezieht sich sowohl auf offiziell geschlossene Ehen als auch auf außereheliche Lebensgemeinschaften. Laut serbischen Familiengesetz können aktuell Minderjährige über 16 Jahren mit Erlaubnis des Gerichts heiraten. Obwohl die Anzahl der Kinderehen im Vergleich zum Vorjahr um 10,3 Prozent abgenommen hat, wird aus dem Familienministerium mitgeteilt, dass Kinderehen eine Form der Gewaltausübung seien und daher nicht toleriert werden können.
Belgrads Taxifahrer*innen könnten die Stadt lahmlegen. Der Verein unabhängiger Taxifahrer*innen in Belgrad appellierte an die Behörden, das Problem der illegalen Taxler*innen zu lösen. Den Behauptungen der Vereinsmitglieder zufolge gebe es auf den städtischen Straßen eine Vielzahl an Fahrzeugen, welche die Personenbeförderung illegal und rechtswidrig ausüben. Die Schilderungen der regulären Taxiunternehmen hinsichtlich des illegalen Verkehrs stießen allerdings bei der Belgrader Magistratsabteilung für öffentlichen Verkehr auf Unverständnis. Bei den illegalen Aktivitäten handelt es sich vorwiegend um Apps und Internetangebote für taxiähnliche Beförderungen, welche gegen die gesetzlichen Verordnungen verstoßen. Die Forderung der Taxifahrer*innen nach Gesprächen mit den Stadtbehörden blieb bis dato unbeantwortet. Aus diesem Grund drohen nun die regulären Taxiunternehmer*innen mit der Lahmlegung der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte in der serbischen Hauptstadt.
Auf dem gesamten Gebiet der Stadt Belgrad gibt es lediglich zwei Totenbeschauärzt*innen. Die Ausmaße dieses Problems werden ersichtlich, wenn berücksichtigt wird, dass monatlich im Schnitt etwa 2.000 Menschen in der serbischen Hauptstadt sterben, etwa die Hälfte zuhause. Die Familienangehörigen sind verpflichtet, eine Totenbeschau zu veranlassen, was oft problematisch ist. Denn nicht selten kann es bis zu zwölf Stunden dauern, bis die zwei Totenbeschauärzt*innen eintreffen und den Tod feststellen. Täglich empfängt die zuständige Dienststelle zwischen 15 und 30 Anrufe für eine Totenbeschau. Beim Eintreffen in den Wohnungen werden die Ärzt*innen oft von unzufriedenen Familienangehörigen der Verstorbenen beleidigt oder gar angegriffen. Eine Lösung ist nicht in Sicht, da für diese Arbeitsstellen anscheinend kein Interesse unter den Belgrader Ärzt*innen vorhanden ist. Die zwei Totenbeschau-Ärzt*innen arbeiten in Zwölf-Stunden-Schichten und legen täglich bis zu 600 Kilometer zurück.
Ein Drittel der Schüler*innen der fünften bis siebenten Oberstufen-Volksschulklassen (die Grundschulausbildung in Serbien dauert acht Jahre) sowie der ersten Mittelschulklasse in Serbien sind mindestens einmal im Jahr an einer Schlägerei beteiligt. Das ist das Ergebnis einer Studie des serbischen Instituts für öffentliche Gesundheit unter elf-, 13- und 15-jährigen serbischen Schüler*innen. Des Weiteren zeigt diese Studie, dass jedes dritte befragte Kind bereits Opfer von digitaler Gewalt beziehungsweise Opfer von Missbrauch in Sozialen Medien geworden ist. Vom Anstieg der Gewalt im schulischen Umfeld zeugt auch der Umstand, dass acht Prozent der befragten Schüler*innen im Zeitraum von mehreren Monaten zwei- bis dreimal oder auch öfter Gewalt erlebt haben sollen. Dabei sind Burschen öfter an Übergriffen gegenüber anderen Schüler*innen beteiligt als Mädchen. Die Gewalt im Internet kommt insbesondere bei den 13-Jährigen zum Ausdruck. An der Erstellung der Studie beteiligten Psycholog*innen zufolge wachsen serbische Kinder und Jugendliche in einer von Gewalt überschatteten Kultur auf, in der Aggression omnipräsent ist.
Das Belgrader Institut für Virologie, Impfstoffe und Seren (Torlak) bereitet sich auf die Erzeugung von Imfpstoffen gegen Tuberkulose (BCG) vor. Aus diesem Grund hat das Institut eine Ausschreibung für den Umbau seiner Produktionsräumlichkeiten im Wert von 1,2 Millionen Euro veröffentlicht. Nach dem Umbau sollen in diesem Institut jährlich zwischen 250.000 und 500.000 BCG-Impfstoffe hergestellt werden. Um den Produktionsprozess zu vervolllständigen und voranzutreiben sowie die Produktqualität zu steigern, beabsichtigt Torlak auch Maschinen zur Befüllung der Imfpstoffe anzuschaffen. Des Weiteren sollen auch Geräte für die Sterilisierung und Dekontaminierung sowie Kühlschränke zur Impfstofflagerung besorgt und drei biosichere Labors eingerichtet werden.
Die Obergrenze für die Klassenschüler*innenzahl in serbischen Schulklassen wird ab 1. September 2024 von 30 auf 28 gesenkt. Die entsprechende Gesetzesänderung wurde bereits im Jahr 2023 verabschiedet, wird aber erst ab dem Schuljahr 2024/2025 in Kraft treten. Sie wird vorerst bei Erstklässler*innen und Schulanfänger*innen in Mittelschulen landesweit angewandt werden. Laut geltenden Vorschriften dürfen die Klassen bis zu 30 Schüler*innen haben. In Ausnahmefällen ist erlaubt, dass die Klassen auch bis zu 33 Schüler*innen zählen, was aber einer Genehmigung des serbischen Bildungsministeriums bedarf. Expert*innen warnen allerdings, dass auch die geltenden Vorschriften in zahlreichen Belgrader Gymnasien nicht eingehalten wurden und die Klassen oft 33 bis 34 Schüler*innen zählen. Die serbische Statistik spricht allerdings von einem Rückgang der Schüler*innen in serbischen Schulen. Jüngsten verfügbaren Zahlen zufolge gibt es serbienweit 28.089 Volksschulklassen. Davon haben 23,5 Prozent dieser Klassen sogar weniger als zehn Schüler*innen. In lediglich 0,01 Prozent dieser Klassen gibt es mehr als 30 Schüler*innen. In den Mittelschulen gibt es 12.448 Klassen, wobei es nur bei einem Prozent dieser Klassen mehr als die vorgeschriebenen 30 Schüler*innen gibt.
