Die Stadt Prag sucht derzeit Pächter*innen für 14 ihrer landwirtschaftlichen Grundstücke, die rund 1.650 Hektar ausmachen. Die erforderliche Pachtdauer beträgt fünf Jahre. Es gibt keinen Mindestpreis. In der Vergangenheit hat die Stadt Land für etwa 10 bis 50 Cent pro Quadratmeter verpachtet. Die derzeit angebotenen Flächen befinden sich in den Katastern von Točná, Třeboradice, Vysočany, Kbely, Šeberov, Suchdol, Kyje, Dolní Počernice, Horní Počernice, Dubeč und Běchovice. Laut Umweltstadträtin Jana Komrsková (Piratenpartei) ist die Förderung des nachhaltigen ökologischen Landbaus eine von 69 Maßnahmen des Hauptstadt-Klimaplans. Die Stadt schließt neue Pachtverträge nur noch unter der Bedingung ab, dass die Grundsätze des ökologischen Landbaus eingehalten werden.
Die städtische Prager Entwicklungsgesellschaft (PDS) bereitet derzeit etwa fünfzig Projekte vor, um in den nächsten zehn Jahren 6.000 bis 8.000 Wohnungen zu errichten. In diesem Jahr wird die städtische Organisation die notwendigen Schritte für den Bau von zwei bis vier Projekten einleiten. Die Häuser, die dem Bau am nächsten sind, befinden sich im 4. und im 8. Prager Bezirk. Des Weiteren wird die intensive Arbeit an der Koordinierung und Vorbereitung großer Entwicklungsgebiete, insbesondere in den Stadtteilen Nové Dvory, Palmovka und Dolní Počernice, fortgesetzt. Mitte des Jahres wird auch eine regelmäßige jährliche Aktualisierung der Marktbewertung von Grundstücken vorgelegt. Die PDS wurde im Jahr 2020 von der Stadt Prag gegründet und ist für die Gebietsentwicklung sowie den Bau von leistbaren Wohnungen zuständig.
Die Anzahl der Wohnungen, die Tourist*innen über Airbnb und ähnliche Plattformen für kurzfristige Unterkünfte angeboten werden, steigt in Prag wieder an, nachdem sie im Jahr 2021 im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie von ursprünglich 14.000 auf etwa die Hälfte gesunken war. Im März 2024 werden in Prag wieder rund 8.000 solcher Wohnungen angeboten. Dies geht aus einer aktualisierten Analyse des Instituts für Stadtplanung und Entwicklung (IPR) der Stadt Prag hervor. Die Kurzzeitunterkünfte, vor allem im Zentrum der Metropole, stehen seit langem in der Kritik der Prager*innen, der Bezirke und der Stadtverwaltung, da ihrer Meinung nach die Wohngebäude größtenteils in Hotels umgewandelt werden. Dies, so die Kritiker*innen, führe zu einer Verringerung des normalen Lebens im Zentrum und störe die Ruhe der anderen Bewohner*innen der Stadt. Die aktualisierte Analyse zeigt, dass sich das Angebot an Wohnungen, die über Airbnb vermietet werden, weiterhin auf das historische Zentrum konzentriert, wo sich mehr als 80 Prozent der Wohnungen befinden. In den Katastergebieten Altstadt-Neustadt-Kleinseite-Josefstadt machen Airbnb-Wohnungen laut der Studie knapp 11 Prozent des gesamten Wohnungsbestandes aus. Die Vermieter*innen mit mehr als einer Wohnung stellen rund 80 Prozent des Gesamtangebots. Dies soll durch die anstehende Novellierung des Gesetzes über die Bedingungen für touristische Aktivitäten geregelt werden. Eine Änderung des Gewerbegesetzes ist ebenfalls in Vorbereitung, um die Regulierungsbefugnisse der lokalen Behörden zu erweitern. Die EU-weiten Vorschriften zur Erhöhung der Transparenz bei der Datenerhebung durch Kurzzeitvermietungsplattformen wie Airbnb sind ebenfalls in Vorbereitung und wurden kürzlich vom Europäischen Parlament verabschiedet.
Im April 2024 wurde im Biotechnologie- und Biomedizinischen Zentrum der Akademie der Wissenschaften und der Karlsuniversität in Prag ein neues Biosicherheitslabor mit der höchsten, der Biosicherheitsstufe drei eröffnet, das eine sichere Arbeit mit hochinfektiösen Viren und Bakterien ermöglicht. Die Einrichtung bietet Wissenschaftler*innen die Möglichkeit, Hepatitis B, Rifttalfieber, HIV und Coronaviren zu untersuchen. In dem Labor können Experimente durchgeführt werden, um den Zelltropismus zu verstehen, das heißt herauszufinden welche Art von Zellen, von Viren bevorzugt werden. Es soll erforscht werden warum sich ein Virus wie zum Beispiel das SARS-CoV-2-Virus evolutionär in Richtung Omikron-Variante entwickelt hat. Ferner soll die Interaktion zwischen Viren und den Mechanismen und die natürliche Immunität untersucht werden, um eine Verlangsamung oder einen Stopp der viralen Replikation zu erzielen.
Das Auto vor dem eigenen Haus zu parken und das zu einem so günstigen Preis, wie ihn die Stadt Prag verlange, sei Luxus. Verkehrsstadtrat Zdeněk Hřib (Piratenpartei) wies darauf hin, dass die Anzahl der Autos in Prag ständig steige und die Anzahl der Parkplätze "nicht aufblasbar" sei. Derzeit sind die Gebühren für das Parken auf der Straße deutlich niedriger als in Parkgaragen. Die Stadt könne, Hřib zufolge, die Autofahrer*innen kaum dazu bewegen, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen oder kommerziell angebotene Parkplätze zu nutzen, wenn die Stadt die Parkplätze auf der Straße zu absurd niedrigen Preisen weit unter dem Marktpreis zur Verfügung stelle. Hřib wolle eine rapide Erhöhung der Gebühren, um die Prager*innen zu zwingen, ihre Autos abzuschaffen oder woanders zu parken, zum Beispiel in den großen Tiefgaragen der Stadt. Die Äußerungen des Verkehrsstadtrates lösten eine Welle von Reaktionen aus, von denen die meisten negativ waren.
Die Osterfeiertage in Kombination mit dem warmen Wetter und einem interessanten Programm lockten tausende Besucher*innen in den Prager zoologischer Garten. Dies führte zu Komplikationen im Verkehr - den ganzen 30. März über, bildeten sich Autoschlangen auf den Zufahrtstraßen und vor der Kasse bildete sich bis zum Nachmittag eine sehr lange Schlange von Besucher*innen. Um 15 Uhr waren insgesamt 14.690 Besucher*innen im Garten anwesend, was ein neuer Rekord war.
Die Eisenbahnverwaltung (SŽ) erhielt in Prag kürzlich die endgültige Genehmigung für die Errichtung eines neuen Bahnhofs am Prager Flughafen. Die neue zweigleisige elektrifizierte Eisenbahnstrecke zwischen der Prager Innenstadt soll teilweise unterirdisch verlaufen und auch der neue Flughafenbahnhof soll unterirdisch angelegt werden. Durch die direkte Verbindung zu den Terminals soll der Reisekomfort verbessert und die Verkehrsüberlastung in der Region verringert werden. Ausgewählte Abschnitte der Strecke zwischen Prag und Kladno sollen in Form eines PPP-Projekts errichten werden. Die Strecke und der Bahnhof sollen voraussichtlich 2029 beziehungsweise 2030 fertiggestellt sein, die geschätzten Kosten belaufen sich auf rund zwei Milliarden Euro.
Rund 160.000 Verkehrsschilder gibt es in der tschechischen Hauptstadt - viel zu viele davon unter anderem in der städtischen Schutzzone, wie nun befunden wurde. Beispiel für eine solche Überfüllung ist die Sokolovská-Straße im 8. Prager Bezirk, wo es in einem Block neun Masten mit verschiedenen Piktogrammen für Autofahrer*innen und Fußgänger*innen gibt. Ein neues städtisches Handbuch mit dem Titel "Gepflegte Verkehrsschilder" soll nun Abhilfe schaffen. Es regelt nicht nur den ästhetischen Aspekt der Schilder, die kleiner und der Umgebung angepasst werden sollen, sondern auch die Orte der Aufstellung, damit Schilder keine Hindernisse für Kinderwägen und Rollstühle darstellen. Laut Expert*innen zeigen Untersuchungen, dass es besser ist, weniger Schilder auf den Straßen zu haben. Vor allem in Hinblick darauf, dass Autofahrer*innen ihnen mehr Aufmerksamkeit schenken und wichtige Informationen seltener übersehen. Die Stadt Prag will bis März nächsten Jahres geeignete Standorte auswählen, um die Regelungen des Handbuchs zu testen.
Die ehemalige Prager Magistratsdirektorin Martina Děvěrová wurde im Juli 2018 von der damaligen Oberbürgermeisterin Adriana Krnáčová (ANO – JA) im Zusammenhang mit einem Polizeieinsatz entlassen. Die damalige Bürgermeisterin warf Děvěrová vor, nicht proaktiv genug mit der Situation umgegangen zu sein. Im Mai 2023 erklärte das Bezirksgericht des 1. Prager Bezirks, in einem nicht rechtskräftigen Urteil, die Kündigung für unwirksam. Nun ist laut dem Pressesprecher der Stadt Prag, Vít Hofman, eine Vergleichsvereinbarung zwischen den beiden Streitparteien geschlossen worden, um den Rechtstreit zu beenden. Da beide Parteien Vertraulichkeit vereinbart haben, wurden keine weiteren Informationen bekannt gegeben. Medienberichten zufolge steht Děvěrová nun jedoch eine Abfindung in Höhe von 395.000 Euro zu.
Die Bürger*innenvereinigung Klub für Altes Prag spricht sich laut gegen den Vorschlag aus, große bewegliche Schmetterlingsskulpturen auf dem sanierten Kaufhaus Máj im Prager Zentrum aufzustellen. Ihrer Meinung nach ist dies ein Beispiel für typischen Kitsch. Nach Angaben des Bürger*innenvereins werden an der Fassade des Gebäudes an der Ecke der Straßen Spálená und Národní zwei mehrere Meter lange bewegliche Skulpturen von Schmetterlingen aufgestellt, deren Rümpfe Spitfire-Jägern nachempfunden sind. Das Werk soll eine Hommage an die tschechoslowakischen Flieger sein, die im Zweiten Weltkrieg gekämpft haben. Die Bürger*innenvereinigung wirft dem Prager Denkmalschutz vor, er habe die Aufstellung von Skulpturen genehmigt, obwohl sie vorher das Nationale Institut für Denkmalpflege abgelehnt hatte. Diesem Institut zufolge ist die Fassade des alten Warenhauses ein sehr wertvolles Kunstwerk für sich, das keine Ergänzungen braucht, die es beeinträchtigen würden. Das Kaufhaus Máj wurde 1975 für die Kund*innen eröffnet, im Jahr 2006 wurde es durch das Ministerium für Kultur zum Kulturdenkmal erklärt.
Die Regionalvertretung der Grünen Partei in Prag hat Strafanzeige gegen den Prager Bürgermeister Bohuslav Svoboda (ODS – Bürgerdemokratische Partei) gestellt. Die Anzeige wurde auf der Grundlage eines Strafgesetzes über die Verbreitung einer ansteckenden menschlichen Krankheit erstattet. Der Grund dafür liegt darin, dass Svoboda während einer Sitzung des parlamentarischen Gesundheitsausschusses zugab, dass er seit letzter Woche wegen Keuchhusten behandelt wird. Er erklärte den Ausschussmitgliedern, dass er aufgrund der Notwendigkeit seiner Anwesenheit zur Sitzung gekommen sei. Allerdings bedeckte er während der dreistündigen Sitzung nicht seinen Mund. Laut den Grünen war Svoboda, der eine Quarantäne einhalten soll, bei der Stadtratssitzung am vorletzten Montag mit etwa 30 Personen, einer Pressekonferenz auf der Barrandov-Brücke am selben Tag und einer Unterzeichnungszeremonie mit dem internationalen Städtenetzwerk ICORN nachweislich mit einer hochinfektiösen bakteriellen Erkrankung anwesend gewesen. Außerdem nahm er an allen Veranstaltungen ohne Atemschutzmaske teil, was das Übertragungsrisiko zumindest minimiert hätte. Der ehemalige Arzt Svoboda äußerte sich wie folgt: "Ich bin hierher gekommen, weil ich sechs Tage lang Antibiotika bekommen habe, also bin ich nicht ansteckend, wie man mir in der Schule beigebracht hat." Es bleibt jedoch unklar, wie er auf die Klage reagieren wird. In diesem Jahr ist die Zahl der Keuchhustenfälle in Tschechien stark angestiegen. Von Anfang des Jahres bis Ende letzter Woche verzeichnete das staatliche Gesundheitsinstitut über 2.000 Fälle.
Mit einem Beschluss des Prager Stadtparlaments vom 11. März 2024 wurde eine Kommission gegründet, die die Entwicklung der Elektromobilität in der tschechischen Hauptstadt fördern soll. Aufgaben der Kommission wird die Auswahl geeigneter Standorte für die Installation von Ladestationen, dem Parken während des Ladevorgangs und der entsprechenden Beschilderung, der Zugänglichkeit für Menschen mit körperlichen Behinderungen oder anderen Mobilitätseinschränkungen, sowie der langfristigen Ausrichtung des Projekts EV-ready lamp, das sind Straßenlampen die auch als Ladestationen genutzt werden können, befassen. Ferner soll sich die Kommission auf Gesetzesvorschläge und technische Normen sowie die Förderung des elektrischen Carsharings und Themen mit Überschneidungen zu anderen Bereichen konzentrieren. Umgesetzt sollen die Projekte dann, nicht zuletzt mit der Unterstützung europäischer Fördermittel.
Nach Angaben des Instituts für Archäologie der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik fanden in Prag im Jahr 2023 rund 250 archäologische Ausgrabungen statt. Das Prager Stadtgebiet gehöre zu den archäologisch interessantesten Gebieten des Landes. Derzeit wird erwartet, dass im Zuge der Errichtung einer neuen U-Bahn-Linie weitere Fundstellen gefunden werden. Auch am Stadtrand gibt es archäologische Ausgrabungen zu sehen. Sie wurden im Zuge des Ausbaus der Autobahn D7 in der Nähe des Flughafens Ruzyně entdeckt. Archäolog*innen konnten auf beiden Seiten der Autobahn Spuren intensiver Besiedlung finden, die hauptsächlich aus der jüngeren Steinzeit stammen.
