Jeden Mittwoch informieren unsere City News über relevante Entwicklungen aus unserem Städtenetzwerk in Mittel- und Südosteuropa. Das City News Archiv lädt zur weiterführenden Lektüre ein.
Belgrad und Moskau unterzeichneten am 20. Oktober 2025 eine Absichtserklärung über die Zusammenarbeit für den Zeitraum von 2026 bis 2029. Dieses Dokument wurde im Rahmen der Moskau-Tage in Belgrad abgeschlossen. Im Rahmen der geplanten Kooperationsaktivitäten sollen die Bereiche Verkehr, Bildung, Transport, Sport und Kultur in den Vordergrund rücken. Mit dieser Absichtserklärung sollen auch gemeinsame Unternehmungen in den Bereichen Gesundheit und Stadtentwicklung ermöglicht werden. Ein Kooperationsabkommen zwischen den beiden Hauptstädten ist schon seit 2017 in Kraft und läuft 2026 aus. Für die Stadt Belgrad sei es wichtig, Kooperationsverträge mit großen und wohlhabenden europäischen Metropolen zu haben, welche die Anwendung von Erfahrungen und neuen Technologien im Alltag ermöglichen, erklärte der Gemeinderatsvorsitzende der Stadt Belgrad, Nikola Nikodijević (SPS – Sozialistische Partei Serbiens). Ihm zufolge sei das unterzeichnete Dokument die Eintrittskarte für zahlreiche serbische Betriebe in den russischen Markt, während zugleich neue russische Investitionen in Belgrad und Serbien gesichert würden.
Erstmals hat ein Berliner Bezirk eine Vermieterin wegen Wuchermiete mit einer Strafe von 26.000 Euro belegt und ihr die Rückzahlung von 22.000 Euro an die Mieterin auferlegt. Trotz hunderter ähnlicher Meldungen bleiben viele Fälle unbearbeitet, weil den Bezirken laut eigenen Angaben Personal und Ressourcen fehlen. Nach Auskunft der Senatsverwaltung für Finanzen dürfen Bezirke die Einnahmen aus solchen Bußgeldern vorerst vollständig behalten und selbst über deren Verwendung entscheiden. Damit könnten sie theoretisch eigene Mietwucherprüfstellen finanzieren – bisher existiert eine solche nur in Friedrichshain-Kreuzberg. Ab 2027 sollen die Bußgelder jedoch in den Landeshaushalt übergehen und über die Bezirke verteilt werden. Die Grünen fordern, die Einnahmen gezielt in den Wohnraumschutz zu investieren. Bis dahin hoffen viele, dass die Bezirke stärker gegen überhöhte Mieten vorgehen können.
Der 72-jährige Mann, der im Mai 2024 in Handlová auf den slowakischen Premierminister Robert Fico (SMER-SD – Richtung-Sozialdemokratie) geschossen hatte, ist vom Sonderstrafgericht in Banská Bystrica wegen eines terroristischen Angriffs zu 21 Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Nach Angaben des Gerichts handelte der Angeklagte aus politischen Motiven: Er wollte Fico daran hindern, weiter als Regierungschef zu amtieren, erklärte jedoch, ihn nicht töten zu wollen. Der Pensionist feuerte fünf Schüsse ab, als Fico nach einer Kabinettssitzung auf eine Gruppe von Anhänger*innen zuging. Dem Angeklagten drohte lebenslange Haft. Das Gericht berücksichtigte jedoch sein Alter und seinen Gesundheitszustand als mildernde Umstände. Die Staatsanwaltschaft sah den Tatbestand des Terrorismus eindeutig bestätigt, während die Verteidigung vergeblich versuchte, die Tat als Angriff auf einen Amtsträger einzustufen. Der Prozess begann im Juli 2025 und umfasste acht Hauptverhandlungstage.
Seit nunmehr zwölf Jahren wird in Budapest der "Marsch der leeren Wohnungen", auch Wohnungsmarsch genannt, veranstaltet, um auf die Wohnungskrise und Wohnungsarmut aufmerksam zu machen. Im Mittelpunkt stand das Recht auf Wohnen und der Kampf gegen Wohnungsnot. Der Marsch startete im 8. Bezirk und führte über den 7. in den 5. Bezirk. Rund 300 bis 400 Personen nahmen teil. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Gruppe "Die Stadt gehört allen" (A Város Mindenkié) und der Szikra-Bewegung. Zahlreiche weitere Initiativen, die sich mit Wohnraum und sozialer Wohnpolitik befassen, unterstützten den Marsch.
Am 15. Oktober 2025 wurde Krakau offiziell als Mitglied in den Verband Eurocities aufgenommen – das größte europäische Netzwerk von Städten, die sich für nachhaltige Entwicklung, Innovation und eine hohe Lebensqualität ihrer Einwohner*innen einsetzen. Die Mitgliedschaft ist für Krakau ein wichtiger Schritt, um die internationale Zusammenarbeit auszubauen und die eigenen Entwicklungsziele voranzutreiben. Damit schließt sich die Stadt einem Kreis von mehr als 200 europäischen Metropolen an, die sich gegenseitig beim Aufbau moderner, resilienter und lebenswerter Städte unterstützen. Krakau plan, sich aktiv an den Initiativen von Eurocities zu beteiligen, insbesondere in den Bereichen Digitalisierung und Förderung des Unternehmer*innentums. Durch die Mitgliedschaft erhält die Stadt Zugang zu Plattformen für Wissensaustausch, zu gemeinsamen, von der Europäischen Union (EU) geförderten Projekten und zu Möglichkeiten, die europäische Stadtpolitik mitzugestalten.
Am 21.
Oktober begann in Portorož das 28. Festival des slowenischen Films (FSF), bei
dem insgesamt 101 Filmvorführungen geplant sind. Eröffnet wurde das Festival mit
dem Spielfilm Skriti ljudje vom slowenischen Regisseur Miha Hočevar. Außerdem
stehen Vorführungen der ersten zwei vom Slowenischen Filminstitut ko-finanzierten
TV-Serien an. Neben Filmvorführungen bietet das Festival Gespräche, Workshops
und endet am Sonntag mit der Verleihung der Vesna-Preise, der höchsten
jährlichen Auszeichnung Sloweniens für Leistungen im Bereich der Filmkunst.
