Jeden Mittwoch informieren unsere City News über relevante Entwicklungen aus unserem Städtenetzwerk in Mittel- und Südosteuropa. Das City News Archiv lädt zur weiterführenden Lektüre ein.
Die Ungarischen Staatsbahnen (MÁV) werden ab 2026 neben Budapest auch Belgrad mit Wien mit einer Zugverbindung verbinden. Geplant sind täglich zwei Direktverbindungen in jede Richtung zwischen Belgrad und Wien, die gemeinsam von den MÁV und den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) betrieben werden. Laut den bisherigen Fahrplanentwürfen sollen insgesamt acht Züge täglich zwischen Belgrad und Budapest verkehren, fünf der serbischen Zuggesellschaft Srbija Voz mit neuen Schnellzügen des chinesischen Herstellers CRRC und drei von MÁV. Zwei der ungarischen Züge werden bis Wien weiterfahren, wodurch eine direkte Bahnverbindung zwischen Belgrad und Wien entsteht. Die ÖBB bestätigen, dass sie gemeinsam mit MÁV die Züge 144 und 148 auf der Strecke Belgrad–Budapest–Wien sowie 141 und 147 in der Gegenrichtung planen. Ein genaues Startdatum steht noch nicht fest, die Aufnahme des Betriebs wird jedoch im Laufe des Jahres 2026 erwartet.
Die Wiener Symphoniker feierten ihr 125-jähriges Jubiläum mit einem Gastkonzert in der Berliner Philharmonie, das von Petr Popelka dirigiert wurde. Pianist Alexander Malofeev überzeugte besonders im zweiten Satz des 5. Klavierkonzerts von Beethoven mit lyrischer Klangführung, die das Publikum begeisterte. Die Symphoniker zeigten anschließend in Beethovens 7. Symphonie ihre Wandlungsfähigkeit zwischen Bläsern, Streicherklang und Pauke. Zum Abschluss sorgte die Pizzikato-Polka der Gebrüder Strauss für eine festliche Stimmung. Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU – Christlich Demokratische Union Deutschlands) besuchte das Konzert am Vorabend seines 70. Geburtstags und traf dabei auch Botschafter Dr. Alexander Marschik.
Die slowakische Regierung hat die geplante zweite Entlassungswelle an den Bezirksämtern vorerst gestoppt. Die Maßnahme war Teil des Konsolidierungspakets der Regierung, das auf Einsparungen im öffentlichen Dienst und eine effizientere Verwaltung abzielt. Insgesamt sollten rund 450 Stellen wegfallen. Premierminister Robert Fico (SMER-SD – Richtung Sozialdemokratie) erklärte am 10. November 2025, die Einsparungen wären im Verhältnis zum möglichen Schaden gering gewesen. Vertreter*innen der Bezirksämter warnten vor längeren Bearbeitungszeiten und Verzögerungen bei Entscheidungen, falls die geplanten Kürzungen umgesetzt würden. Fico betonte, dass Reformen und Einsparungen nicht auf Kosten der Funktionsfähigkeit regionaler Behörden gehen dürften. Innenminister Matúš Šutaj Eštok (HLAS-SD – Stimme Sozialdemokratie) und Finanzminister Ladislav Kamenický (SMER-SD) wurden beauftragt, in den kommenden Tagen einen neuen Vorschlag zu erarbeiten. Die Regierung sieht weiterhin die Notwendigkeit, den öffentlichen Dienst zu verkleinern, will dies jedoch nicht auf Kosten seiner Funktionsfähigkeit tun. Die Bezirksämter bleiben eine wichtige staatliche Anlaufstelle für Bürger*innen in den Regionen.
Die ungarische Bewegung MentsManust für Männergesundheit konzentriert sich dieses Jahr auf die Krebsvorsorge für sozial benachteiligte Männer und verteilt landesweit etwa 2.500 kostenlose PSA-Tests. Diese Tests messen den Wert des prostataspezifischen Antigens (PSA) und zeigen erhöhte Werte an. Sie können zu Hause in nur zehn Minuten durchgeführt werden. Die Verteilung erfolgt über Organisationen wie den Malteser Hilfsdienst, das Ungarische Rote Kreuz und die Budapest Bike Maffia, mit Unterstützung der Bezirksverwaltungen Budapests. Zusätzlich organisiert die Bewegung gemeinsam mit Partner*innen kostenlose Vorsorgeuntersuchungen, unter anderem am 16. November 2025 in Budapest. Auch in Tapolca (Nordwestungarn) finden vom 4. bis 7. November kostenlose, aber registrierungspflichtige Untersuchungen statt.