Die bewegliche Statue, die den Kopf des Schriftstellers Franz Kafka in der Nähe der Spálená-Straße in Prag darstellt, nahm nach fünfmonatigen Reparaturen wieder ihren Betrieb auf. Während der Reparaturen ersetzten Techniker*innen das Drehsystem der silbernen Statue, was eine längere Lebensdauer und eine einfachere Wartung gewährleisten soll. Das moderne Werk vom kontroversen Bildhauer David Černý wird sich im gleichen Modus wie vor den Reparaturen drehen – jede volle Stunde für 15 Minuten. Dazwischen wird es möglich sein, eine Reihe von kleinen Bewegungen einzelner Teile zu beobachten.
Die tschechische Region Prag stand im Jahr 2022 in der EU-Rangliste der Regionen nach dem Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt an vierter Stelle. Besser als Region Prag konnten nur zwei Regionen in Irland und die Region Luxemburg abschneiden. Prags Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt ist im Vergleich zum Rest von Tschechien mehr als doppelt so hoch. Wirtschaftswissenschaftler*innen zufolge profitiert Prag hauptsächlich von der Ansiedlung der Hauptsitze großer Unternehmen. Des Weiteren wuchs hier in den letzten neun Jahren das Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt schneller als im Rest des Landes. Interessant ist der Vergleich mit der Region Bratislava, die 2013 noch vor Prag lag. Nach den neuesten Daten liegt Bratislava jedoch bei 71 Prozent des Prager Niveaus, wobei das Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt der Region Bratislava in den letzten neun Jahren um symbolische zwei Prozent gewachsen ist. Prag wuchs im gleichen Zeitraum um 48 Prozent.
Die Stadt Prag will die ausgebrannte hölzerne Sankt-Michael-Kirche im 5. Prager Bezirk wieder aufbauen lassen. Die Behörde wird im März eine Ausschreibung für ein Bauunternehmen durchführen und bis Ende Mai dieses Jahres eine*n Auftragnehmer*in auswählen. Die Kosten für den Wiederaufbau belaufen sich auf etwa 1,8 Millionen Euro, der genaue Betrag wird durch das Ergebnis der Ausschreibung bestimmt. Die orthodoxe Sankt-Michael-Kirche, manchmal auch Karpatenkirche genannt, stand ursprünglich im Dorf Velké Loučky bei Mukatschewo in der Ukraine, das früher zum Gebiet der Tschechoslowakei zählte. Zwischen den Weltkriegen, wurde die Kirche abgebaut, abtransportiert und 1929 in Prag wieder aufgebaut, um Teil der Sammlungen des Ethnografischen Museums zu werden.
Prags öffentlicher Verkehr wird offiziell zu den besten weltweit gezählt. Laut einer Umfrage konnte nur Berlin besser abschneiden. Gleichzeitig ist der öffentliche Verkehr Prags einer der günstigsten. So kostet eine Jahreskarte derzeit etwa 40 Eurocent pro Tag, das sind im Jahr insgesamt 142 Euro. Dieser Preis ist im Vergleich zu anderen, viel kleineren tschechischen Städten, mit Abstand der niedrigste. Jedoch hat die Debatte über die Erhöhung der Fahrpreise im öffentlichen Nahverkehr in letzter Zeit die Prager Bürger*innen aufgerüttelt. Anlass für die Debatte ist das Auslaufen des Vertrages zwischen der Stadt Prag und dem Verkehrsunternehmen Prager Verkehrsbetrieb (DP) Ende dieses Jahres, der erneuert werden soll, jedoch der Stadtverwaltung zufolge, wird dies nicht zu den gegenwärtigen Bedingungen realisierbar sein, vor allem nicht hinsichtlich der aktuellen Preise für die Öffis. So müsse der Preis für die Jahreskarte um 100 Prozent erhöht werden, um die Ausgaben für den Betrieb decken zu können. Verkehrsstadtrat Zdeněk Hřib (Piratenpartei) ließ jedoch verlautbaren, dass er einer solchen Erhöhung nicht zustimmen werde.
Die tschechische Hauptstadt kämpft mit einer steigenden Zahl von Drogensüchtigen und den damit verbundenen Herausforderungen. Die Kapazitäten der Prager Zentren für Drogenabhängige sind begrenzt, und viele Süchtige bleiben auf den Straßen, wo sie auch häufig ihre Drogen konsumieren. Um das Problem zu lösen, hat Prag beschlossen, ein neues mobiles Team zu gründen. Dieses wird nicht nur problematische Situationen bewältigen, sondern auch die öffentliche Ordnung überwachen. Je nach Situation wird das Team entweder die zuständigen Behörden auf herumliegende gebrauchte Nadeln und Spritzen aufmerksam machen oder diese selbst entsorgen. Es ist geplant, die Streetworker*innen darüber zu informieren, wie man mit Drogenabhängigen kommuniziert, sich ihnen gegenüber verhält und etwaig bewertet, wenn ein Eingreifen anderer Kräfte erforderlich ist. In diesem Zusammenhang plant Prag die Ausschreibung eines Tenders für ein Team von zwei Personen, das jederzeit um weitere Mitglieder erweitert werden kann. Der Einsatz ist vorerst im 5. Prager Bezirk geplant, wo die Situation momentan am schwierigsten ist.
Vor 240 Jahren, am 12. Februar 1784, wurde ein Gerichtsdekret erlassen, um die vier historischen Städte Prags (Altstadt, Neustadt, Kleinseite und Hradschin) zu einer einzigen – der sogenannten Königlichen Hauptstadt Prag – zu vereinigen. Prag war damals nach Wien die zweitgrößte Stadt der Habsburger-Monarchie mit einer Fläche von 725 Hektar und einer Bevölkerung von etwa 76.000 Einwohner*innen. Heute leben in Prag 1,3 Millionen Menschen auf einer Fläche von etwa 496 Quadratkilometern. Seit 1922 hat sich die Bevölkerungszahl verdoppelt und die Fläche fast verdreifacht. Trotz des runden Jubiläums sind heuer in Prag keine Feierlichkeiten geplant.
Am 16. Februar 2024 feiert die derzeit regierende Prager Koalition, bestehend aus fünf unterschiedlichen Parteien ODS (Bürgerdemokratische Partei), TOP 09 (Tradition, Verantwortung und Wohlstand), KDU-ČSL (Christdemokratische Partei-Tschechoslowakische Volkspartei) Piratenpartei und STAN (Bürgermeister und Unabhängige), ihren ersten Jahrestag im Amt. Die Parteien benötigten fast sechs Monate, um sich vor einem Jahr auf einen Koalitionsvertrag zu einigen. Anlässlich seines einjährigen Amtsjubiläums zog der Prager Oberbürgermeister Bohuslav Svoboda (ODS) Bilanz und kommentiert den Stand der Koalition aus heutiger Sicht. Er betont, dass sich Prag verstärkt auf den Bereich Verkehr und Wohnen konzentrieren sollte. Die Koalition plane außerdem, die Kapazitäten der Schulen und sozialen Dienste in der Metropole weiter auszubauen. Laut Svoboda ist die Koalition bereits erfolgreich. "Wir haben in einigen Krisengebieten die Sicherheit verstärkt, Hochwassergefahren bewältigt und unser Krisenstab hat mehrfach bewiesen, dass er schnell und professionell arbeiten kann", kommentierte Svoboda. Darüber hinaus sei die Energieversorgung der Stadt gesichert worden, Fortschritte beim Wiederaufbau des Vinohrady-Theaters erzielt und eine neue Notrufzentrale für den Prager Rettungsdienst errichtet worden. Svoboda ist der Ansicht, dass die Koalition im ersten Jahr ihrer Tätigkeit gut funktioniert habe, obwohl ihre Bildung nicht einfach und schnell vonstattengegangen sei. Aus seiner Sicht habe es keine größeren Rückschläge gegeben. Die Opposition hingegen vertritt eine ganz andere Meinung. Ein Jahr nach Bildung der Koalition befinde sich Prag aus ihrer Sicht in einem politischen Vakuum und funktioniere weiterhin nur träge. Andere oppositionelle Politiker*innen kritisierten die Unauffälligkeit des 80-jährigen Oberbürgermeisters.
Das Gebäude des ehemaligen Bahnhofs Praha-Vyšehrad im 2. Prager Bezirk wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtet, der Bahnhofsbetrieb wurde 1960 eingestellt. Seit 2000 ist der Jugendstilbahnhof ein Kulturdenkmal, jedoch ohne konkrete Nutzungsmöglichkeit. Leider hat sich der Zustand des Gebäudes seitdem verschlechtert, was zu einigen Problemen geführt hat. Vor einigen Jahren begann das Dach einzustürzen, weshalb der angrenzende Gehweg aus Sicherheitsgründen gesperrt werden musste. Eine Wiederherstellung der ursprünglichen Funktion des Bahnhofs war aufgrund moderner Standards nicht möglich, da ein Bahnhof heutzutage nicht in einer Kurve liegen darf. Die Zukunft des alten Bahnhofs war lange ungewiss, und der geplante Kauf seitens des Prager Magistrats war erfolglos. Seit Beginn des Jahres befindet sich das gesamte Grundstück einschließlich des Bahnhofsgebäudes in privater Hand des Investors Vyšehrad Residence. Dieser hat das ambitionierte Projekt geplant. In dem Gebäude sollen 170 Wohnungen und ausreichend Parkplätze errichtet werden. Der Umbau wird voraussichtlich zwei Jahre in Anspruch nehmen. Wann mit dem Bau begonnen wird, ist momentan noch offen.
Petr Zahradník wurde unlängst zum Bevollmächtigten für den Beitritt Tschechiens zum Europäischen Wechselkursmechanismus und die Einführung des Euro ernannt. Zahradník ist ein renommierter Wirtschaftswissenschaftler und Mitglied des Nationalen Wirtschaftsrates der Regierung. Die Ernennung von Petr Zahradník zum Beauftragten soll dazu beitragen, eine gesellschaftliche Expert*innen-Diskussion über die Vorteile und Risiken der Einführung des Euro zu fördern. Die Hauptaufgabe des Beauftragten besteht darin, aktiv an der Diskussion über die Erfüllung der Maastricht-Kriterien teilzunehmen. Hierbei wird auch das Funktionieren des Landes im Rahmen des Wechselkursmechanismus berücksichtigt. Des Weiteren soll er die wirtschaftlichen Aspekte des Beitritts zur Einheitswährung analysieren und überwachen.
Das Prager Kaufhaus Kotva, dass aus den 70-er Jahren stammt und stets ein Symbol des Konsums vor der Wende 1989 war, soll aufwendig saniert und in einen Tempel für Luxusmarken verwandelt werden. Die Sanierung des im sogenannten brutalistischen Stil erbauten Kaufhauses beinhaltet unter anderem die Entfernung von Asbest an der Fassade des Kaufhauses. Die geplante Änderung der Nutzung des denkmalgeschützten Gebäudes führte zu ausführlichen Gesprächen mit Denkmalschützer*innen. Es ist nämlich geplant, dass in den oberen Etagen auch Büroflächen entstehen sollen. Besondere Aufmerksamkeit wird auch der Umgebung des Kaufhauses gewidmet, da sich diese derzeit in einem unglücklichen Zustand befindet. Eine bedeutende Veränderung wird die Verlegung des aktuellen Supermarkteingangs vom Platz der Republik und die Errichtung eines neuen Eingangs zum Untergeschoss des Gebäudes an einem anderen Ort sein. Die Gestaltung des hinteren Flügels des Gebäudes ist noch unklar. Es wird darüber nachgedacht, ob eine Freifläche mit Begrünung geschaffen oder die Imbissstände beibehalten werden sollen. Die Grundsanierung des Kaufhaus Kotva soll etwa zwei Jahre in Anspruch nehmen.
Im Vergleich zum Jahr 2019 hat Prag bis dato einen Anstieg von 19 Prozent bei der Nutzung des öffentlichen Verkehrs verzeichnet. Laut einer Umfrage nutzen 71 Prozent der Prager*innen täglich die öffentlichen Verkehrsmittel. Trotz dieses Trends geben jedoch immer noch 41 Prozent der Prager*innen an, täglich auch mit dem Auto unterwegs zu sein. Die Anzahl der in Prag zugelassenen Autos ist bemerkenswert hoch. Ende 2022 waren es 1,258 Millionen Pkw, was etwa 40.000 mehr sind als im Jahr 2021. Diese Anzahl entspricht fast der Anzahl an Einwohner*innen in Prags. Die Anzahl könnte allerdings durch Firmenflottenautos verzerrt sein, da große Unternehmen mit Sitz in Prag hier Autos für ihre regionalen Niederlassungen anmelden. In Tschechien zählt der Besitz eines Autos immer noch als Statussymbol. Gemäß den Informationen der Autoversicherungen verbringen Fahrer*innen in Prag im Durchschnitt lediglich 14 Tage pro Jahr in ihren Fahrzeugen. In der verbleibenden Zeit sind die Autos geparkt.
Die äußere Stadtumfahrung Prags, bekannt als Großer Prager
Ring, bestehend aus sieben bereits befahrbaren Teilen und vier noch
auszubauenden Abschnitten im Norden der Stadt, könnte, sofern es im rechtlichen
Verfahren keine Probleme gibt, in seiner vollen Länge bereits in sieben Jahren,
also etwa zwischen 2031 und 2032, fertiggestellt werden. Derzeit durchläuft der
nördliche Teil des Projekts das Verfahren der Umweltverträglichkeitsprüfung,
die sogenannte EIA. Die Behörden sind zuversichtlich, noch in diesem Jahr eine
positive Rückmeldung zu erhalten. Nach Fertigstellung wird der äußere Ring um
Prag rund 83 Kilometer lang sein. Zuletzt erweitert wurde der Ring im Jahr
2010.
Im vergangenen Jahr kam es in ganz Tschechien zu etwa
400 Unfällen, die von E-Scooter-Fahrer*innen verursacht wurden. In der
tschechischen Hauptstadt wurden insgesamt 38 solcher Unfälle registriert.
