Jeden Mittwoch informieren unsere City News über relevante Entwicklungen aus unserem Städtenetzwerk in Mittel- und Südosteuropa. Das City News Archiv lädt zur weiterführenden Lektüre ein.
Anlässlich des Jahrestags des Hamas-Angriffs von 2023 kam es in Berlin zu mehreren Demonstrationen. Eine israelfeindliche Kundgebung am Alexanderplatz sowie Ersatzversammlungen wurden von der Polizei im Vorfeld verboten – wegen drohender Gewalt und strafbarer Inhalte in sozialen Medien. Dennoch versammelten sich rund 250 bis 500 Personen, darunter radikale Gruppen wie "Samidoun", skandierten antisemitische Parolen und rechtfertigten das Hamas-Massaker. Die Polizei griff ein, nahm Personalien auf, sprach Teilnahmeverbote aus, setzte Zwang bei Widerstand ein und löste die Versammlung auf. Ein Wasserwerfer blieb ungenutzt. Bereits am Vormittag wurden Hamas-Sympathisant*innen blockiert und zehn Personen vorübergehend festgenommen. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) begrüßte das Verbot und betonte, Berlin sei kein Ort für Terrorverherrlichung oder Antisemitismus. Vor dem Brandenburger Tor gedachten etwa 100 Menschen der Opfer, das Tor war mit einer Israel-Flagge beleuchtet. Auf dem Pariser Platz wurden 1100 Stühle aufgestellt. Auf jedem Stuhl klebte das Foto eines Menschen, auf manchen ein Foto ganzer Familien, dazu die Namen und Alter. Ein Symbol, eine Geste für die 1.200 Todesopfer des 7. Oktober 2023. Insgesamt waren 1.500 Polizeikräfte im Einsatz gegen Hass, Antisemitismus und Extremismus.
Das Bratislavaer Puppentheater hat beim internationalen Festival "Katowice für Kinder" in Polen den Hauptpreis – den Grand Prix – sowie vier weitere Auszeichnungen erhalten. Prämiert wurde die Inszenierung "Der Pinguin mit der roten Mütze", eine poetische Geschichte über Freundschaft, Familie und Vielfalt. Das Festival, das vom 2. bis 4. Oktober stattfand, widmete sich der seelischen und körperlichen Gesundheit von Kindern sowie der Rolle der Kunst für ihre Entwicklung. Neben dem Grand Prix ging der Bürgermeisterpreis von Katowice an Regisseurin Katarína Aulitisová und Bühnenbildnerin Ivana Macková. Eine Kinderjury verlieh zudem einen Sonderpreis für Humor und Originalität. Auch das polnische Puppentheaterzentrum Polunima ehrte das Ensemble aus Bratislava mit einem Ehrendiplom für das meisterhafte Puppenspiel und die Musik der Band The Penguins.
Die Güterzüge auf der modernisierten Bahnstrecke Budapest–Belgrad sollen bereits Ende 2025 verkehren, der Personenverkehr soll, voraussichtlich, im Frühjahr 2026 folgen. Laut dem ungarischen Staatssekretär Nándor Csepreghy wird die Reisezeit zwischen den beiden Hauptstädten auf drei Stunden verkürzt, was viele Autofahrer*innen zum Umstieg auf die Bahn bewegen könnte. Der serbische Abschnitt wurde kürzlich mit einer gemeinsamen Zugfahrt von Aleksandar Vučić und Csepreghy eröffnet. Der ungarische Teil des Projekts – rund zwei Milliarden Euro teuer und 160 Kilometer lang – soll gemeinsam mit der serbischen Strecke "Europas neues Tor" zwischen Fernost und dem europäischen Kontinent eine Verbindung schaffen.
In Krakau entstehen mehrere hundert Quadratmeter legale Graffiti. Über 50 Künstler*innen aus ganz Polen werden ihre Werke auf den Stützen der neuen Eisenbahnüberführungen im Stadtzentrum anbringen. Die Aktion bildet den Auftakt zur städtischen Initiative KRK Walls, die vorsieht, ausgewählte Wände für legale Graffiti freizugeben. Der Krakauer Magistrat hat dafür Regeln zur Gestaltung der Graffiti auf den vorgesehenen Flächen erarbeitet, die den Rahmen für künstlerische Ausdrucksformen im öffentlichen Raum bilden. Diese Initiative ist das Ergebnis der Arbeit des sogenannten Mural-Teams, das 2022 durch einen Erlass des Krakauer Bürgermeisters ins Leben gerufen wurde. In den vergangenen drei Jahren führte das Team Konsultationen durch, wählte geeignete Standorte aus und analysierte den Eigentumsstatus der jeweiligen Wände, um sie in das System aufnehmen zu können. Es ist geplant, schrittweise weitere Standorte hinzuzufügen.
Trotz einer Sommerpreiserhöhung von rund 13 Prozent gehört Ljubljana weiterhin zu jenen europäischen Hauptstädten mit günstiger Stromversorgung – im September lag der Preis bei 19,77 Cent pro Kilowattstunde und damit deutlich unter dem EU-Durchschnitt. Die Preise für Erdgas in Ljubljana gehören jedoch mit 10,64 Cent pro Kilowattstunde zu den höchsten innerhalb der EU. Dies wird noch deutlicher, wenn bei dem Preis die Kaufkraft der Bevölkerung berücksichtigt wird.