Schlechte Noten für Serbien im Ranking der internationalen Nichtregierungsorganisation "Freedom House". Serbien hat im Jahr 2023 einen historischen Rückgang bei der Demokratie-Wertung verzeichnet und nähert sich dem Status eines halbkonsolidierten autokratischen Regimes, heißt es im jüngsten Bericht der Organisation namens "Staaten im Wandel". Dieser Bericht untersucht 29 europäische und asiatische Länder. Serbien hat in diesem Staatenvergleich am schlechtesten abgeschnitten und verzeichnete den größten Rückgang von allen bewerteten Ländern. Serbiens Leistung für das Jahr 2023 ist gar um 0,64 Punkte geringer als im ersten Jahresbericht aus dem Jahr 2005. Im aktuellen Bericht heißt es, die serbischen Behörden hätten auf Proteste gegen zwei Amokläufe im Jahr 2023 mit einer Manipulation der Parlaments- und Lokalwahlen im Dezember 2023 reagiert. Die größte negative Leistung nach Einzelbereichen verzeichnet Serbien bei der Medienunabhängigkeit wegen der eindeutig vorherrschenden Präsenz der regierenden Serbischen Fortschrittspartei (SNS) in der Medienberichterstattung. "Freedom House" übte ebenfalls scharfe Kritik am serbischen Parlament. Demzufolge hat die Regierung die demokratischen Prozesse im Nationalparlament nicht zuletzt durch kurzfristiges Ansetzen von Sitzungen und Tagesordnungpunkten unterminiert.
Im Vergleich der Streitkräfte der ex-jugoslawischen Teilrepubliken und Albaniens hat Serbien prozentuell den größten Anteil von Frauen bei den Berufssoldat*innen. Das zeigt eine Analyse des Fach-Portals Balkan Security Network (Balkansec). Der Frauenanteil macht insgesamt 18 Prozent der serbischen aktiven Streitkräfte aus. Gefolgt wird Serbien von Montenegro mit einem Frauenanteil von 16 Prozent und Kroatien mit 14 Prozent. Allerdings sind die Frauen nicht in allen Segmenten des serbischen Militärs angemessen vertreten. Obwohl der Armeedienst in Serbien für Frauen sehr attraktiv ist, stellen Frauen lediglich zwölf Prozent der Offizier*innen. Bei den Unteroffizier*innen ist der Frauenanteil mit vier Prozent noch schlechter.
Belgrad feiert zwei Monate lang die Familien. Am 13. April 2024 starteten auf dem Belgrader Hauptplatz der Republik die "Belgrader Familienwochen", die bis 15. Juni 2024 dauern werden. Im Rahmen dieses Festivals ist die städtische Hauptpromenade vom Terazije-Platz bis zur Kalemegdan-Festung in 18 Themenzonen mit zehn Bühnen aufgeteilt. Auf dem Programm stehen zahlreiche Veranstaltungen, welche traditionelle und familiäre Werte pflegen sollen. Es sind etwa 100 Konzerte, 50 Filmprojektionen sowie 30 Theateraufführungen im Freien geplant. Zu diesen Veranstaltungen zählen unter anderem ein Schiffskarneval an der Save, eine Massenhochzeit vor dem Belgrader Rathaus sowie auch ein Straßenkarneval. Die Themenzonen widmen sich beispielsweise Videospielen, Gesundheit, Sport, Kunst, Bildkunst, Zirkus und Tanz.
Neue Regelungen des Verkehrsgesetzes sehen unter anderem vor, dass alle E-Scooter bis zum 15. Juni 2024 registriert werden müssen. Die Registrierung wird etwa 17,58 Euro kosten. Laut aktuellen Angaben gibt es in Serbien etwa 250.000 E-Scooter, und die Zahl steigt fast täglich. Gemäß den neuen Vorschriften dürfen E-Scooter nicht mehr auf Gehwegen gefahren werden, sondern nur auf Fahrradwegen; falls diese nicht vorhanden sind, auf Straßen mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von bis zu 50 Stundenkilometern. E-Scooter sind für Kinder unter 14 Jahren verboten. Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren dürfen E-Scooter nur auf Straßen mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von bis zu 30 Stundenkilometern benutzen.
In Belgrad findet die Aktion "Parken und Radfahren" zum 13. Mal statt. Dabei können Nutzer*innen von Parkplätzen des serbischen Parkverwaltungsunternehmens "Parking Servis" kostenlos Fahrräder ausleihen. Für diese Saison wurden 190 neue Fahrräder bereitgestellt, sodass heuer fast 700 Fahrräder zur Verfügung stehen werden. Im Rahmen dieser Aktion können Autofahrer*innen, die ihre Autos auf bestimmten Parkplätzen des Unternehmens abstellen, zwei Erwachsenenfahrräder und zwei Kinderfahrräder kostenlos ausleihen. Parking Servis erweitert und erneuert jedes Jahr das Fahrradangebot.
Die serbische Regierung hat mit dem französischen Elektrizitätsunternehmen "Electricité de France" (EDF) ein Memorandum verabschiedet. Dieses schafft unter anderem Bedingungen für eine Partnerschaft zur Bewertung des Potenzials für die Entwicklung eines zivilen Atomkraftprogramms in Serbien. Das Ministerium für Bergbau und Energie teilte mit, dass in der Sitzung der serbischen Regierung ein Memorandum über die Schaffung eines Rahmens für einen langfristigen Dialog und Zusammenarbeit im Bereich der Energiewende und der Low-Carbon-Technologie verabschiedet wurde. EDF hat auch Interesse an einer Zusammenarbeit mit dem serbischen Energieunternehmen "Elektroprivreda Srbije" bei der Entwicklung neuer sowie der Erneuerung bestehender Wasserkraftwerke gezeigt. Das Memorandum schließt auch die Möglichkeit ein, Lösungen für die Energiespeicherung zu entwickeln, insbesondere für Batterien und grünen Wasserstoff, sowie Lösungen für die effiziente Nutzung der erzeugten Energie.
Im Jahr 2023 erreichte Serbien Rekorde im Tourismus, mit einem wachsenden Trend seit 2014. Die große Anzahl an Tourist*innen sowie Russ*innen und Ukrainer*innen aufgrund des Ukraine-Krieges, hat dazu geführt, dass sich immer mehr Vermieter*innen für eine rentablere kurzfristige Vermietung von Wohnungen entscheiden. Medienberichten zufolge stehen auf Plattformen wie Booking und Airbnb allein in Belgrad an die 10.000 Apartments zur Vermietung zur Verfügung. Am häufigsten handelt es sich dabei um Wohnungen zwischen 20 und 30 Quadratmetern, deren Durchschnittsmiete etwa 40 Euro pro Wohnung beträgt. Die Beliebtheit dieses Tourismuskonzepts beeinflusst den Immobilienmarkt in Belgrad. Diejenigen, die eine Wohnung für einen längeren Zeitraum suchen, insbesondere im Stadtzentrum, haben Probleme, da es hier die meisten kurzfristigen Vermietungen gibt. "Solche Wohnungen, sind bei uns nicht als Tourist*innenunterkünfte gemeldet, was bedeutet, dass die meisten Eigentümer*innen keine Steuern zahlen. Das wirkt sich negativ auf die gesamte Tourismusbranche aus", beklagt der Präsident des Nationalverbandes der Reiseagenturen Serbiens, Dragan Subotić. Es gebe auch keine Möglichkeit, die Geschäftstätigkeit der Plattform Booking zu kontrollieren, da sie keine Niederlassung in Serbien haben, so Subotić.