Obwohl in Prag keiner dieser Unfälle im vergangenen Jahr tödlich endete, wurden
drei Menschen schwer verletzt. Die häufigsten Ursachen für diese Unfälle sind
eine schlechte Beherrschung des Geräts und Unaufmerksamkeit am Steuer. Ein
Drittel der Unfälle ereignete sich unter Alkoholeinfluss. Für eine Person ist
eine Geschwindigkeit von 25 Kilometern pro Stunde auf einem Elektroroller mühelos
zu erreichen – ein Sturz bei dieser Geschwindigkeit ist vergleichbar mit einem
Sturz aus zweieinhalb Metern Höhe. Das unerlaubte Fahren auf Gehsteigen sowie mangelnde
Abstellmöglichkeiten sind drängende Probleme in der Metropole, die die
Einwohner*innen beunruhigen. Insbesondere im historischen Zentrum wird von
einigen Fahrer*innen das Fahren auf Gehsteigen bevorzugt, weil es angenehmer als auf den
holprigen steinernen Straßen ist.
Laut einem landesweiten Bericht zur aktuellen Inzidenz
von akuten Atemweginfektionen, veröffentlicht durch das Regionale Amt für
Hygiene in der Region Liberecký, leiden momentan 1.748 von 100.000
Tschech*innen akut an einer Atemwegsinfektion. Die Zahl der Erkrankten ist in
dieser Woche um 23 Prozent gestiegen. Die Epidemieschwelle, die bei 1.600 bis
1.800 Fällen pro 100.000 Einwohner*innen festgelegt ist, ist somit erreicht. Kinder
im Vorschulalter sind weiterhin am stärksten betroffen, bei den unter
Fünfjährigen gibt es 4.829 Fälle pro 100.000 Einwohner*innen. Die Inzidenz bei Kindern im Alter von sechs bis 14 Jahren beträgt 3.005 pro 100.000
Personen. In der Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen wird die Epidemieschwelle
ebenfalls überschritten – hier liegt die Inzidenz bei 2.535 Fällen pro 100.000
Personen. Die Inzidenz bei Erwachsenen zwischen 25 und 64 Jahren liegt mit 910
Fällen pro 100.000 Personen deutlich niedriger. Bei älteren Menschen ist die
Inzidenz mit 709 Fällen pro 100.000 Personen am niedrigsten. Deutlich zurückgegangen ist in der vergangenen
Woche allerdings die Zahl der Covid-19-Fälle, es wurden
lediglich 1.213 Fälle dokumentiert.
Laut einer im Dezember 2023 durchgeführten Umfrage ist die Oppositionspartei ANO (JA) von Andrej Babiš weiterhin und mit deutlichem Vorsprung die stärkste Partei Tschechiens. In hypothetischen Wahlen hätte sie 35 Prozent der Stimmen gewonnen. Die Partei des regierenden Premierministers Petr Fiala (ODS – Bürgerdemokratische Partei) würde mit 13 Prozent auf dem zweiten Platz landen. Platz drei würden mit 10,5 Prozent die Piraten für sich gewinnen. Die rechte SPD (Freiheit und direkte Demokratie) würde mit neun Prozent den vierten Platz belegen. Den Einzug ins Abgeordnetenhaus würden noch zwei kleinere Koalitionsparteien schaffen. Keine weitere Partei würde die fünfprozentige Hürde überschreiten. Die aktuelle Wahlperiode ist im Herbst in die zweite Hälfte übergangen, der nächste reguläre Wahltermin des tschechischen Abgeordnetenhauses sollte im Oktober 2025 stattfinden.
In Prag eröffnete das erste spezialisierte Zentrum für Opfer sexueller Gewalt. Die Einrichtung wird von dem Wohltätigkeitsverein ProFem betrieben und wird Hilfe, Beratung, Behandlung, Therapien sowie Krisenwohnungen anbieten. Die jährlichen Betriebskosten belaufen sich auf rund 730.000 Euro, die Organisation hat jedoch keine auf Dauer gesicherte Finanzierung für das Projekt. Derzeit laufen Verhandlungen mit Verwaltungsorganen, darunter mit dem Prager Magistrat. Nach einer von ProFem beauftragten Umfrage unter 5.000 Frauen haben 54 Prozent aller Frauen in Tschechien sexuelle Belästigung oder Gewalt erlebt. Im Vorjahr wurden über 900 Vergewaltigungsfälle bei der Polizei gemeldet – die bis dato höchste Anzahl.
Die Errichtung der rund 500-Meter-langen Straßenbahnstrecke im oberen Teil des Prager Wenzelsplatzes könnte noch im zweiten Quartal dieses Jahres gestartet werden. Zusätzlich zum Neubau der Gleise soll auch die umliegende Infrastruktur saniert sowie Deckenplatten in den U-Bahn-Vestibülen erneuert werden. Die Kosten belaufen sich auf 50 Millionen Euro. Im Zuge der Modernisierung wird auch der Platz umgestaltet und mehr Raum für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen bieten. Der neue Abschnitt soll Straßenbahn-Verbindungen der naheliegenden Bezirke wieder ermöglichen, die nach dem Bau der U-Bahn in den 1980er Jahren aufgelassen wurden. Des Weiteren soll im stark befahrenen Zentrum in Unfallsituationen eine alternative Streckenführung ermöglicht werden, ohne dass das umfangreiche Prager Straßenbahn-Netz lahmgelegt wird.
E-Autos machen in Prag aktuell zwar nur drei Prozent aller Fahrzeuge aus. Bis 2030 wird aber mit einem Anteil von bis zu 180.000 Fahrzeugen gerechnet. Mit diesem Anstieg werden auch viele Vorteile verschwinden, die Besitzer*innen von solchen Autos aktuell noch genießen dürfen. So wird das kostenlose Parken von E-Autos voraussichtlich am Ende des Jahres aufgehoben. Ursprünglich war die Abschaffung von diesem Goodie bereits für Jänner 2024 geplant, musste aber verschoben werden, weil die Stadt immer noch an einem neuen Parksystem arbeitet. Ein Elektroauto benötige den gleichen Platz wie ein Auto mit Verbrennungsmotor und es sei auf Dauer nicht nachhaltig, diese Fahrzeuge einseitig durch kostenloses Parken auf Anwohner*innenparkplätzen zu begünstigen, erklärt die Stadt Prag die Situation. Es wird jedoch weiter damit gerechnet, dass die Elektroautos kostenlos bei den E-Ladesäulen abgestellt werden dürfen.
In der Vorbereitung eines neuen tschechischen Tierhaltungsgesetzes, an dem aktuell das tschechische Ministerium für Regionalentwicklung arbeitet, hat sich Prag mit einem eigenen Punkt eingebracht. Die aktuelle Gesetzgebung definiere nur ungenau, was eine Anbindehaltung eines Hundes bedeute. Daher fordert Prag eine klare Definition des Gesetzes und somit das Anbinden eines Hundes mittels einer Kette zu verbieten. Der Vorschlag sieht Ausnahmen für die kurzfristige Anbindehaltung von Hunden vor, zum Beispiel für die Reinigung des Zwingers oder für Polizeihunde. Die tschechische Hauptstadt ist die einzige Stadt im Land, die einen eigenen Stadtrat für das sogenannte Animal Welfare (Tierschutz) hat.
Der lang erwartete Umbau des Masaryk-Bahnhofs in Prag-Mitte hat am Donnerstag, 11. Jänner 2024, begonnen. Der umgebaute Bahnhof soll modernen technologischen Bedürfnissen entsprechen und auch das Aussehen des umliegenden Stadtteiles verändern. Die Gleise werden teilweise überdacht, auf dem Dach sollen eine neue Parkanlage und ein Gehweg entstehen, der die Straßen Hybernská und Na Florenci besser verbindet. Statt der derzeitigen sieben Gleise werden die Züge dann auf neun Gleisen ankommen. Ferner soll es bei den Gleisen eine neue Vorhalle geben. 2027 soll der Umbau abgeschlossen sein und wird 137 Millionen Euro kosten. 84 Prozent der Investition werden aus EU-Fonds finanziert. Die Auftragnehmer*innen des Baus sind die Unternehmen STRABAG Rail und STRABAG.
Die Verwaltung des zweiten Prager Bezirkes ist nicht mit dem Plan des Prager Magistrats einverstanden, eine Stadtmaut für die Einfahrt ins Prager Zentrum, in die Stadtteile Kleinseite und Neustadt, einzuheben. Die Bezirksleitung fordert eine stadtweite und systematische Lösung. Grundlage für eine Verkehrsberuhigung im Stadtzentrum sei eine Änderung des Parkzonensystems und nicht die Stadtmaut. Es sei nicht möglich, Maßnahmen nur auf lokaler Ebene zu ergreifen und damit andere Gebiete erheblich zu belasten, insbesondere, wenn es um das Stadtzentrum und seine denkmalgeschützten Bereiche gehe. Der zweite Bezirk befürchtet, dass die Verabschiedung der neuen Verordnung über die Stadtmaut Tausende von Anwohner*innen des zweiten Bezirkes und vor allem auf den Straßen Ječná, Žitná, Resslova, Sekaninova, Jaromírova, Čiklova, Rašín-Ufer und am Karls- und Friedensplatz weiter belasten würde. Infolgedessen könnte es auch zu Verspätungen der Straßenbahn in den betroffenen Gebieten kommen. Sollte der Magistrat die Stadtmaut tatsächlich umsetzen, werde der Bezirk Maßnahmen zum Schutz der Anwohner*innen verhängen.
Obwohl am 21. Dezember 2023 das gesamte Land die Ermordung von 14 Personen betrauerte, die im schlimmsten Amoklauf der tschechischen Geschichte ums Leben gekommen waren, wurde im tschechischen Ministerium für Arbeit und Soziales ordentlich gefeiert. Obwohl über den Amoklauf auf allen Kanälen berichtet wurde und die ganze Nation schon gegen 15 Uhr wusste, dass der Täter neutralisiert worden war und wie viele Menschen ihr Leben verloren hatten, gab der Minister für Arbeit und Soziales Marian Jurečka (KDU-ČSL – Christdemokratische Union-Tschechoslowakische Volkspartei) bekannt, vom Amoklauf nichts gewusst zu haben. Er sagte, er habe den Bericht über den Vorfall um 17 Uhr erhalten und um 18.26 Uhr darauf reagiert. Die Weihnachtsparty seines Ressorts sei mit seiner Abreise zur Notsitzung der Regierung beendet worden, die um 21 Uhr begann. Dies steht jedoch im Widerspruch dazu, was tatsächlich passiert ist. Der Minister soll nach der Regierungssitzung auf die Party zurückgekehrt sein, wo bis ungefähr halb vier in der Nacht getanzt und gefeiert wurde. Minister Jurečka versuchte in mehreren Interviews, sein Verhalten zu rechtfertigen, unter anderem mit der Aussage, er wäre nur kurz in sein Büro zurückgekehrt. Letztendlich gab er zu, einen Fehler begangen zu haben, entschuldigte sich für sein Benehmen und klärte sich bereit, zurückzutreten. Da die Erklärung des Ministers völlig unglaubwürdig war, vor allem, weil er Mitglied des staatlichen Sicherheitsrates ist und er somit über solche Ereignisse als einer der ersten unterrichtet wird, forderte die Opposition seinen unmittelbaren Rücktritt. Premierminister Petr Fiala (ODS – Bürgerdemokratische Partei) reagierte auf die Causa verhalten. Er räumte kurz ein, es sei wichtig, dass Jurečka seinen Fehler eingesehen und sich entschuldigt habe. Er habe nicht vor, ihn als Minister zu entlassen. Expert*innen zufolge sind die Hände von Fiala gebunden. Eine Abberufung Jurečkas würde die aktuelle Regierungs-Koalition deutlich schwächen. Sie besteht aus fünf Parteien, unter anderem auch aus der KDU-ČSL, der Minister Jurečka angehört.
Im Zuge einer von der Agentur Slot.Day durchgeführten Studie wurden die besten europäischen Städte für ein verlängertes Wochenende ermittelt. Analysiert wurde die Qualität des Nachtlebens und der Preise für Unterkünfte in allen europäischen Großstädten, die auf dem Reiseportal TripAdvisor aufgelistet sind, insbesondere in solchen, die von den Tourist*innen mit vier oder fünf (von fünf) Sternen bewertet wurden. Letztlich konnten sich die Städte London, Prag und Sofia auf den ersten drei Plätzen positionieren. Prag verdiente sich seinen zweiten Platz auch dank einer Vielzahl beliebter Biere und halb so hoher Übernachtungspreise wie das siegreiche London. Laut der Studie verfügt die Metropole an der Moldau über 418 Nachtlokale, die von ihren Besucher*innen hoch bewertet wurden.
Eine internationale Jury verlieh der zweitgrößten tschechischen Stadt, Brünn den Titel "Europäische Weihnachtshauptstadt" und bezeichnete die Stadt als "kreatives Weihnachtsjuwel". Die Brünner Weihnachtsmärkte finden jährlich auf dem Platz der Freiheit, dem Grünen Markt oder dem Dominikanerplatz statt. Brünn stelle ein kreatives weihnachtliches Schmuckstück dar, durch das die Stadt selbst ihre touristische und weihnachtliche Attraktivität mit bedeutenden sozialen und mikroökonomischen Auswirkungen auf die Stadtinfrastruktur vermittle, so die Jury in ihrer Bewertung des diesjährigen Gewinners. Den zweiten Platz konnte die irische Stadt Waterford belegen, den dritten Platz die spanischen Stadt Almanza.
Kaum haben die Prager*innen die rasante Verteuerung der Wasserpreise um 18,5 Prozent im Jahr 2022 verkraftet, müssen sie sich auf die nächste Preissteigerung vorbereiten. Ab dem 1. Jänner 2024 werden die Wasserpreise um weitere 13 Prozent angehoben. Ein Liter Leitungswasser wird sich demnach auf 5,91 Euro belaufen. Die neuen Preise richten sich nach einer im Februar 2022 verabschiedeten Strategie, nach der die Stadt die Wasser- und Abwassergebühren jährlich um zwei Prozent über der Inflation anheben kann. Der Prager Stadtregierung zufolge wird der Preis trotz der Teuerung innerhalb des tschechischen Landesdurchschnitts liegen.