Die katholischen Schulen in Prag verzeichnen einen kontinuierlichen Anstieg an Schüler*innen und reagieren mit umfassenden Investitionen auf die wachsende Nachfrage. Für den Bau der neuen Schule St. Ludmila in Klecany sind nun etwa rund 18,5 Millionen Euro vorgesehen. Die Schule wird über Einrichtungen wie Logopädie-Zentren, Therapieräume und eine architektonisch gestaltete Kapelle verfügen. Parallel dazu wurden für das Erzbischöfliche Gymnasium in Vinohrady etwa 4,8 Millionen Euro aus öffentlichen und kirchlichen Mitteln für eine umfassende Renovierung aufgebracht. Das Netzwerk kirchlicher Bildungseinrichtungen unter der Verwaltung des Prager Erzbistums umfasst derzeit 17 Schulen mit über 5.500 Schüler*innen. Angesichts der prognostizierten demografischen Entwicklung mit einem drohenden Mangel an tausenden Kindergartenplätzen bis 2050 kommt den kirchlichen Träger*innen eine zunehmend wichtige Rolle zu. Neue Einrichtungen oder der erweiterte Schulbetrieb des Gymnasiums zeigen die aktive Reaktion auf die wachsenden Kapazitätsengpässe. Kirchliche Schulen richten sich ausdrücklich auch an Familien ohne religiöse Bindung.
In den Sofioter Bezirken Ljulin und Krasno selo ist der Vertrag zur Müllentsorgung am 5. Oktober 2025 ausgelaufen. Eine neue Ausschreibung brachte nur ein Angebot – doppelt so teuer wie von der Stadt vorgesehen. Daher übernimmt nun eine kommunale Firma mit unzureichender Ausstattung die Müllabfuhr für rund 300.000 Einwohner*innen. Es kommt zu Engpässen, Müll sammelt sich und es wurden Hotspots zum Müllabladen eingerichtet. Bürgermeister Vassil Terziev (parteilos) und Umwelt-Vizebürgermeisterin Nadeshda Bobtscheva (DB – Demokratisches Bulgarien) werfen der privaten Firma Erpressung vor und lehnen den Preis ab. Eine neue Ausschreibung wird vorbereitet, parallel prüft die Stadt den Kauf von Technik für die kommunale Firma. Bürger*innen helfen inzwischen selbst bei der Reinigung. Ende des Jahres laufen auch die Verträge in den restlichen 22 Bezirken aus – eine größere Müllkrise droht.
Der Bürgermeister der Stadt Zagreb, Tomislav Tomašević (M – Wir können’s!), nimmt seit Beginn der Woche in London am ersten Führungs- und Managementprogramm der US-Stiftung Bloomberg Philanthropies und der London School of Economics and Political Science teil. Das neunmonatige Programm soll Fachwissen vermitteln, um kommunale Herausforderungen zu bewältigen, Dienstleistungen zu modernisieren, Abläufe zu optimieren und die Lebensqualität zu verbessern. Im Fokus stehen Themen wie Verkehr, Infrastruktur, Luftqualität und erneuerbare Energien. Das Programm wird von Bloomberg Philanthropies finanziert und umfasst 30 Bürgermeisterinnen sowie 60 städtische Beamtinnen aus 17 Ländern. Bis Juni 2026 nehmen sie an Vorlesungen und Exkursionen teil und stellen in ihren Städten Teams aus jeweils zehn Personen zusammen, die innovative Ansätze zur Lösung zentraler Probleme entwickeln sollen. Die stellvertretenden Bürgermeister*innen von Zagreb, Danijela Dolenec und Luka Korlaet (beide M – Wir können’s!), werden sich dem Programm im Dezember anschließen, wenn der neue Vorlesungszyklus in Berlin beginnt. Die Stadt Zagreb und Bürgermeister Tomašević wurden nach einem strengen Auswahlverfahren ausgewählt. Eine der Teilnahmebedingungen war, dass die Stadt mehr als 100.000 Einwohner*innen hat und das Bürgermeisteramt nicht länger als fünf Jahre ausgeübt wird.
Am 8. Oktober 2025 startet in Ungarn die Budapest Design Week unter dem Motto "Fluid Boundaries" mit fast 200 Programmen in Budapest und neun weiteren Städten. Die Veranstaltung, die von der Ungarischen Mode- und Designagentur (MDDÜ) organisiert wird, zeigt die Vielfalt des ungarischen Designs durch Ausstellungen, Workshops, offene Studios und Touren. Neben Budapest nehmen unter anderem Pécs, Sopron und erstmals Debrecen mit eigenen Programmen teil. Ein Highlight ist die 360 Design Budapest, die rund 400 Werke regionaler Designer*innen präsentiert. Weitere Schwerpunkte sind der internationale Art Market Budapest und die Ausstellung "Grenzloses Design" mit Designobjekten aus 15 Ländern. Ziel der Veranstaltung ist es, Design für alle zugänglich zu machen und die Verbindung zwischen Gestaltung und Alltag sichtbar zu machen.
2023 hat die Budapester Verkehrszentrale (BKK), gemeinsam mit diversen Bezirksverwaltungen und dem MOME Innovationszentrum, das „Sulizóna“-Programm gestartet, mit dem Ziel, rund um Schulen eine sicherere Umgebung zu schaffen. Seit dem 6. Oktober wird im 17. Bezirk eine testweise eingerichtete Schulstraße – nun, aufgrund der positiven Rückmeldungen auf die Testphase, dauerhaft umgesetzt: In den Morgenstunden vor Schulbeginn darf die Straße ausschließlich zu Fuß oder mit Mikromobilität betreten werden, Autos sind in dieser Zeit nicht zugelassen. In weiteren Bezirken von Budapest laufen bereits Gespräche über eine mögliche Ausweitung des Projekts.
