Die Stadt Zagreb entwickelt eine umfassende Strategie für die Zukunft der städtischen Märkte bis zum Jahr 2050. Diese soll als Grundlage für die Modernisierung, Umgestaltung oder mögliche Schließung einzelner der insgesamt 28 bestehenden Marktplätze dienen. Viele dieser Märkte befinden sich derzeit in schlechtem Zustand oder werden kaum genutzt. Im Zentrum des Projekts steht die Idee, Märkte nicht nur als Verkaufsflächen, sondern auch als soziale Treffpunkte in den Stadtvierteln zu etablieren. Sie sollen modernisiert und zukunftsfähig gemacht werden – etwa durch die Integration von Online-Plattformen für den digitalen Verkauf von Lebensmitteln wie Obst, Gemüse oder Fleisch. Die Strategie wird sowohl kurzfristige Maßnahmen bis 2030 als auch langfristige Ziele bis 2050 enthalten. Teil der Planung ist eine detaillierte Analyse jedes der 28 Marktplätze, einschließlich Verkehrs-, demografischer, soziologischer und SWOT-Analyse. Zudem werden die Meinungen der Bürger*innen in die Entwicklung einbezogen. Das Projekt wird im Rahmen eines öffentlichen Wettbewerbs ausgeschrieben. Das beste Konzept – ob von einer Einzelperson oder einem Team – wird mit einem Honorar von 55.000 Euro ausgezeichnet.
Mit einer feierlichen Eröffnungszeremonie im Zagreber Kino SC wurde Anfang der Woche offiziell das 35. Weltfestival des Animationsfilms – Animafest Zagreb 2025 – eröffnet. Das Festival findet von 2. bis 7. Juni an insgesamt elf Standorten in der Stadt statt. Von 2.000 eingereichten künstlerischen Animationsfilmen werden 350 gezeigt, begleitet von zahlreichen Rahmenveranstaltungen. Dieses Festival gehört zu den drei führenden Animationsfestivals weltweit und wurde von Luka Korlaet (M – Wir können's!), dem stellvertretenden Bürgermeister von Zagreb, eröffnet. Während der Eröffnung wurden zahlreiche Preise verliehen, darunter der Preis für das Lebenswerk und der Preis für die beste Animationsschule. Es wird erwartet, dass Animafest über 350 internationale Gäst*innen sowie Tausende von Zuschauer*innen und Besucher*innen in die kroatische Hauptstadt lockt. Bereits Ende Mai, kurz vor Festivalbeginn, fand auf dem Zagreber Platz Zrinjevac und im Park Maksimir ein Filmabend unter freiem Himmel statt – das Open-Air-Animafest. Im Park Maksimir wurde außerdem das 100. Jubiläum des Zagreber Zoos mit dem oscarprämierten lettischen Animationsfilm "Flow" gefeiert.
Die Stadt Zagreb hat ein Vergabeverfahren im Umfang von 1,1 Millionen Euro gestartet, um die außerordentliche Wartung der Seilbahn zum Sljeme, dem Gipfel des Medvednica-Gebirges, durchzuführen. Obwohl zentrale Bauteile wie Antrieb und Konstruktion weiterhin unter Gewährleistung stehen, benötigen viele andere Komponenten regelmäßige technische Pflege. Die Seilbahn wurde von der österreichischen Firma Doppelmayr Seilbahnen geplant und errichtet und besteht aus mehreren Abschnitten: der Talstation, einer Winkelstation zur Richtungsänderung, der Zwischenstation Brestovac mit dem Hauptantrieb, der Bergstation sowie der Trasse mit Masten und Seil. Geplant sind unter anderem das Verkürzen und Neuverflechten des Seils, zerstörungsfreie Prüfmethoden sowie Soforteinsätze bei Störungen infolge von Wetter, Fehlbedienung oder Fremdeinwirkung. Im Störungsfall muss der Wartungsdienstleister sofort einsatzbereit sein, defekte Teile ausbauen, reparieren, den Betrieb wiederherstellen und sämtliche Arbeiten vorschriftsgemäß dokumentieren.
Obwohl die Abgeordneten des Zagreber Gemeinderates auf der Grundlage einer einzigen Wahlliste gewählt werden, zeigt eine Analyse ihrer Wohnorte ein deutliches geografisches Ungleichgewicht in der politischen Vertretung. 38 Prozent der Abgeordneten kommen aus nur drei zentralen Stadtbezirken "Trnje", "Donji grad" und "Gornji grad – Medveščak" , die zusammen nur 13 Prozent der gesamten Wähler*innenschaft ausmachen. Gleichzeitig haben die Bezirke "Brezovica", "Podsljeme" und "Stenjevec" mit mehr als 70.000 Wähler*innen überhaupt keine Vertreter*innen in der Legislative. Noch deutlicher wird das Ungleichgewicht, wenn man die Anzahl der Wähler*innen pro Abgeordneten vergleicht – im Bezirk "Gornji grad – Medveščak" kommt ein Mandat auf weniger als 4.000 Wähler*innen, während im Flächenbezirk "Novi Zagreb – West" für ein Mandat 56.000 Stimmen erforderlich waren. Zum Vergleich: Der bevölkerungsreichste Zagreber Bezirk "Sesvete" liegt mit vier Abgeordneten auf 64.708 Wähler*innen in der Mitte der Vertretung. Die Parteieliten spielen eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung des geografischen Bildes der Repräsentation, da es keine Vorzugsstimmen gibt und die Kandidat*innen an der Spitze der Liste oft aus dem Stadtzentrum kommen. Die zukünftige Regierungskoalition der Bürgermeisterpartei Wir können's! (M) und der Sozialdemokratischen Partei (SDP) rekrutiert die meisten Gemeinderät*innen aus dem Bezirk "Trnje", während die konservative Kroatische Demokratische Gemeinschaft (HDZ) und die "Unabhängige List Marija Selak Raspudić" (ULMSR) gleichmäßiger verteilt sind, wobei der Schwerpunkt auf dem Osten der Stadt liegt. Die politische Macht konzentriert sich so im urbanen Zentrum, während die Peripherie unterrepräsentiert bleibt, was Fragen nach dem Interessenausgleich und der Fairness in der Führung der Stadtpolitik aufwirft.
Die Stadt Zagreb hat das Verfahren zur Planung der Sanierung der pädagogisch genutzten Ferienanlage "Stadt der Jugend" eingeleitet. Dadurch bietet sich die Gelegenheit, das Areal zu revitalisieren und gleichzeitig seinen ursprünglichen kulturhistorischen Wert zu bewahren. Der Komplex wird hauptsächlich von Kindern und Jugendlichen im Rahmen der Programme "Kinder in der Natur" und "Schule im Wald" sowie für weitere Freizeit- und Kulturangebote genutzt. Der Wert der Sanierung dieses Komplexes im Zagreber Bezirk Dubrava wird derzeit auf 30 Millionen Euro geschätzt. Die Finanzierung erfolgt aus dem städtischen Haushalt. Zahlreiche Generationen von Zagreber*innen haben hier im Rahmen von Ausflügen und Bildungsprogrammen einen Teil ihrer Schulzeit verbracht. Dieses Bildungs- und Erziehungszentrum erstreckt sich über 46 Hektar bewaldetes Gelände und befindet sich seit einigen Jahrzehnten in einem schlechten Zustand – insbesondere die Pavillons, die seit dem Erdbeben nicht genutzt werden können. Aus diesem Grund sind derzeit nur Tagesausflüge möglich. Nach der Sanierung soll diese pädagogische Ferienanlage wieder zahlreiche Kinderprogramme mit Übernachtungsmöglichkeiten beherbergen. Der Beginn der Sanierungsarbeiten wird für Mitte 2026 erwartet. Dieser Komplex ist ein geschütztes Kulturdenkmal und ein preisgekröntes Projekt der renommierten Architekten Josip Seissel, Ivan Vitić und Marijan Haberle sowie der Landschaftsarchitekten Zvonimir Frölich und Pavao Ungar. Im Rahmen der Sanierung ist auch die Errichtung von Freizeitsportanlagen geplant, die im ursprünglichen Projekt vorgesehen, jedoch nie realisiert wurden.
Der
amtierende Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) sowie die
stellvertretenden Bürgermeister*innen Danijela Dolenec (M) und Luka
Korlaet (M) haben ein neues Schulzentrum für Kunst vorgestellt, das im Zentrum von Zagreb gebaut werden soll. Das Zentrum soll eine Schule für
klassisches Ballett und eine Musikschule umfassen sowie Unterricht in
allgemeinbildenden Fächern für Kunstschulen anbieten. Es wird erwartet, dass
mehr als 1.000 Kinder das Kunstzentrum besuchen werden. Die Ballettschule wird
über acht Tanzsäle, einen Aufführungssaal mit 150 Sitzplätzen, viele
Klassenzimmer, eine Bibliothek und weitere Einrichtungen verfügen. Die Musikschule
soll 51 Räume für individuellen Unterricht, Übungsräume, Chorsäle und
Orchesterproberäume, Klassenzimmer und eine Bibliothek bekommen. Das Projekt
wird aus dem städtischen Haushalt finanziert. Der geschätzte Investitionswert
beträgt 27 Millionen Euro.
Am Gelände des nicht fertiggestellten Universitätsklinikums im Südwesten von Zagreb kam es am vergangenen Samstag zu einem großen Brand. Während die Brandstelle noch abkühlt, können sich die Stadt Zagreb und das Kroatische Gesundheitsministerium nicht darüber einigen, wem diese Immobilie zum Zeitpunkt des Brandes gehört habe, beziehungsweise wer für die Instandhaltung des Objekts verantwortlich sei. Auf der Sitzung des Zagreber Gemeinderates im Oktober 2024 wurde eine Vereinbarung mit der kroatischen Regierung angenommen, bei dem das Krankenhaus und das umliegende Grundstück dem Staat zugesprochen wurden, während die Stadt Zagreb andere Grundstücke erhielt.
Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) erklärte, dass am 14. Mai 2025 das Eigentum der Immobilie vom Staat übernommen worden sei. Der Übernahmeprozess sei eingeleitet worden, jedoch noch nicht abgeschlossen, erklärte wiederum das Ministerium. Es habe mehrere Anmerkungen gemacht und die Stadt gebeten, sich dazu zu äußern sowie die vollständige Dokumentation vorzulegen, damit ein Übergabeprotokoll unterzeichnet und das Ministerium offiziell Eigentümer der Immobilie werden könne. Die Stadt habe die vollständige Dokumentation bisher nicht vorgelegt, sagt das Ministerium. Aus diesem Grund sieht es die Stadt Zagreb als verantwortlich für den entstandenen Schaden.
Fünf Jahre nach dem Erdbeben sind die Sanierungsarbeiten am Zagreber Zentralfriedhof Mirogoj noch nicht fertiggestellt. Der Abschluss der Sanierungsarbeiten war für 2034 vorgesehen, doch inzwischen scheint dieses Ziel zu optimistisch. Das gesamte Projekt sollte ursprünglich aus dem Solidaritätsfonds finanziert werden, doch aufgrund der langsamen Vorbereitung der Unterlagen kann aus diesen Mitteln nur ein geringer Teil gedeckt werden. Von den geschätzten 15 Millionen Euro für die Sanierung der Arkaden und der Kirche konnten die Zagreber Stadtwerke letztlich nur etwa 440.000 Euro erringen. Die Dokumentation ist nämlich nach wie vor nicht fertiggestellt. Derzeit wird das Hauptprojekt für die Sanierung der Arkaden und der Kirche ausgearbeitet, das bis Mitte 2025 abgeschlossen sein soll. Es handelt sich um eine komplexe Sanierung, die in vier Bauphasen durchgeführt werden muss. Die Kosten sind noch unbekannt, alternative Finanzierungsmodelle werden derzeit gesucht. Im vergangenen Jahr wurde die vollständige Sanierung des Verwaltungsgebäudes abgeschlossen, zu dieser Zeit begann auch die Sanierung der Leichenhalle. Darüber hinaus befürchten viele Besucher*innen Diebstähle und betonen die Notwendigkeit einer Videoüberwachung. Obwohl Kameras angeblich angeschafft wurden, sind bisher noch keine installiert.
Zagrebs Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) kündigte kürzlich an, dass die kroatische Hauptstadt den größten neuen Sportkomplex seit der Universiade vor fast 40 Jahren bekommen soll. Der noch amtierende Bürgermeister stellte gemeinsam mit seinen Vizebürgermeister*innen die Pläne für das neue Maksimir-Stadion und das Sport- und Freizeitzentrum Svetice vor. Das neue Fußballstadion soll rund 35.000 überdachte Sitzplätze bieten. Zusätzlich sind ein Leichtathletikstadion mit 2.000 Plätzen, eine Multifunktionshalle für Futsal und Basketball mit 3.000 Plätzen, eine Handballhalle mit bis zu 5.000 Plätzen, Schwimmhallen sowie Außenflächen für Freizeitsport geplant. Der gesamte Bereich wird ausschließlich sportlichen und freizeitorientierten Zwecken dienen – kommerzielle Einrichtungen wie Einkaufszentren sind nicht vorgesehen. "Das ist wichtig, um eine zusätzliche Verkehrsbelastung im Viertel zu vermeiden und die Fläche dauerhaft für den Sport und die Bürger*innen zu sichern", betonte Tomašević.
Bei
den jüngsten Wahlen zu den Stadtteilräten in Zagreb haben die
Bürgermeisterpartei M (Wir können's!) und die Sozialdemokratische Partei (SPD)
in 16 von 17 Stadtbezirken die meisten Stimmen erhalten. Trotzdem können sie
nur in elf Bezirken tatsächlich regieren, weil ihnen in mehreren Räten die
Mehrheit fehlt. In fünf Bezirken haben sich oppositionelle Bündnisse
gebildet, die die Führung übernehmen wollen. Im Bezirk Maksimir hat die
M-Partei nur sieben von 15 Sitzen, die restlichen Mandate verteilen sich auf
mehrere rechte und konservative Listen – eine Mehrheit der Opposition ist
wahrscheinlich. Ähnlich ist es in Gornja und Donja Dubrava. Im Bezirk Sesvete
wurde bereits vor vier Jahren eine Opposition gegen die Bürgermeisterpartei
gebildet, was sich nun wiederholt. Im Bezirk Podsljeme hängt die
Mehrheitsbildung von zwei unabhängigen Mandatar*innen ab, aber eine Koalition
mit der M-Partei gilt als eher unwahrscheinlich. In elf Stadtbezirken mit
gesicherter Mehrheit wird die Bürgermeisterpartei mit der SDP voraussichtlich
weiterregieren. Der Bezirk Brezovica bleibt als einziger Bezirk klar in den
Händen der konservativen HDZ (Kroatische Demokratische Gemeinschaft), die hier
erneut die Mehrheit errungen hat und den Vorsitz beansprucht. Die
konstituierenden Sitzungen der Bezirksräte finden im Juni statt.
Zagreb mache große
Schritte in Richtung grüner Transformation, so der Bürgermeister Tomislav
Tomašević (M – Wir können's!) bei der Eröffnung des Greencajt-Festivals, dem größten
Nachhaltigkeitsfestival in der Region. In den nächsten fünf Jahren sollen 1,3
Milliarden Euro aus dem Stadthaushalt, aus EU-Fonds und durch Kredite der
Entwicklungsbanken in grüne Energie investiert werden. Zagreb hofft, bis 2035
Klimaneutralität zu erreichen. Der Bürgermeister betonte, dass dies ohne
Zusammenarbeit mit dem privaten Sektor nicht möglich sei. Auch städtische
Unternehmen würden daher viele Maßnahmen umsetzen. Die Hauptziele sind
Nachhaltigkeit, erneuerbare Energiequellen und eine bessere Mülltrennung.
Darüber hinaus kündigte er an, alle 500 Busse des Zagreber Verkehrsunternehmens
ZET in Zukunft auf Elektroantrieb umzustellen. Es sollen zusätzliche
Straßenbahnen angeschafft und das Straßenbahnnetz erweitert werden. Im Sommer soll
zudem das erste Bikesharing-Angebot in der Hauptstadt eingeführt werden. In den
nächsten zwei Jahren ist die Installation von Photovoltaikanlagen auf 240 öffentlichen
Dächern geplant.
Das
Zagreber Verkehrsunternehmen ZET stellte kürzlich zehn neue Kleinbusse
vor, die speziell für den Transport von Menschen mit Behinderungen vorgesehen sind.
Sechs Fahrzeuge sind für Erwachsene, vier für Kinder mit Entwicklungsstörungen angedacht. Die Busse sind mit elektronischen Hebevorrichtungen, Klimaanlagen
und umweltfreundlichen EURO-6-Motoren ausgestattet. Mit den neuen Fahrzeugen
erhöht sich die Gesamtzahl auf 22 Busse für Erwachsene und 17 für Kinder. Rund
1.500 Personen nutzen diesen Dienst, täglich etwa 80 Erwachsene und 40 Kinder.
Im städtischen Budget für 2025 sind zwei Millionen Euro für diesen Service
vorgesehen – eine Steigerung von 500.000 Euro gegenüber dem Vorjahr. Außerdem
wurde die fünfte neue Niederflurstraßenbahn in Betrieb genommen. Bis Jahresende
sollen zwanzig weitere folgen, mit zusätzlichen zwanzig im nächsten Jahr. Im
Rahmen des Nationalen Plans für Aufbau und Resilienz beteiligt sich ZET auch an
einem Projekt zur Beschaffung von bis zu 70 elektrischen Bussen. Die Lieferung
soll bis Ende Oktober 2026 erfolgen. Das Projekt umfasst auch den Bau der
Ladeinfrastruktur. Das Projekt kostet insgesamt 56,7
Millionen Euro, wovon 45,4 Millionen Euro durch EU-Fördermittel gedeckt werden.