Die Belgrader Magistratsabteilung für öffentlichen Nahverkehr, das städtische Unternehmen "Belgrader U-Bahn und Zug" und das französische Unternehmen für öffentliches Verkehrsmanagement RATP DEV haben eine Vereinbarung unterzeichnet, mit der die Dienstleistungen des künftigen U-Bahn-Betreibers am Belgrader U-Bahn-Bauprojekt definiert wurden. Die Vereinbarung umfasst die Verwaltung, die Schulung des U-Bahn-Personals, Wartungsarbeiten, die Installation von IT-Systemen sowie Tests und die Inbetriebnahme. Die Vereinbarung betrifft einen Teil der Planung und Vorbereitungen für die Nutzung und den Betrieb des U-Bahn-Systems. Der Direktor von "Belgrader U-Bahn und Zug", Andreja Mladenović, wies darauf hin, dass es sich um ein langfristiges und komplexes Projekt handle, das die Unterstützung erfahrener Mitarbeiter*innen sowie internationaler Partner*innen erfordere.
Der attraktivste Tourist*innenkomplex in Belgrad, die Belgrader Kalemegdan-Festung, hat die lang erwartete Videoüberwachung erhalten. Gemäß dem Projekt des Architektur- und Bauinstituts wurden auf der Festung 67 hochauflösende Kameras installiert. Obwohl Sicherheitskräfte 24 Stunden am Tag präsent sind, werden durchschnittlich fünfzehn Diebstähle sowie Vandalismus-Delikte pro Monat verhindert. Im Jahr 2020 wurden auf dem frisch sanierten Sockel des Sieger-Denkmals Graffiti entdeckt, ebenso wie am Stambol-Tor und an anderen Denkmälern. Das denkmalgeschützte Grab der Nationalheld*innen war am stärksten betroffen. Laut Angaben der Verwaltungsdienststelle der Belgrader Festung wurde das Denkmal allein in den letzten zwei Jahren zehn Mal verunstaltet. In dieses Projekt, das auch die Bereitstellung von WLAN auf der Festung Kalemegdan umfasst, flossen 444.000 Euro.
Die serbische Kulturministerin Maja Gojković (SNS – Serbische Fortschrittspartei) und der Bürgermeister von Zrenjanin, der drittgrößten Stadt der nördliche serbischen Provinz Vojvodina, Simo Salapura (SNS), haben einen Vertrag für das Projekt "Kulturhauptstadt Serbiens 2025" unterzeichnet. Im Wettbewerb standen insgesamt acht Städte und Gemeinden. Das Programm der Stadt Zrenjanin mit dem Titel "Mäander der Stadt – Strömungen der Kultur" beinhaltet 100 Programmpunkte, die sich mit der Tradition der Stadt, ihrer Multikulturalität und Geschichte sowie modernen Inhalten befassen. Zrenjanin hat zehn Infrastrukturprojekte im Kulturbereich vorgeschlagen, darunter die Umwandlung der serbischen Genossenschaftsbank in ein Haus der Kreativität mit einer Galerie für zeitgenössische Kunst, die Sanierung des Nationaltheaters und des Amphitheaters sowie die Eröffnung von Studios für die Kreativwirtschaft. Das Kulturministerium habe für dieses Jahr circa eine Millionen Euro zur Unterstützung des Projekts, und im nächsten Jahr 1,6 Millionen Euro vorgesehen, teilte Ministerin Gojković mit.
Die Erste Gruppe und die Erste Bank Novi Sad haben in Zusammenarbeit mit der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) ein Finanzpaket in Höhe von 91,4 Millionen Euro für den Bau des Windparks "Pupin" genehmigt. Der Windpark wird durch das Unternehmen "Enlight Renewable Energy" gebaut. Erste und EBRD werden parallele Kredite in Höhe von jeweils 45,7 Millionen Euro bereitstellen. Der kommerzielle Betrieb des Projekts "Pupin" wird voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 beginnen, als Erweiterung des bestehenden Windparks "Kovačica" im Südbanat (Verwaltungsbezirk im Südosten der Vojvodina). Nach der Inbetriebnahme wird der Windpark "Pupin" saubere, grüne Energie für mehr als 40.000 Haushalte liefern können.
Im Rahmen des Internationalen Forums ATOMEXPO 2024 in Sotschi, das der globalen Nutzung der Kernenergie gewidmet ist, hat die serbische Gesundheitsministerin Danica Grujičić (SNS – Serbische Fortschrittspartei) ein Memorandum of Understanding mit dem russischen Staatskonzern für Kernenergie, Rosatom, im Bereich der Nuklearmedizin unterzeichnet. Das Memorandum beinhaltet den Austausch von Informationen und Erfahrungen im Bereich der Nuklearmedizin, die Zusammenarbeit in der medizinischen Diagnostik und Radiotherapie zur Behandlung von Krebspatient*innen, sowie die Schulung von Gesundheitspersonal, den Austausch von Informationen über neue Ausstattungen und technologische Fortschritte sowie die Teilnahme an gemeinsamen Projekten. Die serbische Ministerin äußerte die Hoffnung, dass die Unterzeichnung dieses Memorandums auch der Anfang für den Bau eines Kernkraftwerks sein werde. Das Memorandum mit Rosatom sei nicht verbindlich, aber es stelle einen Prozess dar, die es der serbischen Seite ermöglichen wird, einen Vorteil gegenüber anderen Ländern zu haben, um russische Technologie schnell nach Serbien zu bekommen. "Wir hoffen, dass junge Menschen hierherkommen und lernen, wie ein Kraftwerk betrieben und gewartet wird, damit sie es eines Tages sicher instand halten können. Dies sei nötig, um über ausreichend qualifiziertes Personal für diese Technologie zu verfügen", so Ministerin Grujičić.
In Serbien sind 29 Prozent des Territoriums von Wäldern bedeckt, während laut der Nationalen Allianz für die lokale wirtschaftliche Entwicklung (NALED) für den Erhalt der Gesundheit der Menschen, der Artenvielfalt und die Bekämpfung des Klimawandels eine Mindestwaldfläche von 41 Prozent erreicht werden müsste. Dies bedeutet, dass Serbien 10.000 Quadratkilometer Wald oder 200 Millionen Bäume fehlen. NALED und das Zentrum für grüne Entwicklung haben eine Zusammenarbeitsvereinbarung unterzeichnet, um den zivilen und wirtschaftlichen Sektor zu verbinden. Ein Schwerpunkt der gemeinsamen Arbeit werde die Durchführung spezifischer Aktionen wie "Pflanze deinen Schatten" sein. Ein Baum produziert den benötigten Sauerstoff für einen Menschen pro Jahr. Schätzungsweise habe in Serbien jedes vierte Kind Probleme mit Asthma, die durch einen Mangel an Grünflächen verursacht werden, so NALED.
