Gespräch von Experten aus Wien und Krakau bei Wien Energie

Wien-Krakau: Austausch über Großwärmepumpe

4.5.2023

Durch den Austausch mit Wien hofft Krakau, von Wiens erfolgreicher Einführung der Wärmepumpentechnologie in großem Maßstab zu lernen und möglicherweise in dessen Fußstapfen zu treten. Anfang Mai 2023 durfte Wien eine Krakauer Fachdelegation mit zum Teil bereits bekannten Gesichtern begrüßen.

Die Krakauer Wasser- und Abwasserwerke und die städtische Fernwärmegesellschaft MPEC waren erst vor rund einem halben Jahr zu Wien in Besuch gewesen, um hier die Wiener Kläranlage ebswien zu besichtigen. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Abwasserwärmenutzung und der Stromerzeugung in Kläranlagen. Bei diesem Anlass stellte ein Experte von Wien Energie die Großwärmepumpentechnologie von ebswien vor, die seit März 2019 in Wien erfolgreich eingesetzt wird.

Die Leiter der Krakauer Wasser- und Abwasserbetriebe sowie der Fernwärme äußerten damals den Wunsch, die Zusammenarbeit mit Wien Energie im Bereich der Großwärmepumpen in Kläranlagen zu vertiefen und die technischen Gespräche fortzusetzen. Am 4. Mai 2023 war es so weit. In den Räumlichkeiten von Wien Energie wurden bei einem Expertenaustausch unter anderem die Entwicklungen und die Strategien im Bereich der Fernwärmesysteme beider Städte sowie Erfahrungen mit der Nutzung erneuerbarer Energiequellen geteilt.

Großwärmepumpe für saubere Wärmeversorgung

Das Großwärmepumpenprojekt von Wien Energie in Simmering ist ein Paradebeispiel für die Nutzung von Abwasserwärme für saubere Energie. Die Nutzung von Abwärme ist entscheidend für das Gelingen der Wärmewende, und Wien Energie will dieses Konzept durch Investitionen in die Großwärmepumpentechnologie fördern. Die Anlage in Simmering ist die größte Großwärmepumpe Mitteleuropas und wird bis 2027 zusätzlich 112.000 Haushalte in Wien mit umweltfreundlicher Fernwärme versorgen. Wien Energie investiert 70 Millionen Euro in das Projekt.

Eine Wärmepumpe funktioniert nach demselben Prinzip wie ein Kühlschrank – nur umgekehrt. Beim Kühlschrank entsteht Abwärme durch den Kühlprozess, bei der Wärmepumpe ist diese Abwärme das gewünschte Endprodukt. Als Wärmequelle wird bei der Großwärmepumpe in Simmering das Kühlwasser der Kraftwerksanlagen genutzt, in die die nicht mehr nutzbare Wärme abgeleitet wird. Zusätzlich kann auch die Umgebungswärme des in unmittelbarer Nähe liegenden Donaukanals als Wärmequelle verwendet werden.

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