Am 19. Mai startete in der Zagreber Kinoteka das 18. Subversive Film Festival mit dem kanadischen Eröffnungsfilm "Universal Language" von Matthew Rankin. Bis zum 25. Mai werden 40 weitere ausgewählte Spiel- und Dokumentarfilme aus aller Welt gezeigt – darunter Werke preisgekrönter Regisseur*innen wie Želimir Žilnik, Radu Jude, Joshua Oppenheimer und Monica Strømdahl. Die Filme thematisieren Konflikte, Migration und gesellschaftlichen Wandel. Das Festival will politische Theorie und Filmkunst unter dem Motto "Zeitalter der Konflikte" verbinden. Begleitprogramme umfassen Retrospektiven, Vorlesungen, Diskussionen und Ausstellungen, die sich mit der Rolle der Filmfestivals in Krisenzeiten oder zur "Kinematografie des Widerstands" befassen. Die Veranstaltungen finden an mehreren Veranstaltungsorten statt und sind für das Publikum kostenlos zugänglich.
Angesichts
des steigenden Stromverbrauchs im Sommer warnt das Institute for Energy of
Southeast Europe (IENE) vor möglichen Stromausfällen in Südosteuropa. Bereits
im Vorjahr kam es zu einem großflächigen Blackout in der Region. Gründe dafür
sind ein hoher Anteil erneuerbarer, wetterabhängiger Energien, wie Wind- und
Wasserkraft, sowie veraltete Netzinfrastrukturen und eine unzureichende
Energiespeicherung. Länder wie Griechenland, Bulgarien, Rumänien und Albanien
sind besonders betroffen. Auch kroatische Expert*innen betonen, dass selbst sorgfältige Planung und Investitionen keine vollständige Sicherheit bieten. Laut
IENE sind Speicherlösungen, eine flexible Produktion und moderne
Leistungselektronik notwendig, um Risiken zu minimieren. Diese technischen
Lösungen sind jedoch kostspielig und fehleranfällig, sie können das
Stromsystem zusätzlich verkomplizieren. Grenzüberschreitender Stromhandel bringt
ebenfalls Risiken, wenn Notfallpläne nicht abgestimmt sind. Ein Ausfall in
Griechenland, Albanien und Montenegro führte 2023 zu Stromausfällen bis nach
Sarajevo und auch Kroatien, das durch den wachsenden Anteil erneuerbarer
Energien verwundbarer sei. Die Diskussion wurde durch einen Stromausfall in
Spanien erneut aufgeheizt.
Seit dem 15. Mai 2025 sind neue Maßnahmen der kroatischen Regierung zur Bekämpfung der Inflation von Lebensmittelpreisen in Kraft getreten. So müssen alle Einzelhandelsketten ihre Preise auf ihren Websites veröffentlichen und im Open-Source-Format abeichern, um für Nutzer*innen zugänglich zu sein. Preise müssen zudem für alle Filialen angezeigt sowie täglich aktualisiert werden. Weiters müssen überall sogenannte "Ankerpreise" ausgewiesen werden. Dabei handelt es sich um Preise von Produkten vom 2. Mai, um Käufer*innen einen Vergleich zu ermöglichen.
Dieses Modell wurde in Israel entwickelt und konnte dort erfolgreich die Einzelhandelspreise senken. Auch in Italien wurde es übernommen und erzielte ähnliche Effekte. Unabhängige Tools und Webseiten sollen Preisvergleiche für jedes Produkt zwischen den Ketten ermöglichen, um den Konkurrenzkampf zu befeuern. Die Verpflichtung, für jede Filiale Preise auszuweisen, wirkte teilweise auch gegen die Praxis mancher Handelsketten, in verschiedenen Städten verschiedene Preise zu führen.
Im Bezirk Podbrežje im Süden von Zagreb hat der Bau eines Wohngebäudes mit 288 Wohnungen für leistbares und soziales Wohnen begonnen, in das im März 2027 rund 1.000 Menschen einziehen sollen. Die Investition beläuft sich auf 42 Millionen Euro. Das achtstöckige Gebäude soll mit Photovoltaik ausgestattet werden sowie drei Geschäftsräume im Erdgeschoss, 208 Parkplätze in der Tiefgarage und 125 Außenstellplätze umfassen. Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) war bei der Eröffnung der Bauarbeiten anwesend und kündigte an, dass ähnliche Projekte in der ganzen Stadt realisiert werden sollen. Das jetzige Projekt wurde vom verstorbenen Bürgermeister Milan Bandić initiiert und wird nun von der aktuellen Stadtregierung weitergeführt. Allerdings handelt es sich ausschließlich um eine Investition der Stadt, städtische Unternehmen sind diesmal nicht einbezogen.
In Podbrežje ist zudem ein Kindergarten für etwa 200 Kinder nach den Richtlinien des nachhaltigen Bauens geplant. Der Bau einer Schule ist ebenfalls angedacht. Die städtischen Wohnungen werden über eine öffentliche Ausschreibung für soziale und leistbare Miete vergeben. Die Mietpreise richten sich an sozial gefährdete Bürger*innen, deren monatliches Nettoeinkommen pro Haushaltsmitglied bis zu 30 Prozent des durchschnittlichen Nettogehalts in Zagreb beträgt. Beim leistbaren Wohnen liegt die Grenze bei bis zu 80 Prozent des durchschnittlichen monatlichen Nettogehalts pro Haushaltsmitglied, während für Einpersonenhaushalte bis zu 100 Prozent des durchschnittlichen monatlichen Nettogehalts in Zagreb zulässig sind.
Der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) hat kürzlich einen begrünten Innenhof eines Wohngebäudes im Stadtzentrum vorgestellt, der im Rahmen des städtischen Pilotprojekts "Grüne Innenhöfe" entstanden ist. Ziel der Stadt sei, die Innenhöfe zwischen den Wohnblocks zu begrünen, um sie zu revitalisieren und die grüne Infrastruktur in besonders gefährdeten urbanen Zonen auszubauen sowie die städtische Erwärmung zu mildern.
Dabei werden laut Bürgermeister sieben von insgesamt 25 Innenhöfen durch EU-Fonds finanziert. Der Rest werde aus dem städtischen Haushalt gedeckt, für den heuer und die kommenden zwei Jahre 400.000 Euro bereitgestellt wurden. Die Anfangskosten – etwa für die Begrünung und das Aufstellen von Bänken – übernimmt die Stadt. Die Instandhaltung wird anschließend den Bewohner*innen überlassen. Die stellvertretende Bürgermeisterin Danijela Dolenec (M – Wir können's!) sprach von großem internationalen Interesse an der Initiative.
In der Gemeinde Rugvica, unweit von Zagreb, haben diese Woche die Bauarbeiten zur Errichtung des Immunologieinstituts begonnen. Es ist mehr als zehn Jahre her, dass dieses Institut an seinem früheren Standort in Zagreb zuletzt Arzneimittel hergestellt hat. Im Jahr 2013 wurde dem Institut wegen schlechter und unzureichender Bedingungen die Produktionslizenz entzogen. Der kroatische Ministerpräsident Andrej Plenković (HDZ – Kroatische demokratische Gemeinschaft) wohnte dem Baubeginn bei und betonte, dass dies ein bedeutender Schritt für die Wiederaufnahme der biologischen Produktion sowie ein wichtiger Beitrag zur nationalen Gesundheitssicherung sei. Im Rahmen der Revitalisierung sind insgesamt sechs Gebäude geplant. Als erstes wird eine Produktionsanlage für Antitoxine errichtet, die bei Bissen durch Giftschlangen zum Einsatz kommen. Darauf folgen ein Verwaltungsgebäude, eine Zufahrtsstraße, ein biologisches Labor sowie eine Produktionsstätte für Arzneimittel aus Blutplasma. Die erste Bauphase soll zwei bis drei Jahre dauern. In der nächsten Phase soll die Herstellung von Virusimpfstoffen aufgenommen werden. Insgesamt werden rund 130 Millionen Euro in das Institut investiert.
Am 18. Mai 2025 finden in Kroatien Kommunalwahlen statt. In Zagreb treten sieben Kandidat*innen bei der Bürgermeister*innen-Direktwahl an, darunter der amtierende Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!), der laut Umfragen mit rund 35 Prozent in Führung liegt. Eine Stichwahl am 1. Juni 2025 gilt daher als sicher. Unklar ist, wem er in der zweiten Runde gegenüberstehen wird. Chancen haben laut Umfragen die parteilosen Kandidat*innen Davor Bernardić und Marija Selak Raspudić sowie Mislav Herman von der Kroatischen demokratischen Gemeinschaft (HDZ). Bei den gleichzeitig stattfindenden Gemeinderatswahlen schneidet die Koalition von Tomaševićs Partei und der Sozialdemokratischen Partei (SDP) laut Umfragen schwächer ab als der Bürgermeister selbst. Sollte sich dies bestätigen, könnte Tomašević trotz Wahlsieg einem oppositionell dominierten Gemeinderat gegenüberstehen. Die chancenreichen Parteien gelten als scharfe Kritiker*innen seiner Politik. Der Wahlkampf wird überschattet von einer staatsanwaltlichen Untersuchung wegen angeblich fingierter Sicherheitsdienstleistungen auf der Pferderennbahn Zagreb. Der Direktor der städtischen Sportstätten befindet sich seit zwei Wochen in Untersuchungshaft, wird aber weiterhin vom Bürgermeister unterstützt. Kritiker*innen vermuten, Tomašević fürchte Enthüllungen weiterer Details. Er selbst und sein Stellvertreter Luka Korlaet (M) wurden auch als Zeugen befragt. Diese Untersuchung ist der Grund, dass Tomašević sämtliche Debatten abgesagt hat – ein Verhalten, das er früher selbst kritisierte.
Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) stellte kürzlich das zukünftige öffentliche Citybike Modell vor, das über 2.000 Leihräder an über 180 Standorten in ganz Zagreb bereitstellen soll. Ziel sei es, den Stadtverkehr zu entlasten. Doch wie schon beim im Oktober 2024 eingeführten System des Blockparkens, fehle auch bei dem Citybike-Modell bislang jeglicher Nachweis über die Wirksamkeit der Maßnahmen, führt die kroatische Zeitung "Jutarnji list" an. Die Stadt habe bisher keine Evaluierungsstudien vorgelegt. Das Blockparken sollte Parkplätze gerechter verteilen und den Verkehr beruhigen. Tomašević hatte mehrfach angekündigt, die Wirksamkeit untersuchen zu lassen – erst für Dezember 2024, dann für Jänner 2025 und später März 2025. Bis heute liege keine veröffentlichte Studie vor. Auch der Beauftragte für Informationszugang bestätigte, dass die Stadt keine entsprechenden Daten habe. Ein Antrag auf Einsicht wurde mit der Begründung abgelehnt, dass keine Informationen vorhanden seien. Gleiches gelte für den Radverkehr: Die Stadt Zagreb besitze keine Studie zur Nutzung oder Wirksamkeit des Radverkehrs. Eine Anfrage der Zeitung im März wurde erst einen Monat später bearbeitet und ebenfalls negativ beschieden. Es gibt lediglich Hinweise darauf, dass ein Aktionsplan für den Radverkehr in Arbeit sei. Auch der "Plan für nachhaltige urbane Mobilität" befinde sich noch im Vergabeverfahren – ohne konkretes Veröffentlichungsdatum.
Der Kroatischen Akademie der Wissenschaften und Künste fehlen derzeit 14,5 Millionen Euro, um die Gesamtkosten für die umfassende Sanierung von sieben Gebäuden decken zu können. Kürzlich wurde auf der regulären Mitgliederversammlung der Kroatischen Akademie der Wissenschaften und Künste auch über das Schicksal eines verfallenen Gebäudes im Zentrum von Zagreb diskutiert. Dieses diente lange Zeit als Student*innenwohnheim. Das Gebäude wurde der Akademie im Jahr 2009 zurückgegeben, doch ihr fehlen die finanziellen Mittel für eine Sanierung, weshalb die Immobilie dem Verfall überlassen wurde. Das Gebäude mit einer Fläche von 8.200 Quadratmetern und einem Hof von 1.640 Quadratmetern befindet sich in sehr schlechtem Zustand – das Dach ist undicht, Feuchtigkeit verursacht Schäden, und aus den Wänden wachsen Pflanzen. Darüber hinaus verursacht das Gebäude der Akademie jährliche Kosten in Höhe von 30.000 Euro. Die Stadt Zagreb hat bereits eine Mahnung geschickt, da Teile der Fassade abfallen und angekündigt, dass sie die Sanierung auf Kosten der Akademie durchführen werde, sollte diese nicht selbst handeln. Die Akademie kann das Gebäude weder vermieten noch sanieren, es gibt auch Hürden für einen Verkauf. Akademiemitglied Ivica Kostović (HDZ – Kroatische demokratische Gemeinschaft) schlug vor, das kroatische Ministerium für Wissenschaft, Bildung und Jugend solle von seinem derzeitigen kostspieligen Standort in dieses Gebäude umziehen und so dessen Sanierung ermöglichen.
Die ersten blauen Fahrräder sollen bereits im August auf den Straßen von Zagreb erscheinen. Es handelt sich um das städtische Projekt "Bajs", ein neues Bikesharing-Angebot in der kroatischen Hauptstadt. Innerhalb von vier Jahren soll es in Zagreb insgesamt 3.000 Leihräder geben, die die Bürger*innen an etwa 180 Stationen in der ganzen Stadt finden können. Das Jahresticket wird 30 Euro kosten, während die monatliche Mitgliedschaft bei fünf Euro liegen wird. Letztere umfasst eine unbegrenzte Anzahl an halbstündigen Ausleihen. Ansonsten wird der Standardtarif, eine halbe Stunde Fahrt, 50 Cent kosten. Was die Einnahmen betrifft, so soll die Stadt 70 Prozent des Gewinns erhalten, der Rest geht an den Betreiber. Bis Ende des Sommers sollten 2.000 Leihräder in Zagreb ankommen, die übrigen 1.000 nach einer Analyse dieses neuen Transportdienstes. Das Ausleihen der Fahrräder wird über eine mobile App möglich, nach der Fahrt kann der*die Nutzer*in das Fahrrad an einer der Stationen abstellen. Die öffentliche Ausschreibung für die Umsetzung dieses Plans der Stadt Zagreb hat das Unternehmen Nextbike gewonnen. Der Wert des Projekts beträgt 9,3 Millionen Euro.
Das Landesgericht in Split hat in zweiter Instanz entschieden, dass Jure Leko, ehemaliger Leiter der Zagreber Müllabfuhr an seinen Arbeitsplatz zurückkehren muss. Leko, der vom früheren Bürgermeister Milan Bandić eingesetzt wurde, war 2022 im Rahmen einer Umstrukturierung gemeinsam mit rund 750 weiteren Beschäftigten entlassen worden. Das Gericht erklärte die Kündigung für unzulässig und ordnete an, dass Leko wieder als Leiter der Müllabfuhr eingesetzt werden müsse. Die Stadtwerke müssten zudem die Prozesskosten tragen. Leko hatte nach seiner Entlassung geklagt, war jedoch zunächst vor dem Arbeitsgericht unterlegen. Das Berufungsgericht hob das Urteil auf und gab seiner Klage statt. Die Stadtwerke hätten ihm zuvor eine andere Position angeboten, die er jedoch ablehnte. Das Gericht kritisierte, dass ihm kein adäquater Arbeitsplatz angeboten wurde, der seiner Qualifikation entsprochen hätte. Die Stadtwerke betonten in ihrer Stellungnahme, dass das Gericht die Rechtmäßigkeit des Umstrukturierungsverfahrens grundsätzlich bestätigt habe und bisher in zwei Dritteln der Urteile Recht bekommen habe. Nur zwei Personen seien bisher per Gerichtsbeschluss an ihren alten Arbeitsplatz zurückgekehrt. Den Stadtwerken bleibt nun noch Möglichkeit in Revision zu gehen, worüber das Oberste Gericht entscheiden muss.
Zu Beginn der Woche wurde das Gebäude der Fakultäten für Architektur, Bauwesen und Geodäsie nach der Sanierung infolge des Erdbebens in Zagreb vor fünf Jahren feierlich eröffnet. Die Sanierungsarbeiten an dem 1940 errichteten Gebäude begannen vor zwei Jahren. Die Sanierung kostete 40 Millionen Euro und wurde aus dem EU-Solidaritätsfonds und dem Staatshaushalt finanziert. Das Gebäude dieser drei Fakultäten stellte eine große Herausforderung dar, so Stjepan Lakušić, Rektor der Universität Zagreb. Der Minister für Bauwesen, Raumordnung und Staatseigentum, Branko Bačić (HDZ – Kroatische demokratische Gemeinschaft), betonte, dass kroatische Bauingenieur*innen in den letzten fünf Jahren durch Sanierungsprojekte nach dem Erdbeben viel Erfahrung und Ansehen gewonnen hätten. Zudem kündigte er die Einführung eines seismischen Zertifikats an, das die Erdbebenresistenz eines Gebäudes anzeigen soll.