In Belgrad wird ein neues Wohn- und Geschäftsviertel entstehen. Das serbische Unternehmen Millennium Team hat bei einer öffentlichen Versteigerung das berühmte Belgrader Hotel Jugoslavija um 27 Millionen Euro gekauft. Nun soll das 1969 errichtete Hotel einem neuen Grätzel weichen. Neben Wohn- und Geschäftsflächen soll allerdings auch ein neues Hotel – und zwar eines der Ritz-Carlton-Hotelkette – das rechte Donauufer im westlichen Bezirk Novi Beograd zieren. Das neue Stadtbild soll auch von zwei je 155 Meter hohen Türmen geprägt werden. Offiziellen Ankündigungen zufolge will Millennium Team etwa 400 Millionen Euro in dieses Vorhaben investieren. Diese Gesellschaft hat laut Berichten von investigativen Medien enge Verbindungen mit der regierenden Serbischen Fortschrittspartei (SNS) und wird auch beschuldigt, mit so genannten SLAPP-Klagen (strategic lawsuit against public participation) zu agieren, welche die Einschüchterung von Kritiker*innen und die Unterbindung öffentlich vorgebrachter Kritik zum Ziel haben.
Serbiens Staatspräsident Aleksandar Vučić (SNS – Serbische Fortschrittspartei) kündigte nach dem Internationalen Atomkraft-Gipfel in Brüssel an, dass Serbien neue Wege bei der Energieversorgung gehen wolle. Demzufolge soll das serbische Atomkraft-Moratorium, welches kurz nach der Tschernobyl-Atomkraftwerkskatastrophe eingeführt wurde, außer Kraft gesetzt werden. Die Atomkraft sei einer der umweltfreundlichsten Wege, mehr Strom für das Land zu sichern, meint der Staatspräsident. Seiner Meinung nach würde Serbien mindestens vier kleine Modular-Kernkraftwerke, die in letzter Zeit sehr populär sind, benötigen. Alternativ dazu überlege Serbien auch, sich an dem ungarischen Nuklearkraftwerk Paks, welches mit russischer Unterstützung ausgebaut werden soll, zu beteiligen. Serbiens Bergbau- und Energieministerin Dubravka Đedović Handanović (parteilos) zufolge könnten die ersten serbischen Kernkraftwerke bestenfalls um 2040 in Betrieb gehen.
Das serbische Bahnwartungsunternehmen "Infrastruktur der Serbischen Bahn AG" beabsichtigt, demnächst insgesamt zehn Defibrillatoren entlang der Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke Belgrad-Novi Sad-Subotica zu installieren. Diese Geräte im Gesamtwert von 11.000 Euro wurden von einem chinesischen Hersteller gespendet. Der erste dieser Defibrillatoren soll am Belgrader Hautbahnhof Prokop zum Einsatz kommen. Weitere sollen dann in den Bahnhofsgebäuden entlang der genannten Bahnstrecke aufgestellt werden. Damit gehören die serbischen Bahnstationen zu den ersten öffentlichen Objekten landesweit, die mit den lebensrettenden Geräten ausgestattet sein werden.
Die Stadt Belgrad beabsichtigt die Verträge mit privaten Busunternehmen im öffentlichen Verkehr neuzugestalten. Anlass dafür war ein tödlicher Unfall in Belgrad, bei dem sich ein Rad von einem Privatbus löste und eine Frau tötete. Diese Tragödie löste eine öffentliche Debatte über den Zustand des Fuhrparks bei privaten Subunternehmen der öffentlichen Verkehrsbetriebe aus. Diesbezüglich will die Stadt laut des Präsidenten der Belgrader Übergangsverwaltung, Aleksandar Šapić (SNS – Serbische Fortschrittspartei) die Verträge mit den selbständigen Busunternehmen neu ausrollen. Es sollen dabei verschiedene neue Vertragsklauseln zum Tragen kommen. Die privaten Busbetreiber*innen sollen unter anderem dazu verpflichtet werden, neue Fahrzeuge anzuschaffen und deren Standard zu erhöhen. Anderenfalls drohen ihnen hohe Geldbußen. Die Zehnjahresverträge mit mehreren selbständigen Busunternehmen laufen 2024 aus. Laut Šapić sollen einige dieser Verträge nicht mehr verlängert werden, während andere deutlich höhere Standards erfüllen müssten.
Im Belgrader Bezirk Novi Beograd entsteht ein Zentrum
für die Entwicklung digitaler Technologien und künstlicher Intelligenz. Im
neuen Technologiezentrum wird der Schwerpunkt auf fortschrittlicher Forschung
mit hochwertiger Computerhardware und modernsten Arbeitsplatzstationen sowie Servern
liegen. Sämtliche Tests und Entwicklungen
werden ausschließlich mittels Software und Programmierung in virtuellen
Räumen durchgeführt. Es handelt sich um ein dreistöckiges
Geschäftsgebäude, das zusammen mit einem vierstöckigen Wohngebäude errichtet
wird. Im ersten Stock werden sich Büros mit Arbeitsplätzen sowie
Mietbüros für verschiedene Arten von Programmierung und Softwareanalyse,
Datenbanken, Netzwerksystemen und Robotik-Management-Programmen befinden. Der
zweite Stock ist für virtuelle Realität (VR) und künstliche
Intelligenz, VR-Kapseln sowie ein Zentrum für die Entwicklung von Spielen
vorgesehen. Auf dem dritten Stockwerk werden sich ein
Entwicklungscenter für angewandte Applikationen sowie Mietbüros befinden.
Mit dem 16. März 2024 ist bisher unbezahlte Hausarbeit in Serbien als Arbeit anerkannt worden. Eine Verordnung ist in Kraft getreten, die vorschreibt, wie diese Arbeit im Bruttoinlandsprodukt bewertet und berechnet werden soll. Von großer Bedeutung ist auch das Recht auf Krankenversicherung auf Grundlage unbezahlter Hausarbeit. Der Arbeitstag der Frauen auf dem Land dauert oft bis spät in die Nacht. Sie erhalten keine Bezahlung für ihre Arbeit und oft hängt es von Männern im Haushalt ab, ob und wie viel Geld sie bekommen. Die Haushaltsführung, Arbeit auf dem Hof, Betreuung von Kindern und hilfsbedürftigen Menschen sowie ähnliche Tätigkeiten werden von der Verordnung als unbezahlte Hausarbeit anerkannt. "Der Wert unbezahlter Hausarbeit wird als Produkt der Gesamtanzahl der Stunden unbezahlter Hausarbeit pro Jahr und des Mindestlohns pro Stunde berechnet, ausgedrückt in Netto-Beträgen, die jährlich festgelegt werden. Die Verordnung bestimmt, dass eine Person, die nicht auf andere Weise krankenversichert ist, das Recht auf Versicherung aufgrund unbezahlter Hausarbeit gemäß dem Gesetz über Geschlechtergleichstellung erwirbt", so das Ministerium für Menschen- und Minderheitenrechte und gesellschaftlichen Dialog.