Die Stadt Prag schließt das chaotische Kapitel mit den mietbaren E-Scooter. Nach jahrelangen Diskussionen haben die Stadträt*innen eine neue Regelung beschlossen, die den Betrieb von E-Scootern im öffentlichen Raum faktisch beendet. Ab Anfang 2026 dürfen die zur Miete angebotenen E-Scooter nicht mehr auf öffentlichen Flächen abgestellt werden. Abgestellte Fahrzeuge werden künftig von der städtischen Firma Technische Verwaltung der Straßen (TSK) entfernt. Während für gemeinsam genutzte Fahrräder und E-Bikes künftig feste Abstellzonen vorgesehen sind, sind diese für E-Scooter ausdrücklich verboten. Ziel der Maßnahme ist es, die oft unübersichtliche und gefährliche Situation im Stadtzentrum zu entschärfen, wo die Scooter häufig auf Gehwegen oder an Kreuzungen abgestellt werden. Gleichzeitig soll der neue Vertrag mit den Betreiber*innen von Leihfahrrädern eine bessere Kontrolle über deren Anzahl ermöglichen. Die Stadt will überbelegte Stellflächen verhindern. Für jeden Stellplatz ist eine Kapazität festgelegt. Die Betreiber*innen müssen zudem mit einer monatlichen Gebühr von einem Euro pro Rad rechnen. Die Entscheidung betrifft auch große Anbieter*innen wie Lime oder Bolt, die ihre E-Scooter-Flotten in Prag künftig nicht mehr betreiben dürfen. Beide Firmen kritisieren die neuen Regeln als überzogen und prüfen ihren Rückzug aus der Stadt. Für die Bürger*innen bedeutet die Entscheidung das Ende eines umstrittenen Verkehrsmittels, das in den letzten Jahren immer wieder für Unfälle, Lärmbelästigung und Beschwerden sorgte.
Der Kanton Sarajevo startet ein neues Förderprogramm zur Verbesserung der Luftqualität. Mit mehr als 153.000 Euro unterstützt das Ministerium für Kommunalwirtschaft, Infrastruktur, Raumplanung, Bauwesen und Umweltschutz des Kantons Sarajevo die Errichtung neuer Gasanschlüsse. Bürger*innen können pro Haushalt bis zu 767 Euro Zuschuss (ohne Mehrwertsteuer) erhalten. Gefördert werden Material, Bauarbeiten sowie Mess- und Regeltechnik – Mehrkosten tragen die Antragssteller*innen selbst. Der öffentliche Aufruf läuft 30 Tage, Anträge können online über das kommunale Gasversorgungsunternehmen Sarajevogas oder das Ministerium eingereicht werden. Pro Haushalt ist nur ein Anschluss möglich. Die Liste der Begünstigten wird 20 Tage nach Ende der Ausschreibung veröffentlicht. Sarajevogas ruft Bürger*innen auf, die Chance zu nutzen und so zur Luftreinhaltung beizutragen.
Die zehnte Ausgabe des Internationalen Festivals "Da Fest" in Sofia bringt vom 21. bis zum 25. Oktober 2025 das Publikum mit Werken internationaler Größen der digitalen Kunstszene zusammen. Das fünftägige Forum, organisiert von "Da Lab" und der Nationalen Kunstakademie heuer unter dem Motto "Angst: Signale aus einer unsicheren Welt". Konkret widmet sich "Da Fest" der Spannung zwischen Technologie und menschlicher Wahrnehmung sowie zwischen Algorithmen und Emotionen in der zeitgenössischen Kultur. Das Programm umfasst 14 Ausstellungen, fünf Performances, fünf Filmvorführungen, Vorträge, Diskussionen und Workshops, die an 15 verschiedenen Orten stattfinden werden. Die erste Ausstellung des Festivals mit dem Titel "Achtsame Zukunft – ein neues Denken der Präsenz in digitalen Räumen" ist im Ungarischen Kulturinstitut zu sehen. Die Ausstellung zeigt eine Studie von Budapester Studierenden, die Kommunikation in digitalen Umgebungen und die daraus entstehende Angst erforscht haben.
Die
kroatische Regierung plant, die Preise für rund zehn Produkte aus dem bereits zuvor
gedeckelten Warenkorb mit 70 Artikeln, um etwa zehn Prozent weiter zu
senken. Betroffen sind Grundnahrungsmittel wie Zucker, Sonnenblumenöl, Milch,
Butter und Babywindeln. Ziel der Maßnahme sei, die Lebenshaltungskosten zu
stabilisieren und den Preisdruck auf Haushalte zu verringern. Allerdings stößt
die Ankündigung auf deutliche Kritik vom Handel. Martin Evačić, Präsident des
Kroatischen Arbeitgeber*innenverbands HUP, bezeichnete den Schritt als
deplatziert. Viele der betroffenen Produkte würden bereits unter den staatlich
festgelegten Preisobergrenzen verkauft. "So eine Maßnahme gibt es in
Europa nur noch in Kroatien, Serbien und vielleicht Ungarn", so Evačić. Er
warnte zudem, dass langfristige Preisdeckel den Wettbewerb verzerren und die
Produktivität
hemmen könnten. Die Regierung verteidigt das Vorgehen hingegen
als Schutzmaßnahme.
Der Gemeinderat von Ljubljana hat die Verkehrsstrategie bis 2032 verabschiedet, die nachhaltige Mobilität fördern und den Anteil öffentlicher Verkehrsmittel stärken soll. Trotz Zustimmung kritisierten Oppositionsabgeordnete fehlende Fortschritte und widersprüchliche Maßnahmen, etwa den gleichzeitigen Ausbau von Straßen und Parkplätzen. Ziel sei eine CO2-neutrale Stadt mit kurzen Wegen und sicherem Fuß- und Radverkehr. Zudem wurden auch Aktualisierungen des städtischen Raumordnungsplans verabschiedet, die einen Ausbau der Ringstraße und Parkplätze in der Stadt vorsehen.