In Budapest wurde kürzlich die neue App Touristas gestartet, die mithilfe von künstlicher Intelligenz geführte Audiotouren und lokale Rabatte anbietet. Die Anwendung ist für iOS und Android verfügbar und präsentiert die Geschichte sowie die verborgenen Schätze der Stadt auf erlebnisorientierte Weise – und das in mehreren Sprachen. Neben den Touren bietet Touristas ein Rabattprogramm, das Nutzer*innen Preisnachlässe, kleine Geschenke oder kostenlose Getränke in teilnehmenden Lokalen und Geschäften ermöglicht. Das Angebot konzentriert sich auf unabhängige, lokale Orte. Der Gründer, der in Budapest lebende Spanier Cesar Ruiz, betont, dass die App nicht nur für Tourist*innen gedacht sei, sondern auch für Einheimische, die oft mehr für lokale Erlebnisse zahlen. In der nächsten Saison sollen weitere Touren und Sprachversionen folgen. Das Konzept ähnelt der in Wien angebotenen interaktiven WiG City Challenge.
Das traditionsreiche Hotel Palace im Herzen Zagrebs wird derzeit umfassend restauriert – mit besonderem Augenmerk auf den Erhalt seines historischen Charmes und die Integration moderner Architektur. Über dem denkmalgeschützten Gebäude entsteht ein gläserner Aufbau, der künftig den Frühstücksraum des Hotels beherbergen soll. Diese Art der Aufstockung ist bei vergleichbaren historischen Gebäuden in Wien bereits üblich und verbindet Eleganz mit moderner Funktionalität. Die Maßnahme, die bei vielen Passant*innen Neugier und Spekulationen auslöste, erfolgt vollständig im Einklang mit den Denkmalschutzbestimmungen. Der städtische Denkmalschutz bestätigte, dass alle Genehmigungen vorliegen und die Arbeiten gesetzeskonform seien. Das Gebäude, 1891–1892 nach Plänen des Architekturbüros Hönigsberg & Deutsch errichtet, befindet sich in der streng geschützten A-Zone des Zagreber Stadtzentrums, die als Kulturgut der Republik Kroatien ausgewiesen ist. Im Zuge der Sanierung wurden bislang Fundament und Tragwerk verstärkt, die Fassade restauriert und die neue Stahl-Glas-Konstruktion vorbereitet. Die Wiedereröffnung des Hotels ist für das Frühjahr 2026 geplant. Mit der sensiblen Verbindung von historischer Substanz, Wiener Architektureinflüssen und zeitgenössischer Leichtigkeit reiht sich die Sanierung in die wachsende Zahl von Restaurierungsprojekten ein, die Zagrebs architektonisches Erbe behutsam in die Zukunft führen.
Am Montag wurde der Abschluss der Bauarbeiten am Korridor Vc durch Kroatien feierlich begangen. Kroatien hat damit eine neue Autobahn mit einer Gesamtlänge von 88,6 Kilometern erhalten, wodurch Osijek und Budapest nun nur noch zwei Stunden Fahrzeit voneinander entfernt sind. Die Autobahn A5, deren Bau 20 Jahre gedauert hat, erstreckt sich von Beli Manastir bis zur ungarischen Grenze und ist Teil des paneuropäischen Verkehrskorridors Vc, der von Budapest über Osijek bis nach Sarajevo und Ploče an der Adria führt. Der neue Abschnitt wurde offiziell am Dienstagmorgen für den Verkehr freigegeben. Er ist fünf Kilometer lang und zeichnet sich besonders durch ein 325 Meter langes Viadukt aus. Der Bau dieses Abschnitts kostete 46 Millionen Euro und wurde durch ein Darlehen der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) finanziert. Eine Autobahngebühr ist auf dem neuen Abschnitt nicht fällig. Der kroatische Ministerpräsident Andrej Plenković (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft) ist überzeugt, dass dieses Projekt für die Stärkung der Beziehungen zwischen Kroatien und Ungarn von großer Bedeutung ist. Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán (Fidesz MPSZ – Ungarischer Bürgerbund) konnte aufgrund anderweitiger Verpflichtungen nicht an der Zeremonie teilnehmen, so Plenković. Die verbleibenden 200 Kilometer durch Bosnien-Herzegowina sollen in den kommenden Jahren gebaut werden, wodurch Ploče mit Osijek und letztlich mit Budapest verbunden wird.
In Deutschland wird heftig über die Zukunft des Wehrdienstes gestritten: CDU-Chef und Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU - Christlich Demokratische Union Deutschlands) sowie CSU-Chef Markus Söder (CSU - Christlich-Sozialen Union in Bayern e. V.) fordern eine Rückkehr zur Wehrpflicht, weil sie bezweifeln, dass ein freiwilliges Modell genügend Soldat*innen für die Bundeswehr bringen könnte. Söder sprach dabei vom Ende der "Wischiwaschi-Wehrpflicht". Hintergrund ist, dass die Bundesregierung bereits Ende August einen Gesetzentwurf beschlossen hatte, der vorsieht, dass alle volljährigen jungen Menschen künftig einen Fragebogen zu ihrer freiwilligen Dienstbereitschaft erhalten. Eine Dienstpflicht bleibt als Option bestehen, falls sich zu wenige Freiwillige melden. Die erste Lesung des Gesetzes im Bundestag wurde nun jedoch verschoben, weil die Union verbindlichere Regelungen für eine mögliche Dienstpflicht fordert. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD - Sozialdemokratische Partei Deutschlands) kritisierte die Union scharf und warf ihr Fahrlässigkeit vor, da die kurzfristige Absage der Beratungen die Einführung des neuen Wehrdienstes verzögere. Die Regierung will das Gesetz noch bis Jahresende verabschieden, damit ab Jänner 2026 mit dem Versand der Fragebögen begonnen werden kann.