Dank einer Spende der EU und eines günstigen Kredits
der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD)
soll die Notdienstzentrale in Belgrad in den nächsten zwei Jahren
vollständig saniert werden, kündigte der Präsident der Belgrader
Übergangsverwaltung, Aleksandar Šapić (SNS – Serbische
Fortschrittspartei), an. Die Spende betrage 10,5 Millionen Euro und
der Kredit fünf Millionen Euro. Šapić erwähnte auch den Plan, eine
Fußgänger*innenbrücke zu bauen, die die Gesundheitseinrichtungen in der Nähe
vor Lärm und Luftverschmutzung schützen und eine direkte Verbindung vom
Hauptbahnhof Prokop zum nahegelegenen Krankenhaus bieten soll. Die
Notdienstzentrale soll ein großes Schulungszentrum für alle
Ärzt*innen sowie ein modernes Callcenter beherbergen.
In Belgrad hat die Montage kleiner Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden begonnen, um Energieeffizienz und Stromeinsparungen zu steigern. Das erste öffentliche Gebäude, auf dem eine solche Anlage installiert wird, ist die Grundschule Branko Radičević in Novi Beograd, mit einer installierten Leistung von 130 Kilowatt, teilte die Magistratsabteilung für Energie mit. Eine weitere kleine Photovoltaikanlage soll am Gebäude einer Textildesignschule mit einer installierten Leistung von 90 Kilowatt installiert werden. Laut der Mitteilung sollen auf diese Weise monatlich etwa 70 Prozent Strom eingespart werden. Durch die Installation kleiner Solar-Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden leistet Belgrad einen Beitrag zur Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energiequellen an der Gesamtenergieerzeugungsbilanz, heißt es in der Mitteilung.
Die Übergangsverwaltung der Stadt Belgrad hat einen Beschluss über Änderungen und Ergänzungen der Entscheidung über den öffentlichen Personenverkehr in der Hauptstadt verabschiedet, der ab September 2024 in Kraft treten soll. Gemäß diesem Beschluss wird das Gebiet von Belgrad in vier Zonen aufgeteilt. Die Routen werden zwischen dem städtischen Verkehrsbetreiber GSP und privaten Betreiber*innen aufgeteilt. Die erste Zone umfasst das engste Stadtzentrum mit den zentralen Straßen Studentski trg, Trg republike und Terazije –es ist vorgesehen, dass in diesem Bereich der GSP den Transport durchführt. Derzeit verkehren mehr als 250 Fahrzeuge verteilt auf 16 Buslinien im Stadtzentrum. Ziel ist es, diese Fahrzeuge bis zum 1. September 2027 durch Fahrzeuge mit den höchsten Umweltstandards und geringen Emissionen von Abgasen zu ersetzen, so der Vorsitzende des Interimsorgans, Aleksandar Šapić (SNS – Serbische Fortschrittspartei). In den anderen Zonen wird der Transport von privaten Betreiber*innen durchgeführt, die bei Bedarf auch im Stadtzentrum verkehren dürfen.
Im Belgrader Heizwerk Konjarnik hat die Anlage zur Abnahme der im Komplex der Sanitärdeponie Vinča erzeugten Heizenergie ihre Arbeit aufgenommen. Die produzierte Energie soll den Verbraucher*innen aus Teilen der Belgrader Bezirke Vračar, Zvezdara und Voždovac zu Gute kommen. Dem Leiter der Belgrader Kraftwerke, Vanja Vukić, zufolge sei dies das erste Mal, dass die Belgrader*innen erneuerbare Energie aus der Vinča-Verbrennungsanlage nutzen könnten. Das Heizwerk Konjarnik wurde 1976 in Betrieb genommen, und seine installierte Gesamtleistung beträgt 311 Megawatt. Mit der Übernahme der Heizenergie aus der Müllverbrennungsanlage Vinča wird das Heizwerk künftig über eine zusätzliche Heizenergie von 56,5 Megawatt verfügen. Der Wert der Investition betrug 23,5 Millionen Euro.
Ab dem 5. April startet in Serbien die
Ausgabe von Plaketten für E-Scooter, die de facto eine Fahrerlaubnis
darstellen. Bis zum 15. Juni müssen alle Besitzer*innen eines solchen
Zweirads einen Antrag auf Ausstellung einer Plakette bei der Agentur für
Verkehrssicherheit stellen. Die von der Agentur ausgestellte Plakette
wird unter Tages- und Nachtbedingungen sichtbar sein und wird bei einem
Entfernungsversuch zerstört. Es ist derzeit unklar, ob diese Aufkleber
kostenpflichtig sein werden. Es wird geschätzt, dass es in Serbien circa
250.000 E-Scooter gibt. Die Mindestaltersgrenze für die Nutzung des
Zweirads beträgt 14 Jahre.
Der serbische Wissenschaftsfonds finanziert das sogenannte SMAIPROTACs-Projekt, um ein deutlich kostengünstigeres und effizienteres Medikament zur Linderung der Symptome bei spinaler Muskelatrophie (SMA) von Säuglingen zu entwickeln. Die neuen Medikamente werden unter Anwendung künstlicher Intelligenz entwickelt. Ein Team von Wissenschaftler*innen der Universitäten in Kragujevac und Belgrad will in den nächsten drei Jahren ein innovatives Medikament entwickeln, das zum Abbau des Enzyms HDAC4 führt und damit den Abbau von Muskelmasse bei SMA verlangsamt oder vollständig stoppt. Das Forschungskonzept zielt nicht darauf ab, chemische Modifikationen an der menschlichen DNA vorzunehmen, erklärt der Leiter des Forschungsteams Professor Dr. Milan Mladenović. Stattdessen versucht es, bestimmte Proteine zu deaktivieren, die die DNA umgeben. Diese Proteine werden als epigenetische Proteine bezeichnet. Auf diese Weise soll der weitere Verlauf der Krankheit indirekt beeinflusst werden. Der Fonds hat für die Realisierung des Projekts 284.781 Euro bereitgestellt.
Laut dem heurigen Bericht der Organisation Freedom House für das Jahr 2023 sei der Rückgang der bürgerlichen Rechte und Freiheiten in Serbien der größte in Europa. Die Bürger*innenfreiheiten seien in Serbien in den letzten zehn Jahren kontinuierlich gesunken, Serbien liegt in diesem Jahr auf Platz 114 der Freedom House-Liste. "Es herrscht regelrecht Angst vor Vergeltungsmaßnahmen, wenn man sich offen gegen die Regierung stellt", so die Freedom House-Expertin Aleksandra Karpi. Laut dem Bericht ist Serbien zwar eine parlamentarische Demokratie mit wettbewerbsfähigen Mehrparteienwahlen. In den letzten Jahren hat die regierende Serbische Fortschrittspartei (SNS) jedoch die politischen Rechte und bürgerlichen Freiheiten kontinuierlich eingeschränkt. Dies geschah durch Druck auf unabhängige Medien, die politische Opposition und Organisationen der Zivilgesellschaft. Nach den außerordentlichen Parlaments- und Kommunalwahlen in Serbien im Dezember 2023 haben glaubwürdige internationale Beobachter*innen über Unregelmäßigkeiten bei den Wahlen informiert, heißt es im Bericht.