Der Minister für Bauwesen, Raumordnung und Staatseigentum Branko Bačić (HDZ – Kroatische demokratische Gemeinschaft) hat kürzlich ein Programm angekündigt, das Wohnungseigentümer*innen, die in Gebäuden mit mehr als drei Stockwerken wohnen, die staatliche und städtische finanzielle Unterstützung für den Einbau von Aufzügen und Rampen für Menschen mit Behinderung ermöglichen soll. Es ist das erste Programm dieser Art in Kroatien. Auch niedrigere Gebäude werden berücksichtigt, sofern in ihnen mindestens eine Person mit einer schweren Behinderung wohnt. Schätzungen zufolge gibt es in Kroatien rund 14.000 Gebäude mit mehr als drei Stockwerken, die keinen Aufzug haben. Dieses Programm ist Teil des neuen Gesetzes über das Management und die Instandhaltung von Gebäuden. Laut diesem Gesetz wird ein Drittel der Aufzugskosten sowie die Projektunterlagen vom Staat finanziert, die lokalen Selbstverwaltungen werden sich ebenfalls beteiligen. Die Stadt Zagreb hat bereits ihre Bereitschaft gezeigt, dieses Programm mit etwa 30 Prozent mitzufinanzieren. Den restlichen Anteil werden die Wohnungseigentümer*innen finanzieren. Der Programmentwurf befindet sich derzeit in Vorbereitung. Die öffentlichen Ausschreibungen für den Aufzugseinbau werden im Herbst erwartet, sodass die ersten Arbeiten bereits im Winter beginnen könnten. Dafür hat das Ministerium für dieses Jahr eine Million Euro bereitgestellt.
Nachdem am vergangenen Samstag hunderte Anwohner*innen von dem Stadtteil Jakuševec mit Traktoren, Autos und Transparenten den Zugang zur Mülldeponie Jakuševec blockiert hatten, kündigen sie nun für Samstag, den 10. Mai, eine neue Blockade an. Die Demonstrierenden wollen, dass der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) ihnen persönlich erklärt, warum seine Wahlversprechen zur Schließung der Deponie nicht eingehalten wurden. Sie erinnerten daran, dass er im Jahr 2017, damals noch als Aktivist, am Eingang der Deponie symbolisch Ketten um sich gelegt hatte, um seinen Kampf gegen den "Müllberg" zu demonstrieren. Vier Jahre später trat er mit der gleichen Botschaft in die Stadtverwaltung ein, laut Anwohner*innen ist die Deponie aber immer noch da, und zwar größer und gefährlicher denn je. Sie weisen seit Jahren auf verschiedene Probleme hin und berichten, dass der Gestank in den letzten zwei Monaten schlimmer sei als je zuvor. Zudem sagten sie, dass in den letzten zwölf Monaten über 120 in der Nähe wohnende Personen an Krebs erkrankt seien. Der Bürgermeister entgegnete, dass die Stadt Zagreb noch nie so kurz vor der Schließung dieser Mülldeponie gewesen sei und dass die Arbeiten am neuen Abfallwirtschaftszentrum bereits im nächsten Jahr beginnen und bis 2028 abgeschlossen sein sollen – zu diesem Zeitpunkt soll die Mülldeponie Jakuševec endgültig geschlossen werden.
Die Zagreber Stadtwerke konnten das Geschäftsjahr 2024 mit einem starken finanziellen Ergebnis abschließen. Der Jahresüberschuss betrug 27,2 Millionen Euro – ein Plus von 66 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Umsatzerlöse wuchsen um acht Prozent auf 846,6 Millionen Euro. Gleichzeitig stiegen die Ausgaben nur um fünf Prozent auf 789 Millionen Euro. Der Direktor der Stadtwerke Ivan Novaković erklärte, dass mit der Sanierung und Restrukturierung seit 2021 eine erfolgreiche Trendwende geschaffen wurde. Die Ergebnisse markierten das Ende der Erholungsphase und den Beginn einer neuen Entwicklungsperiode, so Novaković. Neben der Schuldenreduktion durch reguläre und vorzeitige Rückzahlungen – darunter 30,6 Millionen Euro Vereinsdarlehen – investierten die Stadtwerke im Jahr 2024 insgesamt 70,2 Millionen Euro. Zukünftig will der Konzern verstärkt in Infrastruktur, Digitalisierung sowie Projekte zur Erzeugung erneuerbarer Energien investieren.
Nach über einem Jahr intensiver Bauarbeiten nähern sich die Sanierungsmaßnahmen am größten Erdrutsch Kroatiens, direkt vor dem Eingang des Präsidentenpalasts im noblen Zagreber Villenviertel Pantovčak ihrem Ende. Die Arbeiten wurden notwendig, nachdem im April 2024 ein Riss im Asphalt erste Hinweise auf Bodenbewegungen gab. Was zunächst nach einer schnellen Standardsanierung aussah, entpuppte sich als ein anspruchsvolles Bauprojekt im Zuge dessen insgesamt 65.000 Quadratmeter instabilen Geländes gesichert werden mussten. Nach rund einem Jahr sind rund 95 Prozent der Bauarbeiten abgeschlossen. Bis Ende Juni soll die Straße nach mehr als einem Jahr wieder für den Verkehr geöffnet werden. Die betroffene Straßenpassage wird neu aufgebaut und erhält neben einer Fahrbahn von 7,4 Metern Breite, einen zwei Meter breiten Fußgänger*innensteig. Die Absenkung des Straßenniveaus um vier Meter soll den Druck auf den Hang langfristig reduzieren und erneute Rutschungen verhindern. Obwohl im zentralen Bereich noch minimale Bodenbewegungen gemessen werden, besteht laut Stadt Zagreb keine akute Gefahr mehr. Die Sanierungsarbeiten umfassten unter anderem den Aushub von 40.000 Kubikmetern Erdmaterial, den Einbau von 284 Betonpfählen mit bis zu 30 Metern Tiefe, die Installation von 101 Ankern sowie 14 Entwässerungssystemen in fünf Metern Tiefe. Die Kosten für die Sanierung werden rund 9,4 Millionen Euro betragen.
Das kroatische Gesundheitsministerium hat kürzlich ein umfassendes Projekt zur Verbesserung der medizinischen Versorgung in ländlichen, abgelegenen und Inselregionen angekündigt. Rund 80 Prozent dieser Gebiete sollen künftig durch mobile Gesundheitseinheiten erreicht werden. In Zusammenarbeit mit den Gespanschaften und Gesundheitszentren werden dafür 33 mobile Ordinationen eingerichtet. Ärzt*innen und Pflegepersonal in den ausgerüsteten Fahrzeugen werden Untersuchungen, Rezepte, Therapien und Hausbesuche anbieten. Die Umsetzung dieses Projektes kostet 5,3 Millionen Euro und soll in 14 Monaten abgeschlossen sein. Zudem werden für rund drei Millionen Euro sechs Apotheken-Camper und zwei Apothekenboote angeschafft, um die Medikamentenversorgung auf dem Land und den Inseln zu sichern. Seit März 2024 sind auch Rettungshubschrauber landesweit aktiv und absolvierten bereits über 1.500 Einsätze. Ergänzt wird die Notfallmedizin durch sechs medizinische Schnellboote, die in Inselregionen operieren. Das Ministerium betonte, dass diese Maßnahmen die medizinische Versorgung im ganzen Land deutlich verbessern und den Zugang zu Gesundheitsleistungen gerechter gestalten sollen.
Ende April 2025 begann der Bau des neuen Fußballstadions in der Zagreber Kranjčevićeva-Straße. Die Bauarbeiten sollen innerhalb von 18 Monaten abgeschlossen sein. Der Gesamtwert der Bauarbeiten beträgt 38 Millionen Euro ohne Mehrwertsteuer. Der Abriss der Tribünen des alten Stadions ist bereits in vollem Gange, und der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) betonte, dass dies ein historischer Moment für den kroatischen Fußball und für die Stadt Zagreb sei, die nach mehr als einem halben Jahrhundert ein neues Fußballstadion mit vier Tribünen bekommen werde. Das neue Stadion wird fast 11.200 Sitzplätze haben und der UEFA-Kategorie 4 entsprechen. Auf dem Dach wird ein modernes Solarkraftwerk mit einer Leistung von einem Megawatt installiert werden, und vor dem Stadion wird ein Platz mit einer Fläche von 6.300 Quadratmetern entstehen. Auch 400 neue Parkplätze sind geplant. Das Projekt wird das Stadtviertel Trešnjevka-Nord vollständig umgestalten. Sobald dieses Stadion in Betrieb ist, wird auch die Sanierung des Maksimir-Stadions in Angriff genommen.
Am 27. April 2025 wurde Zagrebs beliebte Einkaufsstraße Ilica erneut zur Bühne für kreative Begegnungen. Das Festival "Projekt Ilica: Q'ART – Connect in Dance" feierte mit Tanz, Musik und Kunst den internationalen Tag des Tanzes. Unter freiem Himmel verwandelten Künstler*innen, Tänzer*innen und Bürger*innen die Straße in einen lebendigen Kulturraum. Jam-Sessions, Tanzauftritte und Mitmachaktionen luden zum Zuschauen und Mitmachen ein. Zudem konnten Besucher*innen studentische Ausstellungen und Secondhand-Märkte besuchen. Auch für Kinder gab es ein passendes Programm. Zagrebs Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) würdigte das Projekt als "Puls der Stadt" und lobte besonders den inklusiven Charakter des Festivals, das jedes Jahr neue urbane Räume einbezieht. Das Festival erfreut sich einer hohen Besucher*innenzahl, denn es wird jährlich von rund 15.000 Kulturliebhaber*innen besucht.
Das Zagreber öffentliche Verkehrsunternehmen ZET plant die Anschaffung von 70 neuen Elektrobusen im Gesamtwert von 50 Millionen Euro. Die Finanzierung erfolgt größtenteils durch den Nationalen Aufbau- und Resilienzplan, der 90 Prozent der Kosten von rund 45,4 Millionen Euro übernimmt. Die restlichen Mittel stellt ZET selbst bereit. Die Ausschreibung ist in drei Gruppen unterteilt: 33 Standardbusse, 29 Gelenkbusse und 8 Midi-Busse mit jeweils 35 Sitzplätzen. Alle Fahrzeuge müssen neu, unbenutzt und nach Vertragsabschluss hergestellt worden sein. Es wird erwartet, dass jeder dieser Busse jährlich bis zu 60.000 Kilometer im Stadtverkehr zurücklegt. Die ersten 62 E-Busse sollen bis spätestens 15. Oktober 2026 geliefert werden. Bei Verspätungen drohen dem Hersteller Vertragsstrafen von 0,5 Prozent des Auftragswerts pro Tag. Die Fahrzeuge werden himmelblau lackiert sein und mit modernen Features wie USB-A- und USB-C-Anschlüssen, einem automatischen Bezahlsystem und einer hohen Reichweite (bis zu 300 Kilometer pro Ladung) ausgestattet sein. Die Ladezeit darf maximal drei Stunden betragen. Vor der Übergabe an ZET muss der*die Hersteller*in nachweisen, dass die Busse die sogenannte Homologation durchlaufen haben – also offiziell für den Straßenverkehr in Kroatien zugelassen sind.
Seit dem 16. April 2025 läuft die zweiwöchige Frist, in der Kandidat*innen 5.000 Unterschriften für ihre Kandidatur bei den Zagreber Bürgermeister*innenwahlen am 18. Mai 2025 sammeln müssen. Obwohl sich in Umfragen mehr als die Hälfte der Zagreber Bürger*innen unzufrieden mit dem Wirken des Zagreber Bürgermeisters Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) äußerte, liegt er in den Umfragen bei rund 35 bis 40 Prozent. Bürgermeister Tomašević ist somit großer Favorit. Jedoch sind die Ursachen für den Favoritenstatus auch im Umstand begründet, dass Tomašević als gemeinsamer Kandidat seiner Partei und der Sozialdemokratischen Partei (SDP) gegen eine zersplitterte Opposition antritt. Im linken politischen Spektrum konkurriert nur der ehemalige Präsident der SDP Davor Bernardić mit ihm, der nun als unabhängiger Kandidat antritt und bei rund zehn Prozent liegt. Viel größer ist jedoch die Konkurrenz auf der rechts-konservativen Seite, wo sich derzeit sechs Kandidat*innen versammeln, die gegenwärtig alle zwischen fünf und rund 14 Prozent liegen. Die größten Chancen auf die Stichwahl haben den Umfragen zufolge die unabhängige Parlamentsabgeordnete Marija Selak Raspudić sowie der Präsident der Zagreber Parteifiliale, der auf staatsebene regierenden Kroatischen Demokratischen Gemeinschaft (HDZ) Mislav Herman. Erneut zeigt sich, dass die Parteien der Mitte und rechts der Mitte wegen persönlicher Differenzen nicht kooperieren können oder wollen, weshalb sie schlechter abschneiden werden, als das bei einem gemeinsamen Antritt der Fall wäre, sind sich Analyst*innen einig.
Der kroatische Arbeitgeber*innenverband (HUP) hat seine Prognose für das Wirtschaftswachstum für 2025 und 2026 auf je 2,5 Prozent gesenkt. Laut dem Chefökonomen des Verbandes, Hrvoje Stojić, sei die größte Unsicherheitsquelle der drohende Zollkonflikt, der insbesondere den Export belastet. Der US-amerikanische Markt, der zuletzt um 37 Prozent zulegte, könnte durch neue Handelsbarrieren erheblich an Bedeutung verlieren. Ohne diesen positiven Effekt wäre das Exportwachstum im Vorjahr nahezu ausgeblieben. Stojić warnt zudem vor einer Abschwächung des Lohnwachstums. Die Gehälter seien in den letzten fünf Jahren um 71 Prozent gestiegen – vor allem im öffentlichen Sektor. Das habe die Lohnstückkosten überdurchschnittlich steigen lassen und schwäche Kroatiens Position im internationalen Wettbewerb. Weitere Anhebungen des Mindestlohns müssten daher im wirtschaftlichen Gesamtkontext betrachtet werden. Die Direktorin des Arbeitgeber*innenverbandes, Irena Weber, betonte, dass sich kroatische Unternehmen als widerstandsfähig erwiesen hätten, forderte jedoch steuerliche und administrative Entlastungen sowie geringere Energiepreise. Trotz der nach unten korrigierten Prognose wird das kroatische Wirtschaftswachstum weiterhin über dem EU-Durchschnitt liegen, so Weber. Die Europäische Zentralbank (EZB) prognostiziert für heuer und das kommende Jahr in der Eurozone eine Wachstumsrate von 0,9 Prozent.
Der Dekan der Akademie für Angewandte Kunst in Rijeka, Hrvoje Urumović, und der Leiter des Projekts zur Restaurierung der Buntglasfenster der Zagreber Kathedrale, Daniel Kvesić vom Unternehmen Bokart, haben kürzlich einen Kooperationsvertrag über die Restaurierung der Buntglasfenster der Zagreber Kathedrale unterzeichnet. Die Restaurierung wird in drei Phasen durchgeführt, die Buntglasfenster sollen noch heuer restauriert werden. Die erste Phase der Restaurierung ist bereits im Gange. Neben den Expert*innen des Zagreber Unternehmens Bokart werden auch 14 Studierende der erwähnten Akademie an der Restaurierung arbeiten und für ihre Arbeit bezahlt werden. Die Akademie in Rijeka wurde aufgrund ihrer Fachkenntnisse und Erfahrung auf diesem Gebiet ausgewählt. Die angewandten Methoden richten sich nach dem Ausmaß der Schäden an den Fenstern. Dabei wird versucht, möglichst viele Originalteile zu erhalten. Der Wert der Restaurierungsarbeiten beträgt 700.000 Euro, über das gesamte Projekt wird ein Dokumentarfilm gedreht.
Laut Daten des staatlichen Statistikamts lebten im Jahr 2024 fast fünf Prozent der Kroat*innen in Haushalten, die sich im Winter keine angemessene Heizung leisten konnten. Um Bürger*innen zu helfen, die Schwierigkeiten haben, ihre Energiekosten zu decken, wird der Fonds für Umweltschutz und Energieeffizienz im Rahmen der energetischen Sanierung von Häusern die vollständigen Kosten für die Anbringung von Wärmedämmung, den Austausch von Fenstern und Türen, die Installation energieeffizienter Heiz- und Kühlsysteme sowie den Einbau von Systemen zur Nutzung erneuerbarer Energiequellen übernehmen. In Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Raumordnung, Bauwesen und staatliches Vermögen sowie dem Ministerium für Umweltschutz und grüne Transformation wird der Fonds ein Programm im Wert von 25 Millionen Euro umsetzen. So wird die energetische Sanierung der gefährdetsten Haushalte vollständig finanziert. Betroffene Bürger*innen müssen bis zum 31. Mai einen Fragebogen ausfüllen und die erforderlichen Unterlagen vorbereiten.
Die sogenannte Pferderennbahn-Affäre sorgt derzeit in Zagreb für politische Turbulenzen. Über zwei Millionen Euro soll ein Sicherheitsunternehmen, das auf der städtischen Pferderennbahn tätig war, erhalten haben. Angeblich wurden rund um die Uhr 35 Mitarbeiter*innen eines Sicherheitsunternehmens auf dem Gelände der Pferderennbahn angestellt, wofür rund 24.000 Arbeitsstunden verrechnet wurden. Anscheinend waren jedoch nie so viele Mitarbeiter*innen gleichzeitig vor Ort. Den Stein ins Rollen brachte eine Strafanzeige des bekannten Zagreber Anwalts Anto Nobilo, auf die die Polizei prompt reagierte. Angeblich wurden in der Sicherheitsfirma bereits Stundenlisten und Rechnungen beschlagnahmt. Für die Stadtverwaltung ist die Affäre brisant, da der Direktor der städtischen Sportstätteneinrichtung Kosta Kostanjević gewusst haben soll, dass die Dienstleistungen nicht im verrechneten Umfang angeboten wurden. Der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) verteidigt den Einsatz der Sicherheitsleute, da diese wegen der Delogierung eines problematischen Pächters von 30 Ställen engagiert werden mussten. Die gesamte Affäre wurde nach Meinung von Bürgermeister Tomašević nur wegen der bevorstehenden Kommunalwahlen inszeniert. Trotzdem forderte er eine Aufklärung. Sollte es zu Verhaftungen kommen, dürfte das den Bürgermeister unter Druck setzen, insbesondere, da der Kampf gegen Korruption zu seinen zentralen politischen Anliegen zählt.