Die polnischen Abgeordneten haben am 7. November 2025 dem ehemaligen Justizminister Zbigniew Ziobro (PiS – Richtung und Gerechtigkeit) seine politische Immunität entzogen. Gegen Ziobro ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen 26 Straftatbeständen, darunter Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und Veruntreuung von rund 35 Millionen Euro. Im Zentrum der Vorwürfe steht der dem Justizministerium unterstellte Gerechtigkeitsfonds, dessen Mittel eigentlich Verbrechensopfern zugutekommen sollen. Als Justizminister soll Ziobro Gelder aus dem Fonds in Projekte umgeleitet haben, von denen er sich politische Vorteile für seine Partei PiS versprach. Ziobro, der sich derzeit einer Krebsbehandlung unterzieht, war bei der Parlamentsabstimmung nicht anwesend. Er bezeichnete das Vorgehen gegen ihn als politisch motivierte Kampagne, die angeblich von Premierminister Donald Tusk (KO – Bürgerkoalition) gesteuert werde. Ob es zu einer Festnahme kommt, ist noch ungewiss. Ziobro hält sich derzeit in Ungarn auf, wo er sich mit Premierminister Viktor Orbán (Fidesz MPSZ – Ungarischer Bürgerbund) getroffen hat. Zbigniew Ziobro war von 2015 bis 2023 polnischer Justizminister und galt als eine der treibenden Kräfte hinter der umstrittenen Justizreform, die zu Spannungen zwischen Polen und der Europäischen Union (EU) führte.
Das slowenische Parlament hat am Dienstag mit großer Mehrheit ein Gesetz verabschiedet, das die Einführung eines verpflichtenden Weihnachtsgelds für alle Beschäftigten vorsieht. Die Zahlung in Höhe von 639 Euro, was der Hälfte des Mindestlohns entspricht, soll bis spätestens 18. Dezember auf den Konten der Arbeitnehmer*innen landen. Das Geld ist steuer- und abgabenfrei. Unternehmen mit Liquiditätsproblemen dürfen die Prämie bis Ende März 2026 nachzahlen. Finanzminister Klemen Boštjančič (GS – Bewegung Freiheit) betonte, der Bonus solle die Kaufkraft stärken und den sozialen Zusammenhalt fördern. Die Opposition warnte hingegen, die Maßnahme könne Unternehmen mit finanziellen Schwierigkeiten zusätzlich belasten und die öffentlichen Finanzen strapazieren. Einige Parteien forderten stattdessen eine Entlastung der Löhne.
Die städtische Gesellschaft Technologie der Hauptstadt Prag (THMP) hat auf dem diesjährigen Smart City Expo World Congress 2025 in Barcelona ihre eigenen Prototypen von Ladegeräten für Elektroautos vorgestellt. Im Mittelpunkt der Präsentation stand eine neu entwickelte Straßenlaterne mit integrierter Ladestation, die ein umweltfreundliches und zugleich ästhetisches Konzept für den öffentlichen Raum bietet. Dieses System ermöglicht das sogenannte Langsamladen direkt am Straßenrand und richtet sich insbesondere an Wohngebiete, in denen Autos über Nacht geparkt werden. Das innovative Design verbindet bestehende Beleuchtungsinfrastruktur mit moderner Elektromobilität und nutzt das städtische Stromnetz effizienter, ohne die Gestaltung des Stadtraums zu stören. Mit dem Auftritt in Barcelona positioniert sich Prag als eine Stadt, die eigene technologische Lösungen entwickelt, anstatt auf ausländische Anbieter*innen zu warten. Das Projekt gilt als Symbol für den Weg der Hauptstadt hin zu einer intelligenten, klimafreundlichen und zukunftsorientierten urbanen Infrastruktur.
Der Verkehrsminister des Kantons Sarajevo (KS), Adnan Šteta (SDP – Sozialdemokratische Partei), gab bekannt, dass ein Vertrag über die Beschaffung von 15 neuen Isuzu-Minibussen abgeschlossen wurde. Die Fahrzeuge werden vom Unternehmen Sejari geliefert und sollen vor allem den Bewohner*innen der Hanglagen Sarajevos zugutekommen. Die neuen Minibusse bieten Platz für 41 Fahrgäst*innen, sind klimatisiert, barrierefrei und im selben gelben Design wie die neuen Straßenbahnen und Oberleitungsbusse. Verkehrsminister Šteta betonte, dass die Regierung des Kantons Sarajevo kontinuierlich in die Erneuerung der Fahrzeugflotte investiere, um Sarajevo den besten öffentlichen Verkehr in der Region zu ermöglichen. Die Gesamtinvestition liege bei rund 2,24 Millionen Euro, die Lieferfrist beträgt acht Monate.
Am 11. November 2025 fand in Sofia eine Konferenz zum Thema "Perspektiven für die Integration von Flüchtlingen und Migrant*innen auf dem Arbeitsmarkt" statt, die im Rahmen eines Projekts der Stadt Sofia organisiert wurde. Sie brachte relevante Expert*innen, Institutionen sowie Arbeitnehmer*innen- und Arbeitgeber*innenorganisationen zusammen – Vertreter*innen der Arbeitsagentur, der beiden größten bulgarischen Gewerkschaften KNSB und Podkrepa, der Industrie- und Handelskammer und des Verbands des Industriekapitals in Bulgarien. Der Austausch behandelte rechtliche Rahmenbedingungen sowie Möglichkeiten und Herausforderungen für die soziale und wirtschaftliche Integration von Flüchtlingen auf dem bulgarischen Arbeitsmarkt.
