Die Metropolregion Oberschlesien–Dąbrowa (GZM) in Polen arbeitet daran, das bestehende System des öffentlichen Verkehrs im gesamten Gebiet weiterzuentwickeln. Am 28. und 29. Oktober 2025 besuchte eine 20-köpfige Delegation aus der Region ihre Fachkolleg*innen der Stadt Wien zu einem Fachaustausch. Ziel des Besuchs war es, Einblicke in bewährte Strategien zur Mobilitätsgestaltung zu erhalten. Das Programm reichte vom Parkraummanagement über die Raumgestaltung für den Fuß- und Radverkehr bis hin zu verkehrsberuhigten Zonen.
Gleich zu Beginn stand ein intensiver Austausch mit der Abteilung Stadtentwicklung und Stadtplanung (MA 18) zum Parken in dicht bebauten Stadtgebieten, Parkraummanagement und -bewirtschaftung am Programm. Zudem wurde Wiener Expertise zur Erweiterung und Harmonisierung der Parkraumbewirtschaftung geteilt. Auch die Verkehrsknotenpunkte, die für die Delegation von Interesse waren, wurden kurz thematisiert. Das bot der GZM-Region vor allem wertvolle Impulse für die Herausforderungen im Umgang mit begrenztem Raum und hoher Verkehrsdichte. In der Mobilitätsstrategie Wiens ist das Parken kein isolierter Bereich, sondern Teil des umfassenden städtischen Verkehrskonzepts. Ziel ist es, den Parksuchverkehr zu reduzieren, den verfügbaren Raum effizient zu nutzen und die Verkehrsbelastung insgesamt zu verringern.
Der zweite Tag des Austauschs begann mit einem Besuch der Mobilitätsagentur Wien, der sich ganz um die Förderung von Fuß- und Radverkehr durch die Gestaltung öffentlicher Räume drehte. Dabei ging es auch um konkrete Maßnahmen und Projekte, die aktive Mobilität in Wien fördern. Diskutiert wurden außerdem die Durchführung und Auswertung von Verkehrszählungen vor und nach der Umsetzung von Projekten, die Einbindung der Bevölkerung in Planungsprozesse, öffentliche Konsultationen sowie die Durchführung von Pilotprojekten, um neue Maßnahmen zu testen und zu bewerten.
Es folgte der Besuch von WienMobil-Stationen für Leihfahrräder und -autos, die als Ergänzung zum öffentlichen Verkehr überall in der Bundeshauptstadt verfügbar sind – mit fachlicher Begleitung der Wiener Linien. Anschließend stand die Besichtigung einer verkehrsberuhigten Zone in der Kleinen Sperlgasse an.
Die Studienreise ging mit einem positiven Fazit von beiden Seiten zu Ende und das große Interesse der polnischen Delegation unterstrich neuerlich den Mehrwert des Wissenstransfers zwischen Städten zur gemeinsamen Problembewältigung.
Die Metropolregion Oberschlesien–Dąbrowa (GZM) in Südpolen, ein 2017 gegründeter Großstadtverband mit 41 Städten und Gemeinden und rund 2,2 Millionen Einwohner*innen, koordiniert unter anderem den öffentlichen Verkehr, die Raumentwicklung und strategische Entwicklungsprojekte in der Region.