City News

 

Jeden Mittwoch informieren unsere City News über relevante Entwicklungen aus unserem Städtenetzwerk in Mittel- und Südosteuropa. Das City News Archiv lädt zur weiterführenden Lektüre ein.

  • Prag
  • Tschechien

Mehr Betriebsbahnhöfe und Abstellgleise in Prag notwendig

Die tschechische Eisenbahnverwaltung (SŽ) plant eine umfassende Erweiterung ihrer Abstell- und Wartungskapazitäten, um der erwarteten Zunahme des Bahnverkehrs in den kommenden Jahrzehnten gerecht zu werden. Ein Ausbau der Kapazitäten sei notwendig, da sich die Zahl der Züge im Prager Raum langfristig mehr als verdoppeln dürfte. In Prag sollen neue Abstellbahnhöfe im 9. und später auch im 10. Prager Bezirk entstehen, parallel dazu neue Flächen in Brünn, Pilsen und Česká Třebová. Im 9. Bezirk werden derzeit die Unterlagen für die Baugenehmigung vorbereitet – die Errichtung könnte bereits im nächsten Jahr beginnen und rund zwei Jahre dauern. Die geschätzten Kosten betragen 97 Millionen Euro. Zusätzlich sind neue Wendegleise und Abstellkapazitäten entlang der Strecke Prag–Flughafen–Kladno vorgesehen. Für die geplante Hochgeschwindigkeitsstrecke soll auf dem ehemaligen Güterbahnhof Strašnice im 10. Bezirk ein eigener Abstellbahnhof entstehen, dessen Bau in der ersten Hälfte der 2030er Jahre geplant ist. Die Stadt Prag, der Stadtbezirk Prag 10 und die SŽ haben sich bereits auf die künftige Form dieses Standorts verständigt und ein Memorandum liegt zur Unterzeichnung bereit. Weitere kurzfristige Abstellmöglichkeiten sollen in den Stadtteilen Zahradní Město, Radotín, Smíchov und Krejcárek geschaffen werden. Ergänzend zu diesen Projekten bleibt das Wartungszentrum Prag-Süd der wichtigste nationale Standort für die Wartung großer Zuggarnituren. ​

16.11.2025
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  • Prag
  • Tschechien

Zwei Prager Ufer werden saniert und bekommen Hochwasserschutzanlagen

Prag plant eine umfassende Umgestaltung gleich zweier Uferbereiche, um den Hochwasserschutz als auch die Qualität des öffentlichen Raums zu verbessern. Am Rašínovo-Ufer wird ein rund 450 Meter langer Abschnitt der bestehenden Hochwasserschutzanlagen erneuert, wo bisher Sandsackbarrieren eingesetzt wurden. Künftig sollen dort Aluminiumzäune zum Einsatz kommen, die im Ernstfall deutlich schneller montiert werden können und damit eine effizientere Reaktion auf mögliche Hochwasserereignisse ermöglichen. Die Kosten für diesen Teil des Projekts belaufen sich auf etwa 720.000 Euro. Die Bauarbeiten sollen zur Jahreswende beginnen und innerhalb von vier Monaten abgeschlossen sein. Parallel dazu laufen Planungen für eine umfassende Revitalisierung des Ufers entlang des Troja-Schifffahrtskanals im 7. Bezirk und im angrenzenden Stromovka-Park. Gleichzeitig will die Stadt die Geh- und Radwege in diesem Abschnitt modernisieren, da der Kanal einen wichtigen Radverkehrskorridor darstellt. Die bereits fertiggestellte Hochwassersperre am Troja-Kanal, in die etwa 7,6 Millionen Euro investiert wurden, bildet den ersten Baustein der Schutzmaßnahmen im nördlichen Teil der Stadt. Mit der nun genehmigten Projektkoordination will Prag sicherstellen, dass die umfangreichen Infrastrukturarbeiten sinnvoll aufeinander abgestimmt werden und langfristig eine widerstandsfähigere und attraktivere Uferlandschaft entsteht.​

12.11.2025
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  • Zagreb
  • Kroatien

Offizielle Zagreber Mülltrennssäcke kaum noch genutzt

​Vor drei Jahren führte die Stadt Zagreb Müllbeutel für Restmüll aus Haushalten ein. Anfangs sorgten sie für Aufmerksamkeit und sollten die Bürger*innen zum Trennen des Abfalls motivieren. Heute jedoch sind die Säcke in den Müllcontainern kaum noch zu finden: In manchen Stadtteilen ist gerade einmal jeder zehnte Müllsack ein offizieller Zagreber Beutel. Viele Haushalte nutzen lieber normale schwarze Plastiksäcke oder übrig gebliebene Tragtaschen aus dem Supermarkt. Der ursprüngliche Plan, auch Bewohner*innen von Mehrfamilienhäusern über Bußgelder zur Nutzung zu verpflichten, scheiterte am Gesetz und wurde nur auf Einfamilienhäuser angewandt. Laut der Bürger*inneninitiative Zelena akcija (Grüne Aktion) haben die Müllsäcke zwar kurzfristig zu einer höheren Trennung von Abfällen beigetragen, langfristig gelte das System jedoch als überholt. Die Zukunft liege bei sogenannten "Abfallmessern", bei denen an Sammelpunkten das Gewicht des Restmülls erfasst wird, sodass nur der tatsächlich produzierte Restmüll bezahlt wird – ein Modell, das in vielen europäischen Städten bereits Standard ist. Trotz sinkender Nutzung steigt die Abfalltrennung in Zagreb: von 28 Prozent im Jahr 2022 auf über 44 Prozent 2024. Für ein funktionierendes System sind aber weitere Maßnahmen nötig, etwa zusätzliche Container für Glas und Textilien sowie eine dichtere Netzstruktur in der Stadt.​

12.11.2025
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