Seit zwölf Jahren wartet Bosnien-Herzegowina auf eine neue Volkszählung. Während alle Nachbarstaaten zwischen 2020 und 2024 ihre Bevölkerung erfasst haben, herrscht in Bosnien-Herzegowina Stillstand. Zwischen Föderation und Republik Srpska fehlt der Konsens über ein Gesetz, die Finanzierung und die Methodik. Die politischen Parteien fürchten, dass neue Zahlen die ethnischen und politischen Machtverhältnisse verändern könnten. Der Demograf Aleksandar Majić warnt, ohne Zensus seien alle sozialen und wirtschaftlichen Strategien nur Schätzungen. Die Politologin Nikolina Lozo sieht im fehlenden politischen Willen das größte Hindernis. Die Statistikagentur verweist auf rechtliche Hürden und institutionelle Komplexität. Einigkeit herrscht nur in dem Punkt, dass ohne politischen Konsens das Land statistisch unsichtbar bleibt.
Die frühere Ministerin für regionale Entwicklung und EU-Fonds, Gabrijela Žalac (parteilos), hat am 10. November 2025 ihre Haftstrafe im Zagreber Kreisgefängnis Remetinec angetreten. Als sie vor dem Gefängnis eintraf, winkte sie den anwesenden Medienvertreter*innen und schickte einen Handkuss – ein Bild, das sofort große Aufmerksamkeit erzeugte und an frühere politische Selbstinszenierungen erinnerte. Žalac wurde in zwei Verfahren – beide initiiert von der EU-Staatsanwaltschaft – verurteilt: Im sogenannten Software-Fall hatte ihr Ministerium überhöhte Beträge für Softwareanschaffungen bezahlt, wofür sie eine Strafe von zwei Jahren und sieben Monaten erhielt. Zusätzlich wurde sie in einem getrennten Verfahren wegen Nutzung öffentlicher Mittel für private Zwecke – darunter eine Geburtstagsfeier – zu sieben Monaten Haft verurteilt. In beiden Fällen bekannte sich die Ex-Ministerin für schuldig, weshalb es keine Verhandlung gab. Der kroatische Ministerpräsident Andrej Plenković (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft) erklärte, er bedauere den Fall, betonte jedoch, Žalac sei nicht mehr Mitglied der HDZ. Die Opposition sieht den Fall als Beleg für strukturelle Schwächen im Umgang mit politischer Verantwortung.
Sahra Wagenknecht gibt den Bundesvorsitz des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) ab, will sich aber weiter in der Parteiführung engagieren. Sie kündigte an, eine Grundwertekommission aufzubauen und im Fall eines Bundestagseinzugs die Fraktionsführung zu übernehmen. Die Parteispitze sollen künftig Amira Mohamed Ali und Fabio De Masi bilden. Wagenknecht begründete ihren Schritt mit dem Wunsch, sich stärker auf Inhalte zu konzentrieren: Das Profil des BSW sei "nicht mehr so klar erkennbar" gewesen und die Partei habe Wähler*innen "teilweise an die AfD (Alternative für Deutschland) verloren", so Wagenknecht. Parallel will die Partei ihren Namen ändern – das Kürzel BSW soll bleiben, aber nicht mehr für "Bündnis Sahra Wagenknecht" stehen. Der Rückzug kommt in einer schwierigen Phase, weil die Partei nach schwachen Ergebnissen und internen Konflikten nur noch bei drei bis vier Prozent liegt.
Der slowakische öffentlich-rechtliche Rundfunk STVR plant, rund fünf Prozent seiner etwa 1.700 Arbeitsstellen abzubauen. Die Entscheidung wurde am 10. November 2025 in Bratislava auf Grundlage einer internen Überprüfung bekannt gegeben, die strukturelle, technologische und vertragliche Defizite aufgedeckt hat. STVR-Generaldirektorin Martina Flašíková-Beňová erklärte, Ziel sei eine effizientere Organisation, ohne den laufenden Betrieb zu beeinträchtigen. Unbesetzte, aber budgetierte Positionen sollen gestrichen werden. Die Prüfung zeigte zudem Unklarheiten bei Aufgabenverteilungen und Verantwortlichkeiten. Weitere Maßnahmen umfassen Digitalisierung, Automatisierung und transparente Leistungsbewertung. Doppelstrukturen sollen abgebaut und Kapazitäten besser an tatsächliche Bedürfnisse angepasst werden. Langfristig soll die Reform Transparenz, Wirtschaftlichkeit und Stabilität stärken und ist Teil der strategischen Modernisierung der STVR.
Slowenien feierte am 10. November erstmals den Tag der Wissenschaft, um die Bedeutung von Forschung für gesellschaftliche Entwicklung hervorzuheben. Wissenschaftsminister Igor Papič (GS – Bewegung Freiheit) betonte den Beitrag aller Disziplinen und die steigenden Investitionen. Die Mittel für Wissenschaft sind auf 674 Millionen Euro gestiegen und sollen bis 2026 über 700 Millionen Euro erreichen. Premier Robert Golob (GS) betonte in seiner Rede, dass Wissen die Grundlage für Fortschritt sei und KI verantwortungsvoll entwickelt werden müsse. Im Rahmen der Regierungssitzung wurden die Themen Künstliche Intelligenz, Raumfahrtchancen und Wissenstransfer erörtert.