Die Stadt Prag gab vor einigen Wochen bekannt, heuer kein Silvester- beziehungsweise Neujahrsfeuerwerk zu planen, sondern die Prager*innen überraschen zu wollen. Etwa 14 Tage vor dem Jahresende wurde die Überraschung enthüllt. Für alle Prager*innen wird der Eintritt in den zoologischen und botanischen Garten, ins Prager Öffi-Museum und auf alle Türmen nur eine symbolische Tschechische Krone kosten, was vier Eurocent entspricht. Jede*r Prager*in kann wählen, wie sie*er den Neujahrstag verbringt. Vor allem für Familien mit Kindern könne es eine willkommene Gelegenheit sein, so der Prager Pressesprecher Tadeáš Provazník. Am Eingang müsse jedoch nachgewiesen werden, dass man wirklich in Prag wohne oder täglich nach Prag pendele und somit einen direkten Bezug zu Prag habe. Der einfachste Weg sei die Vorlage der Prager CityCard Lítačka oder eines anderen Ausweises.
Die Stadt Prag hat vor, eine fünfte U-Bahnlinie zu errichten, die nicht ins Stadtzentrum führen, sondern die Außenbezirke und die restlichen U-Bahnlinien außerhalb des Zentrums verbinden soll. Im vergangenen Jahr wurde diesbezüglich eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die die Unterlagen für eine potentielle fünfte U-Bahn-Linie ausarbeiten soll. Nun hat die Stadt vor, eine Machbarkeitsstudie im Auftrag zu geben. Die Gemeinderät*innen haben beschlossen, dass die Stadtverwaltung zunächst eine*n Projektkoordinator*in auswählt, die*der eine detaillierte Aufgabestellung für die Ausschreibung der Studie selbst vorbereitet. Diese*r Koordinator*in wird von der Magistratsabteilung für Verkehr ausgewählt. Nach früheren Aussagen von Stadtvertreter*innen könnte die neue Strecke vom Bahnhof Podbaba über Dejvice, Smíchov, Dvorce, Budějovická, Vršovice, Žižkov, Vysočany, Čakovice und dann in einer zweiten Phase nördlich zurück nach Podbaba führen. Die Streckenführung und andere Parameter der möglichen neuen Strecke werden jedoch erst auf der Grundlage weiterer Studien festgelegt.
Die Stadt Prag wird das Jahr 2024 nicht wie in der Vergangenheit mit einem Feuerwerk, mit Videomapping oder anderen Attraktionen dieser Art begrüßen. Was die Stadt für ihre Einwohner*innen heuer vorbereitet hat, ist noch geheim. In der Vergangenheit gab es in der Silvesternacht traditionell ein Feuerwerk, später wurde diese Tradition auch auf den Nachmittag des ersten Jänners verschoben, damit auch Familien mit Kindern das Lichtspiel am Wasser genießen konnten. Im Jahr 2020 entschied die Stadt dann, das Feuerwerk – nicht zuletzt aus Umweltschutzgründen und aus Gründen der Rücksichtnahme auf die Haustiere – durch Videomapping an historischen Gebäuden im Zentrum zu ersetzen.
Nach einem aufwendigen Umbau wurde im neunten Prager Bezirk der Bahnhof Prag-Vysočany wiedereröffnet. Die Arbeiten zur Instandsetzung des Bahnhofs begannen im Frühjahr 2020 und die Kosten beliefen sich auf etwa 220 Millionen Euro. Parallel dazu wurde auch der 15 Kilometer lange Eisenbahnabschnitt von diesem Bahnhof bis zur Gemeinde Mstětice saniert, die nordöstlich von Prag liegt. Auf dieser Strecke wurde auch eine neue S-Bahnstation für die Linien S3, S9, S22 und S34 errichtet, die einen direkten Umstieg zur U-Bahnlinie B – zur Station Rajská zahrada– bietet. In die Errichtung der neuen Station, die Anpassung des umliegenden Geländes und des neuen Fußgänger*innen-Steges wurden 163 Millionen Euro investiert.
So viel Schnee wie in den letzten zwei Wochen hat die tschechische Hauptstadt schon seit Langem nicht mehr gesehen. Viele Prager Straßen – überraschend auch im Zentrum – ähnelten jedoch auch mehrere Tage nach der Schneebescherung eher einem Eislaufplatz als einem Gehsteig. Die Rettungsdienste meldeten zahlreiche Verletzungen, vor allem Knochenbrüche. Die städtische Firma Technické služby, die für die Räumung der Prager Straßen zuständig ist, schien die Situation überhaupt nicht im Griff zu haben und wurde nicht nur von Prager Bürger*innen kritisiert, sondern auch von den Bezirken, die für die Schneebewältigung ihre eigenen Kräfte einsetzen mussten. Für die Gehsteigreinigung gelten strenge Regeln, in denen klar festgelegt ist, welche Gehsteige zuerst gereinigt werden müssen. Zuerst werden die Zufahrtsstraßen zu Gebäuden, die für den Betrieb der Stadt und des Staates wichtig sind, gereinigt. Dann folgen die Zufahrtsstraßen zu Schulen, Gesundheits-, Sozial- und Kultureinrichtungen, U-Bahn-Stationen, Bahnhöfen und Busbahnhöfen sowie Fußgänger*innen-Zonen, Treppen und Fußgänger*innen-Brücken, Haltestellen öffentlicher Verkehrsmittel und deren Zufahrten sowie ausgewählte Gehwege von Hauptstraßen. Das sind insgesamt 1.065 Kilometer Straßen, die spätestens zwölf Stunden nach einem Schneefall gestreut werden müssten. Hinzu kommen weitere 669 Kilometer anderer Gehwege, die in den Winterdienst einbezogen sind. Dieses Mal wurde allerdings nicht nur in den Außenbezirken nicht geräumt, sondern auch im Prager Zentrum, was bis dato noch nie vorgekommen war. Die Prager Bezirke sind empört, dass sie dazu gezwungen waren, die Schneeräumung selbst zu übernehmen und auch zu bezahlen und fordern deshalb eine Reform, damit sich eine solche Situation nicht wiederholt.
Die Stadt Prag arbeitet gegenwärtig an einer Reform des Prager Parksystems, die am 1. Oktober 2024 in Kraft treten soll. Verkehrsstadtrat Zdeněk Hřib (Piratenpartei) machte in diesem Zusammenhang die ersten Vorkehrungen publik. Problem der Stadt sei, dass es einfach viel zu viele Autos gäbe. Prag sei nicht aufblasbar und habe deutlich mehr Autos pro Einwohner*in als westliche Hauptstädte und es gäbe viele Pendler*innen. Ideal wäre es, wenn die Pendler*innen schon in der Region Zentralböhmen vom Auto auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen würden. Da viele von ihnen nur ungern die Park-and-Ride-Anlagen am Rande der Stadt nutzen und ihre Autos in der Stadt abstellen, verschiebe sich das Problem bis in die Innenstadt, sodass sich Prager*innen bisweilen wie Fremde in ihrer eigenen Stadt fühlen würden und keinen Parkplatz vorfinden. Ferner benennt Hřib die wahren Verursacher*innen der aktuellen Probleme in der Stadt. Diese seien die Bewohner*innen der benachbarten Region Zentralböhmen. Im Rahmen der Reform sollten die tragbaren Parkpickerl ohne Namensregistrierung abgeschafft werden, und die Parkgebühren sollten im ganzen Stadtgebiet eingeführt werden. E-Autos sollten demnächst ebenfalls von Parkgebühren betroffen sein – bislang können sie in der Stadt kostenlos parken. Im Zentrum, auf den Hauptstraßen im Stadtteil Malá Strana und am rechten Moldauufer sollte ein Mautsystem eingeführt werden. Über die Höhe der Park- und Mautgebühren wird noch verhandelt. Im Rahmen der Reform will die Stadt erneut mehr Platz für Einwände der jeweiligen Bezirke einräumen.
Auf den ersten Blick sieht der sogenannte Anwendungswagen wie ein normaler Rettungswagen aus. Jede*r, die*der rein will, muss sich jedoch an sehr strenge Regeln halten. Im Wagen können die Drogenabhängigen aus Brünn ihre Suchmittel unter einer ärztlichen Aufsicht injizieren. Es dürfen nur selbst mitgebrachte Drogen verwendet werden, und zwar nur mit Hilfe des zur Verfügung gestellten medizinischen Materials wie beispielsweise Spritzen. Eine weitere Bedingung ist die sichere Entsorgung von gebrauchten Materialien und ein striktes Verbot des Drogenhandels im und um den Wagen. Der Anwendungswagen soll Raum für eine hygienische und sichere Anwendung von Drogen bieten und somit riskantes Verhalten in der Stadt Brünn reduzieren. Die Konsument*innen müssen außerdem eine Einverständniserklärung unterschreiben. Darin bestätigen sie unter anderem, dass sie über 18 Jahre alt sind und Erfahrung mit der intravenösen Anwendung von Drogen haben. Im Anschluss erhalten sie vom Personal ein Päckchen mit Nadeln, destilliertem Wasser, Desinfektionsmitteln und Pflastern. Nach der Einnahme dürfen sich die Kund*innen für eine gewisse Zeit an dem Ort aufhalten, sodass festgestellt werden kann, dass keine unerwünschten Nebeneffekte auftreten. Schätzungsweise leben in der zweitgrößten tschechischen Stadt Brünn etwa 2.200 Drogenabhängige, die ihre Suchmittel intravenös konsumieren.
Mit dem Bau der neuen autonomen U-Bahnlinie D wurde vor 18 Monaten in Prag begonnen. Die Bauarbeiten sollten etwa 90 Monate in Anspruch nehmen. Diese Woche wurde der erste erfolgreiche Schritt – die Fertigstellung des Tunnels zwischen den künftigen Endstationen Pankrác und Olbrachtova – angekündigt. Die unterirdische Verbindung zwischen diesen Endstationen ist somit frei, und den Baufahrzeugen steht im Tunnel nichts mehr im Weg. Auf der Gesamtstrecke der neuen Linie müssen noch zwei Drittel des Grundgesteins abgetragen werden. Bislang wurde im Tempo von 100 Metern pro Monat gearbeitet. Parallel zu den Arbeiten an der neuen Linie D werden auch die Durchgänge zur bestehenden U-Bahnlinie C gebaut. Die Baufirma Metroprojekt rechnet damit, bis September 2024 den Durchbruch zur U-Bahn-Linie C Pankrác zu schaffen.
Das neue Parkhaus mit 290 Stellplätzen, dessen Ausbau die Stadt Prag letzte Woche genehmigt hat, wird im 6. Prager Bezirk nicht nur als neue Park-and-Ride-Anlage, sondern als fixes Parkhaus für die Anrainer*innen dienen, die durch den Bau einer neuen Straßenbahnlinie auf der Straße Vlastina ihre Parkplätze verloren hatten. Das Gebäude wird über ein Stahlbetonskelett mit drei Stockwerken und einem teilweise versenkten Untergeschoss verfügen. Die Parkplätze werden sich teilweise auf dem Dach des Gebäudes befinden. Das Haus hat die Form einer Spirale. Das Dach wird teilweise begrünt und die Fassade wird mit Kletterpflanzen bedeckt sein. Für den Bau sind 13,1 Millionen Euro vorgesehen. Wann mit den Bauarbeiten begonnen wird, ist derzeit noch unklar.
Am 23. November 2023, startete Prag den Pilotbetrieb des neuen städtischen Informationsprogrammes (MIK) in ausgewählten digitalisierten Wartehäuschen des öffentlichen Nahverkehrs. 27 Standorte wurden für den Probebetrieb ausgewählt, und in Zukunft könnten es bis zu 150 solcher Standorte sein. Die digitalen Bildschirme sollen nicht nur für Werbung genutzt werden, sondern vor allem Informationen über aktuelle Ereignisse in der Metropole und in bestimmten Stadtteilen liefern. Wobei der Anteil der Werbung nur etwa 40 Prozent der angezeigten Inhalte ausmacht, während der Rest aus Informationen über Sport, Kultur oder Veranstaltungen in der Stadt bestehen soll. Die Kosten für die ersten 100 Bildschirme belaufen sich auf etwa zwei Millionen Euro. Dieser Betrag ist von Anfang an in den Kosten für die Erneuerung des Stadtmobiliars enthalten. Die Kosten für die Digitalisierung der verbleibenden 50 Haltestellen und deren Instandhaltung sollen bereits durch die Werbeeinnahmen gedeckt werden. Die Technologie der Bildschirme ist so konzipiert, dass sie sich automatisch an die Umgebungshelligkeit anpassen. Die Bildschirme sollten täglich von sechs bis 23 Uhr in Betrieb sein. Die Bezirke können einen Teil des Inhalts direkt beeinflussen. Das System wird online verwaltet, so dass im Notfall aktuelle Informationen oder Warnungen, wie Verkehrsereignisse, Sperrungen oder Verkehrsunfälle auf die Bildschirme projiziert werden können. Das gesamte Netz ist digital. Es ist mit der LTE-Technologie verbunden und erfüllt höchste Standards in Bezug auf die Cybersicherheit.
Als Reaktion auf die langjährigen Beschwerden der Bewohner*innen des ersten Prager Bezirkes, vor allem in der Nähe der Dlouhá-Straße, wo sich die Prager Partymeile mit vielen Lokalen befindet, verhängte die Bezirksregierung ein Durchfahrtverbot für diese Straße und ihre Umgebung. Fahrzeugen des öffentlichen Nahverkehrs, der Anwohner*innen oder auch Taxis war die Zufahrt jedoch, auch nachts, weiterhin erlaubt. Das Durchfahrtverbot wurde jedoch verhängt, ohne die zuständige Behörde, den Prager Magistrats zu informieren, der darüber nur aus den Medien erfuhr, was für Aufsehen sorgte. Der Prager Magistrat bezeichnete die Vorgehensweise des Bezirkes als absurd, da ihm dafür jegliche Zuständigkeiten, vor allem ohne Absprache mit dem Magistrat, fehlen würden. Beschwerden kamen auch aus den benachbarten Bezirken, mit denen das Vorhaben des ersten Bezirkes nicht kommuniziert worden war. Obwohl das Ziel der Maßnahme gewesen war, den Lärm an dem betroffenen Ort einzudämmen, bezeichneten viele den Schritt des ersten Bezirkes als populistisch und chaotisch. Der Prager Bürgermeister Bohuslav Svoboda (ODS - Bürgerdemokratische Partei) ließ, in Folge, die aufgestellten Verbotsschilder sofort für ungültig erklären. Das erhängte Durchfahrtverbot war daher keine 24 Stunden in Kraft.