Beim
Wirtschaftsgipfel in Brdo pri Kranju forderten slowenische Unternehmer*innen
die Regierung auf, das Entwicklungsprogramm "Made in Slovenia 2035"
zu verabschieden. Das von der slowenischen Wirtschaftskammer erarbeitete
Konzept umfasst 88 Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und
strategischen Autonomie des Landes. Es soll bis 2035 das Bruttoinlandsprodukt
um 48 Prozent steigern, 19,2 Milliarden Euro an Investitionen anstoßen und
55.000 hochwertige Arbeitsplätze schaffen. Regierung und Wirtschaft wollen
damit ein neues, langfristiges Entwicklungsmodell etablieren.
Die stellvertretende Prager Oberbürgermeisterin und Stadträtin für Soziales und Gesundheit, Alexandra Udženija (ODS – Bürgerdemokratische Partei), steht künftig an der Spitze der Prager ODS. Sie löst den langjährigen Parteivize Marek Benda ab, der die regionale Organisation vier Jahre lang geführt hatte. Die Wahl fand bei der Regionalversammlung am 20. Oktober 2025 statt, wo auch die bisherigen Stellvertreter im Amt bestätigt wurden. Vojtěch Kos bleibt erster stellvertretender Vorsitzender. Weitere stellvertretende Vorsitzende sind David Vodrážka, Tomáš Kaštovský, Jan Poupě und Lucie Kubesa. Mit dem Führungswechsel bereitet sich die Prager ODS auf die nächsten Kommunalwahlen vor, bei denen sie erneut mit einem klaren Programm und sichtbaren Ergebnissen punkten will. Eine Entscheidung über ein künftiges Wahlbündnis mit TOP 09 (Tradition, Verantwortung, Wohlstand) und KDU-ČSL (Christdemokratische Union-Tschechoslowakische Volkspartei) steht noch aus. Die Prager ODS gilt weiterhin als stärkster Regionalverband der Partei, was sich auch bei den jüngsten Parlamentswahlen zeigte. Marek Benda bleibt trotz seines Rückzugs von der Stadtspitze Vorsitzender der ODS-Fraktion im Abgeordnetenhaus. Die Ernennung von Alexandra Udženija wird als Versuch gewertet, der Partei in der Hauptstadt ein moderneres und stärker sichtbares Profil zu geben.
Eine gemeinsame Umfrage mehrerer serbischer Arbeitsmarktorganisationen zeigte, dass flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit zuhause zu arbeiten die wertvollsten und attraktivsten Vorteile für serbischen Arbeitnehmer*innen sind. Die Umfrage wird bereits seit vier Jahren durchgeführt. Heuer nahmen 759 Entscheidungsträger*innen und 3.111 Arbeitnehmer*innen an der Befragung teil. Das Projekt zeigte, dass Bedienstete klassische Vorteile wie etwa Sportaktivitäten und bezahlte Fitnessstunden oder subventionierte Kredite immer weniger schätzten. Stattdessen hätten sie gerne mehr Autonomie bei der Organisation ihrer Arbeit. Den Umfrageergebnissen zufolge steigen im Vergleich zu den Vorjahren die Erwartungen der Dienstnehmer*innen in Bezug auf eine gute Work-Life-Balance. Aktuell hätten 28 Prozent der Arbeiter*innen in Serbien die Möglichkeit zumindest vorübergehend im Homeoffice zu arbeiten. Das sei ein kleines, aber dennoch stabiles Wachstum im Vergleich zu 2024. Gleichzeitig zeichnet sich dennoch der Trend zur Rückkehr in die Büros ab. Nahezu 20 Prozent der Befragten gaben an, dass Arbeitgeber*innen die Homeoffice-Politik verschärfen und verbindliche Bürotage vorschrieben.
In Berlin hat sich das Verwaltungsgericht gegen die nextbike-Mieträder entschieden- vorerst dürfen diese nicht mehr auf öffentlichen Straßen zur Verfügung stehen. Das Gericht wies einen Eilantrag des Unternehmens ab und bestätigte, dass das Verleihsystem eine straßenrechtliche Sondernutzung darstellt, für die eine entsprechende Genehmigung erforderlich ist. Die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt hatte bereits im Juli 2025 die sofortige Entfernung der insgesamt 6.500 Mietfahrräder gefordert. nextbike hatte gegen diese Aufforderung geklagt, jedoch ohne Erfolg. Das Unternehmen hat nun Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht eingelegt; bis zur Entscheidung dürfen die Fahrräder weiterhin bereitgestellt werden. Ursprünglich wurde das Leihrad-System von nextbike im Auftrag des Berliner Senats mit öffentlichen Mitteln betrieben. Im Juli 2025 wurde der Vertrag jedoch nicht verlängert, seither arbeitet nextbike auf eigenes Risiko. Die Entscheidung löste eine Online-Petition zum Erhalt der Förderung für das Leihrad-System aus, welche bereits über 6.000 Unterschriften hat. Studierende und Mobilitätsverbände fordern, dass Berlin weiterhin mindestens 1,5 Millionen Euro pro Jahr für Leihfahrräder bereitstellt, um eine sozialverträgliche und nachhaltige Mobilität zu gewährleisten.
