Jeden Mittwoch informieren unsere City News über relevante Entwicklungen aus unserem Städtenetzwerk in Mittel- und Südosteuropa. Das City News Archiv lädt zur weiterführenden Lektüre ein.
Nachdem in sozialen Medien Gewalt- und Anschlagsdrohungen gegen mehr als 20 Berliner Schulen verbreitet wurden, hat die Polizei Entwarnung gegeben und betont, dass keine konkreten Gefährdungserkenntnisse vorliegen. Die Nachricht, die seit Sonntag kursierte und zu großer Verunsicherung führte, wird vom Staatsschutz als gezielte Falschinformation eingestuft. Dennoch gingen über den Notruf mehr als 900 besorgte Elternanrufe ein und vereinzelt kam es zu Nachahmermeldungen. Präventionsteams und Streifenwagen zeigen vorsorglich Präsenz an Schulen, während Polizei und Verfassungsschutz wegen des Verdachts einer gesteuerten Aktion – möglicherweise aus Russland – ermitteln.
Das slowakische Parlament hat die Vermögensangaben für das Jahr 2024 online veröffentlicht: Insgesamt haben 1.652 öffentliche Funktionsträger*innen Informationen zu ihren Vermögen, Tätigkeiten und Funktionen eingereicht. Das ist ein deutlicher Anstieg, der auf Gesetzesänderungen zurückzuführen ist, die den Kreis der meldepflichtigen Personen 2020 ausweiteten. Der zuständige Parlamentsausschuss wertet die breitere Offenlegung als bedeutenden Schritt zu mehr Transparenz. Die Meldepflicht gilt für höchste Staatsvertreter*innen wie Präsident*innen, die Regierung, Abgeordnete und Staatssekretär*innen. Ebenfalls melden müssen Richter*innen des Verfassungsgerichts, die Justizführung sowie Mitglieder zentraler Aufsichts- und Kontrollorgane. Auch leitende Vertreter*innen staatlicher Sicherheits- und Verwaltungsbehörden sowie Personen, die von staatlichen Einrichtungen in öffentliche Funktionen entsandt wurden, sind einbezogen. Damit ist der Kreis der Offenlegungspflichtigen heute deutlich breiter gefasst als früher.
In Polen kam es am Wochenende des 15. und 16. November 2025 zu zwei Sabotageakten auf der Bahnstrecke Warschau–Dorohusk. Es gab zwei Versuche, einen Zug entgleisen zu lassen. Zunächst wurde eine Metallklammer auf den Gleisen angebracht, anschließend wurde versucht, die Gleise zu sprengen. Nach Angaben der Regierung wurden erfahrene Beamt*innen und Expert*innen der polnischen Geheimdienste mit der Aufklärung des Falls beauftragt. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen wegen terroristischer Sabotageakte gegen die Eisenbahninfrastruktur ein, die im Auftrag eines ausländischen Geheimdienstes begangen worden sein sollen. Am Dienstag, dem 18. November 2025, teilte Premierminister Donald Tusk (KO – Bürgerkoalition) mit, dass die polnischen Geheimdienste die für die Sabotageakte verantwortlichen Personen identifiziert hätten. Dabei handelte es sich um zwei ukrainische Staatsbürger, die sich in Weißrussland aufhielten und Polen nach der Tat verlassen hatten.
Das slowenische Parlament hat das sogenannte Šutar-Gesetz verabschiedet, das nach einem 48-jährigen Mann benannt ist, der kürzlich in Novo mesto tödlich angegriffen wurde. Das Gesetz verschärft mehrere Bestimmungen im Straf-, Gerichts- und Sozialrecht und erweitert die Befugnisse der Polizei deutlich. Künftig kann die Polizei in als sicherheitsgefährdet eingestuften Gebieten technische Mittel wie Foto-, Video- und Audioaufnahmen einsetzen, wenn Leben oder Eigentum gefährdet sind oder eine solche Gefahr wahrscheinlich ist. Das Gesetz beinhaltet außerdem höhere Strafen für Gewalttaten. Die Regierungsparteien sowie Teile der Opposition unterstützten das Gesetz.
Die Stadt Prag hat eine Ausschreibung im Umfang von rund 100 Millionen Euro für umfangreiche geotechnische Untersuchungen zum geplanten Ausbau des fehlenden Abschnitts des inneren Stadtrings veröffentlicht. Die Stadträt*innen genehmigten somit das Verfahren, dasErkundungsstollen für die künftigen Tunnel Bílá skála, Jarovský und Malešický umfasst. Insgesamt bleibt ein rund elf Kilometer langer Abschnitt zwischen dem Blanka-Tunnel in Pelc-Tyrolka und Štěrboholy unvollendet, einschließlich der wichtigen Libeň-Verbindung zur Autobahn D8. Zu den Arbeiten zählen auch Bohrungen sowie geotechnische und hydrogeologische Überwachungen und die einjährige Wartungsphase mit einer möglichen Verlängerung auf bis zu fünf Jahre. Dieser Teil des Stadtrings wurde bereits 2019 planerisch überarbeitet, wodurch die Länge der vorgesehenen Tunnel von 4,2 auf 8,5 Kilometer anwuchs. Parallel dazu wurde eine Projektüberarbeitung für die Erteilung einer Baugenehmigung beauftragt, da die Kostenprognose inzwischen auf 4,4 Milliarden Euro gestiegen ist. Zusätzlichen Druck erzeugt eine Gesetzesänderung, durch die die Umweltverträglichkeitsprüfung 2027 ausläuft. Sollte die Stadt bis dahin keine zumindest vorläufige Baugenehmigung erlangen, müsste das gesamte Genehmigungsverfahren neu begonnen werden.
Seit
bereits drei Jahren läuft in der Föderation Bosnien-Herzegowina die
HPV-Immunisierung. Im Kanton Sarajevo wurde das Programm kürzlich erweitert und
umfasst nun auch Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 26 Jahren.