Laut dem OECD-Bericht Education at a Glance 2025 gelingt es der Slowakei immer weniger, junge Lehrkräfte langfristig im Beruf zu halten. Lehrer*innen mit weniger als fünf Jahren Berufserfahrung wechseln deutlich häufiger als im OECD-Durchschnitt. Das Bildungsministerium reagiert mit gezielten Maßnahmen: höhere Gehälter, regionale Zuschüsse in besonders betroffenen Gebieten und ein Einstiegszuschlag von sechs Prozent des Grundgehalts. Studierende in Mangelfächern wie Mathematik, Physik oder Informatik können Stipendien von bis zu 4.000 Euro jährlich erhalten. Zusätzlich gibt es Mentoringprogramme und Fortbildungen, die Lehrkräfte im Berufsalltag begleiten sollen. Mit diesen Initiativen will das Ministerium die Attraktivität des Lehrerberufs steigern und mehr Pädagog*innen an den Schulen halten.
Vom 8. bis 12. Oktober steht Ljubljana ganz im Zeichen des internationalen Comicfestivals Tinta. Das größte slowenische Comic-Event lädt zu Ausstellungen, Workshops, Filmvorführungen und einen großen Comicmarkt ein. Ein Schwerpunkt liegt diesmal auf den Werken des französischen Künstlers Benjamin Renner (Ernest & Celestine) und der dänischen Autorin Rikke Villadsen. Das Festival fördert internationale Kooperationen und kreative Austauschprogramme mit der französischen Stadt Angoulême.
Zdeněk Hřib, Vorsitzender der Piratenpartei und erster stellvertretender Oberbürgermeister von Prag, plant nach seinem Einzug ins Abgeordnetenhaus, seine Funktion in der Stadtregierung schrittweise abzugeben. Er will innerhalb von sechs Monaten eine Lösung mit den Koalitionspartner*innen in Prag darüber finden, wer seine Rolle als Verantwortlicher für den Verkehrsbereich übernehmen soll. Gleichzeitig beabsichtigt er aber, dem Prager Gemeinderat weiterhin als reguläres Mitglied anzugehören. Seine Entscheidung steht im Einklang mit dem Ansatz der Piratenpartei, dass auch nationale Mandatsträger*innen in ihren lokalen Strukturen verankert bleiben sollen. Als ehemaliger Oberbürgermeister und aktiver Stadtpolitiker bringt Hřib umfangreiche Erfahrung in die Hauptstadtpolitik ein. Die geplante Nachfolge für sein Amt wird maßgeblich für die künftige Ausrichtung der Verkehrspolitik in Prag sein. Es wird erwartet, dass die Piratenpartei in den kommenden Wochen Gespräche mit Koalitionspartner*innen über die personelle Neuaufstellung aufnimmt.
In einer bindenden Volksbefragung, die parallel zu den Parlamentswahlen am 3. und 4. Oktober 2025 stattfand, sprachen sich die Bewohner*innen des ersten Prager Bezirks mehrheitlich für ein Verbot beziehungsweise eine erhebliche Einschränkung gemeinsam genutzter E-Scooter aus. Das ist als eine Reaktion auf die zunehmende Belastung durch unkontrolliertes Abstellen der Roller im historischen Stadtzentrum zu sehen. Ebenso wurde einer nächtlichen Einschränkung des Alkoholverkaufs in Lokalen zugestimmt. Die Forderung nach besserem Lärmschutz der Außengastronomie, auf Booten und bei Dachveranstaltungen fand ebenfalls breite Zustimmung. Kritisiert wurde auch der Lärm durch aufgemotzte Fahrzeuge. Ein weiteres Anliegen war die Einrichtung barrierefreier, 24 Stunden zugänglicher öffentlicher Toiletten auf beiden Seiten der Moldau. Die Befragung, die von der Koalition SPOLU (Gemeinsam), der ANO (JA) und der Gruppierung "Residenten 1" initiiert wurde, umfasste insgesamt sieben Fragen. Alle Fragen begannen mit dem Satz "Sind Sie damit einverstanden?" – die Antworten fielen überwiegend positiv aus. Die Beteiligung war ausreichend hoch. Obwohl ein stadtweites Verbot von Rollern bereits diskutiert wird, unterstreicht das Votum den Wunsch der Anwohner*innen nach konkretem Handeln.
In Terézváros, dem 6. Bezirk der ungarischen Hauptstadt, wurde ein neues Pilotprojekt gestartet: Einmal monatlich bieten die Kindergärten eine nächtliche Betreuung an. Ziel ist es, Eltern zu entlasten und Kindern ein besonderes Erlebnis zu ermöglichen. Die Kinder werden ab 18 Uhr aufgenommen und bleiben bis zum nächsten Morgen um 8.30 Uhr. Der erste Nachtkindergarten beinhaltete kreative Programme wie zum Beispiel Schatzsuche mit Taschenlampen. Laut Bürgermeister Tamás Soproni (Momentum) wurde die Idee aus der ungarischen Stadt Szolnok übernommen und von den Pädagog*innen äußerst positiv aufgenommen. Die Resonanz der Eltern war ebenfalls erfreulich – viele nutzten die Gelegenheit für einen freien Abend.
