Mistplatz Rinterzelt in Wien

Wiener Expertise bringt Impulse für Sarajevos Abfallwirtschaft

8.10.2025

In Sarajevo wird intensiv daran gearbeitet, die getrennte Müllsammlung sowie die Mistplätze der Stadt zu verbessern. Dabei setzt die Hauptstadt Bosnien-Herzegowinas auch auf Wiener Know-how: Bei einem Städteworkshop am 8. Oktober 2025 teilten Expert*innen der Abteilung Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark (MA 48) ihre Best Practice-Beispiele mit dem kommunalen Betrieb des Kantons Sarajevo KJKP Rad.

An der Veranstaltung, die hybrid über das Internationale Büro der Stadt Wien in Sarajevo organisiert wurde, nahmen auch Vertreter*innen des Instituts für Entwicklungsplanung des Kantons Sarajevo sowie der städtischen und kantonalen Bezirksverwaltungen teil.

Müllentsorgung in Sarajevo

Sarajevo verfügt aktuell über drei Mistplätze. Nun soll deren Effizienz gesteigert und der Aufbau neuer Standorte besser organisiert werden. Aktuell gibt es einige Herausforderungen: komplexe Genehmigungsverfahren, begrenzte finanzielle Mittel und vor allem das Misstrauen mancher Bürger*innen gegenüber Recyclinghöfen in Wohngebieten. Durch transparente Information und gezielte Umweltbildung will man dieses Vertrauen nun stärken.

Wiener Expertise gefragt

Das Wiener Abfallwirtschaftsmodell gilt als internationales Erfolgsbeispiel. Die Expert*innen der MA 48 präsentierten dahingehend die rechtlichen, organisatorischen und finanziellen Grundlagen des hiesigen Systems – vom Hol- und Bringsystem über Containerlösungen bis hin zur Müllgebühr. Auf großes Interesse stießen zudem Ausführungen zum Aufbau der Mistplätze, Standortsuche, Planungskriterien und den beteiligten Organisationen. Die Planung solcher Anlagen sollte nicht allein durch operative Stellen wie der MA 48 oder KJKP "Rad" erfolgen, wie mehrfach betont wurde. Eine Zusammenarbeit mehrerer Institutionen könne die Akzeptanz in der Bevölkerung steigern. So zeigten sich die Teilnehmenden aus Sarajevo besonders beeindruckt vom Wiener Ansatz der Bürger*innenbeteiligung und Umweltbildung.

Die neuen Erkenntnisse sollen die Beteiligten in Sarajevo dabei unterstützen, gezielter zu planen und Fehler zu vermeiden. Der Workshop machte deutlich, dass eine nachhaltige Abfallwirtschaft nur entstehen kann, wenn alle Ebenen – von der Stadtverwaltung bis zur Bevölkerung – zusammenarbeiten. Die MA 48, KJKP "Rad" und das Internationale Büro der Stadt Wien in Sarajevo wollen ihre Kooperation auch künftig fortsetzen.

Weitere Informationen

Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark (MA 48) – Stadt Wien
Mistplätze – Stadt Wien
KJKP RAD Sarajevo – Kommunalbetrieb des Kantons Sarajevo
Stetiger Kampf gegen illegale Mülldeponien in Sarajevo