Das Ergebnis des Wettbewerbs, der gemeinsam von der Prager Stadtverwaltung, vom Prager Verkehrsbetrieb (DP) und der Eisenbahnverwaltung (SŽ) ausgeschrieben worden war, wurde von den Prager Stadtabgeordneten auf einer außerordentlichen Sitzung am Montag, den 20. November 2023, genehmigt. Dem dänischen Architekt*innenteam Larsen Architects wurde die umfassende Umgestaltung der Umgebung des Prager Hauptbahnhofs und der bestehenden Wartehalle übertragen. Der Wettbewerb begann im Mai letzten Jahres und fand in Form eines so genannten wettbewerblichen Dialogs statt, bei dem eingeladene Expert*innen und Vertreter*innen der Stadtverwaltung, des Verkehrsbetriebes, der Eisenbahnverwaltung und anderer interessierter Parteien gemeinsam mit den Designer*innen an der Vorbereitung beteiligt waren. Aus den ursprünglich 26 Bewerbungen wählte der Bewertungsausschuss fünf Kandidat*innen und anschließend drei Finalist*innen aus.
Den Prager Bezirken zufolge sehen sich die Einwohner*innen der tschechischen Hauptstadt seit Jahren mit rücksichtslosen Autofahrer*innen konfrontiert. Aufgrund der geringen Bußgelder und der seltenen Kontrollen parken viele Autofahrerinnen in den sogenannten "blauen Zonen", die eigentlich nur für Anrainer*innen vorgesehen sind, oder sie entrichten einfach keine Gebühren. Es zeigt sich auch, dass viele Autofahrer*innen lieber ein gelegentliches Bußgeld zahlen, als eine Parkgebühr zu entrichten. Dies ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass die Stadt Prag im Durchschnitt nur 1,5 Autos pro Tag abschleppen lässt, was nach Meinung der Bezirke als unzureichend betrachtet wird. Darüber hinaus gibt es in Prag lediglich ein spezielles Auto, das mit Kameras die Entrichtung der Parkgebühren kontrolliert. Die Prager Stadtverwaltung gab in diesem Zusammenhang bekannt, dass sie sich des Problems bewusst sei und eine Reform vorbereite.
Die Stadt Prag plant seit einiger Zeit den Bau eines neuen Hauptsitzes für den Prager Rettungsdienst, da der aktuelle Standort im 2. Prager Bezirk sowohl technologisch als auch geografisch nicht mehr geeignet ist. Daher hatte die Stadt im vergangenen Jahr einen Architekturwettbewerb für den Entwurf des neuen Gebäudes ausgeschrieben, woraufhin sich 19 Architekt*innen meldeten. Im Mai dieses Jahres wählte ein städtischer Ausschuss sechs Finalist*innen und dann den Gewinner, das Studio Plural, aus. Die geschätzten Kosten belaufen sich derzeit auf etwa 122 Millionen Euro. Das neue Gebäude wird als Dispatching-Zentrum für den Rettungsdienst dienen, außerdem wird es ein Schulungszentrum für Personal und Sanitäter*innen sowie einen Ambulanzdienst beherbergen. Die Mitarbeiter*innen des Rettungsdienstes waren ebenfalls an der Entwicklung des Projekts beteiligt und haben den Architekt*innen mitgeteilt, was sie benötigen würden und was ihrer Erfahrung nach am besten funktioniert. Mit der Errichtung soll im Jahr 2027 begonnen werden und die Eröffnung des neuen Sitzes ist für Jänner 2030 geplant.
Der Prager Verkehrsbetrieb (DP) hat den Probebetrieb seines neuen Werbe- und Informationssystems auf der Prager U-Bahnlinie A zwischen den Stationen Dejvická und Bořislavka gestartet. Mit Hilfe von LED-Panels werden die Botschaften direkt auf die Fenster der vorbeifahrenden U-Bahn projiziert. Prag ist die erste Stadt in Mittel- und Osteuropa, die diese Bildgebungstechnologie einsetzt. Das Anzeigesystem im U-Bahn-Tunnel ist die neueste, nicht-invasive Technologie, die auf LED-Anzeigeeinheiten basiert, die in einer Reihe an der Tunnelwand montiert sind und eine reibungslose Präsentation gewährleisten. Die einzelnen Bildschirme zeigen statisch nur den relevanten Teil der Nachricht oder des Bildes an, was dank der Bewegung des Zuges mit einer bestimmten Geschwindigkeit und der Trägheit des menschlichen Auges den Eindruck eines kontinuierlichen Bildes oder Videos erzeugt. Das Anzeigesystem besteht aus 386 LED-Tafeln in einer 200 Meter langen Reihe. Die Mindestgeschwindigkeit eines vorbeifahrenden Zuges muss 60 Stundenkilometer betragen, damit ein flüssiges Bild entsteht. Der DP betonte, die Installation kostete die Bürger*innen nichts, da diese sich aus Werbung finanziere, die ebenfalls auf den Tafeln gezeigt werde. Wenn sich der Testbetrieb bewährt, wird das System auf das ganze U-Bahnnetz ausgedehnt. Aktuell werden auf den Panels Bilder von Elefanten und Walfischen gezeigt, was viele Fahrgäste zum Staunen bringt.
Am 12. November 2023 starb eine der wichtigsten Persönlichkeiten der modernen tschechischen Geschichte, der ehemalige Außenminister Karel Schwarzenberg im Alter von 85 Jahren. Kurz vor seinem Tod war er zu seiner Familie nach Wien zurückgekehrt. In Prag und in vielen Orten in Südböhmen, die mit der Familie Schwarzenberg verbunden sind, ehrten die Menschen am Sonntagabend sein Andenken. Präsident Petr Pavel (parteilos) teilte mit, dass ein großer Mann gestorben sei. Premierminister Petr Fiala (ODS - Bürgerdemokratische Partei) nannte Schwarzenberg eine bedeutende Persönlichkeit des tschechischen Exils und der tschechischen Politik der letzten Jahrzehnte. Die letzte Verabschiedung vom verstorbenen Diplomaten findet am Samstag, den 9. Dezember in der Sankt -Veitskathedrale auf der Prager Burg statt. Der Sarg wird vom 6. bis 8. Dezember in der Kirche der Malteserritter im ersten Prager Bezirk aufgebahrt. Die Familie Schwarzenberg hat das Angebot Tschechiens, ein Begräbnis mit staatlichen Ehren abzuhalten, angenommen.
Die Stadt Prag und das ihr zugehörige Unternehmen Prager Dienste AG werden in Kürze damit beginnen, in acht kleineren Bezirken am östlichen Stadtrand die Sammlung von Küchenabfällen in speziellen Behältern zu testen. Das Projekt wurde von den Stadtabgeordneten gebilligt und soll anderthalb Jahre lang laufen. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf etwa 81.000 Euro. Nach dem Pilotprojekt sollen die Daten ausgewertet werden, um eine stadtweite Sammlung von Gastroabfällen einzuführen. Dem genehmigten Dokument zufolge sollen die Einwohner*innen Küchenabfälle pflanzlichen und tierischen Ursprungs sowie abgelaufene Lebensmittel in ihrer Originalverpackung in den neuen Containern entsorgen. Alle Abfälle können in den Containern in einem beliebigen Sackerl entsorgt werden. Dadurch soll eine unnötige Verunreinigung des Behälters verhindert, Geruch vermieden und die Benutzerfreundlichkeit gewährleistet werden. Die Behälter sollen einmal pro Woche geleert werden, im Sommer zweimal pro Woche.
Ein Expert*innenteam, unter der Leitung des Prager Forschungs- und Prüfinstituts für Luftfahrt arbeitet an einem Prototyp für ein autonomes Luftfahrzeug, das als Lufttaxi fungieren soll. Ein entsprechendes Modell wurde bereits den Journalist*innen vorgestellt und wird derzeit getestet. Darüber hinaus wurde ein Entwurf für eine Lufttaxistation im Stadtzentrum präsentiert, von der aus die Lufttaxis starten könnten. Der städtische Verkehr mit KI-gesteuerten fliegenden Fahrzeugen sei, nach Ansicht von Forscher*innen, die Zukunft. Er könne die überlasteten Straßen entlasten, den freien Luftraum nutzen und den Zeitaufwand für den Personentransport in den Städten auf ein Minimum reduzieren. Die Fahrzeuge sollten künftig von allen genützt werden, es handele sich keinesfalls um ein VIP-Transportmittel. Den Expert*innen zufolge könnte beispielsweise die Strecke vom Prager Stadtzentrum zum Flughafen in unglaublichen vier Minuten zurückgelegt werden, nach Karlsbad wären es 26 Minuten. Das Lufttaxi kann vier Passagier*innen beziehungsweise 400 Kilogramm Fracht bei einer Reichweite von etwa 300 Kilometern und eine Reisegeschwindigkeit von etwa 300 Stundenkilometern, befördern. Es könnte in Korridoren von 300 bis 3.000 Metern über dem Boden das Straßen- und Schienennetz überfliegen, womit die Wohngebiete nicht belastet würden. Das Lufttaxi wird vollständig elektrisch betrieben, mit Strom aus den eigenen Batterien oder dem eigenen Stromgenerator. Der Prototyp könnte bis zum Ende dieses Jahrzehnts bereits zum Einsatz kommen, der Serienbetrieb dann im folgenden Jahrzehnt.
Das Pilotprojekt der Städtischen Büchereien Prags namens Metropolitan Library soll die Entlehnung von Büchern für alle Prager*innen so einfach wie möglich machen. So ist zum Beispiel die Buchrückgabe in allen Bezirksfilialen der Städtischen Büchereien möglich. Neu ist auch die Dienstleistung Book to Box, die es möglich macht, reservierte Bücher, zum Beispiel aus der Hauptbücherei, in die gewünschte Bezirksfiliale schicken zu lassen. Dort können Leser*innen diese dann aus einer dazu vorgesehenen Box, jederzeit, auch außerhalb der Öffnungszeiten, in der jeweiligen Filiale abholen. Aktuell sind nicht nur mehrere Prager Bezirksbibliotheken Teil des Projekts, sondern auch die Bücherei in der Stadt Roztoky, die zur benachbarten Region Zentralböhmen gehört. Sollte sich das Projekt im Betrieb bewähren, soll es um alle Büchereien der Stadt erweitert werden.
Der Straßenbahnverkehr auf dem Prager Wenzelsplatz wurde im Jahr 1980 eingestellt, weil unter ihm eine neue U-Bahnlinienverbindung in Betrieb genommen worden war und ein paralleler Betrieb als überflüssig erachtet wurde. 43 Jahre später musste die Stadt feststellen, dass die Kapazität der Prager U-Bahn dermaßen ausgelastet ist, dass die Wiederinbetriebnahme der Straßenbahn die Öffis dort spürbar entlasten würde. Schon die Prager Stadtregierung unter dem ehemaligen Oberbürgermeister Zdeněk Hřib (Piratenpartei) entschied, dass der Straßenbahnbetrieb auf dem Platz wiederaufgenommen werden sollte. Der Prager Verkehrsbetrieb (DP) erhielt nach einer öffentlichen Ausschreibung für die Fertigstellung der neuen Verbindung 15 Angebote, darunter vier aus dem Ausland. Der geschätzte Wert des öffentlichen Auftrags für den Auftragnehmer betrug 50,3 Millionen Euro und die Bauzeit wurde für maximal vier Jahre festgelegt. Der DP bewertete die eingegangenen Angebote nach ihrem wirtschaftlichen Vorteil auf Grundlage des günstigsten Verhältnisses zwischen Angebotspreis und Ausführungstermin. Der Angebotspreis wurde mit 80 Prozent und der Ausführungstermin mit 20 Prozent gewichtet. Die Entscheidung fiel am 4. November 2023 auf das Unternehmen Eurovia CS, das die Bauarbeiten binnen drei Jahren fertigstellen soll. Auch der Termin des Baubeginns wurde festgelegt. Die Bauarbeiten, die auch das Aussehen des Platzes verändern werden, sollen im Frühjahr 2024 beginnen.
Im Prager Zentrum wurde vor zwei Wochen ein modernes Haus nach den Plänen der verstorbenen Architektin Zaha Hadid eröffnet. Auf dem Dach des Hauses, das über eine goldene Fassade und neun Etagen verfügt, sollte im Sommer auch eine Terrasse mit einem Café entstehen. Mit der Terrasse würde jedoch die zulässige Gesamthöhe von 41 Metern im Prager Zentrum überschritten werden. Das Bauunternehmen Penta erhielt für den Ausbau trotzdem eine Baugenehmigung von der Denkmalschutzbehörde. Der "Klub für das alte Prag" und der erste Prager Bezirk sind aber der Ansicht, dass der Neubau das historische Umfeld des Prager Denkmalschutzgebiets in unangemessener Weise beeinträchtigen würde. Der Bezirk argumentiert, das Sommercafé würde das Prager Panorama gar komplett zerstören. Daher soll die Entscheidung der Denkmalschutzbehörde überprüft werden, obwohl Penta versprochen hat, der Bezirksverwaltung entgegenkommen zu wollen, so dass die Terrasse die Anrainer*innen nicht stört.
Das Aussehen der Orientierungskarten in den Prager Öffis stammt teilweise aus den 1980er Jahren und wurde seitdem nicht modernisiert. Nun testet die Stadt in drei U-Bahngarnituren und in zwei U-Bahnstationen (Palmovka und Jiřího z Poděbrad) ein neues Design mit dem Namen "Prag lesbar". Auf einer Seite des Wagens ist dabei das alte Schema angebracht, während auf der anderen Seite das neue Design zu sehen ist. Neben einer deutlich veränderten Farbgebung ist das längliche Schema über der Tür so angeordnet, dass das Wahrzeichen Prags – der Wenzelsplatz – horizontal in der Mitte platziert ist. Zuvor stand im Mittelpunkt das Dreieck Florenc-Můstek-Muzeum. Neu sind auch Piktogramme, eine moderne Schrift und die Bezeichnungen der Stationen. Das neue Design soll nun von der Bevölkerung mittels Meinungsumfragen bewertet werden, vor allem hinsichtlich Lesbarkeit und Deutlichkeit. Im Frühjahr 2024 soll schließlich das finale Aussehen festgelegt und in allen Stationen angebracht werden.