Die slowakische Regierung plant, die Frist zur Anfechtung der Vaterschaft von drei auf zwei Jahre zu verkürzen. Laut Justizministerium soll die Änderung dazu beitragen, familiäre Verhältnisse schneller zu stabilisieren. Der Zeitraum für die Feststellung der Empfängnis soll von 180 auf 160 Tage reduziert werden. Künftig soll eine Vaterschaft nur mit Zustimmung beider Elternteile festgestellt werden können. Verfahren zur Anfechtung der Vaterschaft sollen künftig auch ohne Antrag eingeleitet werden können, wenn die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt sind. Ziel der Reform ist es, Fälle zu korrigieren, in denen ein Mann fälschlicherweise als Vater eingetragen wurde. Außerdem wird der Begriff elterliche Rechte und Pflichten durch elterliche Verantwortung ersetzt, die ausschließlich für Minderjährige gilt. Das neue Gesetz soll am 1. Juli 2027 in Kraft treten.
Die neue Regierungskoalition aus ANO (JA), SPD (Freiheit und direkte Demokratie) und Motoristé (Autofahrer) plant den Bau eines modernen Superkrankenhauses in Prag, das mehrere bestehende Einrichtungen ersetzen soll. Der künftige Gesundheitsminister Adam Vojtěch (ANO) nannte die Krankenhäuser Bulovka und Královské Vinohrady, sowie Teile des Allgemeinen Universitätskrankenhauses als mögliche Standorte. Ihre Kapazitäten könnten in den neuen Komplex integriert werden. Ziel ist die Schaffung eines zeitgemäßen medizinischen Zentrums, das Gebäude ablösen soll, die nicht mehr den heutigen Anforderungen entsprechen. Laut ersten Schätzungen würde die Errichtung 1,2 bis zwei Milliarden Euro kosten. Fachleute betonen jedoch, dass während der langen Planungs- und Bauphase die laufende Versorgung gesichert bleiben müsse. Die Stadt Prag begrüßt die Initiative und sieht in dem Projekt eine Chance, die Gesundheitsinfrastruktur für die gesamte Region zu modernisieren.
Nach über fünf Jahrzehnten können seit dem 1. Oktober 2025 manche internationale Zeitungen und Zeitschriften nicht mehr im kroatischen Einzelhandel gekauft werden. Der Rückzug der Printmedien erfolgte, nachdem die Verteilung von Presseprodukten als Dienstleistung im öffentlichen Interesse eingestuft wurde und nun zu subventionierten Preisen von der Kroatischen Post erledigt wird. Um die vergünstigten Vertriebstarife nutzen zu können, müssen Verlage jedoch ihren Sitz in Kroatien haben. Ausländische Verlage ohne kroatische Tochterunternehmen müssen marktübliche – also deutlich höhere – Gebühren entrichten. Viele internationale Medienhäuser akzeptierten diese Konditionen nicht, weshalb Titel, die lange Bestandteil des touristischen Angebots und der städtischen Kioskkultur waren, nun fehlen. Branchenverbände warnen vor Einschränkungen der Medienvielfalt und problematischen Auswirkungen auf den freien EU-Binnenmarkt. Damit verschiebt sich die Medienlandschaft weiter in Richtung digitaler Angebote und nationaler Informationsträger – mit möglichen Folgen für Pluralität und europäische Öffentlichkeit.
In Berlin fand vom 8. bis 9. im Abgeordnetenhaus die zweitägige Versammlung des World Liberty Congress statt, bei der rund 200 Politiker*innen, Aktivist*innen und Dissident*innen aus über 50 autokratisch regierten Ländern über Freiheit, Demokratie und Menschenrechte diskutierten. Die Tagung bildete zugleich den Auftakt zur erstmals durchgeführten Berlin Freedom Week zum Gedenken an den Jahrestag des Mauerfalls am 9. November 1989, mit über 130 Veranstaltungen an mehr als 80 Orten bis zum 15. November. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU – Christdemokratische Union Deutschlands) eröffnete Gedenkwoche und betonte die Bedeutung der Metropole als Stadt der Freiheit. Parallel zur Freedom Week findet am 12. November das Kyiv Investment Forum im Axica Kongresszentrum statt, das unter dem Motto "Investing in Resilience. Shaping the Future" internationale Investor*innen, Entscheidungsträger*innen und Stadtvertreter*innen zusammenbringt, um Projekte im Wiederaufbau, in nachhaltiger Stadt- und Infrastrukturentwicklung sowie digitaler Innovation zu fördern und die Partnerschaft zwischen Berlin und Kyiv zu stärken. An beiden Veranstaltungen nahmen auch Vertreter*innen der Stadt Wien teil.
Die slowakische gemeinnützige Organisation Odevná banka, die Kleidung an Menschen in schwierigen Lebenslagen weitergibt, organisierte am 8. November 2025 im Einkaufszentrum Nivy in Bratislava einen Wohltätigkeitsbasar unter dem Motto "Gut gestylt für den guten Zweck". Kleidung prominenter Persönlichkeiten wurde dort verkauft, der Erlös kam einkommensschwachen Familien und Alleinerziehenden zugute. Seit über einem Jahr hat die Organisation bereits rund 2.500 Familien unterstützt und fast 10.000 Kleiderpakete verteilt. Das Projekt reagiert auf die zunehmende Armut in Ein-Eltern-Haushalten. Langfristiges Ziel ist es, die Kapazitäten zu erweitern und Arbeitsmöglichkeiten für alleinerziehende Mütter zu schaffen. Der Basar trug dazu bei, die Initiative bekannter zu machen und mehr Menschen in Krisensituationen zu helfen.