Die Krankenversicherungsbehörde des Kantons hat für die HPV-Impfung
bisher über 510.000 Euro investiert. Auch zahlreiche weitere
Präventionsmaßnahmen, darunter Screening-Programme, Vorsorgeuntersuchungen
sowie die Digitalisierung des Zugangs zu
Gesundheitsleistungen wurden umgesetzt. Derzeit haben in der Föderation
rund zehn Prozent der jungen Menschen die HPV-Impfung erhalten, wobei erneut an
Eltern appelliert wurde, verfügbare Möglichkeiten der Immunisierung
wahrzunehmen.
Über 300 Schüler*innen aus Sofia nahmen an der Initiative "Ich bin EthiCitizen" teil – einem Wettbewerb für die ethischen Bürger*innen von morgen. Das Finale fand in der Magna-Halle der Sofioter Universität Hl. Kliment Ohridski statt. Das Format des Wettbewerbs basierte auf dem Prinzip Kinder lernen von Kindern. In über 40 Veranstaltungen lernten die Schüler*innen aus den drei Partnerbezirken Izgrev, Slatina und Iskar, was Nachhaltigkeit bedeutet und wie sie im Alltag umgesetzt werden kann. Die Jury bestand aus den drei Bezirksbürgermeister*innen. Der zweistufige Wettbewerb fand an der Universität statt. Zuerst bearbeiteten die Kinder Einzel- und Gruppenaufgaben auf der Plattform EthiCitizen. Anschließend erstellten die Besten eigene Projekte, Modelle, Schautafeln oder Präsentationen zu Themen rund um Umweltschutz und nachhaltiges Leben. Am Wettbewerb nahmen zwölf Oberstufenschüler*innenteams der Klassen acht bis zwölf und zehn Mittelstufenschüler*innenteams der Klassen fünf bis sieben teil.
Starke Regenfälle, Überschwemmungen und zahlreiche Erdrutsche haben in Westslowenien erhebliche Schäden angerichtet. Besonders betroffen sind abgelegene Dörfer im Gebiet der Goriška brda, die nach den Erdrutschen zeitweise vollständig von der Außenwelt abgeschnitten waren. Einsatzkräfte konnten die Bewohner*innen zwar erreichen, doch die Straßenverbindungen bleiben weiterhin unterbrochen. Die Gemeinde Brda spricht von enormen finanziellen Belastungen und erwartet staatliche Hilfe. Neben Straßen und Brücken sind auch zahlreiche landwirtschaftliche Flächen verwüstet. Etwa zehn Prozent der rund 1000 Hektar Weinberge wurden laut Behörden zerstört.
Der erste Femizid seit der Reform des Strafgesetzes erschüttert die Föderation. Femizid wurde zuletzt als eigene Straftat mit höheren Strafen definiert, aber trotzdem wurde nun in Mostar erneut eine Frau Opfer eines Mordes. Von 2023 bis 2024 wurden im Land insgesamt 35 Frauen getötet, seit 2015 zählt die OSZE mindestens 56 Fälle. Rund 70 Prozent der Opfer hatten zuvor Drohungen oder Gewalt gemeldet, aber in über 60 Prozent der Fälle gab es keine Risikobewertung. Auch im aktuellen Fall wurde der Täter trotz bestehender Anzeigen nicht überwacht. Frauenorganisationen kritisieren fehlende Schutzbefehle und die seltene Beschlagnahmung von Waffen. Behörden verweisen auf überlastete Strukturen, aber Expert*innen warnen, dass strengere Gesetze allein nicht reichen würden, wenn Behörden nicht konsequent handeln.
Die tschechische Eisenbahnverwaltung (SŽ) plant eine umfassende Erweiterung ihrer Abstell- und Wartungskapazitäten, um der erwarteten Zunahme des Bahnverkehrs in den kommenden Jahrzehnten gerecht zu werden. Ein Ausbau der Kapazitäten sei notwendig, da sich die Zahl der Züge im Prager Raum langfristig mehr als verdoppeln dürfte. In Prag sollen neue Abstellbahnhöfe im 9. und später auch im 10. Prager Bezirk entstehen, parallel dazu neue Flächen in Brünn, Pilsen und Česká Třebová. Im 9. Bezirk werden derzeit die Unterlagen für die Baugenehmigung vorbereitet – die Errichtung könnte bereits im nächsten Jahr beginnen und rund zwei Jahre dauern. Die geschätzten Kosten betragen 97 Millionen Euro. Zusätzlich sind neue Wendegleise und Abstellkapazitäten entlang der Strecke Prag–Flughafen–Kladno vorgesehen. Für die geplante Hochgeschwindigkeitsstrecke soll auf dem ehemaligen Güterbahnhof Strašnice im 10. Bezirk ein eigener Abstellbahnhof entstehen, dessen Bau in der ersten Hälfte der 2030er Jahre geplant ist. Die Stadt Prag, der Stadtbezirk Prag 10 und die SŽ haben sich bereits auf die künftige Form dieses Standorts verständigt und ein Memorandum liegt zur Unterzeichnung bereit. Weitere kurzfristige Abstellmöglichkeiten sollen in den Stadtteilen Zahradní Město, Radotín, Smíchov und Krejcárek geschaffen werden. Ergänzend zu diesen Projekten bleibt das Wartungszentrum Prag-Süd der wichtigste nationale Standort für die Wartung großer Zuggarnituren.