Auf dem Prager Marienplatz, direkt vor dem Hauptgebäude des Prager Magistrats, öffnete kürzlich eine Ausstellung zum 300. Jahrestag der ersten dauerhaften Beleuchtung der Stadt mit Öllaternen ihre Pforten. Darin wird die historische Entwicklung der Straßenlaternen anhand von Abbildungen aus der Zeit, Fotos und interessanten Fakten über den Betrieb der Beleuchtung veranschaulicht. Besucher*innen können dabei mehrere Dutzend historische sowie moderne Straßenlaternen betrachten. Im Rahmen der Ausstellung werden die Lampen jeden Abend von Sonnenuntergang bis Mitternacht angezündet. Dieselbe Installation umfasst auch eine historische Gaslaterne. So will die Veranstalterin, die Städtische Technologie der Stadt Prag, der breiten Öffentlichkeit zeigen, was es braucht, um Stadtlampen zu pflegen und zu restaurieren, oder wie historische Denkmäler im Zentrum Prags beleuchtet werden. Im Zuge der Ausstellung wird im November ein geführter Spaziergang zu den historischen Beleuchtungen im Stadtzentrum stattfinden. Die Ausstellung läuft bis zum 15. November 2023.
Die tschechische Hauptstadt hat erneut ein Programm zur Förderung des Tourismus im nächsten Jahr angekündigt. So sollen, unter anderem, Veranstaltungen im Zusammenhang mit ausgewählten wichtigen Jubiläen im Jahr 2024, wie beispielsweise der 100. Todestag von Franz Kafka, unterstützt werden. Im Fokus des neuen Programms steht aber vor allem der Kongresstourismus. Darüber hinaus wird Prag mehrtägige Veranstaltungen von nationaler oder internationaler Bedeutung fördern. Dabei werden Veranstaltungen, die außerhalb des historischen Zentrums und außerhalb der Hauptreisezeit stattfinden, bevorzugt. Dies dient dazu, den Tourismus über das ganze Jahr zu verteilen und ihn an weniger traditionellen Orten der Metropole zu fördern. Dahinter steckt die Absicht, die touristische Überlastung des Zentrums zu verringern.
Im Prager Petersviertel, einem klar geografisch abgegrenzten Abschnitt des 1. Bezirks zwischen den Straßen Revoluční, Hybernská, Na Florenci und der Hauptverkehrsstraße Boulevard Na Poříčí, steht eine umfangreiche Umgestaltung bevor. Das Projekt "Beruhigung des Petersviertel" will das Gebiet als Ganzes betrachten und mit Hilfe von Bewohner*innen, örtlichen Vereinen, Unternehmer*innen und Architekt*innen über Verbesserung diskutieren. Geplant ist eine Beruhigung und Begrünung des Viertels, sodass vor Ort ein Stadtteil für Anrainer*innen und nicht für die Autofahrer*innen entsteht, um den Weg in die Prager Altstadt zu verkürzen. Prag nimmt sich in dieser Hinsicht Wien und Barcelona als Vorbild und will in diesem Stadtteil das erste Prager Supergrätzl errichten. Ziel ist, den Durchgangsverkehr zu vermeiden und das ganze Wohngebiet den Bewohner*innen zurückzugeben. Das vor kurzem ausgearbeitete Projekt umfasst die Verbreiterung der Gehsteige, die Anpflanzung von Bäumen und anderen Grünpflanzen, sowie eine Landschaftsgestaltung, die eine effektive Bewässerung der Grünflächen mit Regenwasser gewährleistet. Auch sollen Trinkbrunnen, Nebelmaschinen und Bänke aufgestellt werden und insgesamt die Hauptstraße Na Poříčí zu einem Ort werden, an dem sich die Einwohner*innen gerne aufhalten. Die Umgestaltung der Na Poříčí-Straße wird durch die große Anzahl von Interessengruppen erschwert, die sich zu der Umgestaltung äußern möchten. Das Rathaus plant, sich Ende Oktober mit allen Vertreter*innen zu treffen. Wenn ein Konsens erzielt werden kann, wird das Rathaus des 1. Bezirkes eine Baugenehmigung beantragen.
Von 19. bis 24. Oktober 2023 findet im Prager Kino Lucerna, von 30. Oktober bis 5. November 2023 im Brünner Kino Art und von 1. November bis 9. November 2023 in der Stadt Ostrava in Tschechien bereits zum 17. Mal "Das FilmFest" statt, das Festival des deutschsprachigen Films. Dem tschechischen Publikum wird erneut eine Auswahl an preisgekrönten und erfolgreichen Filmen von renommierten Filmemacher*innen und Erstlingswerken aus Deutschland, Österreich und der Schweiz präsentiert. Das aktuelle Programm bietet Komödien, Dramen und Dokumentarfilme, die einen originellen Blick auf die Vergangenheit und die Gegenwart werfen. Das Publikum kann sich auf Geschichten freuen, die auf wahren Begebenheiten beruhen und die Schicksale berühmter Persönlichkeiten und gewöhnlicher Menschen schildern, auf Verfilmungen preisgekrönter literarischer Werke, auf Filme, die komplexe zwischenmenschliche Beziehungen aufdecken und auf Filme, die beweisen, dass es nie zu spät ist, seine Träume zu verfolgen oder für seine Rechte zu kämpfen. Mehrere Filme feiern auf dem diesjährigen Festival ihre Premiere in Tschechien oder eine Vorpremiere. Das Festival wird traditionell vom Goethe-Institut, dem Österreichischen Kulturforum in Prag und der Schweizer Botschaft mitorganisiert. Aus Österreich kann sich das tschechische Publikum auf die Filme Alpenland, Der Fuchs, Alma und Oskar, Ein ganzes Leben, Eismayer, Mermaids don't cry, STAMS und Die Vermieterin freuen.
Noch fünf Jahre wird es in etwa dauern, bis die Prager Straßenbahnen und O-Busse die Grenzen Prags überschreiten und bis in die zentralböhmische Städte Zdiby und Brandýs nad Labem verkehren. Gleichzeitig sind auch Linien in die Städte Jesenice und Dobříš in Planung. Die Straßenbahnstrecke nach Zdiby soll dazu beitragen, die Überlastung der Straßen, aber auch des öffentlichen Nahverkehrs in der Region zu lösen. In der Zusammenarbeit mit den Gemeinden sollte der Prager Verkehrsbetrieb (DP) den Antrag auf Baugenehmigung im Laufe des nächsten Jahres einreichen können, womit die Errichtung 2026 beginnen könnte. Laut den Plänen aus dem Jahr 2019 hätte der Bau der Strecke nach Zdiby bereits im vergangenen Jahr beginnen sollen. Die Vorbereitungen wurden jedoch vor allem durch komplizierte Bauverfahren verzögert, da der Ausbau der neuen Strecken auch die Errichtung von neuen Park-and-Ride-Plätzen und Radstrecken voraussetzt. Die neue Straßenbahnstrecke nach Zdiby wird in etwa 101 Millionen Euro kosten, 85 Prozent davon könnten jedoch aus EU-Fonds lukriert werden. Die neuen Verkehrsstrecken sollen den Bewohner*innen aus den Dörfern rund um Prag ermöglichen die Metropole ökologischer und schneller zu erreichen und ohne Parkplatzsorgen.
Die Prager städtischen Organisationen wollen die Kulturaktivitäten der nationalen Minderheiten und die Ausländer*innenintegration im Jahr 2024 stärker unterstützen. Mit kulturellen, gesellschaftlichen und bewusstseinsbildenden Aktivitäten sollen die Traditionen der jeweiligen nationalen Minderheiten in Prag gefördert werden. Eine weitere Säule wird die Unterstützung von Integrationsaktivitäten bilden. Insgesamt wird Prag im Kalenderjahr 2024 circa 1,1 Millionen Euro dafür verwenden. Einer der Impulse für die Aktualisierung der Prager Programme war die Flüchtlingswelle aus der Ukraine – in Prag leben derzeit rund 150.000 Ukrainer*innen, vor zwei Jahren waren es nur rund 30.000. Insgesamt leben in Prag dem Innenministerium zufolge rund 340.000 Ausländer*innen, was fast einem Viertel der Gesamtbevölkerung in der tschechischen Hauptstadt entspricht. Die Zahl der Ausländer*innen in Prag hat sich seit 2006 mehr als verdreifacht.
Das Unternehmen Uber wurde vom Prager internationalen Flughafen für die kommenden fünf Jahre zum offiziellen Taxi-Dienst ernannt. Die Bestellung einer Fahrt kann wie gewohnt über die App erfolgen oder über Verkaufsstellen direkt im Flughafenareal. Die Fahrpreise orientieren sich an den geltenden Magistratsregelungen für den Taxidienst. Der Endpreis wird schon bei der Bestellung fixiert und darf sich nicht ändern, auch bei Streckenänderungen, Staus oder sonstigen Verkehrsproblemen. Uber muss 24 Stunden am Tag Fahrzeuge, die nicht älter als fünf Jahre sein dürfen, bereitstellen, darunter auch Wagen für Behinderte oder Familien. Das Personal muss fließend tschechisch sprechen können und zumindest über englischsprachige Grundkenntnisse verfügen. Der Prager Flughafen ist einer der größten Flughäfen Europas ohne Bahnanbindung.
Die Prager Stadtregierung wird eine Erhöhung und Erweiterung des Hochwasserschutzes an der Moldau im ersten Prager Bezirk beauftragen. Die mobilen Barrieren an den gefährdeten Orten werden um 30 Zentimeter erhöht. Dazu werden auch neue mobile Barrieren errichtet, um diese auf Abschnitte ausdehnen zu können, die derzeit nur mit Sandsäcken abgedeckt wären. Die mobilen Barrieren werden im Boden verankert. Die Modernisierung wird mehrere Kilometer des rechten Ufers betreffen. Die aktuellen Standards für den Prager Hochwasserschutz orientieren sich an der Jahrhundertflut von 2002. Der Bau soll nach der Annahme durch das Prager Stadtparlament bis 2024 erfolgen.
Kleine, von zuhause arbeitende Gewerbetreibende sowie kleine Unternehmen oder Büros erzeugen in der Regel nur kleine Abfallmengen. Bis dato mussten sie jedoch offiziell eigene Mülltonnen für die Abfallentsorgung beantragen. Um den Aufwand für die Kleinunternehmen und die Verwaltung sowie die städtischen finanziellen Verluste durch die Entsorgung von Gewerbeabfällen im Hausmüll zu reduzieren, wird Prag eine neue, freiwillige Gebühr einführen. Die rund 114.000 Subjekte, die die Bedingungen erfüllen, können nun über das Online-Stadtportal virtuelle Mülltonnen bestellen. Die Abfälle können dabei weiterhin in die städtischen Abfallbehälter entsorgt werden, diesmal aber ganz legal.
Der Prager Magistrat hat, in Zusammenarbeit mit dem städtischen Institut für Stadtplanung und Entwicklung eine neue online Karten-Applikation entwickelt, die zeigen wird, welche konkreten Immobilien die Stadt Prag besitzt und wer sie verwaltet. Solche Informationen sind bis dato noch nicht umfassend veröffentlicht worden. Die Angaben zum*r Besitzer*in konnten zwar vom Katasteramt erfragt werden, nicht aber die Angaben zur aktuellen Verwaltung. Bis Jahresende sollten alle Informationen nach eventuellen Änderungen in Echtzeit aktualisiert werden. "In absehbarer Zeit" werde Prag auch weitere Informationen ergänzen, beispielsweise Angaben zu Vermieter*innen von Gewerberäumen, Mietpreisen oder zur Vertragsdauer", so der zuständige Stadtrat für Transparenz.
Die Stadt Prag, konkreter das städtische Unternehmen Prague City Tourism, hat ihr erstes Tourismuszentrum in der Prager Burg eröffnet. Es befindet sich im dritten Hof neben der Filiale der tschechischen Post und entstand durch den Umbau einer Wechselstube, die sich früher an dieser Stelle befand. Neben Informationen über die Metropole wird das Informationszentrum den Tourist*innen auch den Prager Besucher*innenpass und Souvenirs anbieten. Die Stadt Prag war bislang an diesem Standort, einem der meistbesuchten Denkmäler der Stadt mit bis zu 3,7 Millionen Tourist*innen jährlich noch nicht vertreten. "Die Tourist*innen werden eine weitere Gelegenheit haben, mehr praktische und interessante Fakten über die Metropole zu erfahren, und zweitens beginnt eine weitere Zusammenarbeit zwischen diesen zwei Institutionen, dem Prager Rathaus und der Prager Burg", kommentierte die Eröffnung der Prager Oberbürgermeister Bohuslav Svoboda (ODS-Bürgerdemokratische Partei).
Im Klánovický-Wald, im Stadtteil Klánovice, im Osten Prags, wurde ein acht Kilometer langer Wanderweg eröffnet, der für "gesundes, interessantes und entspannendes" Wandern ohne Schuhe, ausgelegt ist. Es ist der erste Weg dieser Art in Tschechien und in Europa und wurde durch den "Klub der tschechischen Tourist*innen" errichtet, konkreter durch seinen "Verein für Touristik ohne Schuhe". Neben der attraktiven Route gibt es an jeder Kreuzung Infotafeln mit Informationen über diese neue Form des Wanderns. Barfußgehen sei heute ein sehr starker Trend. Er basiere auf dem Wissen, dass es gut für die Füße sei und die Füße gesund halte.
Metallschilder an Masten im öffentlichen Prager Raum
werden von Unternehmer*innen und Geschäftsinhaber*innen genutzt, um die
Kund*innen besser zu ihren Geschäften zu navigieren. Vor zwei Jahren beschloss
das Prager Stadtparlament die schrittweise Abschaffung dieser Schilder – nun
wird das Vorhaben allmählich umgesetzt. In sechs Monaten soll es so weit sein: Etwa 3.000 Schilder werden aus den Straßen Prags verschwinden. Die Stadt
Prag betrachtet diese Schilder als visuellen Smog und unerwünschte Werbung,
gegen die sie eine gnadenlose Kampagne führt. Ferner würden Schilder die Autofahrer*innen unnötig ablenken. Die meisten
Geschäftsinhaber*innen sind empört und kontern, dass sie diese Schilder
auf eigene Kosten erstellt hätten und nur einen geringen Teil des
öffentlichen Raums beanspruchen würden. Prag zeigt jedoch keine Nachsicht.
Die
betroffenen Unternehmen bereiten eine offizielle Beschwerde gegen die
Entscheidung des Magistrats vor.