Die Stadt Zagreb hat die öffentliche Ausschreibung für den Bau der neuen Straßenbahnstrecke in der Heinzelova-Straße annulliert. Grund dafür ist, dass selbst das wirtschaftlich günstigste Angebot den geschätzten Auftragswert von 48 Millionen Euro ohne Mehrwertsteuer um über 40 Prozent übersteigt. Das Angebot des spanischen Unternehmens COMSA S.A. belief sich auf rund 67,9 Millionen Euro. Die zweitniedrigste Offerte der einheimischen Firma GIP Pionir lag bei rund 50,9 Millionen Euro, konnte jedoch aufgrund unvollständiger Unterlagen nicht als Bestbieter gewertet werden. Neben der zweigleisigen Straßenbahnstrecke mit 19 Haltestellen und einer neuen Transformatorenstation umfasst das Projekt auch den Abriss eines alten Abwasserkanals aus der Zeit zwischen 1920 und 1950 sowie den Bau eines neuen Kanals auf einer Strecke von zwei Kilometern. Der Beginn der Bauarbeiten verzögert sich nun um etwa zwei bis drei Monate, da eine neue Ausschreibung vorbereitet wird.
Der Fluss Save ist eine wenig genutzte Ressource in Zagreb. Expert*innen haben darauf hingewiesen, dass in dem Fluss ein großes Potenzial liegt und warnten, dass einige Entscheidungen aus dem letzten Jahrhundert dazu geführt haben, dass der Flusslauf der Save um etwa 40 Prozent verkürzt wurde. Dies erhöhte die Strömungsgeschwindigkeit erhöht und verursachte eine Erosion des Flussgrundes, woraufhin das Flussbett dauerhaft vertiefte. Darüber hinaus wurde der Wasserstand um etwa einen Meter gesenkt, was das Risiko von Deichbrüchen erhöht. Im Zuge dessen stellten Expert*innen ein Projekt für Wasserkraftwerke am Fluss Save vor, mit dem zahlreiche Probleme gelöst und der Fluss effizient genutzt werden könnten. Das Projekt sieht die Einrichtung von Parks, Wäldern und Erholungsgebieten im Überschwemmungsbereich des Flusses vor, wobei das Energiegewinnungspotenzial des Flusses am Kanal die Grundlage für die zukünftige Entwicklung nicht nur Zagrebs, sondern auch der Zagreber Gespanschaft bilden soll. In diesem Gebiet sollen 400.000 Bäume gepflanzt werden, die Wasserkraftwerke würden laut Expert*innen eine Regulierung des Fließgeschwindigkeit und der Wasserspeicherung ermöglichen, was zur Stabilisierung und Erhöhung des Wasserstandes des Flusses beitragen könnte.
Letzte Woche kam der erste Elektrobus in Zagreb an. Der Bus bietet Platz für 68 Fahrgäst*innen, verfügt über eine Klimaanlage sowie USB-Ladegeräte und verschmutzt die Umwelt nicht. Die Fahrt ist bequemer und leiser. Außerdem ist der Bus barrierefrei, verfügt über Videoüberwachung und bietet Platz für Kinderwägen. Heuer werden noch drei weitere Elektrobusse nach Zagreb kommen, im nächsten Jahr werden 60 neue Elektrobusse erwartet. Die Ladekapazität reicht für etwas mehr als 300 Kilometer, der neue Bus kostet etwa 450.000 Euro. Ziel ist, dass in den nächsten zehn Jahren alle Busse in Zagreb auf Elektroantrieb umgestellt werden.
Der Leiter des Stadtamtes für Verkehr, Andro Pavuna, stellte Anfang April Projekte vor, die den Verkehrsfluss in Zagreb verbessern sollen. Die Maßnahmen umfassen unter anderem fünf wichtige Standorte. So soll der öffentliche Busverkehr beschleunigt werden, indem eine neuralgische Kreuzung mit Ampeln ausgestattet wird. Pavuna erklärte auch, dass ein Kreisverkehr in Zapruđe als "Turbokreisverkehr" geplant wurde, was bedeutet, dass sich die Fahrzeuge vor dem Kreisverkehr positionieren und sie dann drei Fahrspuren selbstständig aus dem Kreisverkehr herausführen. Wer geradeaus weiterfahren möchte, muss die Spur wechseln. Zagreb hat etwa 500 Ampel-Kreuzungen, von denen schon 125 mit intelligenten Ampeln ausgestattet sind. Das Ziel ist, die gesamte Stadt mit diesen Ampeln auszustatten. Die Gesamtkosten dieser Maßnahmen sind noch unbekannt. Einige der Arbeiten sollen noch heuer abgeschlossen werden.
Die Stadt Zagreb hat kürzlich eine Ausschreibung zur Vermietung von städtischen Wohnungen auf Grundlage des sozioökonomischen Status veröffentlicht. Die Frist für die Einreichung der Unterlagen zur Erfüllung der Anforderungen endet am 2. Mai. Bewerben können sich Staatsbürger*innen der Republik Kroatien, anderer EU-Staaten oder Personen, die internationalen Schutz genießen und zum Zeitpunkt der Ausschreibungsveröffentlichung mindestens drei Jahre ununterbrochen ihren Wohnsitz in der Stadt Zagreb haben. Darüber hinaus müssen die Einkünfte pro Haushaltsmitglied in einem Mehrpersonenhaushalt, für das Jahr 2024 unter 30 Prozent des durchschnittlichen monatlichen Nettolohns eines Zagreber Arbeitnehmers oder einer Zagreber Arbeitnehmerin liegen, was dem Betrag von 433,50 Euro entspricht. Für Einpersonenhaushalte liegt diese Grenze bei 50 Prozent, also bei 722,50 Euro. Interessierte dürfen außerdem keine bewohnbare Wohnung beziehungsweise ein bewohnbares Haus in der Stadt Zagreb oder in der Zagreber Gespanschaft besitzen. Im Erdgeschoss des Stadtverwaltungsgebäudes im Stadtzentrum wurde für Interessierte ein Informationsstand eingerichtet.
Auf der Zagreber Pferderennbahn wird am 5. Juli 2025 ein Konzert organisiert, dass sehr wahrscheinlich in das Guinnessbuch der Rekorde eingetragen wird. Der kroatische Rockstar Marko Perković "Thompson" wird nach mehreren Jahren wieder in der kroatischen Hauptstadt auftreten. Innerhalb von 24 Stunden wurden über 280.000 Karten verkauft. Eventuell soll noch ein weiteres Konzert organisiert werden. Schon jetzt ist klar, dass das Konzert eine logistische Herausforderung sein wird, sowohl an der Location selbst, als auch in der gesamten Stadt. Der kroatische Innenminister Davor Božinović (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft) erklärte, dass mit der Stadt Zagreb, der die Pferderennbahn gehört und dem Management des Rockstars in Kürze erste Gespräche geführt werden sollen. Der Innenminister erklärte seine Zuversicht, dass alles ohne Probleme verlaufen wird. Die Pferderennbahn war bereits früher Austragungsort zweier Events mit ähnlichen oder sogar mehr Besucher*innenzahlen. 2011 besuchten rund 300.000 Personen eine Messe von Papst Benedikt dem 16. Der absolute Rekord war der Besuch von Papst Johannes Paul II. im Jahr 1994, als schätzungsweise eine Million Personen teilnahmen.
Der Zagreber Eisenbahnhersteller Končar wird in den kommenden zwei Jahren insgesamt 30 neue Niederflurstraßenbahnen, 20 für die Hauptstadt Zagreb und zehn für die ostkroatische Stadt Osijek, ausliefern. Rechtzeitig vor den Kommunalwahlen wurden in beiden Städten die ersten Modelle ausgeliefert. Gleich zu Beginn gab es mit allen Fahrzeugen Probleme. Während in Zagreb ein Defekt des ersten Modells Anfang März noch als "Routinewartung" bezeichnet wurde, konnte am 1. April 2025 nur mehr der Abschlepplastwagen des öffentlichen Verkehrsunternehmens ZET helfen. In der Stadt Osijek musste nach nur wenigen Tagen die Straßenbahn ebenfalls repariert werden. Aus diesem Grund gibt es die ersten kritischen Stimmen. Es wird gemutmaßt, dass aufgrund des Drängens der Politik eine längere Testperiode des neuen Straßenbahnmodells TMK2400 übersprungen wurde. Es bleibt abzuwarten, ob der Konzern Končar die Mängel beheben kann.
Die Musik-Biennale Zagreb ist das wichtigste Festival für zeitgenössische Musik und findet heuer vom 5. Bis zum 12. April statt. Das Thema der 33. Ausgabe dieser Musikveranstaltung "Zerbrochene Beziehungen" wurde von dem gleichnamigen Zagreber Museum inspiriert. Dementsprechend werden die neuesten Musikströmungen erforscht – von zeitgenössischen und experimentellen Formen bis hin zu interdisziplinären Kooperationen in den Bereichen bildende Kunst, Elektronik und Theater. Das reichhaltige Programm spiegelt globale Prozesse von Verbindungen und Trennungen wider. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf künstlerischen Interpretationen zerbrochener Beziehungen. Heuer wird das Festival mehr als 230 kroatische und internationale Künstler*innen und Komponist*innen aus über 30 Ländern an rund 20 Standorten in Zagreb versammeln. Neben musikalischen Darbietungen wird es auch Performances, Ausstellungen, Diskussionen, Workshops, Filmvorführungen und multimediale Installationen geben.
Im Zagreber öffentlichen Verkehrsunternehmen ZET sind wöchentlich etwa 13 Prozent aller Fahrer*innen krankgeschrieben, genauer gesagt etwa 200 Personen. Der Hauptgrund für den Anstieg der Krankmeldungen ist das überwiegend hohe Alter der Fahrer*innen. Der Mangel an Fahrer*innen erhöht die Anzahl der Überstunden, was bedeutet, dass arbeitsfähige Fahrer*innen oft sechs Tage die Woche arbeiten. Aufgrund der vielen Arbeitsstunden fühlen sich diese Fahrer*innen müde und ausgelaugt, zudem wurden negative Auswirkungen auf die Gesundheit festgestellt. Um diese Probleme zu lösen, hat ZET heuer beschlossen, 119 Busfahrer*innen und 100 Straßenbahnfahrer*innen neu einzustellen. Die neuen Mitarbeiter*innen sollen dazu beitragen, die Zahl der Überstunden und somit die Personalkosten zu verringern , da Überstunden deutlich teurer sind als reguläre Arbeitsstunden. Der Wert einer Überstunde für eine*n ZET-Fahrer*in beträgt 12,93 Euro. Neben den Fahrer*innen plant ZET, Mechaniker*innen, Karosseriebauer*innen, Elektriker*innen und andere Fachkräfte einzustellen. Ein großes Problem stellt auch die hohe Zahl von Arbeitnehmer*innen dar, die 2025 in Pension gehen, sowie der Mangel an Fahrer*innen auf dem Arbeitsmarkt.
Kroatien hat sich innerhalb eines Jahres dem EU-Durchschnittsniveau um einen Prozentpunkt angenähert und liegt nun bei 77 Prozent des durchschnittlichen Bruttonationalproduktes pro Kopf nach Kaufkraftparität. Trotz überdurchschnittlichen Wirtschaftswachstums blieb ein größerer Fortschritt aus, was vor allem an hohen Preisen und Inflation liegt. Seit dem EU-Beitritt Kroatiens 2013 hat sich das Land um 16 Prozentpunkte an den EU-Durchschnitt angenähert, bleibt aber unter der 80-Prozent-Marke, die als Schwelle für mittelentwickelte Volkswirtschaften gilt. Neben Kroatien liegen acht weitere EU-Staaten unter dieser Grenze, darunter Ungarn, die Slowakei, Lettland und Griechenland. Die langsame Konvergenz ist durch Inflation und stagnierende Bevölkerungszahlen begründet. Eurostat-Daten zeigen, dass westeuropäische Länder durch hohe Lebenserhaltungskosten, Rezession und Energiepreise belastet sind, während osteuropäische Staaten durch Wechselkurseffekte und niedrigere Preise aufholen. Zehn EU-Länder übertreffen den Durchschnitt des kaufkraftbereinigten BIP pro Kopf, Frankreich und Italien zählen nicht mehr dazu, dafür ist Malta hinzugekommen. Kroatien leidet unter steigenden Preisen, insbesondere bei Lebensmitteln und Dienstleistungen, während die Inflation die wirtschaftliche Entwicklung weiterhin bremst.
Ab dem 1. April wird der öffentliche Nahverkehr in Zagreb für 120.000 Personen unter 18 Jahren, die ihren Wohnsitz in Zagreb haben, sowie für mehrere zehntausend Menschen mit Behinderungen kostenlos sein. Seit dem letzten Jahr haben bereits 160.000 Personen über 65 Jahre Anspruch auf kostenlosen öffentlichen Nahverkehr, was bedeutet, dass ab Anfang April insgesamt 300.000 Zagreber*innen sich mit Öffis in der Hauptstadt kostenfrei bewegen können. Aus der Stadt wurde mitgeteilt, dass durch die Subventionierung des öffentlichen Verkehrs für unter 18-Jährige zusätzlich zur Subvention für die Kindergartenbeiträge die Kosten für die Zagreber Familien erheblich gesenkt wurden. Das Recht auf kostenlosen Nahverkehr kann an den Vorverkaufsstellen vom Zagreber öffentlichen Verkehrsunternehmen ZET in Anspruch genommen werden. Denjenigen, die bereits ein Jahresticket gekauft haben, wird eine Rückerstattung für den Zeitraum ab dem 1. April gewährt.
Der kroatische Premierminister Andrej Plenković (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft) stellte auf der Kabinettssitzung am 26. März 2025 das achte Hilfspaket der Regierung vor. Ziel ist, den Lebensstandard der Bürger*nnen zu sichern und die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu stärken, wofür die Regierung insgesamt 296 Millionen Euro ausgibt. Der Löwenanteil, genauer 140 Millionen Euro, wird bereitgestellt, um stabile Preise für Strom, Gas und Fernwärme für Haushalte, sowie kleine und mittlere Unternehmen bis zum 30. September 2025 zu gewährleisten. Weiters werden diverse Bevölkerungsgruppen einmalige Hilfszahlungen erhalten. Zudem sollen Transport- und Logistikunternehmen sowie die Landwirtschaft Subventionen für Treibstoff erhalten. Plenković betonte, dass der Wert der bisherigen Hilfspakete der Regierung insgesamt 8,3 Milliarden Euro betrug und auch in Zukunft Förderung bereitgestellt werden sollen.
Vor etwas mehr als einem Jahr hat die Stadt Zagreb in 24 Zagreber Schulen ein Pilotprojekt zur Luftqualität gestartet. In den Klassenzimmern wurden zu diesem Zweck Sensoren für die Luftqualität installiert, deren Aufgabe es ist, ein Signal zu geben, wenn es Zeit ist, den Raum zu lüften oder die Fenster zu schließen. Bei Bedarf liefern sie Informationen zur Anpassung des Heizungs- und Kühlsystems des Gebäudes. Diese Geräte überwachen die Temperatur, die relative Luftfeuchtigkeit sowie das CO2-Niveau und den Feinstaub (PM 2,5). Wenn einer dieser Werte den roten Bereich erreicht, gibt das Gerät ein Signal, und die Lehrkräfte müssen darauf reagieren. 530 Geräte des kroatischen Unternehmens Smart Sense wurden damals für 126.000 Euro gekauft. Schüler*innen und Lehrer*innen haben den Unterschied bemerkt, viele waren sich nicht bewusst, in welchem Ausmaß Sauerstoffmangel die Konzentration und Stimmung beeinflusst. Heuer ist das Ziel, die Anzahl der Schulen, in denen das Projekt durchgeführt wird, auf 70 zu erhöhen.
Seit rund sechs Jahren läuft das Projekt "Greenway" schon – der Bau eines insgesamt 121 Kilometer langen Fahrradhighways, der von der der slowenischen Grenze entlang an beiden Ufern des Saveflusses durch Zagreb und bis zur Gemeinde Rugvica südöstlich der Hauptstadt führen soll. Nun mussten die Bauarbeiten am sechsten Teilstück, das durch den Bezirk Trnje führt, gestoppt werden. Grund hierfür ist, dass das beauftragte Bauunternehmen irgendwann im Vergabeprozess nicht über eine vorhandene Kunstinstallation namens "Skulpturenallee" informiert wurde. Es handelt sich um zwölf Kunstwerke renommierter kroatischer Bildhauer, die seit den 1980er Jahren am Saveufer aufgestellt wurden. Die Bagger wurden buchstäblich am Sockel einer Skulptur gestoppt. Während sich die Opposition in ihrer Kritik über die Stümperhaftigkeit der Realisierung von städtischen Investitionen bestätigt sieht, übte sich der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) in Schadensbegrenzung. Die fragliche Trasse des Radwegs soll umgeleitet werden, und mit der Kroatischen Vereinigung der bildenden Künste (HDLU) sollen Maßnahmen zum Schutz der dortigen Skulpturen vereinbart werden, so Bürgermeister Tomašević. Wer letztendlich für dieses Malheur verantwortlich ist – das beauftragte Unternehmen oder die Stadt als Auftraggeberin – ist nicht klar.