Die Anzahl der obdachlosen Menschen in Sofia ist deutlich geringer als in vielen anderen europäischen Großstädten. Dies zeigen die am 17. November 2025 veröffentlichten Ergebnisse einer internationalen Studie, die 35 europäische Städte umfasst und im Rahmen des Projekts Europäische Erhebung zur Obdachlosigkeit durchgeführt wurde. Die Studie wird von der Europäischen Kommission gefördert. Die Zählung der Obdachlosen in der bulgarischen Hauptstadt fand zwischen dem 20. und 26. Oktober statt. Sofia ist damit die erste bulgarische Stadt, die an dieser Studie teilnimmt. Vorläufige Daten zeigen: In Lyon ist die Zahl der Obdachlosen zwölfmal höher, in Brüssel elfmal, in Budapest fünfmal und in Bukarest dreimal so hoch wie in Sofia. 53 Freiwillige, darunter Mitglieder des Bulgarischen Roten Kreuzes und des Malteserordens, waren vor Ort nicht nur mit der Zählung beschäftigt, sondern sammelten auch detaillierte Informationen: Wie lange Menschen bereits auf der Straße leben, wie sie verteilt sind, ihr körperliches und psychisches Gesundheitsprofil, ihre Bedürfnisse und ihren beruflichen Hintergrund. Die endgültigen Ergebnisse werden im Jänner 2026 bekanntgegeben, teilte die Gemeinde Sofia mit. In der bulgarischen Hauptstadt gibt es derzeit drei Obdachlosenzentren mit insgesamt über 500 Plätzen, die zu rund 80 Prozent ausgelastet sind.
Vor Beginn des Winters verteilten die Gemeinde und der Gesundheitsverband Air for Health einen praktischen Leitfaden namens Saubere Luft für Kinder. Dieser soll alle Bildungseinrichtungen dabei unterstützen, saubere und gesunde Luft für Kinder zu garantieren. Der Leitfaden bietet ein systematisches Set an Präventionsmaßnahmen und Echtzeit-Reaktionsprotokollen zur Verbesserung der Luftqualität in und um Bildungseinrichtungen. Er wird in Kindergärten und Schulen verteilt – dort, wo Kinder die meiste Zeit verbringen. Im Oktober 2025 fand zudem eine Reihe von Fortbildungen zum Thema Saubere Luft für gesunde Kinder statt, die sich an Schulen und Kindergärten in der bulgarischen Hauptstadt richteten. Das Programm Saubere Luft für gesunde Kinder ist Teil der umfassenderen Strategie der Stadt Sofia zur Umsetzung der neuen EU-Richtlinie zur Luftqualität. Es baut auf den ermutigenden Ergebnissen aus der Einführung der Umweltzone für den Verkehr, dem beschleunigten Austausch von Festbrennstofföfen und anderen von der Stadt ergriffenen Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität auf. Es sollen außerdem einheitliche Mindeststandards für Schulräumlichkeiten eingeführt werden, die die Belüftung und den Einsatz von Filtersystemen regeln.
Die Schwarz-Gruppe, Mutterkonzern von Lidl und Kaufland, startet rund 100 Kilometer von Berlin entfernt im brandenburgischen Lübbenau eines der größten Rechenzentrumsprojekte Europas und investiert dafür insgesamt 11 Milliarden Euro – die größte Einzelinvestition ihrer Firmengeschichte. Auf dem Gelände eines ehemaligen Braunkohlekraftwerks entsteht bis 2027 der erste Bauabschnitt des Schwarz Digits Datacenter, das langfristig bis zu 100.000 KI-Spezialchips beherbergen und vollständig mit erneuerbarer Energie betrieben werden soll. Staatliche Fördermittel erhält das Projekt nicht. Dank bestehender Strom- und Glasfaserinfrastruktur eignet sich der Standort besonders für den energieintensiven Betrieb. Die Abwärme soll in das lokale Fernwärmenetz eingespeist werden. Wie Amazon mit AWS will die Schwarz-Gruppe ihre Rechen- und Cloudkapazitäten auch externen Kunden anbieten und so digitale Souveränität stärken. Die Stadt Lübbenau hofft auf zusätzliche Arbeitsplätze und Steuereinnahmen, auch wenn im Rechenzentrum selbst nur einige Hundert Stellen entstehen.
Ab dem 1. Jänner 2026 wird in Krakau eine nachhaltige Verkehrszone eingeführt. Die neuen Vorschriften gelten für den Großteil der Stadt, wobei vor allem Besitzer*innen älterer Fahrzeuge betroffen sein werden. Die Behörden betonen jedoch, dass rund 80 Prozent der Einwohner*innen keine Maßnahmen ergreifen müssen, um sich weiterhin frei im Stadtgebiet bewegen zu können. Für Einwohner*innen Krakaus, die vor dem 26. Juni 2025 ein älteres Fahrzeug erworben haben, gelten die Vorschriften nicht. Für Fahrer*innen, deren Fahrzeuge die Anforderungen nicht erfüllen, wird in Kürze ein spezielles Meldesystem eingerichtet. Gegen eine Gebühr wird es möglich sein, eine Einfahrtsgenehmigung für die Zone zu erhalten oder das Recht auf Einfahrt unter besonderen Bedingungen zu beantragen – etwa zum Erreichen bestimmter medizinischer Einrichtungen. Die Einführung der nachhaltigen Verkehrszone stößt bei den Nachbargemeinden auf Widerstand. Gegner*innen der neuen Regelung, darunter Vertreter der regionalen Verwaltung und frühere Regierungsmitglieder, haben den Beschluss vor dem Woiwodschafts-Verwaltungsgericht angefochten. Das Urteil soll Mitte Jänner 2026 verkündet werden.
In ganz Tschechien wurde am 17. November an die historischen Ereignisse von 1939 und 1989 erinnert, die heute als zentrale Symbole des Widerstands gegen Unterdrückung gelten und den Weg zur Demokratie ebneten. Allein bei der Prager Národní třída gedachten im Laufe des Tags rund 102.000 Besucher der gewaltsam unterdrückten Student*innendemonstration, die als Ausgangspunkt der Samtenen Revolution gilt. Kerzen, Installationen und ein umfangreiches Kulturprogramm prägten die Atmosphäre sowie zahlreiche Gedenkveranstaltungen in Kirchen, Theatern und auf öffentlichen Plätzen. Landesweit fanden Debatten, Konzerte, Laternenumzüge und Vorträge statt, die den Wert der Freiheit hervorheben sollten. Universitäten gedachten auch den Opfern des NS-Terrors von 1939, insbesondere den Hinrichtungen von neun Student*innen und die Deportation Hunderter weiterer. Politische Vertreter*innen verschiedener Parteien legten Kränze nieder oder nahmen an separaten Gedenkakten teil – auf der Národní třída kam es indes vereinzelt zu Protesten gegen die neue Regierungskoalition. Zahlreiche Städte wie Brünn, Ostrava, Liberec oder Hradec Králové organisierten parallele Veranstaltungen, etwa Umzüge, Lesungen oder symbolische Menschenketten.