Die Polizei untersagte Anfang September die für den 4. Oktober geplante Pécs Pride. Begründet wurde dies mit einem im Frühjahr verabschiedeten Gesetz, das Versammlungen verbietet, die Homosexualität "darstellen oder fördern", und festlegt, dass der Schutz von Kindern Vorrang vor dem Recht auf Versammlungsfreiheit habe. Mit derselben Begründung war zuvor auch die Budapest Pride verboten worden; diese fand jedoch trotzdem statt, ohne dass die Teilnehmerinnen bestraft wurden. Trotz des Verbots wurde auch in Pécs die Pride abgehalten. Laut Beobachterinnen war es die freieste Parade in der Geschichte der Stadt. Rund 3.000 Menschen nahmen friedlich teil, viele Passant*innen begrüßten sie. Versuche, die Veranstaltung zu blockieren, scheiterten dank der Polizei, die rechtsextreme Gegendemonstrant*innen abdrängte oder entfernte. Pécs ist die einzige Stadt außerhalb Budapests, in der jährlich eine Pride-Parade organisiert wird.
Zum zweiten Jahrestag des Hamas-Massakers in Israel warnt Berlins Antisemitismusbeauftragter Samuel Salzborn, dass der antisemitische Hass in der deutschen Hauptstadt mittlerweile zum Alltag gehöre. Jüd*innen fühlten sich nicht mehr sicher und könnten ihr Leben nicht frei und öffentlich gestalten. Salzborn betonte, dass sich dieser Hass nicht nur gegen jüdische Menschen, sondern auch gegen die Demokratie richte, da Grundrechte wie Menschenwürde, Religionsfreiheit, Presse- und Kunstfreiheit zunehmend attackiert würden. Er verwies auf antisemitische Vorfälle bei propalästinensischen Demonstrationen, Boykott-Aktionen in Kulturinstitutionen und Besetzungen an Universitäten und kritisiert das gesellschaftliche "dröhnende Schweigen" angesichts dieser Entwicklungen. Das Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023, bei dem etwa 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 verschleppt wurden, sowie der darauffolgende Gaza-Krieg hätten auch das Zusammenleben und die Sicherheitslage in Berlin negativ beeinflusst.
In Ljubljana fanden zeitgleich zwei gegensätzliche Kundgebungen zum Thema Abtreibung statt. Beim "Marsch für das Leben" auf dem Prešeren-Platz forderten Gegner*innen von Abtreibung den Schutz menschlichen Lebens ab der Empfängnis. Zeitgleich demonstrierten auf dem nahegelegenen Kongresni trg Befürworter*innen von Selbstbestimmung unter Slogans wie "Hände weg von meiner Gebärmutter". Sie betonten das verfassungsrechtlich garantierte Recht von Frauen, über ihren eigenen Körper zu entscheiden. Beide Demonstrationen verliefen friedlich, die Polizei sorgte für die Trennung der Gruppen.
Beim Parteitag der slowenischen Koalitionspartei die Linke (Levica) kündigte die Koordinatorin und aktuelle Kulturministerin Asta Vrečko eine engere Zusammenarbeit mit der grünen Partei Vesna (Vesna) bei den kommenden Wahlen an. Vrečko betonte die bisherigen sozialen und ökologischen Erfolge der Partei, sowie die Bedeutung einer starken Linken für eine gerechte und grüne Zukunft. Gemeinsam mit Arbeitsminister Luka Mesec (Levica) stellte sie eine Doppelspitze und ein Programm für soziale Sicherheit, öffentliche Dienstleistungen und Klimaschutz vor. Beide Parteien wollen auf einer gemeinsamen Liste antreten.
Am 3. Oktober 2025 empfing die Stadt Krakau eine Delegation aus Wien unter der Leitung von Barbara Novak, Stadträtin für Finanzen, Wirtschaft, Arbeit, internationale Angelegenheiten und Digitalisierung. Das zentrale Thema der Gespräche war die Digitalisierung von Städten – darunter die Entwicklung intelligenter Lösungen, IKT-Technologien sowie der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Verwaltung öffentlicher Dienstleistungen. Im Mittelpunkt der Diskussionen standen der Austausch von Best-Practice-Modellen, Möglichkeiten zur Bürger*innen-Partizipation und Instrumente zur erleichterten Umsetzung von Innovationen. Beide Seiten bekundeten ihre gemeinsame Bereitschaft, die Zusammenarbeit künftig fortzusetzen.
Forscher*innen der Slowakischen Akademie der Wissenschaften haben in Bratislava einen Pilz identifiziert, der Ahornbäume befällt und auch für Menschen ein Risiko darstellen kann. Die Art Cryptostroma corticale, ursprünglich aus Nordamerika eingeschleppt, wurde an zwei Orten in Bratislava nachgewiesen. Wegen der Klimaerwärmung breitet sich der Pilz in Europa zunehmend aus. Hitze und Trockenheit fördern die Erkrankung der Bäume, die sich durch schwarze Beläge an der Rinde zeigt und für Bäume meist tödlich ist. Für Menschen ist vor allem das Einatmen der Sporen gefährlich – betroffen sind Holzarbeiter oder Personen mit geschwächter Immunabwehr. In seltenen Fällen kann es zu allergischen Reaktionen oder einer Lungenentzündung kommen. Spaziergänger*innen müssen sich laut Expert*innen aber keine Sorgen machen: Der Aufenthalt in der Nähe infizierter Bäume ist unbedenklich.