Nach dem Beschluss des Rates der Europäischen Union (EU), ab dem 1. Jänner 2026 auch den Transit von russischem Erdgas über EU-Territorium für Drittländer schrittweise zu verbieten, befindet sich Serbien in Handlungsnot. Die Ministerin für Bergbau und Energie, Dubravka Đedović Handanović (parteilos), sprach gegenüber den Medien von einer schweren und nahezu ausweglosen Lage. Auch Serbiens Finanzminister Siniša Mali (SNS) bezeichnete die Entscheidung des EU-Parlaments als katastrophal für die Energiestabilität des Landes. Serbien ist seit Jahrzehnten abhängig von Erdgaslieferungen aus Russland. Diese decken mehr als 80 Prozent des Gasbedarfs ab. Seit 2024 bekommt das Land auch Gas aus Aserbaidschan geliefert – jedoch nur etwa 400 Millionen der jährlich benötigten drei Milliarden Kubikmeter. Der Zehnjahres-Gaslieferungsvertrag mit Russland lief im Mai 2025 aus und bislang wurde keine neue Vereinbarung getroffen. Bereits am 9. Oktober 2025 verhängten die Vereinigten Staaten Sanktionen gegen die Serbische Ölindustrie (NIS), die sich im mehrheitlichen Besitz der russischen Gazprom befindet. Dadurch wurden auch Treibstofflieferungen für den serbischen Markt infrage gestellt. Somit droht Serbien ab 1. Jänner 2026 der vollständige Energiekollaps, behaupten die serbischen Regierungspolitiker*innen. Die EU-Kommissarin für Erweiterung, Östliche Nachbarschaften und Wiederaufbau der Ukraine, Marta Kos, wies diese Behauptungen als Lüge zurück und betonte die EU würde den Gastransit an Drittländer mit 1. Jänner 2026 nicht einstellen. Stattdessen unterstütze die EU Serbien bei der Diversifizierung der Versorgungsquellen und der Integration in den EU-Energiemarkt, so Kos.
In der Stadt Pale in der Republika Srpska (RS) wurde ein neues politisches Bündnis geschlossen. Der Chef der PDP (Partei des demokratischen Fortschritts) Draško Stanivuković, Igor Radojičić von der Bewegung "Svojim putem" (Auf eigenem Weg) und Dejan Kojić, der Bürgermeister von Pale, unterzeichneten das Abkommen. Ziel ist die Stärkung der Opposition in der RS und ein klarer Bruch mit der regierenden SNSD (Union für unabhängige Sozialdemokraten). Laut PDP-Sprecherin Mirjana Radanović markiert der neue Block eine "Wende auf der politischen Bühne" und soll Wissen, Energie und moralische Verantwortung vereinen. Stanivuković spricht von der "ersten ernsthaften politischen Bündelung der Opposition seit Jahren". Der neue politische Block soll politische und zivilgesellschaftliche Organisationen sowie Einzelpersonen vereinen – eine Struktur, die laut Stanivuković bereit ist, künftig Verantwortung für die Führung der RS zu übernehmen. Ein Treffen mit der ebenfalls oppositionellen SDS (Serbische demokratische Partei) zur möglichen Kooperation ist bereits geplant.
Laut einer neuen OECD-Studie TALIS 2024 verwenden bereits 28 Prozent der slowakischen Lehrer*innen Künstliche Intelligenz (KI), um Schüler*innenarbeiten zu bewerten. In Ländern wie Aserbaidschan, Kasachstan oder Vietnam liegt der Anteil sogar über 50 Prozent. Das slowakische Bildungsministerium sieht darin Chancen, aber auch Risiken. KI könne Tests zwar schnell und präzise korrigieren, erfasse jedoch keine Kreativität, Originalität oder den kulturellen Kontext. Sie könne zudem unbewusst Vorurteile verstärken, wenn die Trainingsdaten einseitig seien. Das Ministerium betont, dass das Endurteil immer beim Menschen liegen müsse, da Benotung auch Motivation und persönlichen Kontakt erfordere. Lehrer*innen sollen KI daher vor allem als Hilfsmittel – etwa für Korrekturen oder Stilprüfungen – einsetzen. Schulen sollen klare ethische Regeln zur Nutzung und zum Datenschutz einführen. Ziel bleibt laut Ministerium, dass Technologie den Unterricht unterstützt, der Mensch aber im Mittelpunkt bleibt.
Die nächste Phase der Vorbereitungen für den Bau der U-Bahn in Krakau hat begonnen. Die Stadt hat vor Kurzem vorläufige Branchenkonsultationen angekündigt, um Erfahrungen und Empfehlungen von Unternehmen und Institutionen aus der Branche einzuholen. Ziel ist es, die Erstellung der Unterlagen für die Umsetzung des größten Verkehrsprojekts in der Geschichte der Stadt zu optimieren. Die Konsultationen sollen nicht nur dazu dienen, Meinungen und Erfahrungen aus dem Sektor zu sammeln, sondern vor allem praktische Empfehlungen liefern, die eine schnellere und effizientere Vorbereitung der wichtigsten Planungsdokumente ermöglichen – von der Machbarkeitsstudie und dem Konzept über den Antrag auf Umweltgenehmigung bis hin zum Bauprojekt und der Entscheidung über die Ausführung. Im Rahmen dieser Konsultationen sollen auch die künftigen Ausschreibungsunterlagen, Verträge, Leistungsbeschreibungen und technischen Spezifikationen überarbeitet werden, damit der gesamte Prozess transparent, gut geplant und in allen Phasen klar strukturiert verläuft – und zugleich so kurz wie möglich bleibt.
Im Kanton Sarajevo spitzt sich die Lage im Vorschulbereich zu. Private Kindergärten erhalten Millionenhilfen, während öffentliche Einrichtungen kaum erweitert werden. Die Gewerkschaft für Volksschulbildung des Kantons Sarajevo kritisiert, dass über 150 Erzieher*innen seit Jahren nur befristet angestellt seien und fordern feste Arbeitsverträge sowie höhere Löhne. "Der Staat fördert private Geschäfte statt öffentlicher Bildung", warnt Gewerkschaftschef Saudin Sivro. Auch in Bijeljina und Banja Luka kämpfen Erzieher*innen mit verspäteten Gehältern und im Gegensatz zur Föderation auch mit geringeren Löhnen. Landesweit drohen neue Streiks – ein Zeichen wachsender Unzufriedenheit im gesamten Bildungssektor.