Im Jahr 2026 wird Bulgarien den Vorsitz einer der wichtigen EU-Strategien übernehmen – der Donauraumstrategie. Die Übergabe des Vorsitzes erfolgte symbolisch mit einem Schiffssteuerrad während des Jahresforums zur Entwicklung der Donauraumstrategie am 16. November 2025 in Sarajevo. Elmedin Konaković (NiP – Volk und Gerechtigkeit), Außenminister von Bosnien und Herzegowina, das die Strategie noch bis Ende 2025 leitet, wünschte dem bulgarischen Regionalminister Ivan Ivanov (BSP – Bulgarische sozialistische Partei) viel Erfolg. Gegenüber Radio Sofia nannte Ivanov die Ziele des bulgarischen Vorsitzes. Schlüsselaufgaben werden die Überwindung regionaler Unterschiede, die Integration der übrigen Länder des westlichen Balkans in die EU, die Kohäsionspolitik im Donauraum sowie die grenzüberschreitende Zusammenarbeit sein. Das jährliche Treffen der für die Strategie zuständigen Minister*innen werde in Sofia stattfinden, doch Bulgarien werde auch weitere zahlreiche Veranstaltungen gemeinsam mit den Donaugemeinden sowie den Ministerien für Tourismus, Auswärtiges und Bildung organisieren, erklärte Ivanov. Parallel werden auch wichtige Themen und Jubiläen für Bulgarien auf der Agenda stehen, unter anderem das 70-jährige Bestehen der Nationalen Agentur Erhaltung und Erforschung der Donau und das 160-jährige Bestehen des Hafens von Russe.
Die Krakauer Stadtverwaltung möchte die Einwohner*innen dazu animieren, Regenwasser zur Bewässerung ihrer Gärten zu nutzen. Seit Mitte November 2025 können sie dafür im Rahmen des Programms "Krakauer Mikro-Rückhaltung von Regen- und Schmelzwasser" Fördermittel für entsprechende Anlagen beantragen. Ziel ist es, den Wasserverbrauch zu senken und die Stadt besser gegen Dürreperioden zu schützen. Das Programm fördert den Bau von unter- und oberirdischen Regen- und Schmelzwasserspeichern, die Installation von Anschlüssen an Dachrinnen sowie Bio-Retentionssysteme und Entwässerungsanlagen zur Sammlung von Regen- und Schmelzwasser. Auch Bewässerungssysteme für Grünflächen und die Errichtung eines Gründachs können bezuschusst werden.
Erstmals wurde in Berlin ein Hip-Hop-Ball gefeiert, bei dem Abendgarderobe und Sneaker den ungewöhnlichen Dresscode bildeten. Veranstalterin Sajeh Tavassoli brachte das Format nach mehreren Ausgaben in Wien in ihre neue Heimatstadt, um Tradition und Moderne miteinander zu verbinden. Auf dem Programm standen neu interpretierte Walzer-Performances, Graffitikunst, Breakdance und DJ-Sets in mehreren Sälen des Roten Rathauses. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU – Christlich Demokratische Union) eröffnete den Abend als Schirmherr. Zu den Ehrengästen zählte auch der Wiener Landtagspräsident Christian Meidlinger, der in seiner Eröffnungsrede die kulturelle Brückenfunktion des Balls betonte. Der Eintrittspreis zum Hip-Hop-Ball, dessen Ursprünge in Österreich im Jahr 2016 liegen, begann bei 150 Euro. Tavassoli erklärte, die Veranstaltung solle ein neues Kapitel der Berliner Ballkultur aufschlagen.
I n Bratislava arbeiten Medizinstudierende mit der Nichtregierungsorganisation Odyseus zusammen, um gesellschaftlich ausgegrenzte Menschen kostenlos zu versorgen. Mehrmals im Monat fahren sie in benachteiligte Viertel und behandeln akute Wunden oder kleinere Verletzungen. Für die Studierenden ist das eine wichtige Gelegenheit, praktische Fähigkeiten zu vertiefen. Gleichzeitig erhalten Menschen mit eingeschränktem Zugang zum Gesundheitssystem eine grundlegende medizinische Betreuung. Die Projektverantwortlichen betonen, dass solche Einsätze Vorurteile abbauen und das Verständnis für marginalisierte Gruppen stärken. Die Behandlungen finden direkt auf der Straße oder im Kontaktzentrum der NGO statt. Dieser unmittelbare Kontakt hilft den Studierenden, die Lebensrealitäten der Betroffenen und Hürden im Gesundheitssystem besser zu verstehen. Ergänzend organisiert das Projekt Workshops, die auf die Arbeit mit besonders vulnerablen Gruppen vorbereiten.
Das serbische Institut für Nuklearwissenschaften Vinča und das Unternehmen Électricité de France (EDF) haben im Rahmen der Weltnuklearausstellung (WNE) in Paris eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Diese bildet nun den Rahmen für eine wissenschaftlich-technologische Zusammenarbeit im Bereich der Kernenergie. Die Vereinbarung sieht gemeinsame Aktivitäten in den Bereichen wissenschaftliche Forschungskooperation, berufliche Aus- und Weiterbildung, Austausch und Öffentlichkeitsarbeit zu nuklearen Themen vor. Das EDF soll die Teilnahme von Expert*innen des Instituts Vinča an Schulungen und Forschungsprojekten sowie den Erfahrungsaustausch im Bereich der Kernenergie und die Entwicklung neuer Technologien unterstützen. Eine besondere Rolle bei der Umsetzung der Bildungsprogramme soll dem Internationalen Institut für Kernenergie (I2EN) zukommen, dessen Gründer das EDF ist.