Der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) stellte letzten Freitag, dem 21. März 2025, den Immobilienkatalog der Stadt Zagreb vor. Es handelt sich um den ersten Katalog dieser Art in Kroatien, der den Bürger*innen und Unternehmer*innen einen Einblick in die Nutzung von mehr als 8.700 städtischen Immobilien ermöglicht. Der Katalog ist auf der offiziellen Website der Stadt Zagreb verfügbar, und auf der Karte können alle Immobilien eingesehen werden, wobei Wohnungen in Rot, Geschäftsräume und Garagen in Gelb markiert sind. Der Katalog enthält keine Informationen zu leerstehenden Wohnungen, da Einbrüche verhindert werden sollen. Alle Geschäftsräume einschließlich leerstehender sind aber angeführt, da die Stadt hofft, Pächter*innen für diese Räume zu finden. Städtische Wohnungen werden nur verkauft, wenn ihr Zustand sehr schlecht ist oder wenn eine gesetzliche Verpflichtung besteht. Garagen sollen verkauft werden, es wird auch gelegentlich zu Verkäufen von Geschäftsräumen kommen. In der nächsten Phase werden alle Grundstücke im Besitz der Stadt Zagreb hinzugefügt.
Während die technologische Entwicklung im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) beinahe täglich mit Lichtgeschwindigkeit voranschreitet, steht die Entscheidung über eine Positionierung Kroatiens noch an. Seit Jahren wird auf eine nationale KI-Strategie gewartet. Diese war bereits 2023 fertig, wurde jedoch wieder verworfen. Das kroatische Ministerium für Justiz, Verwaltung und digitale Transformation unter der Leitung von Minister Damir Habijan (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft) hat den Prozess zur Erstellung eines nationalen Plans neu gestartet. Bevor jedoch mit der konkreten Ausarbeitung begonnen werden kann, muss die Regierung noch einen entsprechenden Regierungsbeschluss verabschieden. Wann dies passieren soll, ist nicht absehbar. Expert*innen erklärten, dass es grundsätzlich kein Problem darstelle, dass die fertige Strategie nicht veröffentlicht wurde, da der Inhalt aufgrund der schnellen technologischen Entwicklung wahrscheinlich veraltet war. Jedoch sei es unverantwortlich, dass das Projekt in der Warteschleife steckt. Das Fehlen der Strategie verhindert nämlich, dass die Verwaltung – sei es auf staatlicher oder kommunaler Ebene – KI systematisch nutzen kann. Deswegen ist es nicht verwunderlich, dass Kroatien im globalen KI-Index von insgesamt 83 Ländern den 79. Platz belegt.
107 sorgfältig ausgewählte Filme werden vom 30. März bis 6. April in fünf Sälen des Kinos Kaptol Boutique im Zentrum von Zagreb gezeigt. Die Filme sind thematisch gegliedert und führen die Zuschauer*innen durch Geschichten, die gesellschaftliche und politische Veränderungen sowie intime menschliche Schicksale thematisieren. Viele der Filme wurden bereits auf renommierten Filmfestivals gezeigt und ausgezeichnet. Es wird auch Filme aus der Region geben, die die Realität des Balkans widerspiegeln. Im Mittelpunkt stehen auch die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten, der sexuelle Missbrauch an der Akademie für dramatische Künste in Zagreb, der Kampf für das Recht auf Abtreibung in Polen und Ähnliches. Die 21. Ausgabe von ZagrebDox wird mit dem neuen Film des Oscar-nominierten Regisseurs Nebojša Slijepčević eröffnet sowie mit dem Film "Die lauteste Stille", der an den Beginn der Student*innenproteste in Serbien erinnert, die bereits mehr als vier Monate andauern. Um den offiziellen Festivalpreis werden 20 Filme in der Kategorie "Internationaler Dokumentarfilm" und 18 in der regionalen Konkurrenz kämpfen.
Der neueste Bericht der Polizeidirektion Zagreb für das Jahr 2024 zeigt, dass die kroatische Hauptstadt mit einem Anstieg der Kriminalität konfrontiert ist. Im Vergleich zu 2023 stieg die allgemeine Kriminalität um 13 Prozent, während die Zahl der Straftaten um 7,3 Prozent zunahm. Der größte Kriminalitätsanstieg wurde im am dichtesten besiedelten Stadtviertel Trešnjevka-Nord verzeichnet, während im Stadtviertel Maksimir am meisten gestohlen wurde. Unter den Täter*innen gibt es immer mehr Minderjährige. Die Zagreber Polizei verzeichnete doppelt so viele Morde (zehn) und 24 Mordversuche. Körperverletzungen stiegen insgesamt um fast zehn Prozent. Sexuelle Straftaten nahmen um 50 Prozent zu, während die Fälle des sexuellen Missbrauchs von Kindern um fast 138 Prozent anstiegen. Kriminalist Željko Cvrtila wies darauf hin, dass diese Zahlen auch bedeuten könnten, dass es zu mehr Anzeigen gekommen ist und nicht nur zu einem Anstieg der Straftaten. Opfer sprechen immer häufiger über ihre Erfahrungen und melden Angriffe. Rückgänge wurden bei organisierter Kriminalität, Wirtschaftsdelikten, Cyberdelikten und Drogenmissbrauch verzeichnet. Im Vergleich zu anderen europäischen Metropolen gehört Zagreb immer noch zu den relativ sicheren Städten.
Das Bauunternehmen Strabag hat die Ausschreibung für die Sanierung des Stadions in der Kranjčevićeva-Straße in Zagreb gewonnen. Mit einem Angebot von rund 37,87 Millionen Euro setzte es sich gegen drei Mitbewerber*innen durch. Die Bauarbeiten sollen im nächsten Monat beginnen, sofern keine Einsprüche eingehen. Die geplante Bauzeit beträgt 18 Monate, Ende 2026 sollen dort der Zagreber Fußballklub GNK Dinamo Zagreb und die kroatische Nationalmannschaft spielen können. Das modernisierte Stadion wird 11.163 Plätze umfassen und die Anforderungen der UEFA-Kategorie 4 erfüllen. Besondere Merkmale sind Solarzellen auf dem Dach, vertikale Gärten und ein neuer Platz vor dem Stadion. Zudem wird das Stadion, gemäß einer Vereinbarung mit den kroatischen Eisenbahnen (HŽ), auch per Zug erreichbar sein. Dafür hat sich HŽ verpflichtet, eine neue Haltestelle in der Vukovarska-Straße zu errichten. Der Umbau ist eine notwendige Voraussetzung für den Abriss und Neubau des Maksimir-Stadions, dessen Fertigstellung für 2029 geplant ist. Der Projektwert dafür beläuft sich auf rund 175 Millionen Euro.
Tagtäglich ist der Parkplatz vor dem Einkaufszentrum Plodine im Süden Zagrebs schon früh am Morgen voller Autos – aber im Einkaufszentrum gibt es kaum Kund*innen. Die Bürger*innen haben auf diesem Parkplatz auf eigene Initiative ein Park-and-Ride-System eingeführt, das die Stadtverwaltung schon seit Jahren als Lösung für den Verkehrsstau in der kroatischen Hauptstadt in Planung hat. Wenn der Parkplatz voll ist, parken manche sogar an der Straßenbahnhaltestelle. Eine Stunde Parken vor dem Einkaufzentrum kostet normalerweise zehn Euro, aber die Rampe ist seit vier Monaten kaputt, sodass die Ein- und Ausfahrt frei ist. Die Nummernschilder kommen größtenteils aus Zagreb, wobei manche auch aus nahegelegenen Städten stammen. Marko Ševrović, Professor an der Zagreber Fakultät für Verkehrswissenschaften, plädiert für Park-and-Ride-Terminals außerhalb Zagrebs und in der Nähe von Bahnhöfen, damit Personen dort in den Schnellzug steigen können. Derzeit gibt es nur einen einzigen offiziellen Park-and-Ride-Parkplatz im Stadtviertel Maksimir.
Der Bürgermeister von Zagreb, Tomislav Tomašević (M – Wir können's!), gab am 14. März 2025 bekannt, dass die Zagreber Stadtwerke beim Zagreber Gemeinderat einen Vorschlag zur Änderung eines Darlehens mit besseren Konditionen vorgelegt haben. Die Stadtwerke haben ihre Schulden in zwei Jahren um über 100 Millionen Euro reduziert und konnten nun bessere Zinskonditionen beantragen, so Bürgermeister Tomašević. Das ursprüngliche Darlehen von 240 Millionen Euro wurde 2022 zur Schuldenbereinigung aufgenommen. Mit Ende 2024 wurden 101 Millionen bereits zurückgezahlt. Laut Tomašević befanden sich die Stadtwerke vor seinem Amtsantritt in großen finanziellen Schwierigkeiten, konnten jedoch durch seinen Führungsstil einen erfolgreichen Turnaround erreichen. Die Kreditwürdigkeit des Konzerns habe sich verbessert, nun sollen Investitionen und Gehaltserhöhungen folgen, so der Bürgermeister. Ivan Novaković, Geschäftsführer der Stadtwerke, erklärte, dass die Stadtwerke keine kurzfristigen Verbindlichkeiten mehr hätten, liquide seien und Gewinne erwirtschaften. Die Zinsen für das Darlehen wurden um 0,3 Prozent gesenkt, was eine finanzielle Entlastung bringt und zukünftige Investitionen erleichtert, so Novaković.
Nach 15 Jahren hat Zagreb die erste von 80 neuen Niederflurstraßenbahnen des einheimischen Herstellers Končar in Betrieb genommen. Der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) betonte die Bedeutung des Projekts für die Stadt und lobte die schnelle Lieferung. Die neuen Straßenbahnen sind barrierefrei, mit Videoüberwachung ausgestattet und können auch bei Spannungsabfällen weiterfahren. Die ersten 20 neuen Straßenbahnen kosten 47,2 Millionen Euro und werden über den Nationalen Wiederaufbau- und Resilienzplan finanziert. Die alten Straßenbahnen bleiben vorerst im Einsatz, bis alle neuen Modelle geliefert sind. Zudem wird das Netz erweitert: Ab April können alle unter 18-Jährigen den öffentlichen Nahverkehr kostenlos nutzen. Das Zagreber öffentliche Verkehrsunternehmen ZET soll in den nächsten zehn Jahren vollständig auf Elektroantrieb umgestellt werden. Kurz nach der feierlichen Inbetriebnahme kursierten jedoch Berichte, dass die neue Straßenbahn bereits eine Panne hatte. Bürgermeister-Kandidat Trpimir Goluža (parteilos) behauptete auf Social-Media-Kanälen, dass die Straßenbahn defekt sei und aus dem Verkehr gezogen werden musste. Laut ZET habe es sich lediglich um eine routinemäßige Kontrolle gehandelt, nach der die Straßenbahn wieder im Normalbetrieb verkehrte.
Nach genau fünf Jahren, beziehungsweise zum ersten Mal seit 2020, ist die regierende Kroatische Demokratische Gemeinschaft (HDZ) nicht mehr die umfragenstärkste Partei. Denn: Sie wurde von der oppositionellen Sozialdemokratischen Partei (SDP) überholt. Laut der regelmäßigen Umfrage des kroatischen Fernsehsenders RTL hat die SDP mit 26,3 Prozent einen hauchdünnen Vorsprung auf die HDZ, die bei 26,1 Prozent liegt. Auf Platz drei landete mit 10,2 Prozent die in Zagreb regierende Partei "Wir können's!" (M). Auch die Partei "Brücke" (MOST) schafft mit 6,8 Prozent die Fünfprozenthürde. Laut Analytiker*innen hat sich dieser Trend schon seit Längerem abgezeichnet. Jedoch ist nicht die SDP dafür verantwortlich, sondern der kroatische Staatspräsident Zoran Milanovic (parteilos), dessen überwältigender Sieg zu Jahresbeginn auch auf dessen ehemalige Partei abfärbt. Die SDP hätte laut den Analytiker*innen zwar Grund zum Optimismus, jedoch könne sich ihre neue Popularität schnell verflüchtigen. Genau dieses Szenario trat auch 2020 ein, als Milanovic sein erstes Mandat antrat und die SDP laut Umfragen eigentlich die Parlamentswahlen im gleichen Jahr für sich hätte entscheiden sollen. Es kam jedoch ganz anders: Bei den Wahlen triumphierte die HDZ und die SDP stürzte in eine jahrelange Krise. Die landesweiten Kommunalwahlen in Kroatien am 18. Mai 2025 werden zeigen, ob sich die Umfragewerte auch an der Wahlurne bestätigen.
Ivana Kalogjera Brkić wurde am 8. März im Zagreber Alten Rathaus der diesjährige Preis "Zagreberin des Jahres" verliehen. Sie ist Journalistin und Präsidentin des Vereins "Nismo same" (dt. Wir sind nicht allein). Der Preis wurde ihr vom Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können´s!) und dem Präsidenten des Zagreber Gemeinderates Joško Klisović (SDP – Sozialdemokratische Partei) überreicht. Sie erhielt die Anerkennung für ihren unermüdlichen Einsatz gegen die Stigmatisierung von Frauen, die an Krebs erkrankt sind, für die Stärkung von Patientinnen und ihr Engagement für deren Gleichstellung in der Gesellschaft und am Arbeitsplatz. Kalogjera Brkić hat selbst gegen Brustkrebs kämpfen müssen. Im Jahr 2017 gründete sie ein Portal zur Unterstützung von krebskranken Frauen. Dieses Portal entwickelte sich schnell zu dem Verein "Nismo same", der Familien und Freund*innen von erkrankten Frauen zusammenbringt und ihnen Informationen sowie konkrete Hilfe in diesen schwierigen Zeiten bietet. Für onkologische Patientinnen wird ein kostenloser Taxitransport zur Strahlentherapie oder Chemotherapie organisiert. Bald wird das Projekt nicht mehr aus Spenden finanziert, sondern von der Stadt Zagreb, kündigte Bürgermeister Tomašević (M – Wir können´s!) an. Die Stadt Zagreb wird die Transportkosten für alle Patient*innen übernehmen, die ansonsten nicht zur Behandlung kommen könnten.
Nach fast 20 Jahren werden die Zahlungen für chronisch Kranke in Kroatien erheblich erhöht. Bisher erhielten Personen, die länger als 42 Tage krank waren, 565 Euro direkt vom Staat. Ab Juni wird diese Zahlung auf 995 Euro erhöht, was einer Steigerung von 76 Prozent entspricht. Diese Maßnahme hilft chronisch kranken Personen. Sie gilt aber auch für Eltern, die kranke Kinder pflegen, so die kroatische Gesundheitsministerin Irena Hrstić (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft). Für das Jahr 2025 sind 66,85 Millionen Euro für das Krankengeld vorgesehen, für 2026 wird eine Verdopplung auf 133,7 Millionen Euro erwartet. Diese Änderungen im Gesundheitssystem zielen darauf ab, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und die Belastung für Arbeitgeber*innen zu verringern. Die Erhöhung der Krankengeldzahlungen ist ein wichtiger Schritt, um die finanzielle Sicherheit von chronisch kranken Personen und pflegenden Eltern zu gewährleisten. Die geplanten Investitionen in das Krankengeld zeigen das Engagement der Regierung, die Gesundheitsversorgung und die soziale Unterstützung zu stärken.
Im Nordosten von Zagreb entsteht ein neues Viertel auf einer 22 Hektar großen, bislang unbebauten Fläche. Der neue Wohn- und Geschäftsbereich wird nach modernen urbanistischen Standards entwickelt und bietet Platz für bis zu 900 Bewohner*innen. Geplant sind rund 200 Wohngebäude – darunter Einfamilienhäuser sowie kleinere Mehrfamilienhäuser – ergänzt durch soziale und infrastrukturelle Einrichtungen wie einen Kindergarten, Parks, Spielplätze, Sportanlagen, eine Feuerwache sowie Geschäfte und Dienstleistungsbetriebe. Besonderer Wert wird auf eine gute Verkehrsanbindung gelegt: Neben neuen Straßen mit Fuß- und Radwegen ist ein großer Kreisverkehr geplant. Auch der öffentliche Nahverkehr soll mit neuen Bushaltestellen integriert werden. Die Bebauung wird in die natürliche Umgebung eingebettet, mit Blick auf den Berg Medvednica, viel Grünraum und nachhaltiger Bauweise unter Nutzung erneuerbarer Energien. Das Projekt soll das bestehende Stadtbild harmonisch erweitern.