Die Prognosen sind wenig optimistisch: Expert*innen gehen davon aus, dass dies erst der Beginn einer Reihe von Herausforderungen für den lokalen Arbeitsmarkt ist. Zwischen dem 1. Jänner und dem 24. September 2025 haben 27 Unternehmen Massenentlassungen angekündigt. Zum Vergleich: Im gesamten Vorjahr waren es 24 Unternehmen, die Entlassungen ankündigten – betroffen waren rund 2.700 Personen. Tatsächlich verloren im Rahmen dieser Maßnahmen etwas mehr als 2.000 Menschen ihren Arbeitsplatz. Dieses Vorjahresniveau wurde bereits im Juli 2025 überschritten. Die meisten Entlassungen gab es im März: Insgesamt 1.409 Personen, davon allein 1.200 in einem einzigen Unternehmen. Am stärksten betroffen ist die IT-Branche. Auch Beschäftigte aus den Bereichen Buchhaltung, Steuerberatung sowie Callcenter-Mitarbeiter*innen sind von den Entlassungen betroffen. Expert*innen nennen zwei Hauptgründe für diese Entwicklung in Krakau: den zunehmenden Einsatz von Künstlicher Intelligenz sowie Outsourcing und die Verlagerung von Unternehmensstandorten oder einzelnen Tätigkeiten in wirtschaftlich weniger entwickelte Länder. Unternehmen verlagern Teile ihrer Aktivitäten in Länder mit niedrigeren Lohnkosten – etwa nach Indien – und reagieren damit auf den dynamischen Anstieg des Mindestlohns in Polen.
Nach jahrelangem Stillstand kommt der Bau des äußeren Prager Rings voran, der als wichtige Verkehrsverbindung rund um die tschechische Hauptstadt dient. In den letzten 15 Jahren wurde kein neuer Abschnitt eröffnet, doch inzwischen schreiten die Arbeiten zügiger voran. Derzeit befindet sich ein bedeutender Abschnitt zwischen den Autobahnen aus Hradec Králové und Brünn im Bau, dessen Fertigstellung für das Jahr 2028 geplant ist. Die verbleibenden drei Abschnitte im nördlichen Teil der Metropole befinden sich noch in der Planungsphase, deren Umsetzung sich jedoch verzögert. Nach aktuellen Prognosen sollen sie im Jahr 2031 in Betrieb genommen werden, wodurch der vollständige Ringschluss realisiert wäre. Mit der Fertigstellung würde Prag über eine leistungsfähige Umgehungsstraße verfügen, die den Transitverkehr effizient um das Stadtzentrum herumführt. Das Projekt gilt als eines der bedeutendsten Verkehrsprojekte in Tschechien, sowohl aus verkehrsplanerischer als auch wirtschaftlicher Sicht.
Im 8. Budapester Bezirk wurde am 30. September das erste Gemeinschaftszentrum und Büro in Ungarn namens Lakótér für Bewohner*innen kommunaler Mietwohnungen eröffnet. Die Einrichtung soll nicht nur der Information und Beratung der Mieter*innen dienen, sondern auch als Ort für Begegnungen, Veranstaltungen und gemeinschaftliche Aktivitäten fungieren. Ziel des Projekts ist es, die Bewohnerinnen zu ermutigen, aktiv an der Gestaltung und Erneuerung ihrer Wohnhäuser und Gemeinschaftsräume mitzuwirken – statt lediglich als Mieterinnen darin zu leben. Die Initiative entstand im Rahmen der Arbeit des Büros für Gemeinschaftliche Teilhabe, dessen Mitarbeiterinnen seit 2022 regelmäßig Bewohnerinnenversammlungen in renovierungsbedürftigen Häusern organisieren. Das Büro ist an bestimmten Tagen geöffnet und bietet Raum für Beratung, Mitgestaltung und neue Initiativen. Es wurde mit Unterstützung des Solidaritätsfonds der Hauptstadt gegründet.
Am 30. Oktober findet in Sarajevo das erste Forum "Inklusiver Tourismus des Kantons Sarajevo: Chancen und Herausforderungen" statt. Über 100 Teilnehmende aus internationalen Organisationen, Institutionen, Unternehmen und Verbänden von Menschen mit Behinderungen werden erwartet. Unter dem Motto "Sarajevo – Stadt für alle! Bosnien-Herzegowina – Land ohne Barrieren!" diskutieren Expert*innen, wie Inklusion den Tourismus bereichern kann. Zwei Panels beleuchten Barrierefreiheit in touristischer Infrastruktur, sowie die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen. Die Bedeutung dieser Initiative hat bereits das Ministerium für Tourismus und Umwelt der Föderation Bosnien-Herzegowinas erkannt, das als erste Institution offizielle Unterstützung leistet. Das Forum soll Sarajevo als moderne, zugängliche Destination auf dem Balkan positionieren und den Dialog zwischen Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft fördern. Organisiert wird es von HITStart, einem Unternehmen zur Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen, in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband des Kantons Sarajevo.
Der Premierminister des Kantons Sarajevo, Nihad Uk (NS – Unsere Partei), traf sich mit dem Vorstand der EBRD und deren Direktorin in Bosnien-Herzegowina, Stela Melnic. Auch Infrastrukturminister Mladen Pandurević war anwesend. Uk hob hervor, dass dank der EBRD bereits spürbare Verbesserungen für die Bürger*innen umgesetzt wurden. Für die Zukunft kündigte er neue Investitionen, Kredite und die Aktualisierung des Grünen Aktionsplans an. Geplant sind u. a. Wärmepumpen in der Kläranlage Butile zur Beheizung der Stadtbezirke Novi Grad und Novo Sarajevo. Auch die Modernisierung des Wasserleitungsnetzes, umweltfreundliche Kommunalfahrzeuge und der Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos sind Teil der Maßnahmen. Ziel aller Projekte: saubere Luft und nachhaltige Entwicklung im Kanton Sarajevo.