Professor*innen des Lehrstuhls für Verkehrssicherheit an der Fakultät für Verkehrswesen in Belgrad haben sieben Maßnahmen vorgeschlagen, die Staus auf den Straßen der serbischen Hauptstadt verringern sollen. Laut Professor Emir Smajlović gibt es zwar keine schnellen Lösungen, um die Situation drastisch zu verbessern. Aber systemische Maßnahmen könnten langfristig Wirkung zeigen. Zu den Maßnahmen gehören ein bedingter Rechtsabbiegerpfeil, eine Erhöhung der Geschwindigkeitsbegrenzung auf manchen Straßen sowie Bauarbeiten während der Nacht und weniger frequentierten Jahreszeiten, aber auch die weniger populäre Gebührenpflicht für die Einfahrt von Privatfahrzeugen in die Innenstadt. Auch soll die Missachtung der Busspuren sanktioniert werden. Laut Smajlović ist Überzeugungsarbeit, auf den öffentlichen Verkehr umzusteigen, schwer, wenn die Fahrt doppelt so lange dauert wie mit dem eigenen Auto. Als Alternative schlug der Professor ein Park-and-Ride-System vor, dass den Individualverkehr mit dem öffentlichen kombiniert.
Die neunte Ausgabe des Welttags der Menschen in Armut stand in Krakau unter dem Motto "Du bist meine Hoffnung". Die Veranstaltungen fanden vom 14. bis 16. November 2025 statt und stellten Menschen in Armut sowie Personen in Krisen der Obdachlosigkeit Bäder, medizinische, psychologische und rechtliche Beratung, Unterstützung und Mahlzeiten bereit. Zudem konnten die Teilnehmer*innen an Workshops, Brettspielen, Sportwettkämpfen und Konzerten teilnehmen. Für viele war es eine Zeit, in der sie spüren konnten, dass sie nicht allein sind, so die Veranstalter*innen.
Eine Analyse des irischen Unternehmens Boundless zeigt, dass bei einem Bruttogehalt von 60.000 Euro Beschäftigte in Slowenien unter 36 europäischen Ländern den niedrigsten Nettolohn erhalten (28.848 Euro). Hohe Lohnabgaben bremsen laut Expert*innen Wettbewerbsfähigkeit, Investitionen und die Gewinnung internationaler Fachkräfte. Während Arbeitgeber*innenkosten im EU-Vergleich mittelmäßig sind, bleibt Slowenien bei der Nettoentlohnung klar zurück. Manager*innen fordern seit Jahren eine Steuerentlastung, um Produktivität und Standortattraktivität zu erhöhen.
Vor dem Landesmuseum in Klagenfurt wurde ein Transparent mit der Aufschrift "Die Kunst der Partisan*innen ist Mord!" angebracht. Diese Provokation stand im Zusammenhang mit der dortigen Ausstellung über die Kunst des weiblichen Widerstands in Jugoslawien und Kärnten. Der Vorfall wurde sowohl vom slowenischen Außenministerium als auch vom Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser verurteilt. Das slowenische Außenministerium sprach sich gegen die wiederholten Vorfälle in Kärnten aus, die die Grundlagen des vereinten Europas untergraben, und verurteilte die Provokation.
Das heurige Journalismus-Festival "Naprej/Forward" startet in Maribor, zieht weiter nach Nova Gorica und endet Ende November in Ljubljana. In Maribor diskutieren Medienvertreter*innen über verantwortungsvolle Berichterstattung im Gesundheitswesen und zunehmend einseitige Medienlandschaften. In Nova Gorica steht die Kulturberichterstattung im Fokus, besonders im Kontext der Europäischen Kulturhauptstadt. Ljubljana widmet sich Themen wie Srebrenica und Gaza, aber auch jungen Journalist*innen und der Vergabe von Watchdog-Preisen.
Die schwarz-rote Koalition in Berlin hat sich auf 75 Projekte geeinigt, die mit den rund 5,2 Milliarden Euro aus dem Bundes-Sondervermögen „Infrastruktur und Klimaneutralität“ finanziert werden sollen: Die Schwerpunkte reichen vom Wohnungsbau (750 Millionen Euro für Neubau und Modernisierung) über Investitionen in die Bezirksinfrastruktur (230 Millionen Euro) bis hin zu sicherheitstechnischen Maßnahmen wie neuen Hubrettungsfahrzeugen (7,4 Millionen Euro), Lösch-Hilfeleistungsfahrzeugen (11,1 Millionen Euro), Katastrophenschutzfahrzeugen (10 Millionen Euro) und Polizeifahrzeugen (12,6 Millionen Euro). Außerdem ist der Neubau eines kriminaltechnischen Instituts mit 190 Millionen Euro geplant. Das Sondervermögen „Infrastruktur und Klimaschutz“ wurde noch vor dem Antritt der neuen Bundesregierung vom Deutschen Bundestag im Dezember 2024 beschlossen – in der letzten Sitzungswoche der damaligen Legislatur – und stellt den Ländern milliardenschwere nicht rückzahlbare Bundesmittel für Investitionen in Klimaneutralität, Digitalisierung und öffentliche Infrastruktur bereit.