Der Chotek-Garten, der älteste öffentliche Park Prags, wird umfassend erneuert und in einen attraktiven Aussichtspfad zwischen dem Stadtteil Letná und der Prager Burg verwandelt. Der Sieger*innenentwurf des Studios Arkytek unter Leitung der Landschaftsarchitekt*innen Martina Kameníková und Radek Prokeš knüpft an das historische Werk von František Josef Thomayer aus dem 19. Jahrhundert an, verbindet es aber mit modernen Elementen und neuen Aussichtspunkten. Der Park, der seit über drei Jahrzehnten keine größere Investition erfahren hat, soll zu einer grünen Oase mit neuem Stadtmobiliar, verbesserten Wegen und stimmungsvoller Beleuchtung werden. Geplant sind ferner ein Wasserspiel, blühende Pflanzen und eine Ruhezone rund um das Denkmal des Schriftstellers Julius Zeyer. Über der Chotkova-Straße entsteht ein großer Aussichtspunkt mit Sitzgelegenheiten und Picknicktischen, der künftig zu den beliebtesten Aussichtspunkten der Stadt zählen könnte. Das neue Konzept berücksichtigt auch den wachsenden Bedarf an Sicherheit und Komfort, insbesondere an den Eingängen des Parks. Es integriert erstmals einen Radweg, der den Fußgänger*innen- und Radverkehr harmonisch verknüpfen soll. Finanziert wird das Projekt aus Tourismus-Einnahmen. Erste Veränderungen sollen bereits im kommenden Jahr für Besucher*innen sichtbar sein.
Vom 7. bis 9. November war der Sofia Tech Park Gastgeber der zehnten Ausgabe des CASSINI Hackathons & Mentoring, organisiert von der Europäischen Kommission und der EU-Agentur für das Raumfahrtprogramm (EUSPA). Der Wissenschafts- und Technologiepark ist bisher die erste und einzige bulgarische Organisation, die sich an dieser Initiative beteiligt. Der Hackathon fand zeitgleich in Belgien, Finnland, Deutschland, Griechenland, Italien, Kosovo, Polen, Neukaledonien und der Slowakei statt. Teilnehmer*innen erhielten Zugang zu Ressourcen, Daten, Schulungen, Mentoring und einer internationalen Gemeinschaft von Innovator*innen im Bereich der Weltraumtechnologien, um gemeinsam neue Lösungen zu entwickeln. Das Siegerteam wird Bulgarien im europäischen Finale vertreten, das am 12. November 2025 stattfindet.
Die Handelskammer der Volksrepublik (VR) China, die über 300.000 Unternehmen vertritt, wird in Kürze eine Niederlassung in Belgrad eröffnen und von hier aus mit der gesamten Region kommunizieren. Der Präsident der chinesischen Handelskammer, Ren Hongbin, informierte den Präsidenten der serbischen Handelskammer, Marko Čadež, bei einem Treffen in Peking offiziell darüber, dass das formelle Verfahren zur Errichtung einer Repräsentanz der chinesischen Handelskammer in Serbien eingeleitet wurde. Čadež betonte, dass er in seinem Gespräch mit seinem Kollegen Hongbin Serbien als "intelligenten Knotenpunkt" im neuen Kapitel der "Neuen Seidenstraße" bezeichnet habe, da das Land bereits als wichtiges regionales Zentrum für innovative Start-ups und IT-Unternehmen anerkannt sei. Čadež erinnerte daran, dass Serbien als einziges Land eingeladen wurde, diese Konferenz gemeinsam mit dem Präsidenten der Handelskammer der VR China zu eröffnen. Er fügte hinzu, dass er und sein chinesischer Amtskollege Hongbin bei dem Treffen auch andere Themen zur Stärkung der Zusammenarbeit erörtert hätten, darunter die Teilnahme der VR China an der Fachmesse "Expo 2027" in Belgrad. Chinesische Unternehmen beschäftigen in Serbien rund 30.000 Mitarbeiter*innen.
In Serbien unterstützen 86 Prozent der Bürger*innen die Einführung eines Pfandsystems für Verpackungen (DRS), während 57 Prozent glauben, dass recycelbare Verpackungen ein intelligentes Design voraussetzen, das eine einfache Wiederverwertung und Wiederverwendung der Materialien ermöglicht. Serbien zeigte die höchste Unterstützungsrate unter allen Ländern, die in die globale Studie "Every can counts" einbezogen waren. Die Ergebnisse zeigen, dass Serbien eine einzigartige Chance hat, in der Region eine führende Rolle beim Übergang zu einer echten Kreislaufwirtschaft und einem effizienten Recyclingsystem einzunehmen. Die Aluminiumdose ist die Verpackung mit der höchsten Recyclingquote im Vergleich zu allen anderen Verpackungsarten. Weltweit liegt ihre Recyclingrate bei 71 Prozent, doch nur 17 Prozent der Befragten erkennen sie als die am häufigsten recycelte Verpackung. Untersuchungen zeigen, dass Glasprodukte zu 34 Prozent recycelt werden, während PET-Flaschen eine Recyclingquote von 40 Prozent aufweisen. Die neueste internationale Studie wurde in 16 Ländern unter mehr als 16.000 Befragten durchgeführt. Obwohl das Pfandsystem noch nicht vollständig eingeführt wurde, zeigten die serbischen Bürger*innen mit einer Zustimmungsrate von 86 Prozent die größte Unterstützung für das DRS-System in der gesamten Studie. Neun von zehn Befragten glauben, dass gerade dieses System die effektivste Methode wäre, um das Recycling von Getränkeverpackungen sicherzustellen.