In Zagreb findet auch heuer vom 19. bis zum 23. März das Lichtfestival statt. An 22 Standorten werden 25 Attraktionen erstrahlen, als Vorbote des Frühlings. Das Hauptsymbol der diesjährigen Ausgabe ist die Schneerose, aufgrund ihrer frühen Blühzeit. Der Veranstalter des Festivals ist der Tourismusverband der Stadt Zagreb in Zusammenarbeit mit der Stadt Zagreb. Die Lichtinstallationen werden im Zentrum von Zagreb aufgestellt, und ein völlig neuer Standort wird vorgestellt – das Hotel Esplanade, das heuer sein hundertjähriges Bestehen feiert. Eine weitere interessante Installation ist "Legacy", die die Herrschaft des ersten kroatischen Königs anlässlich des 1100. Jubiläums des Kroatischen Königreichs feiern wird. Auf dem städtischen Hauptplatz werden digitale Landschaften aufgebaut, die auf die Bewegungen der Besucher*innen reagieren werden. Im Atrium der Galerie Klovićevi dvori wird es eine Disco geben. Die Autor*innen von mehr als der Hälfte der Installationen kommen aus acht verschiedenen Ländern. Die Lichter am Marulić-Platz werden auch heuer für zehn Minuten ausgeschaltet, um an der globalen Veranstaltung "Stunde für den Planeten Erde" teilzunehmen. Der Eintritt ist frei – das Festival wird täglich von 19 bis 23 Uhr zugänglich sein.
In 20 Zagreber Grundschulen startet in diesem Monat das Gewaltpräventionsprogramm mit dem Titel "Für eine sichere und unterstützende Umgebung in Schulen" – es wird von der Stadt Zagreb in Zusammenarbeit mit UNICEF sowie der Beratungsstelle "Luka Ritz" durchgeführt. Vizebürgermeisterin Danijela Dolenec (M – Wir können's!) erklärte, dass das bereits evaluierte Programm die Häufigkeit von Gewalt unter Schüler*innen nachweislich verringert. Das Programm wurde zunächst in sieben Schulen als Pilotprojekt getestet und soll nun in 20 weiteren Schulen implementiert werden. Es zielt darauf ab, sowohl Schüler*innen als auch Lehrer*innen und Eltern Unterstützung zu bieten. Es wurde so angepasst, dass es den aktuellen Bedürfnissen der Kinder und ihrer Familien gerecht wird. Ein zentraler Aspekt des Programms ist die Stärkung der Beratungsstelle "Luka Ritz", die mit verhaltensauffälligen Kindern arbeitet. Das Programm basiert auf dem Prinzip einer "ganzheitlichen Schulantwort", bei dem externe Expert*innen die Lehrkräfte in ihrer Arbeit unterstützen. Eine wichtige Komponente ist die Einbeziehung von sogenannten "Beobachter*innen“. Dabei handelt es sich um Schüler*innen, die Gewalt wahrnehmen, aber oft nicht wissen, wie sie eingreifen sollen. Studien zeigen, dass verbale Gewalt in den Zagreber Schulen am häufigsten vorkommt – 75 Prozent der befragten Schüler*innen haben solche Übergriffe erlebt. Elektronische Gewalt nimmt ab der fünften Klasse (die Grundschulen in Kroatien umfassen acht Jahre) stark zu und äußert sich häufig in Mobbing über das Internet. Die Folgen von Gewalt – sei es physisch oder elektronisch – sind oft Einsamkeit, Selbstverletzung und suizidale Gedanken.
Kroatien sieht sich erstmals den Auswirkungen der neuen US-Außenpolitik unter Donald Trump ausgesetzt. Der Beitrittsprozess zur Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) wurde vorübergehend gestoppt. Grund ist der Handelskonflikt zwischen den USA und der EU. Obwohl Kroatien in 19 von 25 OECD-Ausschüssen Fortschritte machte, wurde die Abstimmung im Handelsausschuss vertagt. Die USA setzen damit offenbar ein Zeichen im Zollstreit mit der EU. Die kroatische Regierung zeigt sich dennoch zuversichtlich und plant den Abschluss der verbleibenden Verhandlungen bis Jahresende, sie rechnet mit dem OECD-Beitritt bis Mitte 2026. Außenstaatssekretär Zdenko Lucić, der den Beitrittsprozess leitet, betonte, dass Kroatien eng mit den US-Partner*innen und der OECD zusammenarbeitet, um die Bedingungen zu erfüllen. Jedoch ist dies nicht das einzige US-Problem, mit dem sich Kroatien derzeit konfrontiert sieht. Das bereits ausgehandelte Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung steht nun nicht mehr auf der Agenda des Kongresses. Der republikanische Senator David Joyce führt dies auf Veränderungen im US-Kongress und Finanzministerium zurück. Er zeigt sich jedoch optimistisch, dass unter Trump Fortschritte möglich sind. Die kroatische Diplomatie erhält Lob für ihre Bemühungen, doch angesichts der aktuellen Entwicklungen bleibt unklar, ob sich dies in konkreten Erfolgen niederschlägt.
Isotonische Kochsalzlösung ist normalerweise ein billiges Produkt, mit dem die Symptome von Atemwegserkrankungen – vornehmlich Erkältungen – gelindert werden können. Jedoch ist es derzeit praktisch unmöglich in Kroatien an die Flüssigkeit zu kommen. Ursache hierfür ist die Schließung einer Fabrik des Pharmakonzerns Baxter in Amerika, die nach dem Hurrikan Helene im September 2024 beschädigt wurde. Da Baxter rund 60 Prozent des US-Bedarfs an Infusionslösungen abdeckt, löste die Produktionspause auch eine globale Krise aus. Trotz Wiederaufnahme der Produktion ist die Lage weiter angespannt. Auch Kroatien ist betroffen, da europäische Hauptlieferanten wie B. Braun und Fresenius kürzlich alle Lieferungen nach Kroatien stoppten. Apotheken haben mittlerweile ihre Bestände aufgebraucht, da sich Privatpersonen mit Vorräten eindecken – vergleichbar mit der Hamsterkauf-Welle diverser Medizinprodukte zu Beginn der Corona-Pandemie. Dies führte zu Engpässen und überhöhten Schwarzmarktpreisen. Glücklicherweise gibt es für das öffentliche Gesundheitswesen keine Probleme, da es vom Kroatischen Institut für Transfusionsmedizin aus einem Werk in Zagreb beliefert wird. Jedoch haben private Kliniken und Pflegeeinrichtungen Schwierigkeiten. Niedrige Preise und hohe Produktionskosten schrecken Hersteller*innen ab, sodass die Krise langfristig ungelöst bleibt. Expert*innen warnen vor unkontrolliertem Handel, da Kochsalzlösung unter strengen Qualitätsvorschriften produziert werden muss.
Noch vor einigen Wochen war der Präsident der Zagreber Sozialdemokratischen Partei (SDP) Branko Kolarić voller Zuversicht, dass er bei den Kommunalwahlen am 18. Mai 2025 den aktuellen Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomasevic (M – Wir können's!) beerben werde. Kolarić kritisierte den Bürgermeister für sein schlechtes Management zahlreicher Probleme und versprach rasche Abhilfe. Abgesehen von der Tatsache, dass der Optimismus von Kolarić nicht durch Umfragewerte gestützt war, da er bei rund drei Prozent lag, war die Ansage dennoch verständlich. Die SDP hat auf nationaler Ebene einen Aufschwung erfahren und liegt wieder über 20 Prozent und ist somit der regierenden Kroatischen Demokratischen Gemeinschaft (HDZ) auf den Fersen. Die Hoffnung war, dass trotz eines eher schwachen Kandidaten, diese guten Umfragewerte auch auf die Kommunalwahlen übergreifen werden. Die SDP hat sich bereits für den Wahlkampf in Stellung gebracht. Am 1. März 2025 gaben der Präsident der SDP Siniša Hajdaš Dončić und Bürgermeister Tomašević jedoch überraschend bekannt, dass beide Parteien ein Abkommen getroffen haben und Tomašević auch als Bürgermeisterkandidat der SDP antreten wird. Das Koalitionsabkommen gilt auch für den Gemeinderat sowie für die 17 Bezirks- und 208 Grätzelvertretungen und für die nächsten Parlamentswahlen, so Hajdaš Dončić. Diese stehen jedoch erst 2028 an. Verwunderlich ist vor allem, dass die SDP keinen Vizebürgermeisterposten erhält. Aus diesem Grund herrscht Unmut in der SDP, da somit dem neuen Koalitionspartner, dem nachgesagt wird, Probleme mit der Besetzung der Listenplätze zu haben, unter die Arme gegriffen und nichts im Gegenzug erhalten wird.
Die kroatische Tageszeitung Večernji list veröffentlichte unlängst einen Artikel, der wie eine Bombe in der Kommunalpolitik einschlug. Angeblich soll der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) dem Präsidenten der nationalen Parteiorganisation der Sozialdemokratischen Partei (SDP), Siniša Hajdaš Dončić, die Bildung einer gemeinsamen Koalitionsliste für den Zagreber Gemeinderat am 18. Mai 2025 angeboten haben. Und dass, obwohl die SDP bereits eine eigene Liste der Zagreber Parteiorganisation, welche auch diverse Koalitionsparteien beinhaltet, vorbereitet hat. Zwischen der SDP und der M bestehen in anderen kroatischen Städten gemeinsame Koalitionslisten, weswegen eine gemeinsame Liste in der Hauptstadt logisch sei. Daraufhin soll die SDP einen gemeinsamen Antritt bei den Bürgermeister*innenwahlen beziehungsweise einen Vizebürgermeister*innenposten gefordert haben. Dies wiederum soll Bürgermeister Tomašević abgelehnt haben, da er seine beiden amtierenden Vizebürgermeister*innen in der kommenden Legislaturperiode behalten möchte. Auf seiner wöchentlichen Pressekonferenz dementierte Tomašević den Artikel. Vom Präsidenten der SDP kam bislang kein Kommentar.
Der neue Beleuchtungsplan der kroatischen Hauptstadt, der bis zum 2. März 2025 zur öffentlichen Konsultation steht, soll Lichtverschmutzung reduzieren und Energie sparen. Die Stadt mit Gesamtfläche von etwa 640 Quadratkilometern wird in fünf Beleuchtungszonen unterteilt – von nahezu dunklen Naturgebieten bis hin zu stark beleuchteten Stadtbereichen. So umfasst die Zone E0 geschützte Gebiete wie den Naturpark Medvednica, in denen kaum Beleuchtung erlaubt ist. In Zone E1, die 62,7 Prozent der Stadtfläche ausmacht, sind schwach beleuchtete Wälder und Parkanlagen mit einer Lichttemperatur von maximal 2.200 Kelvin. Die Zone E2 umfasst urbane Grünflächen und touristische Gebiete mit moderater Beleuchtung. In der Zone E3, bestehend aus Geschäftsvierteln und Verkehrsknotenpunkten, darf die Lichttemperatur bis zu 3.000 Kelvin betragen. Die stark beleuchtete Zone E4 umfasst das Stadtzentrum. Ferner wird zwischen Mitternacht und drei Uhr morgens die Außenbeleuchtung reduziert oder abgeschaltet. Dekorative Beleuchtung und Werbebeleuchtung müssen um 50 Prozent gedimmt oder ganz ausgeschaltet werden. Nach 23 Uhr wird die Beleuchtung auf Spielplätzen und Sportanlagen deaktiviert, ebenso in der Nähe von gastronomischen und kommerziellen Einrichtungen eine Stunde nach Betriebsschluss. Große Veranstaltungen wie im Advent oder auch das Lichtfestival sind ausgenommen. Bestehende Beleuchtungssysteme müssen bis 2035 angepasst werden, neue Installationen sofort nach Inkrafttreten des Plans.
Die Stadt Zagreb und die kroatische Regierung der Republik Kroatien haben letzte Woche das Projekt des neuen Stadions Maksimir vorgestellt. Es wird geschätzt, dass es etwa 175 Millionen Euro kosten wird. Inklusive Abriss und Projektierung könnten sich die Projektkosten auf mehr als 200 Millionen Euro belaufen. Das Stadion wird von der Stadt Zagreb und der Regierung im Verhältnis 50 zu 50 finanziert. Beide werden auch Miteigentümer*innen sein, das Stadion wird aber vom Fußballclub Dinamo Zagreb verwaltet, der auch die Instandhaltungskosten übernehmen wird. Das neue Stadion wird 35.000 Sitzplätze haben und den höchsten Kategorien der UEFA und FIFA entsprechen. Das gesamte Areal von Maksimir wird neugestaltet. Geplant sind Garagen mit fast 16.000 Parkplätzen, vier zusätzliche Trainingsplätze, ein Bereich für Leichtathletik und Erholung, ein Schwimmbad et cetera. Neben den Fußballspielen von Dinamo Zagreb werden dort auch andere sportliche Veranstaltungen und Konzerte stattfinden. Der endgültige Fertigstellungstermin für den Bau des neuen Stadions ist Ende 2028 oder Anfang 2029.
Die Stadt Zagreb investiert 16,3 Millionen Euro in den Ausbau und die Modernisierung ihrer Gesundheitszentren. Fünf neue Einrichtungen sollen in diesem Rahmen entstehen, während bestehende Ambulanzen modernisiert oder ersetzt werden. Zu den größten Projekten gehört ein neues Objekt im westlichen Stadtteil Špansko mit einer geplanten Fertigstellung bis Juni 2027 sowie die neue Einrichtung im benachbarten Grätzel Vrbani, die ein Jahr darauf eröffnet werden soll. Im östlichen Stadtteil Kustošija wird ein Ersatzgebäude errichtet, dessen Kosten auf 1,5 Millionen Euro geschätzt werden. Auch in den südliche Stadtteilen Trnsko und Donji Dragonošec sind neue Einrichtungen geplant, die noch heuer fertiggestellt sein sollten. Im Rahmen der Modernisierung und Erweiterung des Gesundheitsangebots in Zagreb wird auch das Spezialklinikum für Kinder mit neuroentwicklungsbedingten und motorischen Beeinträchtigungen Goljak ein Zusatzgebäude im östlichen Stadtteil Maksimir erhalten. Neben den geplanten Investitionen laufen bereits die Sanierungsarbeiten am Gesundheitszentrum Zagreb-West auf Hochtouren. Die Fertigstellung ist für Juni 2026 geplant, der Projektwert beläuft sich auf 19,2 Millionen und wird mit EU-Mitteln finanziert.
Nachdem die Zagreber Stadtwerke beziehungsweise deren Gassparte, die Zagreber Gaswerke Versorgungs GmbH, Mitte 2024 den Auftrag zur kommunalen Gasversorgung an das kleine Unternehmen Međimurje Plin verloren hat, versuchten sich die Stadtwerke in Schadensbegrenzung und konnten durch eine breite PR-Kampagne rund 60 Prozent der rund 300.000 bestehenden Privatkund*innen dazu bewegen, auch weiterhin beim Konzern zu bleiben, jedoch als Kund*innen zu Marktkonditionen ohne regulierten Gaspreis. Bereits Ende 2024 beschuldigte Međimurje Plin die Stadtwerke, dass bei der Übernahme der Kund*innen und den Vertragsabschlüssen nicht alles mit rechten Dingen zugegangen sei. Damals kommentierten die Stadtwerke diese Anschuldigungen nur dahingehend, dass die Konkurrenz enttäuscht sei. Jedoch überprüfte die staatliche kroatische Energieregulierungsagentur HERA diesen Fall und stellte fest, dass die Anschuldigungen gerechtfertigt waren. So geht aus dem Befund, welcher am 12. Februar 2025 erstellt wurde, hervor, dass die Zagreber Stadtwerke zahlreiche unvollständige Verträge abgeschlossen hätten. Teilweise seien die Verträge sogar nicht von den Kund*innen unterschrieben worden. Auch wurden die Kund*innen nicht vor Vertragsabschluss schriftlich über die Vertragskonditionen informiert. Jedoch bleiben diese Versäumnisse ohne Folgen. Die Energieregulierungsagentur beorderte lediglich, dass die Stadtwerke die beanstandeten Mängel innerhalb von 30 Tagen bereinigen müssen.
Zagreb nimmt sich Wien als Vorbild und plant, Regenwasser zur natürlichen Kühlung der Stadt zu nutzen. In der österreichischen Hauptstadt wird Regenwasser von Dächern gesammelt, unter Parkanlagen geleitet und dort durch eine Schicht aus Kies und Gras gespeichert, wodurch die Umgebungstemperatur gesenkt wird. Dieses Konzept soll auch in Zagreb umgesetzt werden, um den städtischen Wärmeinseleffekt zu reduzieren, erklärte der Vorsitzende des Zagreber Gemeinderates Joško Klisović (SDP – Sozialdemokratische Partei). Erste Beobachtungen im Stadtpark Zrinjevac zeigen bereits, dass Grünflächen mit dichter Vegetation spürbar kühler sind. Zudem soll Regenwasser für die Bewässerung des neuen Fußballstadions und andere Infrastrukturprojekte genutzt werden. Neben ökologischen Vorteilen wie Wassereinsparung und Energieeffizienz will die Stadt durch Aufklärung und Beteiligung der Bürger*innen langfristig eine nachhaltigere urbane Umwelt schaffen.
Der kroatische Präsident Zoran Milanović (parteilos) legte am 18. Februar 2025 seinen Amtseid für sein zweite Amtsperiode ab. Nach einem Schwur vor dem Präsidenten des Verfassungsgerichtes Miroslav Šeparović, erklärte der neue beziehungsweise alte Staatspräsident, die Verfassung und Souveränität zu wahren. In seiner Rede betonte Milanović die Verantwortung des Staates für Frieden, Sicherheit und soziale Gerechtigkeit. Er warnte vor Korruption, sozialer Ungleichheit und historischer Verklärung. Er hob hervor, dass Kroatien seine Interessen selbst vertreten müsse und sich nicht auf andere Nationen verlassen könne. Besonders betonte er die Verantwortung Kroatiens für die Rechte der Kroat*innen in Bosnien-Herzegowina. Internationale Beziehungen müssten auf Diplomatie und Frieden basieren, nicht auf unüberlegten Interventionen. Der Zeremonie im Präsidentenpalast im noblen Zagreber Villenviertel Pantovčak wohnten zahlreiche hochrangige Gäste bei, darunter Ex-Präsident*innen, Generäle und Würdenträger*innen. Jedoch blieb Ministerpräsident Andrej Plenković (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft) aufgrund des langjährigen Streits mit dem Präsidenten der Veranstaltung fern. Auch sonst ignorierte die regierende HDZ die Veranstaltung. Aufgrund der schwierigen geopolitischen Situation mahnten zahlreiche Anwesende, dass persönliche Differenzen ehestmöglich beigelegt werden sollten.