Das Belgrader öffentliche Unternehmen für Wasserversorgung und Abwasserentsorgung "JKP Beogradski vodovod i kanalizacija" hat beim zuständigen Ministerium einen Antrag zur Erstellung einer Umweltverträglichkeitsstudie zum Bau der neuen Trinkwasseraufbereitungsanlage Makiš 3 gestellt. Die bestehende Anlage Makiš auf der Belgrader Freizeithalbinsel Ada Ciganlija, etwa 130 Meter vom Save-See entfernt, soll erweitert werden. Die bestehende Anlage umfasst die Aufbereitungslinien Makiš 1, Makiš 2 und Jezero. Mit dem geplanten Bau der Anlage Makiš 3, die eine Kapazität von 2.000 Litern pro Sekunde haben soll, erhöht sich die Gesamtkapazität des Komplexes auf 7.000 Liter pro Sekunde für die Trinkwasseraufbereitung.
Mitte Februar 2024 hat die Übergangsverwaltung der Stadt Belgrad beschlossen, ihre 264.018 Aktien am Verkehrsunternehmen "Lasta", das den größten Busfuhrpark im Land besitzt und zahlreiche Busverbindungen im In- und Ausland anbietet, zu verkaufen. Das Geld aus dem Verkauf soll in den Stadthaushalt fließen und für öffentliche Ausgaben verwendet werden. Medienberichten zufolge wurde der Anteil der Stadt Belgrad zu einem Preis von etwa 1,2 Millionen Euro verkauft. Wer den Unternehmensanteil übernommen hat, ist nicht bekannt. Laut den Angaben der Website des Zentralregisters für Wertpapiere war die Stadt Belgrad der drittgrößte Miteigentümer mit einem Anteil von 11,48 Prozent.
Frauen suchen bei gesundheitlichen Problemen seltener Ärzt*innen auf als Männer. Das besagen Angaben des serbischen Statistischen Amtes in der neuen Publikation "Frauen und Männer in der Republik Serbien". Demnach hätten im Jahr 2022 7,2 Prozent der Frauen und 5,8 Prozent der Männer während eines Jahres keine*n Ärzt*in aufgesucht, trotz gesundheitlichen Problemen. Die Hauptgründe dafür seien die langen Wartelisten (Frauen 30,5 Prozent, Männer 25,6 Prozent) sowie die Hoffnung, dass sich ein schlechter Zustand von selbst verbessere (Frauen 17,3 Prozent, Männer 22,8 Prozent) und die finanzielle Situation (Frauen 16,3 Prozent, Männer 15,6 Prozent).
Das Institut Mihajlo Pupin in Belgrad ist
Patentinhaber für drei Luftreiniger. Erfinder wiederum ist Aleksandar
Rodić, Leiter des Robotikzentrums am Institut. Diese Geräte könnten, würden
sie in großem Umfang eingesetzt, zur Reduktion von Luftverschmutzung
in Belgrad beitragen. Erforderlich wären zwischen 3.000 und 5.000 Geräte. Entwickelt
wurden die Geräte im Rahmen des Projekts "Smartes System für
saubere Luft", das vom Institut mit Unterstützung der EU durchgeführt
wird. Die große Luftverschmutzung in städtischen Gebieten von November bis
März, hauptsächlich aufgrund individueller Heizquellen, sorgte für die Idee.
Zwei Geräte des Typs KOSAVA wurden inzwischen vor dem Einkaufszentrum
Ušće aufgestellt. Ein Gerät hat eine Reinigungskapazität von 3.500
Kubikmetern Luft pro Stunde.
Kürzlich traten die vom serbischen Bildungsministerium verabschiedeten neuen Regelungen über das Vorgehen in Ausnahmezuständen in serbischen Schulen in Kraft. Als Folge des Amoklaufs in der Schule Vladislav Ribnikar Anfang Mai 2023 wurden die Regelungen verändert und erweitert, um die Maßnahmen in Ausnahmezuständen zu verbessern. Gewalttaten wurden detaillierter definiert und verschiedene Schulteams erhielten mehr Befugnisse. Gemäß den neuen Vorschriften müssen in Zukunft alle Schulen über Notfallalarm, Evakuierungspläne und sichere Orte innerhalb oder außerhalb der Einrichtung verfügen. Im Bedarfsfall sind Lehrer*innen für das Verschließen der Klassenzimmer verantwortlich. Ferner müssen Evakuierungsübungen mindestens einmal im Jahr durchgeführt werden.
Das serbische Ministerium für Bauwesen, Verkehr
und Infrastruktur hat einen öffentlichen Aufruf zur Verteilung von 12 Millionen
Euro an Städte und Gemeinden zur Finanzierung von
Entwicklungsinfrastrukturprojekten ausgeschrieben. Im Gegensatz zum letzten
Jahr, als nur Gemeinden aus zwei Regionen in Serbien teilnahmeberechtigt waren,
können 2024 alle lokalen Verwaltungseinheiten teilnehmen, bestätigte
Bauminister Goran Vesić (SNS – Serbische Fortschrittspartei). Die Frist für die
Einreichung von Anträgen endet am 20. März, die Projekte müssen bis
zum 31. Dezember dieses Jahres durchgeführt werden. Die Projekte müssen
aus den Bereichen Verkehr, Tourismus, Umwelt, Wirtschaft, Kultur und
Landwirtschaft kommen. Die Mittel können sowohl für Infrastrukturprojekte als
auch für Arbeiten an der Sanierung von Schulen, Kindergärten, Sporthallen,
Kultureinrichtungen sowie für die Gestaltung von öffentlichen Flächen genutzt
werden.
In Serbien verfügen derzeit 70 Prozent der Siedlungen über keine gesicherte Abwasserbehandlung, rund 80 Prozent der Gesamtabwässer landen in der Kanalisation. Bezogen auf die Menge der abgelassenen Abwässer werden die meisten in das Donau-Einzugsgebiet abgelassen, wobei weniger als sechs Prozent gereinigt werden. Eine ähnliche Situation zeigt sich auch bei der Save, West- und Südmorava und der Nišava. In Bezug auf die Gesamtmengen an abgelassenen Abwässern in die öffentliche Kanalisation würde das meiste Wasser, das in die Theiß (80 Prozent) und die Große Morava (67 Prozent) fließt, gereinigt, wird in einer Analyse der staatlichen Prüfstelle angegeben. Nach offiziellen statistischen Angaben behandelten im Jahr 2021 nur 28 Prozent der Städte und Gemeinden im Land in irgendeiner Form ihre Abwässer.