Nach monatelangem Streit steht fest: Rund 150 Berliner Content-Moderator*innen von TikTok verlieren ihre Jobs. Eine Einigungsstelle hat den Sozialplan beschlossen – vorgesehen sind Abfindungen ab 17.000 Euro, Zuschläge pro Kind und eine Prämie für alle, die keine Klage einreichen. Damit endet ein seit Juni andauernder Arbeitskampf, der deutschlandweit Aufmerksamkeit erregt hatte. Die Beschäftigten hatten gegen die Auslagerung ihrer Arbeit und den zunehmenden Einsatz von Künstlicher Intelligenz protestiert. Trotz Unterstützung von der Gewerkschaft Verdi und der Politik fällt das Ergebnis deutlich hinter den Forderungen zurück. Hintergrund ist ein globaler Konzernumbau bei ByteDance, bei dem Moderationsteams weltweit verkleinert werden.
Nach dem Bekanntwerden eines unbefugten Zugriffs auf die personenbezogenen Daten von rund 873.000 Personen in der Datenbank der slowenischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (UVHVVR) ist ihre Direktorin, Vida Znoj, zurückgetreten. Die Daten umfassten Namen, Adressen, eindeutige Identifikationsnummern und Steuernummern aus verschiedenen Registern. Die Datenschutzbehörde hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Gewährleistung der Datensicherheit zu überprüfen. Parallel dazu finden forensische und kriminalpolizeiliche Ermittlungen statt. Bisher liegen keine Hinweise auf einen Missbrauch der Daten vor.
Das Berufungsgericht in Krakau öffnet seine Türen für die Kunst. In den Gängen des Gerichts können Besucher*innen Bilder von Künstlerinnen bewundern. Die ersten Werke stammen von Studierenden der Fakultäten für Malerei, Grafik und Innenarchitektur der Akademie der Bildenden Künste in Krakau. Daneben sind auch Arbeiten von Professor*innen der Akademie aus der Sammlung des Museums der Bildenden Künste zu sehen. Die Ausstellung kann bis Mitte Februar 2026 im Gebäude des Krakauer Berufungsgerichts besichtigt werden. Sie ist das Ergebnis einer Kooperation zwischen dem Gericht und der Akademie der Bildenden Künste, die Kunst sowie humanistische Normen und Werte fördern und verbreiten soll.
Nach fünf Jahren Bauzeit öffnet das Hauptgebäude des Prager Stadtmuseums im 1. Prager Bezirk Anfang Dezember wieder seine Türen. Die umfassende Renovierung, die rund 11,7 Millionen Euro kostete, zählt zu den größten Investitionen in die Geschichte der Institution. Am Eröffnungswochenende bietet das Museum ein kostenloses Programm für Familien, das Bastelworkshops, Theater- und Musikaufführungen sowie Führungen durch das berühmte 3D-Modell von Prag umfasst. Die Ausstellung wurde vollständig neu konzipiert und nutzt modernste Technologien, um die Besucher*innen in das Prag des frühen 19. Jahrhunderts zu versetzen. Das ikonische Modell, das über 2000 Gebäude der Altstadt, Kleinseite und Hradschin im Maßstab 1:480 zeigt, ist nun in zwölf Vitrinen aufgeteilt, um Details aus nächster Nähe betrachten zu können. Durch immersive Projektionen auf bis zu 22 Meter langen Wänden und interaktive Elemente soll das Museumserlebnis ein visuelles Highlight auf internationalem Niveau werden. Auch die bauliche Infrastruktur wurde modernisiert. Das Gebäude ist künftig vollständig barrierefrei, mit neuen Aufzügen, sanitären Anlagen und einem modernisierten Kassen- und Shopbereich. Das im Jahr 1900 eröffnete Gebäude, ein Werk des Architekten Antonín Balšánek, wurde in seiner 120-jährigen Geschichte nie umfassend saniert.
Budapest hat in Genf den renommierten Global Smart Green City Award für seine Umwelt- und Klimastrategie erhalten. Der Preis wurde vom Global Forum on Human Settlements (GFHS) verliehen, einer bedeutenden internationalen Organisation mit beratendem Status beim UN-Wirtschafts- und Sozialrat (ECOSOC). Unter den europäischen Hauptstädten erhielten bisher nur Wien und Dublin eine ähnliche Auszeichnung. Budapest ist die erste Stadt aus Mittel- und Osteuropa, die diesen Preis erhält. Die Auszeichnung würdigt Budapests umfassendes Programm zum Schutz der Umwelt, zur Senkung von Treibhausgasen, zur Förderung erneuerbarer Energien und zur smarten, datenbasierten Stadterneuerung.
Der Oberste Gerichtshof gab der Stadt Budapest in allen Punkten Recht und bestätigte das Urteil des Hauptstädtischen Gerichts. Damit entschied er, dass der Staat die Solidaritätsabgabe nicht ohne ordnungsgemäßes Verwaltungsverfahren einziehen darf. Trotz dieses klaren juristischen Erfolgs bleibt die finanzielle Situation der Stadt Budapest angespannt: Kürzlich hat der ungarische Staat erneut Mittel von den Stadtkonten abgezogen. Aufgrund drohender Liquiditätsprobleme führt Oberbürgermeister Gergely Karácsony (Párbeszéd – Dialog) derzeit Gespräche mit den Gewerkschaften, um Lohnrückstände und mögliche Streiks im städtischen Dienst zu verhindern.