Zum ersten Mal seit seiner Errichtung wird eine umfassende Sanierung des Zagreber Hauptbahnhofs durchgeführt. Da es sich um ein geschütztes Kulturdenkmal handelt, könnte sich die Sanierung langwierig gestalten und mehr als 60 Millionen Euro kosten. Das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes muss erhalten bleiben, es werden umfangreiche konservatorische und restauratorische Arbeiten notwendig sein. Die Arbeiten sollen Ende 2027 beginnen und täglich, außer an Wochenenden, mit mindestens 200 Arbeiter*innen durchgeführt werden, damit das Gebäude innerhalb von drei Jahren fertiggestellt wird. Die Finanzierungsquelle ist noch unbekannt, es wird mit einem Kredit der Europäischen Investitionsbank gerechnet. Es handelt sich um eine vollständige energetische Sanierung, bei der auf den Überdachungen Photovoltaik-Panels installiert werden und eine Wärmepumpe zum Einsatz kommen sollen. Es ist möglich, dass eine Unterführung gebaut wird, die zum nahegelegenen König-Tomislav-Platz führt und an das Einkaufszentrum Importanne angebunden wird. Es werden keine Auswirkungen auf den Betrieb des Bahnhofs erwartet.
Zagreb war am 14. Februar 2025 mit dem Titel "Mit der Entwicklung grüner Infrastruktur zu klimaneutralen Städten" erneut Gastgeberin einer städtischen Klimakonferenz. Im Gemeinderat der Stadt diskutierten internationale Expert*innen, Wissenschaftler*innen und Kommunalvertreter*innen über nachhaltige städtische Energieeffizienz und Klimaschutzmaßnahmen. Eröffnet wurde die Konferenz vom Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) und der kroatischen Ministerin für Umweltschutz und grüne Transformation Marija Vučković (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft). Die Anwesenden betonten die Dringlichkeit des Klimaschutzes angesichts extremer Wetterereignisse und sahen darin nicht nur eine Verpflichtung, sondern auch wirtschaftliche Chancen. Auf der Konferenz präsentierten unter anderem Vertreter*innen der Städte Barcelona, Sofia, Malmö und Wien ihre Maßnahmen im Kampf gegen den Klimawandel.
Die Autobahn Zagreb–Macelj gehört nun zu den wenigen europäischen Autobahnen, die vollständig mit LED-Beleuchtungen ausgestattet sind. Im Rahmen eines 4,7 Millionen Euro teuren Projekts wurden in sechs Tunneln insgesamt 1.643 LED-Lampen installiert, wodurch die ganze 60 Kilometer lange Strecke mit moderner Beleuchtung versehen ist. 2024 wurde diese Maßnahme durchgeführt, die die Sicherheit für Fahrer*innen erhöhen und den Energieverbrauch um 80 Prozent senken soll. Das bringe erhebliche Kosteneinsparungen, wodurch der Autobahnbetreiber heuer ein neues Projekt starten könne. Dabei handelt es sich um die Errichtung von 4.400 Solarmodulen entlang der Autobahn. Diese soll die Autobahn energetisch autark machen und jährlich etwa weitere 300.000 Euro einsparen.
Der kroatische Ministerpräsident Andrej Plenković (HDZ – Kroatische demokratische Gemeinschaft) erklärte, dass die Regierung das Budget des Ministeriums für Wissenschaft und Bildung auf 4,6 Milliarden Euro erhöht habe – das sei das höchste Budget dieses Ministeriums in der Geschichte Kroatiens. Der Plan sieht vor, den aktuellen Schichtbetrieb in Kroatien bis zum Schuljahr 2027/2028 abzuschaffen, was an einigen Orten einen beschleunigten Bau der Infrastruktur erfordert. Bis 2030 soll jedes Kind in Kroatien, unabhängig davon, wo es lebt, einen Platz im Kindergarten sowie Unterricht in einer Schicht und kostenlose Schulmahlzeiten, Lehrbücher und Schultransport erhalten. Die Maßnahme betrifft 191 Schulen und 58 Sporthallen in ganz Kroatien. Es handle sich um die größte Anzahl an Infrastrukturveränderungen und Reformen des Bildungssystems in Kroatien seit der Gründung des Landes, so der Minister für Wissenschaft, Bildung und Jugend Radovan Fuchs (HDZ).
Der Bau eines achtstöckigen Gebäudes mit 288
leistbaren Wohnungen für rund 1.000 Einwohner*innen im südlichen Zagreber Stadtteil
Podbrežje verzögert sich wegen eines langwierigen Vergabeverfahrens und einer
Beschwerde. Dadurch ist die ursprüngliche Baugenehmigung abgelaufen. Nun sollen
die Genehmigung erneuert und die Pläne um Photovoltaikanlagen erweitert werden.
Nach der Stadtverwaltung soll der Bau in wenigen Wochen beginnen und die
Fertigstellung ist innerhalb von 22 Monaten eingeplant. Die ursprünglich
geschätzten Kosten von 44 Millionen Euro stiegen auf 51,5 Millionen Euro an, das
Gebäude mit einer Fläche von 31.000 Quadratmetern wird einen Keller und drei
Geschäftsflächen umfassen. Zudem sind in der Umgebung Einrichtungen wie eine
Schule, eine Sporthalle, ein Kindergarten und ein Schwimmbad geplant. Zagrebs
Stadtregierung unter Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) setzt
seit Beginn ihrer Legislaturperiode auf leistbaren Wohnraum gegen die
Wohnraumkrise. Der Bau von Mietwohnungen ist zudem ein zentraler Punkt des
Koalitionsvertrags zwischen der Sozialdemokratischen Partei (SDP) und der
Bürgermeisterpartei auf städtischer Ebene. Finanziert wird das Projekt durch
das Zagreber Stadtbudget.
Bei seiner Amtsübernahme hatte Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir könnens!) große Pläne bezüglich des Ausbaus der Nutzung von Solarstrom in Gebäuden der Stadt Zagreb und der Stadtwerke. 2022 kündigte Tomasevic an, dass bis Ende seines Mandates, beziehungsweise Ende 2024 durch ein breit ausgerichtetes Förderprogramm genannt SOLIZAG, Photovoltaikanlagen mit einer Kapazität von 50 Megawatt auf Dächern in Besitz der Stadt Zagreb, aber auch privater Unternehmen, zu installieren. Allein zehn Megawatt Strom sollten auf öffentlichen Gebäuden erzeugt werden. Leider fällt die Bilanz zum Ende der Frist ernüchternd aus. So konnte bis Ende 2024 nur an zehn Standorten Photovoltaikanlagen in Betrieb genommen werden. Dies sind rund 27 Prozent der geplanten Kapazitäten, genauer 2,73 Megawatt. Die Stadtverwaltung verweist jedoch darauf, dass derzeit die Installation an mehreren Standorten laufe. Ein Trost ist allerdings, dass auch in den Privatunternehmen nicht alles nach Plan läuft. Dort wurden nur sechs von insgesamt 41 Megawatt Leistung in Betrieb genommen. Besser läuft es jedoch bei Bürger*innen, die bislang auf 4.000 Gebäuden Solaranlagen mit einer Leistung von 30 Megawatt installierten.
Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass die Unzufriedenheit mit dem Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) wächst: 45,8 Prozent der Befragten äußern sich negativ über seine Arbeit, während nur 29,1 Prozent zufrieden sind. Zudem glauben 57,7 Prozent nicht, dass sich die Bedingungen in der Stadt unter seiner Führung verbessert hat. Dennoch gilt er weiterhin als Favorit für die kommenden Kommunalwahlen im Mai 2025. Laut der Erhebung würde Tomašević in einer Wahl derzeit 30,08 Prozent der Stimmen erhalten. Seine stärksten Herausforderer sind Ivica Lovrić (PG – Blaue Stadt) mit 12,15 Prozent und Pavle Kalinić (parteilos) mit 11,24 Prozent, die beide zum engen Kreis des ehemaligen Bürgermeisters Milan Bandić gehörten. Dahinter folgen Davor Bernardić (9,08 Prozent) als parteiloser Kandidat, der Kandidat der Kroatischen Demokratischen Gemeinschaft (HDZ) Mislav Herman (6,02 Prozent) und der parteilose Trpimir Goluža (5,11 Prozent). Der Kandidat der Sozialdemokratischen Partei (SDP), Branko Kolarić, erreicht nur 2,95 Prozent was Spekulationen über eine mögliche Absprache zwischen SDP und Tomašević' Partei aufkommen lässt. Politische Analytiker*innen betonen, dass es Tomašević' Gegner*innen an Überzeugungskraft fehlt, was ihm trotz der Kritik an seiner Amtsführung einen Vorteil verschafft. Zudem scheint es, als würden die großen Parteien – HDZ und SDP – die Wahlen nicht so wichtig nehmen, da sie schwache Kandidaten ins Rennen schicken. Ferner wird argumentiert, dass viele Wähler*innen mangels Alternativen für Tomašević stimmen oder gar nicht zur Wahl gehen werden. Demnach könnte nur eine völlig neue, unabhängige Kandidatur eine echte Herausforderung für den amtierenden Bürgermeister darstellen.
Nach vier Jahren ist die Sanierung des Zagreber Gornjogradska-Gymnasiums abgeschlossen, das gleichzeitig als geschütztes Kulturdenkmal gilt. Es handelt sich um eines der ältesten kroatischen Gymnasien, das auf das frühe 17. Jahrhundert zurückgeht. Die Sanierung kostete 23 Millionen Euro, was die bisher größte Investition in die Sanierung von Schulen in der kroatischen Hauptstadt darstellt. Die Schule ist nun energieeffizient und widersteht sogar einem stärkeren Erdbeben als jenes von 2020. Sie ist mit modernster Ausstattung versehen und verfügt über eine neue multifunktionale Halle, sowie über einen Aufzug für Schüler*innen mit Behinderungen. Zudem wurden vier neue Klassenzimmer hinzugefügt, sodass der Unterricht jetzt in einer einzigen Schicht abgehalten werden kann. Im Zuge der Sanierung wurde ein 20 Meter tiefer Brunnen aus dem 17. Jahrhundert und in der Turnhalle eine prächtige bemalte Decke entdeckt, die restauriert wurde. Auch das Gebäude der Fakultät für Politikwissenschaften wird im Sommersemester für den Unterricht bereit sein. Die Sanierung begann im September 2022 und kostete 15,3 Millionen Euro. Es wurden Wärmepumpen und moderne Heiz- und Kühlsysteme installiert, sowie zwei Photovoltaikanlagen mit Leistungen von 25 und 50 Kilowatt. Mehr als die Hälfte des Energiebedarfs wird somit durch eigene Herstellung gedeckt. Das Gebäude hat auch eine neue visuelle Identität erhalten – die Fassade wird von einer Stahlkonstruktion dominiert, und es gibt auch einen vertikalen grünen Garten. Neu ist auch der horizontale grüne Garten, der als Erholungsbereich dient und sowohl von Student*innen als auch von Dozent*innen genutzt werden kann. Ferner gibt es 13 funktionale Hörsäle, eine Bibliothek auf drei Etagen und ein großes Medienzentrum im Keller.
Nach einer Beratungsphase mit potenziellen Anbieter*innen wurde am 5. Februar 2025 die Ausschreibung für ein neues Fahrradverleihsystem in Zagreb veröffentlicht. Das Projekt "Bajs" hat ein Budget von acht Millionen Euro (exklusive Mehrwertsteuer) und umfasst die Anschaffung und Installation von 3.000 blauen Fahrrädern an 180 Standorten. Diese sollen sich vor allem in der Nähe von Bahnhöfen, Straßenbahn- und Bushaltestellen sowie Sporteinrichtungen und Schulen befinden. Die Fahrräder werden vandalismussicher und mit einem funktionalen Korb am Lenker sowie einem Schloss ausgestattet sein. Zudem sollen zehn Prozent der Räder über einen Kindersitz verfügen, um die Nutzung für Eltern zu erleichtern. Die Ausleihe erfolgt über eine mobile App, wobei Zahlungen per Debitkarte oder über ein digitales Guthaben möglich sind. Interessierte Anbieter*innen können ihre Angebote bis zum 6. März einreichen.
In der kroatischen Hauptstadt wurde die erste Babyklappe des Landes eingerichtet. Das sogenannte Fenster des Lebens befindet sich in einem Kloster im westlichen Teil Zagrebs und wurde als Reaktion auf die zunehmende Zahl von Kindstötungen eingerichtet. In den letzten 30 Jahren wurden in Kroatien mehr als 150 Fälle von Kindstötungen registriert. In Kroatien gibt es derzeit 1.200 registrierte Adoptiveltern und die Babyklappe, deren Realisierung drei Jahre Arbeit erforderte, soll allen Frauen, die sich in prekären Situationen befinden, einen Ausweg bieten. In der Babyklappe befindet sich ein beheiztes medizinisches Bett und wenn ein Kind dort abgelegt wird, wird bei den Nonnen automatisch ein Alarm ausgelöst. Es gibt eine Videoüberwachung, die jedoch nicht die Person aufnimmt, die das Kind abgibt, sondern nur das Kind, das auf diese Weise eine Chance auf ein besseres Leben erhalten soll.
Zagreb bekam Anfang Februar die erste vollständig neue Niederflurstraßenbahn geliefert, hergestellt vom kroatischen Unternehmen Končar. Es handelt sich um die erste neue Straßenbahn seit 15 Jahren und vor der offiziellen Inbetriebnahme wird eine Prüf- und Testphase unter realen Bedingungen auf den Straßen von Zagreb durchgeführt. Sollte alles nach Plan verlaufen, wird die neue Straßenbahn bereits in der zweiten Februar-Hälfte durch die Straßen Zagrebs fahren. Eigentlich sollte sie im Juni dieses Jahres geliefert werden, doch Končar konnte den Termin vorverlegen. Es ist die erste von 40 vertraglich vereinbarten Straßenbahnen. Nach der Lieferung der ersten 20 Niederflurstraßenbahnen wird die Produktion der restlichen 20 Exemplare fortgesetzt, die 2026 und 2027 geliefert werden sollen. Geplant ist auch die Anschaffung weiterer 40 Niederflurstraßenbahnen, wodurch mehr als 200 Millionen Euro in die Modernisierung des Straßenbahnfuhrparks investiert werden. In Zukunft werden nur noch Niederflurstraßenbahnen in der Stadt verkehren.
Während in Kroatien ein breit angelegter Boykott von Produkten und Dienstleistungen im Gange ist, bei dem viele Bürger*innen gezielt auf den Kauf von Produkten verzichten, hat die Regierung am 31. Jänner 2025 beschlossen, die Preise von 70 Grundnahrungsmitteln und Haushaltsartikeln zu begrenzen – 40 mehr als zuvor. Der Boykott, der als Reaktion auf die steigenden Lebenshaltungskosten und hohe Preise initiiert wurde, zielt darauf ab, den Druck auf den Einzelhandel und die Regierung zu erhöhen. Die Regierung will mit der Maßnahme die finanzielle Belastung für Bürger*innen reduzieren und den Wettbewerb im Einzelhandel fördern. Beispielsweise wird der Preis für ein Kilogramm Brot auf maximal 1,50 Euro festgelegt, Butter darf nicht mehr als 2,99 Euro kosten. Premierminister Andrej Plenković (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft) betonte, dass Handelsketten verpflichtet seien, mindestens ein Produkt pro Kategorie zu den festgelegten Preisen anzubieten. Sollte ein reguliertes Produkt ausverkauft sein, sei ein alternatives Produkt derselben Kategorie zu einem festgelegten Preis bereitzustellen. Wirtschaftsminister Ante Šušnjar (DP – Vaterlandsbewegung) betonte indes, dass diese Maßnahme nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine soziale Komponente besitze und zur Stabilität der Grundversorgung beitragen soll. Die Preisregulierung tritt am 7. Februar in Kraft, der Einzelhandel hat sieben Tage Zeit, sich anzupassen. Produkte mit begrenzten Preisen sollen in Geschäften mit einem speziellen Etikett gekennzeichnet werden, um die Verbraucher*innen eindeutig darauf hinzuweisen.