Mit Kai Wegner (CDU – Christlich Demokratische Union Deutschlands) besuchte erstmals seit 19 Jahren ein Berliner Bürgermeister die Partnerstadt Windhuk in Namibia. Im Mittelpunkt standen soziale und wirtschaftliche Initiativen wie die Riverheights Football Academy sowie das geplante Ausbildungszentrum der Berliner IHK, das jungen Namibierinnen berufliche Perspektiven eröffnen und zugleich dem Fachkräftemangel in Berlin entgegenwirken soll. Namibia kämpft mit einer Arbeitslosigkeit von rund 50 Prozent bei einer sehr jungen Bevölkerung. Auch die deutsche Kolonialvergangenheit spielte im Programm eine Rolle: Vertreter*innen der Herero und Nama erinnerten an den Völkermord und forderten ein Mahnmal in Berlin. Kultursenatorin Sarah Wedl-Wilson (CDU), die mit den Vertreter*innen zusammentraf, betonte, Berlin trage eine moralische Verantwortung, die politischen Zuständigkeiten lägen jedoch auf Bundesebene. Sie kündigte an, dennoch mit Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (CDU) über das vorgeschlagene Konzept zur Erinnerungskultur in Berlin zu sprechen – bislang spielt der Kolonialismus im aktuellen Gedenkstättenkonzept des Bundes laut Medienberichten keine Rolle. Ein geplanter Aktionsplan zur Städtepartnerschaft konnte vor Ort noch nicht unterzeichnet werden, da das Stadtparlament in Windhuk zunächst zustimmen muss; dies soll beim Gegenbesuch im November nachgeholt werden. Neu ist zudem eine lose Kooperation der Polizei beider Städte, die einen Austausch vorsieht: Zwei bis drei Polizeibeamtinnen aus Windhuk werden nach Berlin reisen – und umgekehrt.
Im Jahr 2024 war nahezu ein Viertel der serbischen Bevölkerung armutsgefährdet, zeigt ein Bericht des Serbischen Landesstatistikamts (RZS) anlässlich des Internationalen Tags zur Beseitigung der Armut am 17. Oktober. Dem Bericht zufolge waren im vergangenen Jahr 24,3 Prozent der serbischen Einwohner*innen dem Risiko ausgesetzt, unter die Armutsgrenze zu fallen. Für 19,7 Prozent bestand das Risiko, gesellschaftlich marginalisiert zu werden. Diese Menschen sind materiell oder sozial stark benachteiligt und leben in Haushalten mit einer sehr niedrigen Arbeitsintensität. Betrachtet nach Altersgruppen sind Pensionist*innen beziehungsweise Personen über 65 Jahren am meisten davon betroffen und machen 23,6 Prozent der gefährdeten Bevölkerung aus, gefolgt von Kindern bis 17 Jahren mit einer Risikorate von 21,1 Prozent. Die niedrigste Armutsrisiko-Rate liegt bei der arbeitsfähigen Bevölkerung im Alter zwischen 18 und 64 Jahren und beträgt 17,9 Prozent. Die finanzielle Schwelle für das Armutsrisiko beträgt 303 Euro für Einzelpersonen oder beispielsweise 638 Euro für zwei Erwachsene und zwei Kinder bis 14 Jahren. Nach den Regionen betrachtet, liegt das größte Armutsrisiko im Süden und Osten des Landes mit 27,7 Prozent, während sich der niedrigste Risikofaktor mit 8,7 Prozent in der Hauptstadt Belgrad befindet.
Sofia sei aufgrund von Überbauung und fehlender Infrastruktur einer ernsthaften Überschwemmungsgefahr ausgesetzt – ähnlich der katastrophalen Situation an der südlichen Schwarzmeerküste, die Anfang Oktober 2025 von heftigen Regenfällen ausgelöst wurde. Davor warnte Bogdana Panajotova, die Chefarchitektin der bulgarischen Hauptstadt. Sie glaube nicht, dass sich das, was im Ferienort Elenite passiert sei, in Sofia zum jetzigen Zeitpunkt wiederholen werde, aber es gebe Risiken, die im Falle starker Regenfälle zu ernsthaften Problemen führen könnten. Panajotova versicherte, dass es in Sofia keine Fälle von direkter Bebauung von ehemaligen Flussbetten gebe, die Risiken jedoch in der massenhaften Bebauung riesiger Gebiete ohne Regenwasserkanalisation lägen. Die Wohnviertel am Fuße des Vitoscha-Gebirges wie Dragalezi, Bojana, Simeonovo und Pancharevo seien am stärksten von Überschwemmungen bedroht. Panajotova gab bekannt, dass die Gemeinde Sofia bereits konkrete Maßnahmen ergreift. Die Erteilung von Baugenehmigungen in Gebieten ohne Regenwasserkanalisation wurde eingestellt. Diese Maßnahmen sind seit sechs Monaten in Kraft, und die Verantwortung dafür liegt weiterhin vollständig bei der Chefarchitektin.
Die Gemeinde Sofia bereitet eine Reihe von Schulungen für Kindergartenmitarbeiter vor, beginnend mit den Teams, die bereits vorrangig Kinder mit Diabetes betreuen und unterstützen. Ziel ist es, die Arbeit mit Kindern mit Diabetes zu verbessern, indem medizinisches Fachpersonal und pädagogisches Personal mit den Besonderheiten der Krankheit vertraut gemacht und Fähigkeiten für eine angemessene Reaktion und Unterstützung aufgebaut werden, erklärte Desislava Zhelyazkova, Direktorin der Bildungsdirektion der Stadt Sofia. Sie fügte hinzu, dass es in Kindergärten Kinder mit unterschiedlichen gesundheitlichen Problemen gibt und es für die Gemeinde wichtig ist, eine sichere und friedliche Umgebung zu schaffen, in der alle Kinder gemeinsam mit Gleichaltrigen aufwachsen und sich entwickeln könnten. Das Schulungsprogramm umfasst einen theoretischen und einen praktischen Teil. Lektor*innen sind namhafte Kinderärzt*innen und Endokrinolog*innen. Eine Krankenschwester und ein Facharzt des Universitätsklinikums Lozenets nehmen ebenfalls an der Schulung teil. Die erste Schulung findet am 25. Oktober 2025 statt.