In Bratislava wurde vor Kurzem ein nationales Kompetenzzentrum für Chip-Technologie eröffnet, das Teil einer europäischen Initiative ist. Ziel ist es, den slowakischen Halbleitersektor stärker zu vernetzen und ein wettbewerbsfähiges technologisches Umfeld aufzubauen. Ein Schwerpunkt liegt auf Chip-Packaging und Leistungsmodulen. An der Eröffnung an der Technischen Universität nahmen Vertreter*innen des Bildungs- und Wirtschaftsministeriums teil. Das Zentrum soll vor allem kleinen und mittleren Unternehmen sowie Start-ups Zugang zu Beratung, technologischer Expertise und europäischer Infrastruktur bieten. Firmen erhalten Unterstützung bei der Entwicklung neuer Produkte, um schneller marktfähige Lösungen zu schaffen. Das Bildungsministerium bezeichnet das Vorhaben als zukunftsorientiertes Projekt, das Forschung, Ausbildung und Industrie verbindet. Auch das Wirtschaftsministerium betont, dass Europa im Halbleiterbereich Aufholbedarf hat. Das Zentrum soll einen Beitrag zur Initiative "Chips for Europe" leisten und die Position der Slowakei im Technologiesektor stärken.
Zwischen dem 1. Oktober und 7. November hat das slowakische Bildungsministerium die landesweite Initiative "AI Days" durchgeführt. Insgesamt 100 Schulen nahmen teil und bekamen dabei finanzielle Unterstützung für ihre Veranstaltungen. Ziel war es, digitale Kompetenzen zu stärken sowie die Chancen und Risiken von Künstlicher Intelligenz (KI) im Unterricht bewusst zu machen. Bildungsminister Tomáš Drucker (HLAS-SD – Stimme-Sozialdemokratie) erklärte, dass Schulen damit Mut zur Innovation zeigen würden. Während der sechswöchigen Initiative fanden Workshops, Diskussionen, Präsentationen und offene Unterrichtsstunden statt. Unterstützt wurden die Schulen von Expert*innen des Nationalen Zentrums für digitale Transformation. Zum Projekt zählte auch die Erstellung neuer Unterrichtsmaterialien, die künftig veröffentlicht werden sollen. So sollen Erfahrungen nachhaltig geteilt und Lehrkräfte langfristig unterstützt werden.
Prag plant eine umfassende Umgestaltung gleich zweier Uferbereiche, um den Hochwasserschutz als auch die Qualität des öffentlichen Raums zu verbessern. Am Rašínovo-Ufer wird ein rund 450 Meter langer Abschnitt der bestehenden Hochwasserschutzanlagen erneuert, wo bisher Sandsackbarrieren eingesetzt wurden. Künftig sollen dort Aluminiumzäune zum Einsatz kommen, die im Ernstfall deutlich schneller montiert werden können und damit eine effizientere Reaktion auf mögliche Hochwasserereignisse ermöglichen. Die Kosten für diesen Teil des Projekts belaufen sich auf etwa 720.000 Euro. Die Bauarbeiten sollen zur Jahreswende beginnen und innerhalb von vier Monaten abgeschlossen sein. Parallel dazu laufen Planungen für eine umfassende Revitalisierung des Ufers entlang des Troja-Schifffahrtskanals im 7. Bezirk und im angrenzenden Stromovka-Park. Gleichzeitig will die Stadt die Geh- und Radwege in diesem Abschnitt modernisieren, da der Kanal einen wichtigen Radverkehrskorridor darstellt. Die bereits fertiggestellte Hochwassersperre am Troja-Kanal, in die etwa 7,6 Millionen Euro investiert wurden, bildet den ersten Baustein der Schutzmaßnahmen im nördlichen Teil der Stadt. Mit der nun genehmigten Projektkoordination will Prag sicherstellen, dass die umfangreichen Infrastrukturarbeiten sinnvoll aufeinander abgestimmt werden und langfristig eine widerstandsfähigere und attraktivere Uferlandschaft entsteht.
Ein neues Pilotprojekt der Stadt Zagreb bringt Kultur und Kunst kostenlos in sieben Zagreber Grätzl. In Rahmen der Initiative "Grätzl-Wohnzimmer", die von der städtischen Einrichtung "Neue Kulturräume" ins Leben gerufen wurde, verwandeln sich die Räume der lokalen Grätzlräte (lokale Nachbarschaftsgremien) in temporäre kulturelle Treffpunkte. Die erste Programmrunde startet Mitte November und läuft bis 13. Dezember. Ein zweiter Zyklus folgt von Jänner bis Ende März 2026. Insgesamt sind mehr als 50 Veranstaltungen geplant – von Filmvorführungen über Theaterproduktionen bis hin zu Workshops und Familienprogrammen. Ziel ist es, Kulturangebote für alle Altersgruppen niederschwellig und wohnortnah zugänglich zu machen. Das Projekt knüpft an die Strategie der Stadt an, kulturelles Leben stärker in die einzelnen Stadtteile zu bringen und lokale Gemeinschaften zu aktivieren. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist kostenfrei. Eine vorherige Online-Reservierung ist aufgrund begrenzter Platzkapazitäten erforderlich.
Letzte Woche, am 13. November 2025 wurde die 30. Messe der Universität Zagreb eröffnet – die größte und älteste Bildungsmesse Kroatiens. Im Kongresszentrum des Zagreber Messegeländes hatten Schüler*innen die Gelegenheit, sich über Studiengänge, das Studierenden-Leben und die vielfältigen Angebote der Universität zu informieren. Rektor Stjepan Lakušić betonte, dass die Messe nicht nur über Studienprogramme informiert, sondern auch die Werte der akademischen Freiheit, Forschung und gesellschaftlichen Verantwortung vermittelt. Student*innen des Universitätsrats und der Fachbereiche standen bereit, um Einblicke in den Alltag, Freizeitangebote, Sport, Kultur und Möglichkeiten zum Engagement zu geben. Die Veranstaltung lief im Rahmen der "Woche der Universität" bis zum 15. November. Neben den Präsentationen der Fakultäten gab es Workshops und kreative Angebote aus Design und Architektur. Eine retrospektive Ausstellung zeigt die Entwicklung der Messe seit ihrer ersten Ausgabe 1997. Der Eintritt war kostenfrei.