Am 22. November 2025 startet in Polen das Pilotprojekt "In Bereitschaft" – ein neues Programm des Verteidigungsministeriums. Ziel ist es, die polnischen Reserven zu vergrößern und Bürger*innen in grundlegenden Verteidigungs- und Sicherheitsfertigkeiten zu schulen. Das Programm umfasst allgemeine freiwillige Schulungen für unterschiedliche Gruppen: Schüler*innen, Berufstätige, Unternehmen und Senior*innen. Es richtet sich sowohl an Einzelpersonen als auch an Gruppen. Das Pilotprojekt soll noch heuer mehrere Tausend Personen erreichen. Die volle Einsatzbereitschaft ist für Anfang 2026 vorgesehen. Im Laufe des Jahres sollen rund 400.000 Menschen geschult werden. Die Anmeldung erfolgt einfach über eine App. Interessierte können zwischen einem Sicherheitskurs, einem Überlebenskurs, einem medizinischen Kurs und einem Kurs zur Cyberhygiene wählen.
Da der Lärm in den Schulpausen die von der WHO festgelegten Grenzwerte überschreitet, möchten Krakauer Gemeinderät*innen, dass sich Schüler*innen in Schallschutzkabinen davor schützen können. Die Gemeinderät*innen der Bürgerkoalition (KO) haben den Bürgermeister von Krakau, Aleksander Miszalski (KO), aufgefordert, in Schulen Ruhezonen einrichten zu lassen. Sie schlagen vor, dass die Stadt ein Programm mit dem Namen "Ruhige Aufenthaltsräum" ins Leben ruft. Dieses soll die Einrichtung von Ruhezonen in Krakauer Schulen vorsehen und, wo dies räumlich nicht möglich ist, die Installation von Schallschutzkabinen ermöglichen. Die meisten Schulleiter*innen geben an, dass sie gerne Schallschutzkabinen für die Schüler*innen anschaffen würden, weisen jedoch darauf hin, dass die Stadt ihre Ausgaben für Sachkäufe kürzlich gekürzt habe.
Die Europäische Kommission hat einen Vorschlag für den Ausbau von Hochgeschwindigkeitsbahnstrecken in der EU bis 2040 vorgelegt, die die Hauptstädte der Mitgliedstaaten miteinander verbinden sollen. Zu den Vorschlägen zählt eine direkte Verbindung Bukarest–Sofia–Athen. Laut dem Plan der neuen TEN-V-Netzstruktur soll die Zugfahrt von Bukarest nach Sofia künftig statt derzeit zehn Stunden und 15 Minuten nur noch sechs Stunden dauern. Auch die Strecke von Sofia nach Athen soll auf sechs Stunden verkürzt werden – derzeit benötigt man dafür rund 13 Stunden und 40 Minuten. Ziel sei, auf den neuen Linien Geschwindigkeiten von mindestens 200 Kilometern pro Stunde zu erreichen. Damit sollen Kurzstreckenflüge ersetzt und die Umweltverschmutzung verringert werden. Laut EU-Kommission führen die geplanten Änderungen auch zu einer Entlastung der Straßen und zu einer Verbesserung der militärischen Mobilität.
Sofia und das brasilianische Barcarena wurden im Rahmen des COP30 Local Leaders Forum von Bloomberg Philanthropies als Gewinner*innen der renommierten globalen Local Leaders Awards 2025 in der Kategorie "Healthy Cities, Strong Communities " ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand am 4. November 2025 in Rio de Janeiro statt. Die bulgarische Delegation unter der Leitung des Bürgermeisters von Sofia, Vassil Terziev (parteilos), reiste eigens zu dieser Veranstaltung an. Unter Hunderten Bewerber*innen wurde Sofia für Beständigkeit und konkreten Maßnahmen für sauberere Luft, eine gesündere Umwelt und eine grünere Zukunft ausgezeichnet. Die Stadt Sofia hat im Zuge des Klimaneutralitätsabkommen eine Reihe von Projekten und Maßnahmen umgesetzt, mit dem Ziel Emissionen aus Schlüsselsektoren bis 2030 um 81 Prozent zu reduzieren und bis 2050 Klimaneutral zu sein.
Ein neues Gesetz zur Verbesserung der Studiensituation in Slowenien könnte noch diesen Monat verabschiedet werden. Es sieht eine Erhöhung des Mindeststundenlohns für Studierende um 5,2 Prozent auf 7,74 Euro brutto sowie eine Anhebung der Essenszuschüsse auf 5,05 Euro vor. Zudem sollen die Zuschüsse täglich von 7 bis 24 Uhr nutzbar sein. Stipendien sollen künftig auch im Verlängerungsjahr nach Bachelor oder Master ohne Rückzahlungspflicht erhalten bleiben. Themen wie die Krankenversicherung ab 26 und kostenlose Öffis sollen separat geregelt werden.