Die Ervin-Szabó-Stadtbibliothek in Budapest hat einen neuen Online-Dienst gestartet: das Budapester Elektronische Archiv, das anlässlich des 75-jährigen Bestehens von Groß-Budapest ins Leben gerufen wurde. Dabei handelt es sich um ein Online-Archiv, in dem die Bibliothek unabhängig von Thema, Genre oder Typ ihre digitalen Inhalte veröffentlicht. Im Archiv sind digitalisierte Dokumente aus den Beständen der Budapest-Sammlung, der Soziologischen Sammlung und der Musiksammlung zugänglich: Werke, Quellen, Datenbanken sowie Dokumente und thematische Zusammenstellungen, die mit den aktuellen Projekten der Bibliothek verbunden sind. Auf der neuen Plattform finden sich nicht nur Inhalte zum Lesen, sondern auch zum Hören und Sehen, wie etwa Podcasts, Vorträge, Fotografien und Aufnahmen verschiedener Bibliotheksveranstaltungen. Insgesamt sind damit rund 70.000 elektronische Dokumente für die Interessent*innen verfügbar.
Die Stadt Zagreb hat einen Entwurf der Liste für die Vergabe städtischer Mietwohnungen veröffentlicht. Auf der Liste stehen Namen, Nachnamen und persönliche Identifikationsnummern der Antragsteller*innen. 1.100 von insgesamt 1.520 Anträgen wurden als gültig bewertet. Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) verteidigte die Veröffentlichung. Zwar sei nicht ersichtlich, aus welchen Kategorien die Bewerber*innen die notwendigen Punkte erhalten haben. Allerdings seien jene Punktezahlen aufgeführt, die sich in der Kategorie der "besonderen Umständen" befinden. Diese Kategorie umfasst unter anderem Kriegsveteran*innen, Opfer häuslicher Gewalt und Opfer sexueller Gewalt aus den Jugoslawienkriegen. Kritiker*innen bemängeln, dass die Veröffentlichung von Namen und Identifikationsnummern ohne klare Kennzeichnung der Punktezuordnung die Transparenz des Verfahrens fragwürdig wirken lasse und Datenschutzrisiken berge. Tomašević betonte, dass die Liste der Entscheidung des Gemeinderats entspreche. Innerhalb von acht Tagen können Antragsteller*innen Einspruch einlegen. Die endgültige Liste legt fest, wer eine städtische Wohnung für fünf Jahre zu einem geschützten Mietpreis erhält. Die Stadt plant zudem neue Projekte in den südlichen Zagreber Stadtteilen Podbrežje, Sveta Klara und Borovje, die insgesamt 1.000 zusätzliche Gemeindewohnungen für leistbares Wohnen schaffen sollen.
Das neue Museum Berlin Modern am Kulturforum, ein Erweiterungsbau der Neuen Nationalgalerie für Kunst des 20. Jahrhunderts, verzögert sich bis 2029 und kostet statt der geplanten 200 nun rund 507 Millionen Euro. Besucher*innen konnten am Wochenende erstmals den Rohbau besichtigen, an Führungen teilnehmen und Performances erleben. Geplant ist ein ökologisch nachhaltiger Bau des Schweizer Büros Herzog & de Meuron, der das Kulturforum beleben und Platz für bisher im Depot gelagerte Werke von Künstlern wie Otto Dix, Andy Warhol oder Anselm Kiefer schaffen soll. Kritiker*innen bemängeln die hohen Kosten, die Beteiligung privater Sammlungen und die teilweise Verdeckung bestehender Museumsarchitektur, während Stiftung und Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (CDU – Christlich Demokratische Union Deutschlands) das Projekt als wichtigen Schritt für Berlins Kulturlandschaft bezeichnen.
Der Belgrader Gemeindebezirk Čukarica wird Projekte der thermischen Gebäudesanierung für seine Einwohner*innen mitfinanzieren. Grundlage dafür ist ein Vertrag zwischen dem Bezirk und dem serbischen Ministerium für Bergbau und Energie. Laut der erreichten Vereinbarung soll das Ministerium 160.000 Euro für diesen Zweck bereitstellen, während Čukarica weitere 107.000 Euro aus dem Bezirksbudget beisteuert. Das Sanierungsprogramm umfasst die finanzielle Unterstützung beim Fenstertausch, bei Wärmedämmungen und dem Einbau von Holzpellets- und Erdgaskesseln oder Wärmepumpen vor. Auch die Anbringung von Solarpanelen zur Erzeugung von Strom und Heizenergie in Haushalten wird gefördert.
Die slowakische Kinder-Hotline Linka detskej istoty (LDI) verzeichnete für den Zeitraum von Oktober 2024 bis September 2025 mehr als 192.000 Kontakte – rund 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Die meisten Anrufe stammten von Kindern und Jugendlichen zwischen zwölf und 18 Jahren. Im Durchschnitt nahmen die Berater*innen täglich über 500 Gespräche entgegen. Entgegen der weitverbreiteten Annahme kommunizieren junge Menschen lieber per Telefon als online: 90 Prozent der Kontakte erfolgen telefonisch, nur zehn Prozent über Chat oder E-Mail. Auch Kinder ab fünf Jahren sowie Erwachsene, die sich um Kinder sorgen, wenden sich an die Hotline. Jungen machen laut Statistik 62 Prozent der Anrufenden aus. Die LDI arbeitet seit 30 Jahren rund um die Uhr und ist die älteste Kinderschutz-Hotline des Landes. Insgesamt hat sie mehr als 3,5 Millionen Beratungen durchgeführt, darunter auch spezialisierte Dienste wie Pomoc.sk, eine Online-Hilfeplattform für Kinder und Jugendliche, sowie Hotlines in ukrainischer und russischer Sprache.