Das Europäische Parlament hat einen Vorschlag zur Verlängerung der Handelsvergünstigungen für bestimmte Agrarprodukte aus den Ländern des Westbalkans bis 2030 angenommen. 543 Abgeordnete stimmten für den Bericht von Chris van Dijk, der eine Änderung der Verordnung über außergewöhnliche Handelsmaßnahmen für Länder und Gebiete vorschlägt, die am Stabilisierungs- und Assoziierungsprozess teilnehmen oder mit diesem assoziiert sind. 72 Abgeordnete stimmten dagegen, 22 enthielten sich. Gemäß der geltenden Verordnung des Europäischen Parlaments und des EU-Rats, die bis zum 31. Dezember gültig ist, sind Obst und Gemüse aus Albanien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Nordmazedonien, Serbien sowie aus dem Kosovo von bestimmten Zöllen befreit. Wein vom Westbalkan kann künftig von einem internationalen Zollkontingent profitieren, das den Export erleichtert. Die Verlängerung bis 2030 stellt einen Vorschlag dar, der "Kontinuität, Verantwortung und Rechtssicherheit in Einklang bringt" und den Westbalkanländern und ihren Wirtschaftsakteuren "einen begrenzten Zugang zum Binnenmarkt unter Beibehaltung geeigneter Konditionierungsmechanismen" gewährt, wie auf der Website des Europäischen Parlaments bekanntgegeben wurde.
Vor drei Jahren führte die Stadt Zagreb Müllbeutel für Restmüll aus Haushalten ein. Anfangs sorgten sie für Aufmerksamkeit und sollten die Bürger*innen zum Trennen des Abfalls motivieren. Heute jedoch sind die Säcke in den Müllcontainern kaum noch zu finden: In manchen Stadtteilen ist gerade einmal jeder zehnte Müllsack ein offizieller Zagreber Beutel. Viele Haushalte nutzen lieber normale schwarze Plastiksäcke oder übrig gebliebene Tragtaschen aus dem Supermarkt. Der ursprüngliche Plan, auch Bewohner*innen von Mehrfamilienhäusern über Bußgelder zur Nutzung zu verpflichten, scheiterte am Gesetz und wurde nur auf Einfamilienhäuser angewandt. Laut der Bürger*inneninitiative Zelena akcija (Grüne Aktion) haben die Müllsäcke zwar kurzfristig zu einer höheren Trennung von Abfällen beigetragen, langfristig gelte das System jedoch als überholt. Die Zukunft liege bei sogenannten "Abfallmessern", bei denen an Sammelpunkten das Gewicht des Restmülls erfasst wird, sodass nur der tatsächlich produzierte Restmüll bezahlt wird – ein Modell, das in vielen europäischen Städten bereits Standard ist. Trotz sinkender Nutzung steigt die Abfalltrennung in Zagreb: von 28 Prozent im Jahr 2022 auf über 44 Prozent 2024. Für ein funktionierendes System sind aber weitere Maßnahmen nötig, etwa zusätzliche Container für Glas und Textilien sowie eine dichtere Netzstruktur in der Stadt.
Die Rio Tinto Group wird die Arbeiten an einem 2,4 Milliarden US-Dollar teuren Lithiumprojekt in Serbien, das das Unternehmen seit Jahren vorantreibt, vorerst einstellen. Denn der neue CEO des Bergbaugiganten will die Abläufe optimieren und sich auf schnellere, profitablere Projekte konzentrieren, wie das Wall Street Journal (WSJ) berichtet. Die Rio Tinto Group, die nach Marktkapitalisierung das zweitgrößte Bergbauunternehmen der Welt ist, pries das Jadar-Projekt in Westserbien, das seine Geologen 2004 entdeckt haben, als wichtige zukünftige Lithiumquelle für den europäischen Markt an. Das Projekt wurde dieses Jahr von der EU zu einem strategischen Projekt erklärt. Das Unternehmen sah sich aber bei der Umsetzung immer wieder mit Hindernissen konfrontiert, etwa Widerstand aus der lokalen Bevölkerung. Die Entscheidung, die Arbeiten am Jadar-Projekt einzustellen, fiel, nachdem der ehemalige Leiter der Eisenerzsparte, Simon Trott, die Nachfolge von Jakob Stausholm als CEO angetreten hatte. Das Unternehmen sehe Jadar trotzdem als bedeutende Lithiumlagerstätte, die eine wichtige Rolle in der Energiewende spielen könnte. Aufgrund mangelnder Fortschritte im Genehmigungsverfahren könne man aber nicht mehr das gleiche Investitions- und Ressourcenniveau aufrechterhalten, hieß es in einem internen Dokument.
Im neuen Bericht von Freedom House zur Internetfreiheit wird Serbien als "teilweise frei" eingestuft – ein Rückschritt gegenüber dem Vorjahr, als das Land noch als "frei" galt. Laut "Freedom on the Net 2025: An Uncertain Future for the Global Network" ist diese Verschlechterung auf die Reaktion der Regierung auf die monatelangen Proteste nach dem tödlichen Einsturz einer Überdachung am Bahnhof Novi Sad zurückzuführen. Die Regierung ließ Personen festnehmen, die die Proteste in sozialen Medien unterstützten, und Telefone von Journalist*innen und Aktivist*innen durchsuchen. Journalist*innen, die darüber berichten wollten, seien sowohl im Netz als auch offline verstärkter Gewalt und Einschüchterung ausgesetzt gewesen. Der Bericht umfasst den Zeitraum vom 1. Juni 2024 bis 31. Mai 2025. Freedom House berichtet außerdem, dass die Überwachung von Journalist*innen mit Spionagesoftware fortgesetzt wurde und Medienhäuser mit zahlreichen strategischen Klagen gegen öffentliche Beteiligung (SLAPP-Klagen) konfrontiert waren. Serbien bekam 67 von 100 möglichen Punkten.