Der Prozess im Mordfall des Investigativjournalisten Ján Kuciak soll am 26. Jänner 2026 vor dem Sonderstrafgericht in Pezinok beginnen. Der neue Prozess soll sich über mehrere Wochen erstrecken. Neben dem Mord an Kuciak und seiner Verlobten Martina Kušnírová geht es auch um die mutmaßliche Vorbereitung weiterer Anschläge auf hochrangige Jurist*innen. Marian K., der Hauptangeklagte, war im Mai 2023 freigesprochen worden, während Alena Zs. zu 25 Jahren Haft verurteilt wurde. Dušan K. wurde im Zusammenhang mit den geplanten Anschlägen ebenfalls schuldig gesprochen.
Das Oberste Gericht hob die Urteile gegen Marian K. und weitere Angeklagte auf und wies den Fall an ein anderes Richter*innengremium zurück. Der Mord an Kuciak und Kušnírová im Februar 2018 hatte in der Slowakei landesweite Proteste ausgelöst und schließlich zum Rücktritt der damaligen Regierung geführt. Die übrigen Täter*innen wurden bereits zu Haftstrafen zwischen 15 und 25 Jahren verurteilt.
Die Slowakische Post testet in Bratislava derzeit ein autonomes Fahrzeug für die Zustellung von Sendungen. Das Pilotfahrzeug beliefert unter anderem das Rathaus sowie die französische und slowenische Botschaft. Empfänger*innen werden telefonisch über Zustellungen informiert. Künftig sollen sie auch selbst Sendungen über das System aufgeben können. Das Fahrzeug bewegt sich mit etwa sechs Kilometern pro Stunde auf Gehwegen im historischen Stadtzentrum und nutzt Kameras, Sensoren und Lautsprecher zur sicheren Navigation. Die sechs Fächer des Fahrzeugs bieten eine Tragfähigkeit von 150 Kilogramm und lassen sich per PIN-Code öffnen. Eine SMS-Benachrichtigung kurz vor der Zustellung ist in Planung. Das Projekt wird gemeinsam mit dem Verkehrsministerium der Stadt Bratislava, der Slowakischen Akademie der Wissenschaften und weiteren Partner*innen umgesetzt. Nach Abschluss der Testphase sollen die technischen, operativen und wirtschaftlichen Ergebnisse ausgewertet werden, um über eine mögliche Ausweitung des Systems zu entscheiden.
Präsident Peter Pellegrini (parteilos) hat Anfang November 2025 sieben neue Schulgesetze unterzeichnet, die umfassende Reformen im slowakischen Bildungssystem vorsehen, von der Vorschule bis zur Hochschule. Ein zentrales Gesetz regelt die Schulbezirke neu und führt einen öffentlichen Bildungsträger ein. Private und kirchliche Schulen, die nicht als öffentliche Anbieter registriert sind, erhalten künftig 20 Prozent weniger staatliche Zuschüsse. Die Novelle für pädagogisches Personal schafft neue Kategorien, darunter "pädagogische*r Mitarbeiter*in/Kandidat*in". Ein neues Vermittlungssystem soll kleinen und mittleren Unternehmen die Teilnahme an der dualen Ausbildung erleichtern. Ab September 2027 wird Vorschulerziehung für alle vierjährigen Kinder verpflichtend. Zudem wird an einigen Schulen eine verpflichtende Mathematik-Matura eingeführt. Lehrkräfte dürfen Schüler*innen der 6. bis 9. Klassen künftig auch mündlich bewerten. Das Reformpaket umfasst außerdem neue Schultypen, flexible Hochschulprogramme und die Einführung von Sabbaticals für Lehrkräfte. Ziel ist es, die Qualität und Attraktivität des Bildungswesens zu erhöhen und den Unterricht stärker an gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedürfnisse anzupassen.
Wärmekraftwerke in Serbien verursachen fast die Hälfte der territorialen Emissionen des Landes. Dies zeigen die Satellitendaten des Portals "Climate Trace", einer gemeinnützigen Koalition von Organisationen, die Daten von über 300 Satelliten und Sensoren nutzt und mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) aus mehr als 600 Millionen Verschmutzungsquellen weltweit Ergebnisse berechnet. Doch die Messung von CO2-Emissionen sei selbst mithilfe von Satelliten nicht einfach, sagt Mirko Nikolić von der Södertörn-Universität in Schweden. Ihm zufolge erzeugen die zehn größten Emittent*innen Serbiens zusammen mehr als 31 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) pro Jahr, was über 60 Prozent der gesamten territorialen Emissionen des Landes ausmacht. Wie die Satellitendaten zeigen, stehen erwartungsgemäß die Wärmekraftwerke an der Spitze der größten Emittent*innen Serbiens. Das Kohlekraftwerk Nikola Tesla führt die Liste mit 15,59 Millionen Tonnen CO2 im Jahr 2024 an, gefolgt vom Kraftwerk TE Kostolac mit 6,92 Millionen, dem TE Kolubara mit 1,04 Millionen, dem Wärmewerkkraftwerk Novi Sad mit 0,66 Millionen und dem TE Morava mit 0,61 Millionen Tonnen CO2. Serbien stieß laut "Climate Trace" im vergangenen Jahr insgesamt etwas über 60 Millionen Tonnen Treibhausgase (einschließlich CO2 und anderer Gase) aus, die Wärmekraftwerke waren also für fast die Hälfte dieser Menge verantwortlich.