Seit einigen Jahren entscheiden sich Schüler*innen in Serbien hauptsächlich dafür, an Universitäten zu studieren, die es ihnen leichter machen, eine Anstellung zu finden. Wie die Listen der Bewerber*innen der letzten Jahre zeigen, sind die beliebtesten Fakultäten die Fakultät für Organisationswissenschaften, die Elektrotechnik-Fakultät, die Architekturfakultät, die Zahnmedizinische sowie die Medizinische Fakultät. Die Fakultät für Organisationswissenschaften ist dabei seit Jahren die beliebteste. Allein im letzten Jahr haben sich 2.308 potenzielle Studienanfänger*innen beworben, fast dreimal so viele, wie Plätze an der Fakultät vorhanden sind. Im Gegensatz dazu ist das Interesse an pädagogischen Fakultäten wie Mathematik, Serbischer Sprache und Literatur, Geografie, Geschichte und Lehrer*innenausbildung in den letzten drei bis vier Jahren deutlich zurückgegangen.
Im Dorf Gornje Nedeljice in der westserbischen
Gemeinde Loznica, wo die Firma Rio Tinto plant, eine Mine zu eröffnen,
versammelten sich am 18. Februar heimische und internationale
Umweltaktivist*innen. Die viertägige Veranstaltung begann in Belgrad und wurde
mit einer Diskussionsrunde in Loznica fortgesetzt. Teilgenommen haben Aktivist*innen
aus den USA, Ecuador, Portugal, Peru, Belgien, Griechenland sowie
Vertreter*innen zahlreicher Organisationen aus Serbien. Zlatko
Kokanović vom Verein Ne damo Jadar (Wir geben Jadar nicht auf)
sagte: "Wir tauschen Erfahrungen aus, um uns zu wehren und möchten,
dass unsere Stimme auch über die Grenzen Serbiens hinaus gehört wird."
Kürzlich hatte der serbische Präsident Aleksandar Vučić (SNS –
Serbische Fortschrittspartei) das Thema Lithiumabbau in Gesprächen mit Vertreter*innen
von Rio Tinto in Davos wieder zur Sprache gebracht.
Der serbische Bauminister Goran Vesić (SNS – Serbische Fortschrittspartei) teilte mit, dass die künftige Schnellzugstrecke zwischen Budapest und Athen, deren Gesamtlänge 1.512 Kilometer betragen wird, den Zugang aller Länder dieses Teils des Balkans nach Mittel- und Westeuropa ermöglichen werde. Die Reisezeit von Budapest nach Athen werde etwa 14 Stunden betragen. In Serbien wurde die Strecke zwischen Belgrad und Novi Sad mit einer Länge von 76 Kilometern fertiggestellt, die Fertigstellung der Strecke zwischen Novi Sad und Subotica mit einer Länge von 108 Kilometern sei im Gange. Außerdem beginne in Serbien der Bau einer Hochgeschwindigkeitsstrecke in das zentralserbische Niš mit einer Länge von 230 Kilometern. Angekündigt ist eine 23 Kilometer lange Strecke nach Brestovac, auch in Zentralserbien, und es würden dann noch 135 Kilometer bis Preševo im Süden anstehen. Die serbischen und nordmazedonischen Regierungen haben ein Abkommen unterzeichnet, um gemeinsam Mittel von der EU für die Strecke von Niš nach Skopje zu beantragen. Mit der Hochgeschwindigkeitsstrecke werde man in Zukunft von Belgrad nach Thessaloniki etwa sechs Stunden brauchen und von Belgrad in drei Stunden und 45 Minuten nach Budapest gelangen, so Vesić.
Mitte Februar 2024 fanden in Belgrad zwei große
Symposien zum Thema Aufzugswesen statt, bei denen europäische Unternehmen,
Verbände, staatliche Institutionen und Expert*innen teilgenommen haben. Dabei
wurde auch ein Kooperationsvertrag zwischen dem zuständigen Gremium der
serbischen Handelskammer und dem Verband SEELift unterzeichnet – dessen Netzwerk besteht aus Aufzugsverbänden aus Mazedonien, Bulgarien und
Kroatien. Der neue Vertrag zielt darauf ab, gegenseitig Erfahrungen
auszutauschen und gemeinsam Schulungen und Projekte in den
Bereichen Planung, Produktion, Bau und Montage von Aufzügen zu ermöglichen. In
den mehrstöckigen Gebäuden in Belgrad gibt es derzeit etwa 15.000 Aufzüge,
die von mehr als einer Million Belgrader*innen genutzt werden, wobei das
durchschnittliche Alter der Aufzüge mehr als 25 Jahre beträgt. Ein Mangel an
Aufzugsmonteur*innen zählt zu den Hauptproblem in der serbischen Hauptstadt.
Die Subventionierung von E-Fahrzeugen in Serbien erlebt einen Rückschlag. Das Ministerium für Umweltschutz hat beschlossen, den Fördermittelbetrag für das Jahr 2024 auf 1,45 Millionen Euro zu halbieren. Subventionsanträge können seit dem 13. Februar 2024 bis einschließlich 31. Oktober 2024 eingereicht werden. Abhängig von der Fahrzeugart sind Förderbeträge von 250 bis maximal 5.000 Euro vorgesehen. Ebenfalls neu ist, dass die Mitfinanzierung ab diesem Jahr lediglich für rein elektrische Fahrzeuge beantragt werden kann. Hybride oder Plug-in-Hybride werden nicht mehr vom Staat gefördert. Förderungsberechtigt sind alle Privatpersonen, Unternehmer*innen oder juristische Personen mit Sitz in Serbien.
In Serbien wurde die digitale Plattform "Sei Teil des Plans" offiziell gestartet. Mithilfe dieser Plattform sollen die Nutzer*innen in Echtzeit Benachrichtigungen zu Änderungen von Planungsunterlagen im Baubereich erhalten. Sie sollen auch berechtigt sein, Bemerkungen und Einwände in Bezug auf die Unterlagen in elektronischer Form einzureichen. Das Projekt wurde von der Nichtregierungsorganisation "Nationale Allianz für lokale Wirtschaftsentwicklung" (NALED) ins Leben gerufen. Vorerst wird die von NALED entwickelte App lediglich für die zentralserbische Stadt Kragujevac verfügbar sein. In weiterer Folge soll die Plattform als Grundlage für die baldige Erstellung eines landesweit einheitlichen Systems namens "eProstor" (Deutsch: E-Raum) dienen. Die Nutzer*innen der genannten Plattform sollen Benachrichtigungen zu Planungsänderungen auch per E-Mail, SMS oder dem Messenger-Dienst Viber erhalten.