In Prag erfolgt die Überwachung der Parkgebühren und der sogenannten "blauen Zonen" für Anrainer*innen zurzeit mithilfe smarter Technologien. Speziell ausgerüstete Fahrzeuge mit Kameras patrouillieren auf den Straßen der Stadt und vergleichen die Nummernschilder der geparkten Autos mit Datenbanken. Diese Kontrollen scheinen jedoch nicht sonderlich effektiv zu sein. Im Durchschnitt wird jeder Prager Parkplatz im Monat nur zwölf bis 18 Mal im Monat kontrolliert, was aber nicht ausreichend ist. Dies wurde auch von dem städtischen Unternehmen "Technische Verwaltung der Straßen" bestätigt, das für die Kontrollen zuständig ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass Betrüger*innen in Prag ertappt werden, ist daher relativ gering und immer mehr Fahrer*innen haben nicht länger Angst vor Bußgeldern. Anfang September 2023 wurde eine "alte Kontrolle" durchgeführt, die bis zum Zeitpunkt der Einführung der modernen Technologien im Einsatz war. Dabei wurde festgestellt, dass nur etwa 40 Prozent der im Prager Zentrum abgestellten Autos entweder eine Anrainer*innenberechtigung oder die Parkgebühren bezahlt hatten. Die herkömmliche Streifenpolizei, die Strafzettel unter den Scheibenwischer legt oder sofort eine Parkkralle anbringt, hatte sich in Prag als effektiver erwiesen, als die smarte Technologie. Dies wurde auch von einer Tageszeitung vor dem Prager Oberbürgermeister Bohuslav Svoboda (ODS – Bürgerdemokratische Partei) angesprochen. Dieser gab zu, dass die Stadt sich ernsthaft mit diesem gravierenden Problem beschäftigen muss und daher auch intensiv mit der Prager Stadtpolizei erörtert wird.
Im tschechischen Škoda-Betrieb in der Stadt Pilsen
werden momentan die ersten von 20 Großraum-Oberleitungsbussen Škoda Solaris 24 (XXL-O-Busse) für die tschechische Hauptstadt fertiggestellt. Im ersten Quartal des kommenden
Jahres sollen sie auf der Strecke der heute stark frequentierten Buslinie 119
fahren, die von den Prager
Verkehrsbetrieben (DPP) elektrifiziert wird. Das erste Fahrzeug könnte
bereits im November oder Dezember 2023 auf Testfahrten gehen. Der extra große dreiteilige O-Bus misst 24,7
Meter. Um das gleiche Streckenprofil wie heute kürzere Busse fahren zu können,
hat er zwei Gelenke. Außerdem hat er zwei Motoren, um eine ausreichende
Beschleunigung für steile Strecken mit vielen Gästen zu erreichen. Die Kapazität des Fahrzeugs beträgt 179 Fahrgäste, davon 54
Sitzplätze. Die O-Busse werden sogenannte "kombinierte Busse" sein. Das bedeutet, sie können
einen Teil der Strecke mit Batteriebetrieb ohne Stromleitung zurücklegen. Die
gesamte Strecke, für die sie vorgesehen sind, ist knapp 19 Kilometer lang. Etwa
elf Kilometer werden unter der Oberleitung verlaufen, der Rest wird
batteriebetrieben befahren. Prag wird die erste Stadt Tschechiens sein, die
diese Oberleitungsbusse einsetzt. Der Auftrag für 20 Busse hatte einen Wert von
25,3 Millionen Euro. Der Prager Verkehrsbetrieb wird weitere 14,5 Millionen
Euro, ohne Mehrwertsteuer, für die Elektrifizierung der Linie zahlen.
Am Samstag, 16. September
2023, wurde der Prager Wenzelsplatz erneut zur Schaubühne von heftigen
Protesten. Diesmal wurde die Kundgebung von
der außerparlamentarischen populistischen Partei PRO (Recht Respekt
Expertise) organisiert. Die Demonstration unter dem Motto
"Tschechische Republik gegen die Regierung" dauerte etwa zweieinhalb
Stunden. Die Demonstrant*innen zeigten tschechische Flaggen und
regierungsfeindliche Transparente. Während der Demonstration wurde
ein Mann verhaftet, da er ein T-Shirt mit dem
verbotenen Logo der russischen Söldnergruppe Wagner trug. Ihm wird vorgeworfen,
Verbrechen im Zusammenhang mit der Infragestellung, Billigung und
Rechtfertigung von Völkermord begangen zu haben. Der Parteivorsitzende von PRO,
Jindřich Rajchl, betonte: "Wir wollen keine EU-Regierung, keine
amerikanische Regierung, keine ukrainische Regierung, keine russische Regierung
und keine chinesische Regierung. Wir wollen eine Regierung für die Bürger*innen
der Tschechischen Republik." Rajchl kritisierte zudem die
im Vergleich zu Nachbarländern höheren Energiepreise und
bemängelte, dass Tschechien das einzige Land in Europa sei, das wirtschaftlich
noch nicht wieder das Niveau von vor der Covid-19-Pandemie erreicht habe.
Rajchl erläuterte weiter, dass das tschechische Sozial- und
Gesundheitssystem unter "einer Flut von Wirtschaftsmigrant*innen aus der
Ukraine vor dem Platzen" stehe. Er kritisierte auch den Mangel an
Medikamenten sowie Innenminister Vit Rakušan (STAN
– Bürgermeister und Unabhängige) und dessen Absicht, den Euro einzuführen.
Das Prager Stadtgericht hat in einem
Streitfall zwischen der Prager Stadtverwaltung und der Aktivist*innengruppe
Letzte Generation entschieden. Letztere organisiert unter anderem auf
der Stadtautobahn regelmäßige Demonstrationen, um die
Höchstgeschwindigkeit für Autos in der Stadt auf 30 Stundenkilometer zu
reduzieren. Die Kundgebungen der Letzten Generation, die den Prager Verkehr
regelmäßig zum Stillstand brachten, waren vor kurzem vom Prager Magistrat
verboten worden. Die Teilnehmer*innen durften sich nur mehr auf den
Bürger*innensteigen aufhalten. Mit diesem Verbot war die Letzte
Generation nicht einverstanden und legte Einspruch beim
Städtischen Gerichtshof ein, der zu ihren Gunsten entschied und die
Magistratsentscheidung aufhob. Da die Aktivitäten der Bewegung
weiterhin im Prager Stadtzentrum Verkehrsprobleme verursachen,
plant die Stadt Prag, eine Kassationsbeschwerde einzureichen, an der
bereits die zuständige Magistratsabteilung arbeitet.
Auf dem K-Pop Prague 2023 Festival, das zum ersten Mal am 6. Oktober in der Prager O2-Arena stattfindet, werden die tschechischen Fans echte südkoreanische Stars kennenlernen. Die einzigartige Show wird unter anderem die männlichen Pop-Gruppen Monsta X, Cravity und AB6IX präsentieren. Weitere Künstler*innen werden später bekanntgegeben. K-Pop ist nicht nur ein Musikgenre, sondern auch eine Subkultur, die weltweit zig Millionen Fans hat. Doch südkoreanische Popstars kommen nur selten nach Europa, um hier aufzutreten. Laut Daniel Strejc, einem der Organisator*innen des Festivals, wurden sie dazu überredet, weil sie die tschechische Hauptstadt mögen. In Südkorea gäbe es eine sehr beliebte Fernsehserie namens "Falling Love in Prague", welche in Prag spielt. Und deshalb halte die südkoreanische Generation, die mit dieser Serie aufgewachsen ist und heute etwa 35 Jahre alt ist, Prag für den romantischsten Ort der Welt, kommentiert Strejc. Das Konzert beziehungsweise Festival findet in einer der größten Hallen des Landes statt. Die günstigsten Karten kosten etwa 163 Euro.
Die Vereinbarungen über das Abstellen der E-Scooter in der Prager Altstadt sollten eigentlich ab September gelten. Die Betreiber*innen halten sich jedoch nicht an die Vereinbarungen mit dem ersten Prager Bezirk und ihre Geräte stehen wieder auf den Gehsteigen, vor Zebrastreifen und an Bushaltestellen. Die E-Scooter sollten ferner mit sichtbaren Schildern ausgestattet werden, die auf die Regeln beim Fahren und Abstellen hinweisen – wie beispielsweise, dass die Benutzer*innen nicht unter dem Einfluss von Alkohol und anderen Suchtmitteln fahren dürfen und wie und wo die Fahrgeräte geparkt werden müssen. Auch daran haben sich die Betreiber*innen nicht gehalten. Den Bezirken und der Stadt fehlen jedoch immer noch gesetzliche Mittel, um sich zu wehren, und eine Lösung auf politischen Ebenen ist in Prag aktuell noch nicht in Sicht. Aus diesem Grund hat der Bezirksrat für Verkehr, Vojtěch Ryvola (ANO – JA), vor, eine Sitzung des Bezirksparlaments einzuberufen, in der eine lokale Volksabstimmung vorbereitet werden soll. Laut der tschechischen Nachrichtenagentur ČTK könnte künftig auch ein bezirksüberschreitendes Referendum stattfinden, das ein absolutes Verbot in der inneren Stadt, wie es in Paris seit dem 1. September 2023 verhängt wurde, zur Folge haben könnte.
Der Vorstand der Prager Verkehrsbetriebe gab am 5. September 2023 die Gewinner*innen des Auftrags für die Errichtung des zweiten Abschnitts der vollautomatisierten U-Bahn-Linie D bekannt. Das Dreier-Rennen um den Auftrag in Höhe von 1,25 Milliarden Euro zwischen der Baufirma Subterra und zwei Gruppen, die von den österreichischen Bauunternehmen Porr und Strabag angeführt wurden, endete jedoch in einem kontroversen Ausschluss eines der Bieter. Im Laufe der Entscheidung hatte der Verkehrsbetrieb den Firmenverbund PORR-Vinci-Marti wegen schwerwiegender Mängel aus dem Angebot ausgeschlossen. Kurz vor der finalen Vergabesitzung informierten die tschechischen Medien in diesem Zusammenhang über anonyme Drohungen gegen die eigentlich geheim zusammengesetzte Entscheidungskommission. Der in Wien ansässige Baukonzern Porr lehnte die "Gerüchte und Klatsch" ab, der Prager Verkehrsbetrieb zieht jedoch rechtliche Schritte in Erwägung. Nun muss auch das Kartellamt entscheiden, ob die Ausschreibung wiederholt werden muss.
Das städtische Tourismus-Unternehmen Prague City Tourism bereitet in Zusammenarbeit mit weiteren städtischen Institutionen ein neues Konzept für die Prager Märkte vor. Im Konzept sollen sowohl die architektonische Gestaltung, Design und visueller Stil als auch Produktangebote definiert werden. Auch die Rahmenregelungen des Kultur- und Begleitprogramms sowie die Geschäftsbeziehungen zu den Betreiber*innen werden festgelegt. In der ersten Phase wird der Prager Magistrat die Märkte in der Altstadt regulieren, für die anderen Standorte wird vorerst nur ein allgemeines Handbuch ausgearbeitet. Prag will sich bei der Vorbereitung vor allem von Wien, Dresden, Krakau oder Bratislava inspirieren lassen.
Prag erzielte eine Vereinbarung zur Aufhebung eines jahrelangen Gerichtsverfahrens bezüglich des berühmten Gemäldezyklus "Das Slawische Epos" von Alfons Mucha. Die Einigung mit dem Erben des Malers sieht vor, dass der Erbe seine Klage zurückziehen wird und beide Seiten weiter zusammenarbeiten, um ein angemessenes Kunstzentrum zu errichten beziehungsweise einen Standort zu finden, wo das Epos und die Mucha-Familiensammlung untergebracht werden. Über die passenden Räumlichkeiten soll in spätestens sieben Jahren die Stadtregierung entscheiden. Eine der Varianten wäre ein neues Einkaufszentrum unweit des Prager Wenzelsplatzes. Derzeit sind die Gemälde in der südmährischen Gemeinde Moravský Krumlov ausgestellt.
Der Prager Magistrat hat in Zusammenarbeit mit dem Medizinischen Rettungsdienst eine interne Telefonhotline für Magistratsmitarbeiter*innen in psychisch belastenden Situationen eingerichtet. Die anonymisierten Anrufe werden seit dem 1. September 2023 rund um die Uhr von spezialisierten Fachkundigen im Bereich der psychologischen Hilfe beantwortet. Angeboten werden Ratschläge zur aktuellen persönlichen Lage oder weitere Hinweise zu Lösungen sowohl in Bezug auf die Arbeit als auch in Bezug auf Privates.
Der Prager Magistrat und die Führung des 1. Bezirks haben vor, ab Anfang 2024 eine innenstädtische Maut einzuführen. Nach aktuellem Planungsstand wären ab Winter 2024 zwei Durchfahrtsstraßen entlang der Moldau betroffen sowie eine der zentralen Straßen in der Altstadt, jeweils mit Ausnahmen für Anrainer*innen. Die Stadt führt allerdings noch Analysen durch, wodurch sich die Größe der Mautzone sowie die geplante Gebühr von rund acht Euro ändern könnten. Laut Befürworter*innen würde die Maut die Verspätungen der Öffis reduzieren, während viele andere Bezirke den Vorschlag ablehnen.
Besucher*innenzahlen von Prager Sehenswürdigkeiten, die im Besitz der Stadt oder unter der Verwaltung städtischer Organisationen sind, stiegen in den Sommerferien. Die Prager Türme, betrieben von der touristischen Zentrale Prague City Tourism, verzeichneten im Juli und August rund 358.000 Besucher*innen – ein Plus von 22.000 Personen im Vergleich zum Vorjahr. Der meistbesuchte Aussichtsturm Petřín, der verkleinerte Nachbau des Eiffelturms, verkaufte 136.000 Tickets. Der Botanische Garten im Norden von Prag verzeichnete eine Steigerung von etwa zehn Prozent mit insgesamt 36.400 Gästen. Der Prager Zoologische Garten veröffentlichte bisher nur die Juli-Statistiken, die mit 106.608 Besucher*innen auf dem Vorjahresniveau geblieben sind. Gästezahlen seien heuer stark geprägt von sehr heißen oder regnerischen Tagen, hieß es vom Zoo. Tourist*innen in Prag nehmen weiter zu, haben jedoch noch nicht das Niveau vor dem Ausbruch der Covid-Pandemie erreicht.
Die in diesem Jahr 700 Millionen Euro hohen Ausgaben aller 245 städtischen Organisationen Prags sind seit Kurzem über die stadteigene Transparenz-Plattform Cityvizor online zugänglich. Bei 56 dieser Beitragsorganisationen sind die Finanzströme bis auf einzelne Rechnungen einsehbar. Um auch bei den restlichen rund 200 Organisationen sämtliche Fakturen veröffentlichen zu können, ohne gegen rechtliche Vorschriften zu verstoßen, sind Anpassungen in den Buchhaltungssystemen erforderlich, die über das städtische IKT-Unternehmen vorgenommen werden müssen. Die öffentliche Kontrolle der Haushaltsführung ist eines der Hauptziele der Prager Antikorruptionsstrategie 2022 bis 2027.