In Kroatien gibt es derzeit nur zwei Krematorien – eines in Zagreb und eines in Osijek. Das Krematorium in Osijek ist momentan außer Betrieb, während in Zagreb einer der beiden Kremationsöfen defekt ist. Aufgrund dessen werden aktuell Einäscherungen ausschließlich für Verstorbene mit Wohnsitz in Zagreb durchgeführt. Angehörige aus anderen Städten müssen vorübergehend auf Alternativen, wie Einäscherungen in Maribor im benachbarten Slowenien, zurückgreifen. Die Stadtverwaltung von Zagreb teilte mit, dass der defekte Ofen in den kommenden Wochen repariert wird. Zudem werden zwei neue Kremationsöfen angeschafft, um Engpässe künftig zu vermeiden.
Das slowakische Innenministerium und die Slowakische Post haben eine Informationskampagne gestartet, um ältere Menschen besser vor Betrugsdelikten zu schützen. Mehr als 3.000 Postzusteller*innen werden gemeinsam mit den Pensionszahlungen Flyer verteilen, die erklären, wie Telefon- und Internetbetrüger*innen zu erkennen sind. Laut Innenministerium registrierte die Polizei in diesem Jahr bereits 350 Betrugsfälle mit einem Schaden von 1,6 Millionen Euro – doppelt so viele wie im Vorjahr. Besonders gefährdet sind Menschen, die emotional manipulierbar sind – etwa durch fingierte Notrufe oder vermeintliche Familienprobleme. Die Polizei rät, keine persönlichen Daten preiszugeben und verdächtige Anrufe sofort zu melden. Zusätzlich finden landesweit Vorträge und Schulungen für Senior*innen statt. Der Schutz älterer Menschen zählt laut Regierung zu den sicherheitspolitischen Prioritäten des Landes.
Der Präsident der Serbischen Fortschrittspartei (SNS), Miloš Vučević, hat erklärt, dass er eine Einladung zu einem Gespräch mit den Spitzenvertreter*innen der Europäischen Volkspartei (EVP) am 22. Oktober erhalten habe, nachdem die konservative paneuropäische Partei eine interne Untersuchung zur Regierungspartei in Serbien eingeleitet hatte. Vučević sagte, dass neben ihm auch die serbische Parlamentspräsidentin Ana Brnabić, Mitglied des Präsidiums der Serbischen Fortschrittspartei, die seit 2016 assoziiertes Mitglied der EVP ist, vorgeladen worden sei. Die EVP teilte mit, dass sie einen internen Prüfprozess in Bezug auf die Rolle der SNS innerhalb dieser paneuropäischen Partei eingeleitet habe, die Parteien der Mitte-rechts-Orientierung vereint. EVP-Vorsitzende Manfred Weber kündigte an, dass der Status der SNS Gegenstand von Diskussionen innerhalb dieser konservativen Gruppierung sein werde. Zuvor hatten Vertreter*innen der Sozialdemokraten, Grünen und Liberalen im Europäischen Parlament die EVP aufgefordert, die SNS wegen undemokratischer Vorgehensweisen der Regierung während der Proteste in Serbien aus der Mitgliedschaft auszuschließen.
Die Initiator*innen des Volksbegehrens gegen das Gesetz zur freiwilligen Lebensbeendigung haben über 43.000 Unterschriften in Slowenien gesammelt. Damit haben sie ein Volksbegehren ausgelöst. Sie kritisieren das Gesetz als unmenschlich und fordern stattdessen eine bessere Palliativversorgung, sowie soziale Unterstützung für schwerkranke Patient*innen. Premierminister Robert Golob (GS – Bewegung Freiheit) geht jedoch davon aus, dass die Wähler*innen das Gesetz erneut bestätigen werden, da es bereits 2024 eine Mehrheit dafür gab. Das Volksbegehren könnte voraussichtlich Ende November stattfinden. Während die Initiator*innen vor Missbrauch und "Vergiftung von Patient*innen" warnen, sehen Befürworter*innen das Gesetz als Ausdruck von Mitgefühl, Würde und Wahlfreiheit für unheilbar Kranke. Kritiker*innen werfen den Initiator*innen vor, die Wähler*innen zu ignorieren und politischen Druck auf die Leidenden auszuüben.
Die Stadt Ljubljana stellt ihre Stipendienpolitik neu auf: Künftig liegt der Fokus auf Firmenstipendien für Studierende. Die Stipendiat*innen verpflichten sich, nach Abschluss ihrer Ausbildung für die gleiche Anzahl von Jahren, für die sie das Stipendium erhalten haben, eine Anstellung in der Stadtverwaltung oder in einem städtischen Unternehmen anzunehmen. Insgesamt werden 90 solcher Stipendien vergeben, darunter 20 für angehende Hausärzt*innen, zehn für Kinderärzt*innen und zehn für Pharmaziestudierende. Studierende mit Stipendium erhalten bis zu 600 Euro monatlich. Weitere Stipendien gibt es für Bauwesen, Architektur, Recht, Informatik und technische Berufe.
Der Berliner Senat und die Kirchen wollen die künftige Nutzung kirchlicher Immobilien enger abstimmen und haben dafür eine Arbeitsgruppe mit dem Erzbistum Berlin, sowie mit der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz gegründet. Rund 300 Gebäude, darunter etwa 120 Kirchen und 180 Pfarr- und Gemeindehäuser, sollen auf Nach- und Mehrfachnutzungsmöglichkeiten geprüft werden, etwa für Wohnraum, Grätzl-Treffs, Ausstellungsräume oder die Nutzung durch kleinere Religionsgemeinschaften, wie bereits bei der Friedrichswerderschen Kirche umgesetzt. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU – Christlich Demokratische Union Deutschlands) betonte die Bedeutung der Gebäude als identitätsstiftende Orte und deren nachhaltige Nutzung für die Stadtentwicklung, während Erzbischof Heiner Koch ökologische, soziale, pastorale und finanzielle Aspekte hervorhob. Kultursenatorin Sarah Wedl-Wilson (CDU - Christlich Demokratische Union Deutschlands) verwies auf bereits realisierte Umnutzungen und erklärte, dass die Strategie für die künftige Nutzung über mehrere Jahre entwickelt werde, auch vor dem Hintergrund öffentlicher Diskussionen über den Verkauf und Umbau kirchlicher Immobilien, etwa des Katharinenstifts im Berliner Zentrum.