Die Nachfrage nach Büroräumen in Belgrad wird immer größer. Derzeit verfügt die serbische Hauptstadt über mehr als 1,2 Millionen Quadratmeter Büroflächen. Diese Zahl soll in den kommenden zwei Jahren um etwa 150.000 neue Quadratmeter erweitert werden. Im Jahr 2022 entstanden 120.000 Quadratmeter neuer Büroräume, was eine Erhöhung von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutete. Diese Zahl wurde 2023 erneut getoppt – 140.000 Quadratmeter kamen hinzu. Dabei entsteht mehr als die Hälfte aller neuen Büroflächen im westlichen Bezirk Novi Beograd, der sich zum neuen Geschäftszentrum von Belgrad entwickelte. In der Innenstadt werden nur 14 Prozent aller neuen Quadratmeter gebaut. Der Gebäudestandort zählt nicht mehr zum primären Ziel der Mieter*innen. Vielmehr geht es inzwischen um umweltfreundliche Baustandards und die Einhaltung von Nachhaltigkeitszielen. Unverändert bleibt aber die Kundschaft. Im Jahr 2023 waren die IT-Gesellschaften, gefolgt von Unternehmen aus den Bereichen Finanzen, Versicherung und Wirtschaftsprüfung, die Hauptabnehmer*innen.
Die Belgrader Philarmoniker*innen befinden sich in einer finanziellen Notlage. Aus diesem Grund entschlossen sich die Orchestermitglieder vor dem Konzert am 9. Februar 2024, eine Mitteilung an das Publikum und die Öffentlichkeit auszusenden. In ihrem Hilferuf verlangen sie, dass mehr als zwei Jahre nach dem Tod des früheren Philharmoniedirektors Ivan Tasovac endlich eine neue Leitung der Philharmonie ernannt wird. Zu den weiteren Forderungen der Philharmoniker*innen zählen eine Gehaltserhöhung und ein größeres Budget für den Betrieb der Philharmonie. Die Orchestermitglieder beschweren sich, dass sie zehn Jahre lang keine neuen Uniformen bekommen haben. Außerdem wollen sie eine Garantie für den Umzug in ein neues Konzertgebäude, was die Regierung schon versprochen hatte. Das Orchester hatte bereits Ende Oktober 2023 einen Warnstreik organisiert, der Verwaltungsausschuss hatte sich aber unbeeindruckt gezeigt.
Das serbische Ministerium für Bergbau und Energie hat eine Ausschreibung für die Einrichtung eines Energieportals veröffentlicht. Es handelt sich dabei um die Projektierung, Entwicklung und Implementierung eines allumfassenden Informationsystems zur Evidenz von Projekten aus dem Bereich der Geologie und des Bergbaus. Zudem sollen im Informationssystem auch Angaben zur Energieeffizienz-Subventionierung von Bürger*innen sowie zur Automatisierung von Geschäftsabläufen aller Sektoren des Ministeriums mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz (KI) beinhaltet sein. Die Auftragnehmer*innen werden aufgefordert, alle Verfahren hinsichtlich der Genehmigung für die Erforschung und den Abbau von mineralen Rohstoffen zu digitalisieren. Letztendlich soll auch ein Software-Chatbot auf KI-Basis eingeführt werden, der den Eingang und die Prüfung eingereichter Unterlagen und Formularen und ähnliches durchführen soll. Der Ausschreibungswert liegt bei 2,4 Millionen Euro, die Angebote können bis 12. März 2024 eingereicht werden.
Serbien will den Keuchhusten entschlossener bekämpfen. In diesem Sinne wurde ein Aktionsplan mit Maßnahmen gegen diese Krankheit erstellt, der ab 2025 umgesetzt werden soll. So sollen Schüler*innen der achten Volksschulklasse (15-Jährige) noch eine Impfdosis gegen Keuchhusten verabreicht bekommen. Spätestens ab dem nächsten Jahr sollen auch alle Schwangeren im letzten Schwangerschaftstrimester diese neue Dosis auf ärztliche Empfehlung beantragen können. Mit diesen Maßnahmen will Serbien gegen Keuchhusten vorgehen, der nach eineinhalb Jahrzehnten im Frühjahr 2023 wieder in Serbien aufgetreten ist. Laut dem verbindlichen Impfplan erhalten die Kinder die erste polyvalente Pentaxim-Impfstoffdosis nach dem vollendetem zweiten Lebensmonat. Nach einem Jahr folgt die Nachimpfung. Seit 2022 schreibt das Gesetz auch die Verabreichung einer dritten polyvalenten Impfung vor dem Schuleintritt vor. Der Immunisierungswiderstand in Serbien ist groß, so dass etwa 15 Prozent der Säuglinge bis zum vollendeten ersten Lebensjahr ungeimpft bleiben.
Das serbische Gesundheitsministerium teilte mit, dass die EU 12 Millionen Euro für Labors in öffentlichen Gesundheitseinrichtungen in Belgrad, Kragujevac und Niš investieren wird. Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen und die Weltgesundheitsorganisation haben mit Unterstützung der EU-Delegation in Serbien die neue Initiative für die Stärkung des serbischen Gesundheitssystems in Bezug auf Bedrohungen der öffentlichen Gesundheit vorgestellt. 2024 wird das mikrobiologische Labor des Instituts für öffentliche Gesundheit Serbiens "Batut" in Belgrad erneuert und ausgestattet.
Für die Teilnahme an der dualen Ausbildung für das nächste Schuljahr haben sich bereits 500 Arbeitgeber*innen in Serbien angemeldet. Aus der serbischen Wirtschaftskammer wurde mitgeteilt, dass die Unternehmen etwa 4.300 Stellen für Lehrlinge einrichten werden. Ob alle Stellen besetzt werden, wird sich nach dem Ablauf der Einschreibungsfrist für 2024/25 zeigen. Die am meisten gefragten Berufe liegen im Bereich des Maschinenbaus, dazu gehören Schlosser*innen-Schweißer*innen, Industriemechanik und maschinelle Schneidverfahren. Weiters sind Berufe in den Bereichen Elektrotechnik, Computergesteuerte Maschinen, Tourismus und Verkauf sehr gefragt.
Über 1.300 Wohngemeinschaften in 15 Gemeinden und Städten in Serbien haben Anträge für eine energetische Sanierung eingereicht. Der Austausch von Fenstern und Türen und zusätzliche Wärmedämmungen tragen zur Reduzierung des Energieverbrauchs bei. Für die Sanierung können sich Wohngemeinschaften anmelden, die an die Fernwärme angeschlossen sind. Das serbische Energieministerium führt das Projekt im Wert von 64,5 Millionen Euro in Zusammenarbeit mit der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung durch. Der Großteil der bis jetzt angemeldeten Wohngemeinschaften, etwa 1.000, befinden sich in Belgrad.
Die oppositionelle Koalition "Serbien gegen Gewalt" wurde zur Sitzung der Europäischen Kommission über die Erörterung der Irregularitäten bei den Parlaments- und Kommunalwahlen in Serbien eingeladen. Es wird erwartet, dass bei der Sitzung, die am 8. Februar in Straßburg stattfinden wird, über eine Resolution in Bezug auf die Unregelmäßigkeit der Wahlen in Serbien abgestimmt wird. Die Koalition "Serbien gegen Gewalt" soll noch über ihre Vertreter*innen bei der Sitzung entscheiden.