Der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) ist in den vergangenen Jahren mehrfach mit geplanten Reformen und Investitionen gescheitert, meist aufgrund rechtlicher oder verfahrenstechnischer Fehler. Neben Beanstandungen des Zagreber Raumplans durch das zuständige Ministerium zählt dazu beispielsweise eine Wasserpreiserhöhung Ende 2022, die nach einem Einspruch des Nationalen Wasserrats gestoppt wurde, nachdem Unregelmäßigkeiten im Beschluss festgestellt wurden. Weiters hob das das Oberverwaltungsgericht neue Regelungen zur Vermietung städtischer Wohnungen auf, da sie sich nicht auf geltendes Recht stützten. Auch die Einführung einer Abfallgebühr mit Müllsäcken scheiterte teilweise vor Gericht. Große Infrastrukturprojekte blieben ebenfalls von Problemen nicht verschont. So sollte der Bau des Schwimmbads im Stadtteil Špansko ursprünglich durch EU-Fördermittel finanziert werden. Weil aber unvollständige Ausschreibungsunterlagen eingereicht wurden, verweigerte das zuständige Ministerium die Förderung. Der Bau begann trotzdem, finanziert durch den Stadthaushalt. Ein weiteres teures Beispiel ist ein 320-Millionen-Euro-Projekt zur Modernisierung der Wasserinfrastruktur. Die Stadt bewarb sich dafür, scheiterte aber an der Priorisierung des Wirtschaftsministeriums und erhielt keine Fördermittel. Während Bürgermeister Tomašević oft von "politisch motivierter Sabotage" spricht, machen zahlreiche Oppositionspolitiker*innen imd Analytiker*innen die mangelnde Erfahrung der Entscheidungsträger*innen sowie die fehlende Einbeziehung externer Expert*innen verantwortlich.
Das kroatische Ministerium für Raumplanung, Bauwesen und staatliches Eigentum hat die vorgeschlagenen Änderungen des Zagreber Masterplans (GUP) zurückgewiesen und will nun eine Überarbeitung. In einem offiziellen Schreiben wurden vier zentrale Punkte bemängelt, die nicht mit dem Gesetz über Raumordnung übereinstimmen würden. Ein zentraler Kritikpunkt des Ministeriums ist die Vorgabe der Zagreber Stadtverwaltung, dass für bestimmte Bauprojekte detaillierte Raumpläne verpflichtend sein sollen, obwohl dies gesetzlich nicht erforderlich ist. Zudem bemängelt es, dass die Stadt strengere Anforderungen an Architekturwettbewerbe für Hochhäuser über neun Stockwerke sowie für Bauvorhaben in historischen Schutzzonen stellt, als es das Raumplangesetz vorsieht. Weiterhin wird die Einführung neuer, gesetzlich nicht definierter Begriffe wie "städtisches Projekt" oder "Mischverwendung für städtische Projekte" kritisiert. Auch Bezeichnungen wie "kleinere Gebäudesanierungen" oder "neues Ersatzgebäude" entsprechen nicht den bestehenden rechtlichen Vorgaben und müssen angepasst werden. Trotz der Ablehnung betont die Zagreber Stadtverwaltung, dass laufende oder geplante Großprojekte nicht gefährdet seien. Bauvorhaben wie das Schwimmbad im westlichen Stadtteil Špansko, die Sanierung des Stadions in der Kranjčevićeva-Straße, die Erweiterung der Branimirova-Straße sowie die Errichtung der Stadtbücherei am Gelände der ehemaligen Dampfmühle Paromlin können demnach weiterhin nach den bestehenden Vorschriften umgesetzt werden. Die Stadt Zagreb muss nun die beanstandeten Punkte im Masterplan überarbeiten, um eine Genehmigung des Ministeriums zu erhalten.
Nach dem Boykott von Einzelhandelsketten in der vergangenen Woche in Kroatien kündigte die Plattform "Hallo, Inspektor" einen neuen Boykott für Freitag, den 31. Jänner, an. Es wird vorgeschlagen, drei Einzelhandelsketten zu boykottieren – Lidl, Eurospin und dm. Der Boykott soll eine Woche dauern. Zudem wird ein Boykott des Kaufs aller Arten von Getränken und Reinigungsmitteln vorgeschlagen, der ebenfalls eine Woche dauern soll. In den letzten zwei bis drei Monaten sind die Preise für bestimmte Produkte um 40 bis 50 Prozent gestiegen und es gibt große Preisunterschiede zwischen verschiedenen Städten. Darüber hinaus werden die Bürger*innen aufgefordert, am Freitag überhaupt keine Ausgaben zu tätigen und von jeglicher Art des Einkaufs einschließlich Reisen sowie Restaurant- und Cafébesuchen Abstand zu nehmen. Auch ausländische Arbeitnehmer*innen sind eingeladen, sich dem Boykott anzuschließen, da sie in den Boykott der letzten Woche nicht eingebunden waren. Angestellte in den Geschäften sind aufgefordert, während der Protestaktionen langsamer zu arbeiten. Die Verbraucher*innenplattform "Hallo, Inspektor" wurde gehackt, eine Untersuchung ist im Gange.
Am 18. Mai 2025 stehen in Zagreb die Kommunalwahlen an. Für die Bürgermeister*innenwahlen gilt Amtsinhaber Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) trotz aller Kritik an ihm als Favorit. Er verweist auf Investitionen in Schulen, Kindergärten, Sportstätten sowie aktuelle Verkehrsprojekte und betont, dass die Stadtfinanzen stabilisiert wurden. Nach derzeitigem Stand hat Bürgermeister Tomašević bislang schon über zehn Herausforder*innen. Die größten Aussichten, mit Tomašević in die sichere Stichwahl zu kommen, haben inoffiziellen Umfragen der ehemalige Bildungsamtsleiter Ivica Lovrić von der Partei "Blaue Stadt" (PG) sowie der Präsident der Zagreber Parteifiliale der Kroatischen Demokratischen Gemeinschaft (HDZ) Mislav Herman. Es ist nicht ausgeschlossen, dass quasi in letzter Sekunde noch weitere Kandidat*innen die politische Bühne Zagrebs betreten. So wird etwa gemunkelt, dass die unabhängige Parlamentsabgeordnete Marija Selak Raspudić ihre Kandidatur noch bekannt geben könnte. Sie landete bei den Präsidentschaftswahlen, die Ende 2024 stattgefunden hatten, auf Platz drei und erhielt allein in Zagreb rund 40.000 Stimmen. Alle Analyst*innen sind sich aber einig, dass auch im Falle des Wahlsiegs die komfortablen Zeiten für Tomašević vorbei sind, da seine Partei im Gemeinderat und auf Bezirksebene erheblich schlechter dasteht als der Bürgermeister selbst. Trotz ihres eher mauen Bürgermeisterkandidaten Branko Kolarić (SDP – Sozialdemokratische Partei) wird erwartet, dass die Sozialdemokrat*innen in den übrigen Gremien erheblich besser als vor vier Jahren abschneiden werden. Manche erwarten auch, dass die Bürgermeisterpartei und die SDP keine gemeinsame Mehrheit im Gemeinderat erreichen werden, was Tomasevic erheblich an der Realisierung seiner Politik hindern könnte.
Bei dem designierten neuen Landwirtschaftsminister handelt es sich um David Vlajčić (DP – Vaterlandsbewegung), derzeit Staatssekretär im Ministerium für Raumplanung, Bauwesen und Staatsvermögen. Er ist ehemaliger stellvertretender Vorsitzender des Stadtrates der kroatischen Stadt Vukovar und Jurist. Der Vorsitzende der Partei Vaterlandsbewegung (DP), Ivan Penava, erklärte, dass es sich um eine äußerst qualifizierte, gute und fachkundige Person handle, die sich in verschiedenen Positionen bewährt habe – von der regionalen Ebene bis hin zur aktuellen landesweiten. Penava gibt an, dass viele Kandidat*innen in Betracht gezogen wurden und die Ernennung des neuen Ministers bereits Ende dieser Woche erfolgen könnte.
Drei Monate nach der Einführung des neuen Parkplatzsystems in Zagreb zeigen sich viele Anwohner*innen und Autofahrer*innen unzufrieden. Die angestrebte Entlastung der Parkplätze für Anwohner*innen und eine bessere Organisation der Parkraumbewirtschaftung wurden laut Betroffenen nicht erreicht. In der Innenstadt müssen Autofahrer*innen weiterhin lange nach einem Parkplatz suchen, während in einigen Grätzeln im südlichen Teil der kroatischen Hauptstadt wie Siget und Sopot das Problem nur verlagert wurde. Kritiker*innen fordern den Bau neuer Parkhäuser und Tiefgaragen statt einer reinen Umverteilung der Parkflächen. Zusätzlich gab es unvorhergesehene Änderungen der Parkzonen, wodurch einige günstigere Parkmöglichkeiten in teurere Zonen umgewandelt wurden. Die Stadt Zagreb hatte angekündigt, nach zwei Monaten eine Analyse der Auswirkungen durchzuführen, doch drei Monate nach der Einführung liegen noch keine offiziellen Ergebnisse vor. Eine mögliche Ausweitung der Parkzonen wird derzeit geprüft.
Der Film über die heldenhafte Tat von Tomo Buzov ist der erste kroatische Film, der für den Oscar in der Kategorie "Bester Kurzfilm" nominiert wurde und der erste kroatische Film überhaupt, der nach der Unabhängigkeit Kroatiens eine Oscarnominierung erhielt. Der Film hat bereits die Goldene Palme beim Filmfestival in Cannes gewonnen sowie den Europäischen Filmpreis und wurde weltweit auf mehr als 80 Festivals gezeigt. Der Film handelt von dem pensionierten Armeehauptmann Tomo Buzov, der sich der Tötung Mitreisender durch Paramilitärs widersetzt und dadurch selbst sein Leben verliert. Der Film wurde aber nicht aus der Perspektive des Helden Tomo Buzov gedreht, sondern aus der Perspektive eines Mannes, der neben ihm im Zug saß und schwieg. Alle Charaktere außer Tomo Buzov sind erfunden, aber die Dialoge und die Handlung basieren auf wahren Ereignissen. Regie führte Nebojša Sljepčević der im Übrigen auch das Drehbuch verfasste.
Die kroatische Medienlandschaft wird den Jänner des neuen Jahres nicht in guter Erinnerung behalten. Denn zunächst kündigte der Konzern United Media, der in Kroatien den Nachrichtensender N1 betreibt, an, dass es aufgrund finanzieller Engpässe zu einer "Reorganisation" ihrer Tätigkeit in Kroatien kommen werde. Übersetzt heißt dies, dass es zu zahlreichen Entlassungen kommen wird. Zahlreiche Journalist*innen und Moderator*innen gaben über diverse Kanäle bekannt, dass ihre Zeit bei diesem unabhängigen Medium zu Ende gehe. Der Kroatische Journalismusverband kritisierte diesen Schritt, da N1 dadurch als hochwertige Nachrichtenquelle sicherlich in Mitleidenschaft gezogen werde. Einige Tage nach diesem Schritt wurde dann bekannt, dass der staatliche Kroatische Rundfunk rund 750 Stellen streichen will. Dies sind rund 30 Prozent der derzeitigen Belegschaft. Seit Jahren wird bereits über diese anstehenden Stellenstreichungen spekuliert, die – wie es scheint – in diesem Jahr realisiert werden. Zwar wurde dieser Plan von der Rundfunkdirektion noch nicht offiziell bestätigt, aber inoffiziell angekündigt, dass für die Stellenstreichung üppige Abfindungen gezahlt werden sollen.
Der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) hatte praktisch seit Beginn seiner Amtsperiode 2021 immer wiederholt, dass für die Modernisierung des großen Zagreber Fußballstadions Maksimir ein privater Partner gefunden werden soll und dass "kein Cent an Steuergeldern in das Projekt fließen wird". Jetzt scheint es zu einer Wende gekommen zu sein. Nach einem Bericht der kroatischen Tageszeitung Jutarnji list wurde hinter den Kulissen vereinbart, dass das Stadion je zur Hälfte von der kroatischen Regierung und der Stadt Zagreb finanziert werden soll. Dies wurde auch vom kroatischen Bauminister Branko Bačić (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft) bei der aktuellen Fragestunde des Parlaments bestätigt. Bačić erklärte auf die Frage eines Abgeordneten, dass die Einzelheiten noch formalisiert werden müssten, die Entscheidung aber grundsätzlich so getroffen wurde. Den Ankündigungen des Zagreber Bürgermeisters zur angeblichen Fertigstellung bis 2028 stimmte Bačić nicht zu. Nach seiner Ansicht könne nicht vor 2030 mit dem Ende des Umbaus zu rechnen sein.
Die Zukunft der Grätzelräte in Zagreb sorgt für Spannungen zwischen den Koalitionspartnern Wir können's (M) und der Sozialdemokratischen Partei (SDP). Ein Vorschlag, die Anzahl der Grätzelräte von 218 auf 208 zu reduzieren, wurde vorerst zurückgezogen. Denn die SDP verweigerte ihre Unterstützung. Grund dafür ist die Kritik der SDP, dass diese Maßnahme weder den städtischen Haushalt noch die Bürger*innen spürbar entlasten würde. Die SDP fordert eine grundlegende Reform der lokalen Selbstverwaltung: Die Grätzelräte sollen komplett abgeschafft und die Verwaltung auf zwei Ebenen reduziert werden – den Gemeinderat und noch eine weitere. Wie der Parteichef der Zagreber Sozialdemokraten Branko Kolarić erklärte, haben die aktuellen Grätzelräte keine Befugnisse. Durch die Reform sollte die zweite Ebene größere Entscheidungsbefugnisse und direkte Budgetkontrolle erhalten. Statt von bis zu elf Grätzelrät*innen soll ein Wohnviertel künftig von Beamt*innen betreut werden, die sich direkt um die Anliegen und Bedürfnisse der Bürger*innen kümmern. Die Bürgermeisterpartei Wir können's sieht hingegen in der Zusammenlegung von Grätzelräten eine Möglichkeit, Kosten zu sparen und die Zusammenarbeit bei Projekten wie Straßenbau oder Parkrenovierungen zu verbessern. Dennoch wurde die Diskussion aufgrund einer fehlenden Mehrheit auf Eis gelegt. Für 2025 ist eine umfassende Studie zur Reform der lokalen Selbstverwaltung geplant. In der Zwischenzeit soll die Anzahl der Mitglieder in den bestehenden Grätzelräten an die Bevölkerungszahlen der Volkszählung 2021 angepasst werden. Die Debatte könnte auch zu einem wichtigen Thema bei den Lokalwahlen 2025 werden.
Die neue Kunst- und Tanzschule Silvija Hercigonja wird die erste speziell für Tanz konzipierte Schule in Zagreb und ein Meilenstein für die Tanzkunst in Kroatien sein. Auf 4.000 Quadratmeter entstehen moderne Tanzsäle, eine große Produktionshalle, Unterrichtsräume, eine Bibliothek sowie Lagerflächen für Kostüme und Requisiten. Das neue Gebäude – viermal größer als das ursprüngliche – ersetzt die alte Schule, die nach dem Erdbeben abgerissen werden musste. "Mit diesem Projekt setzen wir einen neuen Standard für die künstlerische Bildung", sagte der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!). Die Finanzierung erfolgt aus dem Stadtbudget, während das Gebäude als nahezu klimaneutrales Objekt geplant ist. Der Bau wird zukünftigen Generationen von Tänzer*innen einen modernen, funktionalen und inspirierenden Raum bieten.
Vladimir Kasun, Professor an der Fakultät für Architektur in Zagreb, war Mitautor des Konzepts zur Rekonstruktion des Stadions in der Kranjčevićeva-Straße, das als Übergangslösung für den Fußballverein Dinamo Zagreb und die kroatische Nationalmannschaft bis zum Bau des neuen Stadions Maksimir dienen soll. Der Stadionbau soll nach Plänen der Stadt 2026/2027 abgeschlossen sein. Kasun kritisierte in einem Interview zahlreiche Unregelmäßigkeiten bei diesem Projekt, insbesondere die intransparente Vorgehensweise der Stadt Zagreb. Laut Kasun umging die Stadt durch Manipulation der Grundstücksgrenzen die Bürger*innenbeteiligung. Zudem gab die Stadt Kasuns Entwurf auf und beauftragte ein anderes Unternehmen, was er als unethisch und rechtlich fragwürdig einstuft. Kasun beanstandet mutmaßliche Verstöße gegen Gesetze, darunter das Urheberrecht und das Gesetz über öffentliche Beschaffungen sowie die Nichteinhaltung des Masterraumplans. Diese Verstöße könnten zur Aufhebung der Baugenehmigung führen. Er kritisiert außerdem, dass das geplante Stadion höher als die umliegenden Gebäude sei und somit die Umgebung überragen würde. Weiterhin weist er auf Unregelmäßigkeiten bei der Definition des Begriffs "Rekonstruktion" hin, die den Verdacht auf Rechtsverstöße ebenfalls nähren. Zusammengefasst sieht Professor Kasun in der Projektumsetzung rechtliche, ethische und planerische Defizite, die er öffentlich anprangert, um auf die Missstände aufmerksam zu machen. Die Stadt Zagreb äußerte bislang sich nicht zu diesen Anschuldigungen.
Zagreb setzt auf smarte Lösungen für mehr Effizienz im Stadtverkehr. Nach einem Jahr der Anpassung an die Zagreber Straßen wurden Mitte Dezember die "Scan-a-Cars" zur automatischen Kennzeichenerkennung offiziell in Betrieb genommen. Die Fahrzeuge scannen bis zu 5.000 Kennzeichen täglich und stellen bei nicht bezahltem Parkticket automatisch eine digitale Strafgebühr aus. Um Fehler zu vermeiden, erfolgt dies stets unter menschlicher Kontrolle. Gleichzeitig wird im Westen Zagrebs im Stadtteil Gajnice eine neue Unterführung mit dynamischer Verkehrssteuerung eröffnet. Ab sofort wird die Fahrtrichtung je nach Tageszeit gewechselt: morgens geht es Richtung Süden, nachmittags Richtung Norden. Diese Maßnahme soll die Pendler*innenströme optimieren und Staus reduzieren. Beide Initiativen zielen darauf ab, den Verkehr in der Stadt smarter und sicherer zu gestalten.