Der Rettungsdienst der Hauptstadt Prag hat den umfassenden Umbau seiner Zentrale im 10. Prager Bezirk abgeschlossen. Die modernisierte Station ist nun die größte in der Stadt und ermöglicht den gleichzeitigen Einsatz von bis zu elf Rettungs- und Transportteams während einer Tagesschicht. Durch die Erweiterung der Räumlichkeiten und die strategische Lage kann der Rettungsdienst Einsätze künftig effizienter koordinieren und die Versorgung in der gesamten Stadt beschleunigen. Insgesamt sind an diesem Standort fast 70 medizinische Fachkräfte stationiert, die täglich zu Notfällen in Prag ausrücken. Die Sanierung des Gebäudes, das früher als Kindergarten diente, begann 2023 und kostete etwa 330.000 Euro. Finanziert wurde der Umbau vom Prager Magistrat. Die Notfallorganisation übernahm zusätzliche Investitionen in die technische Ausstattung und Klimatisierung. Neben neuen Fenstern, einer gedämmten Fassade und modernisierter Heiztechnik mit Wärmepumpen wurden auch die Innenräume vollständig erneuert. Eine dritte Bauphase sieht den Umbau eines leerstehenden Gebäudeteils in eine Unterkunft für Einsatzkräfte mit 16 Plätzen sowie den Bau eines überdachten Parkplatzes für Krankenwagen vor. Künftig soll eine der Außenwände der Station vom Pop-Art-Künstler Josef Rataj gestaltet werden.
In Prag hat sich die Hepatitis-A-Situation dramatisch verschärft. In diesem Jahr starben bereits zehn Personen an der Krankheit – mehr als doppelt so viele wie in ganz Tschechien im gesamten Jahr 2024. Insgesamt wurden in der Hauptstadt 826 Infektionen registriert, darunter 147 bei Kindern. Das macht fast die Hälfte aller Fälle in Tschechien aus. Besonders betroffen sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem, chronischen Lebererkrankungen oder Alkohol- und Drogensucht. Auch Obdachlose zählen zur Risikogruppe. Laut dem Nationalen Gesundheitsinstitut handelt es sich um die zweitschwerste Hepatitis-A-Welle seit dem Jahr 1989. Schlimmer war nur der Ausbruch im Jahr 1996 mit über 2.000 Erkrankten. Die Zahl der Neuinfektionen steigt rasant. Allein in den ersten 13 Tagen des Oktobers kamen 120 neue Fälle hinzu. Während im Jänner nur sechs Erkrankungen verzeichnet wurden, erreichte die Zahl im September bereits 207. Die Hauptstadt bleibt der Brennpunkt der Epidemie, deren Entwicklung in den kommenden Wochen entscheidend sein wird.
Die Stadt Prag stellte kürzlich ein neues digitales Archiv vor, das den Ursprung und die Entwicklung ihrer Straßennamen dokumentiert. Die Online-Anwendung mit dem Titel Pražský uličník (Prager Straßenbuch) entstand in Zusammenarbeit zwischen dem Magistrat, dem Stadtarchiv und dem Institut für Planung und Entwicklung. Bürger*innen können darin Informationen über mehr als 8.300 Straßen, Plätze und Wege abrufen – darunter sowohl bestehende als auch längst verschwundene oder nie realisierte Straßen. Neben den Namen sind auch historische und aktuelle Fotografien, Karten sowie Hintergrundinformationen zur Benennung einzelner Orte verfügbar. Viele Einträge verweisen auf Persönlichkeiten, historische Ereignisse oder geografische Merkmale, die zur Namensgebung geführt haben. Die Stadt will die Anwendung kontinuierlich erweitern, um neue Straßen und Namensänderungen zeitnah hinzuzufügen.
Die Regierung des Kantons Sarajevo hat den Entwurf eines Gesetzes über duale Ausbildung verabschiedet und dem Kantonsparlament vorgelegt. Ziel ist eine engere Verbindung zwischen Schulen und Unternehmen, um mehr praktische Ausbildung und bessere Beschäftigungschancen für Schüler*innen zu schaffen. Schüler*innen technischer und berufsbildender Schulen sollen künftig einen großen Teil ihrer Praxis direkt bei Arbeitgeber*innen absolvieren. Das Modell sieht zertifizierte Mentor*innen, koordinierende Lehrer*innen und eine schrittweise Einführung vor, ohne Lehrkräfte überflüssig zu machen. Bildungsministerin Naida Hota-Muminović (NiP – Volk und Gerechtigkeit) betonte, die Reform solle die Motivation junger Menschen stärken und Abwanderung verhindern. Die Dualausbildung bleibt mit Hochschulstudium kompatibel und soll gleiche Chancen sowie Inklusion sichern.
In Kroatien werden derzeit 808 Raumpläne digitalisiert, wie Branko Bačić (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft), Vizeministerpräsident und Minister für Raumplanung, Bauwesen und staatliches Eigentum bekanntgab. Ziel sei, alle Bau-, Nutzungs- und Standortgenehmigungen seit 1968 online verfügbar zu machen und so einen gleichberechtigten Zugang für alle Bürger*innen zu gewährleisten. Die Digitalisierung erstreckt sich auf den gesamten Bauprozess – vom Baustart bis zur Nutzungsgenehmigung – und soll Verwaltungswege erheblich verkürzen. Das Informationssystem für Raumplanung (ISPU) wird über das Geoportal ISPU zugänglich sein, das täglich von rund 50.000 Nutzer*innen aufgerufen wird. Bačić betonte, dass in diesem Jahr zwölf neue Gesetze die Raumordnung und Bauverfahren in Kroatien grundlegend modernisieren sollen. Ziel sei eine einfache, schnelle und transparente Verwaltung, die sowohl Bürger*innen als auch Investitionen zugutekommt, während die wertvolle Flächenressourcen des Landes nachhaltig genutzt werden.
Im aktuellen Schuljahr stehen Berliner Schulen über eine Million Euro weniger für das Praxislernen zur Verfügung, wodurch 700 von 2.200 Plätzen wegfallen. Diese Angebote richten sich an Neunt- und Zehntklässler*innen, die durch praktische Arbeit in Werkstätten wie Holz-, Fahrrad- oder Gesundheitstechnik auf einen Schulabschluss vorbereitet werden. Besonders betroffen sind acht Schulen in Mitte, Spandau, Neukölln und Treptow-Köpenick, an denen das Praxislernen vollständig entfällt. Laut Franziska Brychcy (DIE LINKE) gefährden die Kürzungen den Bildungserfolg vieler Jugendlicher und erfolgten "nicht aus pädagogischen, sondern aus Kostengründen". Auch Träger wie das Christliche Jugenddorf (CJD) müssen ihr Angebot stark reduzieren, was Personalabbau und weniger Betreuung bedeutet. Schulleitungen kritisieren die Entscheidung als "fatales Signal an die Schwächsten". Die Opposition warnt vor steigenden Schulabbrüchen und fordert eine frühzeitigere Förderung statt weiteren Einsparungen.