Der Wettbewerb für die ersten Neubauten am Molkenmarkt in Berlin-Mitte ist entschieden und vier Entwürfe wurden ausgezeichnet. Vorgesehen sind rund 100 Wohnungen der WBM – Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte sowie Büro- und Gewerbeflächen, davon die Hälfte als sozial gebundener Wohnraum. Die Architektur orientiert sich an historischen Vorbildern, setzt aber auf moderne Bauweisen, um Kosten zu senken. Der Baubeginn soll frühestens in zwei bis drei Jahren erfolgen, mit der Fertigstellung ist nicht vor 2030 zu rechnen. Das Quartier soll bezahlbares Wohnen, Kultur und Gewerbe verbinden – ein zentrales Anliegen des Senats. Kritik kommt von den Grünen, die höhere Baukosten und mögliche Nachteile für den sozialen Wohnungsanteil befürchten. Die Initiative Offene Mitte Berlin warnt vor massiv erhöhten Baukosten: Statt der vorgesehenen 48,7 Millionen Euro lägen die aktuellen Entwürfe bei rund 60 Millionen Euro. Auch die genannten 4.500 Euro pro Quadratmeter überschritten deutlich die von der WBM für die Finanzierbarkeit gesetzte Grenze von 3.580 Euro pro Quadratmeter. Die Initiative fordert deshalb eine deutliche Kostenreduktion, damit bezahlbarer Wohnraum sowie Kultur- und Gewerbeflächen gesichert bleiben.
Der slowakische Krankenhausverband (ANS) fordert für 2026 zusätzliche 197 Millionen Euro. Grund dafür sind gestiegene Betriebskosten und ein neuer staatlicher Bonus für Pflegekräfte und Hebammen, der ihre Arbeit finanziell aufwerten und sie im Beruf halten soll. Das Gesundheitsministerium hält diesen zusätzlichen Bedarf für gerechtfertigt und signalisiert Unterstützung. Ursprünglich waren 135 Millionen Euro geplant, doch der neue Bonus erhöht die benötigte Summe deutlich. Laut dem Gesundheitsministerium sollen diese Gelder noch heuer an die Krankenhäuser ausbezahlt werden. Die ANS fordert klare Kontrollen, damit die Mittel tatsächlich beim Pflegepersonal ankommen. Dafür schlägt sie ein Memorandum mit Krankenkassen und Leistungserbringern vor. Außerdem betont der Verband, dass Krankenhäuser frühzeitig über das Budget informiert werden müssen. Sie benötigen diese Planungssicherheit für Personal, Betrieb und Investitionen. Eine stabile Finanzierung bleibt entscheidend für die regionale Gesundheitsversorgung.
Die Große Ringstraße in Budapest erhält ein neues Erscheinungsbild. Dies ist der erste Schritt zur umfassenden Erneuerung des gesamten Straßenzugs. Im Rahmen der langfristigen Modernisierung wird zunächst das visuelle Erscheinungsbild des Großen Rings aufgefrischt. Geplant ist ein Design, das an die historische, neonbeleuchtete Atmosphäre von Pest erinnert und sich auf Geschäftsportalen, Werbeflächen sowie Fahrradständern wiederfinden wird. Vorgesehen ist außerdem, mehr Grünflächen sowie eine saubere, geordnete Umgebung zu schaffen, die die vielerorts beschädigten öffentlichen Räume aufwerten soll. Dazu soll die Umweltqualität verbessert werden, unter anderem durch verschiedene klimafreundliche Lösungen wie wasserdurchlässige Beläge und Klimainseln. Das Projekt wird mit Unterstützung der Europäischen Union und Kofinanzierung des ungarischen Staates umgesetzt. Die nicht rückzahlbare Förderung beträgt 11,7 Millionen Euro. Die Budapester Verkehrszentrale (BKK) hat den Planungsvertrag für die Erneuerung des Großen Rings abgeschlossen und in Kraft gesetzt. Die Kosten werden von der Budapester Stadtverwaltung vorfinanziert und anschließend aus EU-Mitteln gedeckt.
Ab dem 13. Dezember verkehrt ein Metrobus zwischen Pesterzsébet (20. Bezirk) und der Innenstadt, wie Gergely Karácsony (Párbeszéd – Dialog), der Oberbürgermeister von Budapest, auf seiner Facebook-Seite angekündigt hat. Mit dem neuen Dienst der Budapester Verkehrszentrale (BKK) können die Bewohner*innen von Pesterzsébet die Innenstadt sowie die Metro-Linien 3 und 4 bequemer erreichen – und das sogar mit bis zu zehn Minuten kürzerer Fahrzeit, ohne Umsteigen.
Im Rahmen der Entwicklung richtet die BKK eine neue Busspur ein und schafft komfortablere Haltestellen im zentralen Stadtbereich. Die Betriebszeit des Metrobusses wird ebenfalls verlängert: Er verkehrt künftig täglich etwa von 4.30 Uhr bis 23.50 Uhr. Außerdem arbeitet die BKK daran, weitere Schnellbuslinien nach ähnlichem Prinzip aus anderen äußeren Stadtbezirken zu starten.
Die Stadt startet eine umfassende Studie, um das Busnetz gründlich zu prüfen und neu zu strukturieren. Das Projekt dauert rund zehn Monate und hat ein Budget von einer Million Euro. Expert*innen werden unter anderem analysieren, wie viele Haltestellen es gibt, wie pünktlich die Busse fahren und wie viele Fahrgäst*innen unterwegs sind. Auch die Nähe zu Schulen, Kindergärten und öffentlichen Einrichtungen wird geprüft – alles, damit die Wege für die Fahrgäst*innen kürzer werden. Ziel ist es, veraltete Strecken anzupassen, neue Linien zu planen und den Fahrplan insgesamt effizienter zu gestalten. Die Infrastruktur soll verbessert werden: neue Haltestellen, Überdachungen, eigene Busspuren und Ampelanpassungen sind geplant. Mit dieser Modernisierung möchte Zagreb den öffentlichen Verkehr für alle attraktiver machen – pünktlicher, schneller und komfortabler. Ein Schritt, der das Busfahren in der Stadt deutlich angenehmer gestalten soll.