Da sich innerhalb eines Jahres keine Interessent*innen gemeldet haben, wurde die Ausschreibung der Stadt Prag für eine*n private*n Partner*in zur Realisierung des ersten Genossenschaftswohnbauprojekts aufgehoben. Der*die gesuchte Partner*in hätte gemeinsam mit der Gemeinde eine Genossenschaft gründen und auf städtischem Grund im 5. Bezirk zwei Wohnblöcke mit bis zu 266 Wohnungen errichten sollen. Genossenschaftsbeteiligte sollten dann in der Folge die Wohnungen zu einem um ein Drittel reduzierten Preis im Vergleich zum Marktwert erwerben, während ein Drittel der Wohnungen von der Stadt vermietet werden sollte. Die Regelungen zur Förderung des Genossenschaftswohnbaus wurden in der Legislaturperiode bis 2022 intensiv diskutiert. Die aktuelle Stadtregierungskoalition beabsichtigt, an diesen Grundsätzen festzuhalten.
Die Führung des 1. Prager Bezirks hat, nach Absprache mit den Betreiber*innen der E-Scooter und Leihfahrräder, strengere Regelungen angekündigt, die ab 1. September 2023 in Kraft treten sollen. Das Bezirksamt wird mehr als 100 Standorte für das legale Parken markieren – eine Mischung aus beschilderten und "virtuellen" Stellen. Falsch abgestellte Fahrzeuge müssen binnen vier Stunden, (acht Stunden, nachts) entfernt werden, andernfalls wird der 1. Bezirk die Fahrzeuge zum Mistplatz abtransportieren und die Kosten weiterverrechnen. Fahrzeuge, die über ein Jahr nicht abgeholt werden, sollen für wohltätige Zwecke versteigert werden. An die Fahrzeug-Lenker wird ab September ein Hinweis auf das Gehsteigfahrtverbot angebracht. Zwischen zwei und fünf Uhr morgens wird die maximale Geschwindigkeit auf 20 Stundenkilometern reduziert. Der 2. Bezirk hat bereits im März ebenfalls strengere Regeln eingeführt. Es gilt ein Fahrverbot an ausgewählten Orten.
Prag hat, nach wenigen Wochen, wieder eine neue größte Photovoltaikanlage. Die neueste Rekordanlage wurde auf dem Dach des Anfang der 1980-er Jahre eröffneten Prager Kongresszentrums errichtet. Die 2.080 Module, die 10 Prozent des Gebäudeenergieverbrauchs produzieren sollen, wurden im Zuge eines Energieeinsparprojekts mit Garantie errichtet. Die Ausbaukosten werden vorerst vom Kraftwerkbetreiber, einem Tochterunternehmen des tschechischen Energiekonzerns ČEZ, übernommen, beziehungsweise werden die Kosten im Kaufpreis des verbrauchten Stroms verrechnet. Die Energiefirma garantiert dem Kongresszentrum eine jährliche Einsparung von mindestens einer Million Euro. Durch die vorherige siebenjährige Zusammenarbeit hat das Prager Kongresszentrum bereits über 8,7 Millionen Euro an Energiekosten eingespart.
Die Fünf-Parteien-Koalitionsregierung Tschechiens unter der Führung von Petr Fiala (ODS - Bürgerdemokratische Partei) wird mit Teilen der israelischen Regierung Benjamin Netanjahus in Prag gemeinsam tagen, vorläufig am 9. Oktober 2023. Die umstrittensten Vertreter*innen des israelischen Kabinetts von den ultranationalistischen Parteien würden nicht anreisen, hieß es aus diplomatischen Quellen. Die tschechisch-israelischen Beziehungen sind seit Jahren überdurchschnittlich gut, dies basiert vor allem an den ersten und letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Die erste gemeinsame Regierungssitzung wurde 2012 in Prag abgehalten, schon damals unter der Teilnahme von Nentanjahu. Die bisher letzten gemeinsamen Regierungsgespräche fanden 2016 in Israel statt.
Die unter den Stadtbesucher*innen sehr beliebte Prager Standseilbahn wird in den kommenden Jahren renoviert. Neben der Modernisierung und Stabilisierung der Hanganlage auf dem Petřín-Hügel im Zentrum Prags werden auch die bestehenden Wagen durch neue Modelle ersetzt, die aus einem Designwettbewerb hervorgegangen sind. Diese neuen Wagen sollen von der Doppelmayr/Garaventa-Gruppe in ihrem Werk in der Schweiz hergestellt werden, teilte der Prager Verkehrsbetrieb mit. Die Kosten belaufen sich auf 5,7 Millionen Euro. Im ersten Schritt wurden die Designstudie und die Dokumentation der Wagen abgeschlossen, nach der Genehmigung der Bahnbehörde soll die elfmonatige Produktion starten. Die 12,3 Meter langen und 2,45 Meter breiten Fahrzeuge mit 19 Sitz- und 100-Stehplätzen werden mit neuen Steuerungs- und Kontrollsystemen geliefert. Die Inbetriebnahme im Zentrum Prags ist spätestens 2025 vorgesehen.
Die Prager Stadtregierung billigte Mitte August Investitionsmittel in Höhe von 540.000 Euro für die Wiederbelebung zweier vernachlässigter Teiche in verschiedenen Gebieten der Stadt. Die beiden Teiche erhalten eine neue Abflussvorrichtung und ihre Ufermauern werden mit Steinen verstärkt. Einige Bereiche erhalten Zugänge für Wasservögel und Amphibien, während bei einem Teich auch Grillplätze entstehen werden. Für die Durchführung ist die städtische Forstverwaltung zuständig. Zusätzlich werden aus dem Investitionsbudget der Umweltschutzabteilung weitere 625.000 Euro für die Errichtung von zwei Brunnen am ehemaligen Stalin-Denkmal im Stadtzentrum verwendet, sowie den Bau einer Regenwasserableitung zu einem im Vorjahr eröffneten Teich. Die Maßnahmen sollen die Freizeitangebote für Prager*innen erweitern sowie zu den Klimazielen der Stadtverwaltung beitragen.
Die Stadtregierung hat den Aktionsplan Kreislaufwirtschaft 2023 bis 2025 für stadteigene Unternehmen genehmigt. Die Liste ist um 22 auf insgesamt 59 Projekte aufgewachsen. Die Schwerpunktbereiche mit dem größten Einsparungspotenzial sind Bauwesen, Wasser, Abfälle, Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion. Zu den bedeutendsten Projekten gehören die Sanierung und der Ausbau einer Biogasanlage östlich von Prag, die Inbetriebnahme einer neuen Abfallsortieranlage, die Vorbereitung einer Abwärmeanlage und die Rückgewinnung von Biomethan sowie Phosphor aus der Kläranlage. Der Plan ist ein Teil der Strategie zirkuläres Prag und bildet eine der Grundlagen des Prager Klimaplans 2030, der darauf abzielt, den Fußabdruck und den Verbrach von Primärmaterialien zu reduzieren und bis 2050 CO2-Neutralität zu erreichen.
Im letzten Jahr hat die Eigentumsabteilung des Prager Magistrats den Verkauf beziehungsweise den Tausch von Grundstücken im Rekordwert von fast 44 Millionen Euro genehmigt. Im Gegenzug erwarb Prag 2022 Grundstücke im Wert von 23 Millionen Euro und zusätzlich Immobilien im selben Wert. Ein beträchtlicher Teil dieser Einnahmen stammt aus Grundstücks-Tauschgeschäften mit dem Staat. So erhielt Prag zum Bespiel mehrere Grundstücke in Krankenhausarealen. Auch in diesem Jahr verhandelt die Stadt über zahlreiche wertvolle Immobilien mit dem Staat, darunter über eine ehemalige Kaserne im breiteren Stadtzentrum sowie über das Schloss Veleslavín im Osten der Stadt. Prag soll ebenfalls die Gelegenheit bekommen, das ehemalige Hauptgebäude von der Tschechischen Post zu erwerben, solange die Stadt mit dem höchsten Angebot im Auktionsverfahren mithalten kann. Alleine der Wert des Postpalais im Stadtzentrum wird dabei auf über 40 Millionen Euro geschätzt. Zusätzliche Einnahmen in Millionenhöhe kann die Eigentumsabteilung auch durch den lang geplanten Verkauf von Grundstücken für ein laufendes Stadtentwicklungsprojekt östlich des Stadtzentrums erzielen.
Die stadteigene Prager wasserwirtschaftliche Gesellschaft wird Photovoltaikanlagen auf den Dächern von neun Wasserwerkobjekten in verschiedenen Stadtteilen errichten. Das Ziel dabei ist es, die eigene Energieunabhängigkeit zu stärken und die Umwelt zu schützen. Die Module werden sowohl auf den Hausdächern als auch auf den begrünten unterirdischen Wasserspeichern und in zwei kleineren Kläranlagen am Stadtrand angebracht. Die geplante Gesamtleistung soll 1,507 Megawatt-Peak erreichen und werden mindestens 80 Prozent des produzierten Stroms direkt vor Ort verbraucht. Die Gesamtkosten für diese Investition belaufen sich auf etwa 2,2 Millionen Euro, wobei ein Drittel dieser Summe aus dem Modernisierungsfonds für erneuerbare Energiequellen stammt. Derzeit läuft noch die Projektvorbereitung, der Bau soll bis Jahresende starten, die Fertigstellung wird 2024 erwartet.
Aufgrund eines Defekts am Prototyp des Wasserstoffbusses der neuen H'City-Reihe, hergestellt von Škoda Electric AG, muss der Prager Verkehrsbetrieb auf das Fahrzeug bis zur zweiten Augusthälfte verzichten. Der Bus wurde nach einer technischen Untersuchung in das Herstellerwerk in Pilsen gebracht, wo der "Fehler im Energie-Kreislauf" behoben wird. Danach wird das zwölf Meter lange Niederflurfahrzeug mit Platz für 85 Fahrgäste wieder im Pilotbetrieb eingesetzt. Es wird im Süden Prags auf der Linie 170 mit einem hügeligen Profil und circa 20 Kilometer Länge pro Richtung verkehren. Der Testbetrieb erfolgt in Kooperation des Prager Verkehrsbetriebes, des Herstellers und des H2-Anbieters Orlen Unipetrol.
Die tschechische Hauptstadt möchte den Negrelli-Viadukt beleben – eine im Jahr 1849 fertiggestellte und zwischen 2017 und 2020 umfassend renovierte Eisenbahnbrücke, die sich teilweise über die Moldau erstreckt, sowie durch das Stadtviertel Karlín verläuft. Ähnlich wie in Wien oder in Berlin sollen die Brückenbögen vermietet werden. Allerdings beabsichtigt die Stadt Prag, ihr Vorhaben erst mal zwei Jahre unter der Aufsicht der Technischen Universität Prag und des Denkmalschutzamtes zu testen. Dabei wird einer der 87 Bögen der 1.120 Meter langen Brücke von beiden Seiten verglast und im Innenraum wird ein städtisches Infozentrum eingerichtet. Der ganze Aufbau samt Verglasung sind zu 100 Prozent demontierbar. Langfristig plant Prag, rund 40 Prozent der Bögen der längsten Eisenbahnbrücke Mitteleuropas für kommerzielle Vermietung über einen Zeitraum von fünf Jahren anzubieten. Weitere 40 Prozent sollen kreativeren Nutzungen mit einem reduzierten Mietpreis jeweils für drei Jahre verfügbar sein, die verbliebenen 20 Prozent sind für Start-ups für jeweils ein Jahr vorgesehen.
Die Prager Stadtregierung genehmigte einen mittelfristigen Investitionsplan für die wasserwirtschaftliche Infrastruktur der Hauptstadt. In den kommenden Jahren sind unter anderem eine neuerliche Modernisierung der zentralen Kläranlage und der Umbau von Wasserversorgungsleitungen geplant. Für die Erneuerung der Abwasserinfrastruktur soll der größere Teil des Geldes verwendet werden, der kleinere Teil für die Instandsetzung von Trinkwasserleitungen. Der Plan wurde im Einklang mit der Strategie für die Entwicklung der Prager Wasserinfrastruktur iim Zeitraum von 2022 bis 2035 erstellt – die aktuell verabschiedete Summe von über einer Milliarde Euro ist jedoch nur für den Zeitraum bis 2028 bestimmt. Mit der Umsetzung des Plans wurde die städtische Prager wasserwirtschaftliche Gesellschaft PVS beauftragt.
Die Stadt Prag beendet schrittweise ihre langjährige Zusammenarbeit mit der Firma JCD, die für die Wartung der Wartehäuschen im öffentlichen Verkehr zuständig war und ersetzt diese durch ihre eigenen. Einen Teil der Wartehäuser will die Stadt behalten und von JCD abkaufen. Im Rahmen dieses Handels übernimmt die Stadt auch die Werbetafeln (Citylights), für die JCD ebenfalls zuständig war. Diese Citylights werden allerdings ersatzlos entfernt. Sie würden oft unnötige Hindernisse für Fußgänger*innen oder Radfahrer*innen darstellen und unerwünschten visuellen Smog verursachen, hieß es. Insgesamt werden 119 Citylights von den Straßen genommen. Verschwinden sollten sie bereits gegen Ende August 2023.
Laut Angaben des tschechischen Innenministeriums besitzen aktuell 983.382 Tschech*innen einen Waffenschein, 31.604 davon sind Frauen. Während zu Beginn des 21. Jahrhunderts ein privater Feuerwaffenschein in Tschechien eher eine Ausnahme war, demonstrieren die aktuellen Zahlen eine steigende Tendenz. Alleine in Prag besitzen zurzeit 36.302 Personen einen Waffenschein, was diesbezüglich die höchste Zahl in der Geschichte ist. Der erste Anstieg an Waffenkäufen in Tschechien erfolgte nach den terroristischen Anschlägen in Europa und der Migrationskrise in den Jahren 2014 bis 2016. Die Menschen begannen, sich in einer neuen unerwarteten Situation bedroht zu fühlen und vertrauten den europäischen und den nationalen Sicherheitsbehörden nicht mehr. Nach einer kurzen Pause während der Covid-19-Krise kam die zweite Welle, die der angespannten Situation im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg zuzuschreiben ist.