In der Slowakei wurde kürzlich der erste Chatbot in slowakischer Sprache vorgestellt, der Betroffene häuslicher Gewalt rund um die Uhr unterstützt. Die Künstliche Intelligenz (KI) namens Sophia bietet über eine Website und Messenger-Apps anonyme Beratung, rechtliche Informationen und Kontakte zu Hilfsdiensten. Entwickelt wurde sie vom staatlichen Institut für Arbeits- und Familienforschung (IVPR) in Zusammenarbeit mit der Schweizer Non-Profit-Organisation Spring ACT. Der Chatbot stellt leicht verständliche Informationen über Formen und Anzeichen von Gewalt bereit und ermöglicht es Betroffenen, Beweise und Dokumente sicher digital zu speichern. Laut Expert*innen hilft Sophia besonders Frauen und Mädchen, die häufig von digitalem Missbrauch betroffen sind. Auf der Plattform finden sich zudem Hinweise zu rechtlichen Möglichkeiten und Schutzmaßnahmen in der Slowakei. Seit ihrem globalen Start im Jahr 2021 ist Sophia bereits in 172 Ländern im Einsatz und hat über 43.000 Gespräche in 17 Sprachen geführt. Das Projekt soll nun europaweit ausgeweitet werden.
Drei slowakische Wissenschaftlerinnen wurden vor Kurzem mit dem L’Oréal-UNESCO-Preis "Für Frauen in der Wissenschaft" ausgezeichnet. Der Wettbewerb fand heuer bereits zum neunten Mal statt und würdigt Forschungsprojekte in den Bereichen Gesundheit und Nachhaltigkeit. Die Preisträgerinnen teilen sich eine Fördersumme von insgesamt 21.000 Euro, die sie für ihre wissenschaftliche Arbeit einsetzen können. In der Kategorie Ingenieurwissenschaften wurde Zuzana Garaiová von der Comenius-Universität ausgezeichnet. Sie erforscht Nanopartikel, die in der gezielten Krebstherapie eingesetzt werden könnten. Anna Kityk von der Slowakischen Akademie der Wissenschaften (SAV) erhielt den Preis für ihre Arbeit zum grünen Wasserstoff. In der Kategorie Lebenswissenschaften überzeugte Lenka Lorencová von der SAV mit der Entwicklung von Nanobiosensoren zur frühzeitigen Krebserkennung. Die Jury betonte das hohe wissenschaftliche Niveau und den gesellschaftlichen Nutzen der prämierten Arbeiten.
Die Budapester Verkehrszentrale (BKK) führt die sogenannte VIAR-Technologie (Visually Impaired Access Receiver) ein, mit der blinde und sehbehinderte Menschen durch Aktivieren einer Außenlautsprecher-Ansage auf Straßenbahnen erfahren können, welche Linie kommt, wohin sie fährt, welche Haltestellen folgen und welche Umsteigemöglichkeiten bestehen. Gleichzeitig wird im Innenraum dieselbe Ansage wiederholt, sowie bei Straßenbahnen auch die Türöffnungsrichtung. Bisher war diese Technik bereits bei O-Bussen, normalen Autobussen und den CAF-Straßenbahnen im Einsatz. Nun erfolgt die Erweiterung auf vier weitere Straßenbahntypen. Nach erfolgreicher Testphase und behördlicher Zulassung soll dieses System breit eingeführt werden.
Die
kroatische Hauptstadt hat in Brüssel das EU-Missionslabel für klimaneutrale und
intelligente Städte erhalten. Damit reiht sich Zagreb in die Gruppe der hundert europäischen Städte ein, die den Übergang zu einer dekarbonisierten Zukunft
anführen sollen. Für Bürgermeister Tomašević (M – Wir können's!) sei das eine
Bestätigung der engagierten Arbeit aller städtischen Dienste und der Regionalen
Energieagentur des nordwestlichen Kroatiens (REGEA). Das Missionslabel eröffnet
Zagreb den Zugang zu technischer Unterstützung durch die Europäische
Investitionsbank, schnellere Verfahren zur Genehmigung von
Kofinanzierungen sowie günstigere Finanzierungsbedingungen für Projekte
zur Dekarbonisierung, nachhaltige Mobilität, grüne Infrastruktur und
Klimaanpassung im öffentlichen und privaten Sektor. Die Stadt erhielt
dieses Label auf Grundlage ihres Abkommens für klimaneutrale Städte – eines
strategischen Planungsdokuments, das eine Reihe von Maßnahmen zur Reduzierung
der Treibhausgasemissionen um 90 Prozent bis 2030 definiert. Die Ziele dieses
Planungsdokuments wurden durch eine umfassende Evaluierung seitens
der Europäischen Kommission, der Europäischen Investitionsbank und
des europäischen Konsortiums NetZeroCities bestätigt. Tomašević betonte, dass
das Abkommen für klimaneutrale Städte eine Verpflichtung gegenüber zukünftigen
Generationen darstelle.
Im Belgrader Allgemeinen Krankenhaus KCS wurde am 13. Oktober 2025 der erste telechirurgische Eingriff im Land und in der Region durchgeführt. Es handelte sich um eine Prostatakrebs-Operation, die mithilfe von Robotern durchgeführt wurde. Der Patient befand sich in einem Krankenhaus in Belgien, 1.800 Kilometer von Belgrad entfernt. Gesteuert wurde die Operation vom KCS-Chirurgen Aleksandar Motri aus dem Alten AKH in Belgrad. Auch weitere serbische Ärzt*innen waren anwesend. Der chirurgische Eingriff wurde auf großen Leinwänden übertragen und von Motri kommentiert. Die Operation fand unter der Schirmherrschaft des serbischen Gesundheitsministeriums und in Zusammenarbeit des Belgrader AKH mit dem Azorg-Spital im belgischen Aalst statt.