In Bratislava werden derzeit mehrere neue Radwege gebaut – insgesamt rund 15 Kilometer. Verkehrsminister Jozef Ráž (SMER-SD – Richtung Sozialdemokratie) und Bürgermeister Matúš Vallo (Team Bratislava) kündigten an, dass bis Ende 2026 landesweit 200 Kilometer neuer Wege entstehen sollen. Finanziert wird das Programm aus dem EU-Wiederaufbauplan. Zu den wichtigsten Projekten in Bratislava zählen die sechs Kilometer lange Petržalka-Radialroute entlang der Straßenbahnlinie 3 sowie neue, sichere Verbindungen zwischen Mlynské Nivy und der Dunajská-Straße beziehungsweise zwischen der Hraničná- und der Bajkalská-Straße. Ziel ist ein durchgängiges, modernes und sicheres Radwegenetz. Vier weitere Projekte im Wert von rund einer Million Euro sollen folgen. Damit will die Stadt den Radverkehr als attraktive Alternative im Alltag stärken.
Die Altersgrenze für den freiwilligen Wehrdienst in der Slowakei wird gesenkt. Künftig dürfen Bürger*innen ab dem Tag ihrer Volljährigkeit freiwillig den Wehrdienst antreten, sofern sie ihren Wohnsitz im Land haben. Über die Aufnahme entscheidet das zuständige Bezirksamt. Ziel der Änderung ist es, den Zugang zu den Nationalen Verteidigungskräften (NOS) zu erleichtern. Bislang war der Dienst erst ab Beginn des Kalenderjahres möglich, in dem die Person 19 Jahre alt wird. Die Gesetzesnovelle enthält weitere Anpassungen: Für manche militärische Ränge genügt künftig ein niedrigerer Bildungsabschluss. Die Bedingungen für den vom Staat an die Arbeitgeber*innen gezahlten Anreizbeitrag in Höhe von 600 Euro für die Freistellung ihrer Mitarbeiter*innen für den Militärdienst werden allerdings verschärft. Dieser Bonus kann um den Betrag reduziert werden, den die Arbeitgeber*innen für das Gehalt der freigestellten Mitarbeiter*innen zahlen.
Die Fakultät für Lehrer*innen- und Erzieher*innenausbildung der Universität Belgrad und das Internationale Zentrum für Innovationen in der Hochschulbildung (UNESCO-ICHEI) haben ein Abkommen zur Einrichtung eines nationalen UNESCO-Zentrums an der Pädagogischen Fakultät in Belgrad unterzeichnet. Mit der Unterzeichnung dieses Abkommens wird das Zentrum für Robotik und Künstliche Intelligenz zum ersten Internationalen Zentrum für Online-Bildung der UNESCO in Europa. Diese Institution wird außerdem die zentrale Einheit für die digitale Transformation der Hochschulbildung in Serbien sein, erklärte der Dekan der Fakultät für Lehrer*innen- und Erzieher*innenausbildung, Danimir Mandić. Die Aufgabe des Zentrums ist die Entwicklung von Kursen, Schulungen und Forschungsprojekten sowie die Vernetzung Serbiens mit einem globalen Partner*innennetzwerk. Das Internationale Zentrum für Online-Bildung ist eine globale Initiative zur Stärkung der Kompetenzen von Lehrenden an Hochschulen und zur Verbesserung des Zugangs zu hochwertigen Bildungsressourcen.
Serbien gehört zu den ersten Ländern der Region, die Roboter in Schulen einführen. Ab Oktober 2025 sollen humanoide Roboter den Schüler*innen helfen, leichter zu kommunizieren und aktiver am Unterricht teilzunehmen. Die Anschaffung von 11 humanoiden Robotern sei ein wichtiger Schritt im inklusiven Bildungswesen Serbiens. Es handelt sich um den Roboter-Typ "Wolly", der bereits seit mehreren Jahren erfolgreich im italienischen Bildungssystem verwendet werde, so der Leiter des Ressourcenzentrums "Radivoj Popović", Stevan Nestorov. "Der Roboter ist eine Technologie, die helfen kann, die Aufmerksamkeit der Kinder zu erhöhen und die Kommunikation untereinander zu verbessern, insbesondere bei Kindern mit Entwicklungsstörungen wie Autismus", erklärt Nestorov. Er betont, dass der Roboter ein zusätzliches Werkzeug für Lehrkräfte sei, ähnlich wie ein Videoprojektor, der aber für Kinder besonders interessant sei. Die Roboter sollen mit allen Kindern interargieren, mit besonderem Fokus auf der Unterstützung von Kindern mit Entwicklungsstörungen. In Serbien wurden bisher 13 Ressourcenzentren für ein inklusives Bildungswesen eingerichtet. Fünf davon sind bereits mit 3.694 Hilfsmitteln assistiver Technologie (zum Beispiel Tastaturen mit großen Tasten, Kommunikationstasten, didaktischen Spielen, taktilen Lernmitteln) ausgestattet.