Zur Feier des 150. Geburtstages von Budapest wurden in der ganzen Stadt große Mengen an Setzlingen gepflanzt. Das Budapester Gartenamt hat in diesem Frühjahr rund 1.500 neue Bäume gepflanzt. Auf diese Weise wird der Baumbestand in den städtischen Parks und Alleen um rund 600 neue Bäume erweitert. Außerdem wurden auch 900 neue Setzlinge in den Wäldern der ungarischen Hauptstadt gepflanzt. Mit diesen Aktionen will die Stadt Budapest zur Begrünung der ungarischen Hauptstadt beitragen und für ein besseres Mikroklima in der Stadt sorgen.
Am 22. Mai verschwanden die U-Bahn-Ersatzbusse von den Straßen Budapests. Die Sanierung der längsten Budapester U-Bahnlinie M3 wurde nämlich abgeschlossen und die U-Bahn verkehrt wieder auf der gesamten Strecke. Budapests Oberbürgermeister Gergely Karácsony (Párbeszéd – Dialog) nahm an der feierlichen Eröffnung der letzten sanierten Station teil und bedankte sich bei der EU für die Unterstützung dieses Riesenprojekts, das die größte EU-Investition im Land ist. Die Gesamtkosten betragen beinahe 600 Millionen Euro. 18,58 Millionen davon wurden von der Stadt Budapest, 472,5 Millionen von der EU und der restliche Betrag vom Staat zur Verfügung gestellt. Die Referatsleiterin der Europäischen Kommission, Agnés Monfret, erklärte bei der Eröffnung, dass die Investition zu einem grüneren Europa beitragen würde, was der Grund dafür wäre, warum die EU mehr als 75 Prozent der Kosten übernahm. Die alte Verkehrsordnung auf der Oberfläche wird nur teilweise beibehalten, da die Stadt überlegt, anstelle der Busspuren für die Ersatzbusse neue Radwege zu errichten.
Das Nachhaltigkeitsprogramm für die Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2023 in Budapest hat die höchste Nachhaltigkeitszertifizierung nach ISO 20121 erhalten – die erste in der Geschichte der Weltmeisterschaften des Internationalen Leichtathletik-Verbandes. Im Mittelpunkt des Aktionsprogrammes standen einheimische Arbeitskräfte, ein vernünftiges Budget, die Verringerung der Kohlenstoff- und Abfallemissionen und der Erhalt des Veranstaltungsortes. Außerdem wurden am Austragungsort Tausende von Bäumen gepflanzt. Der offene, leicht zugängliche Freizeitpark des Athletikzentrums wurde auch dafür gelobt, dass er die Sport- und Erholungsmöglichkeiten für die heimische Bevölkerung und Besucher*innen erheblich verbessert und das in einem Gebiet am Donauufer, in dem zuvor umweltbelastende industrielle Aktivitäten stattfanden. Außerdem haben nachhaltige Mobilität sowie diverse Programme zur Gesundheitsförderung eine bedeutende Rolle bei der Verleihung der Zertifizierung gespielt.
Ein neues Kunstzentrum unter dem Namen Hungarian Art & Business (HAB) wird in Budapest in einem der schönsten Gebäude der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Andrássy-Allee eröffnet. Für diese Zwecke wird das Gebäude komplett renoviert. Das HAB will ihre Türen im Juni öffnen und ist vor allem der Förderung zeitgenössischer ungarischer Kunst gewidmet. Das neue Kunstzentrum soll ein kultureller und sozialer Treffpunkt sein, der Besucher*innen nicht nur mit Kunst, sondern auch miteinander in Kontakt bringt und zu einem kunstorientierten Dialog anregt. Im HAB werden regelmäßig wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Kunst stattfinden.
Trotz Handgreiflichkeiten und des Einsatzes von Tränengas bei den letzten zwei Demonstrationen wurden die Protestaktionen für bessere Bedingungen im ungarischen Bildungssystem fortgesetzt. Die Demonstrierenden fordern weiterhin, dass die Regierung den Entwurf des sogenannten Statusgesetztes, das der ungarischen Lehrer*innengewerkschaft zufolge die verbleibende Autonomie von Lehrer*innen abschaffen würde, zurückzieht. Laut Gesetz könnten die Arbeitszeiten der Lehrer*innen bis zu zwölf Stunden pro Tag und bis zu 48 Stunden pro Woche betragen. Vertretungen könnten zudem bis zu 80 Stunden unentgeltlich sein, Lehrer*innen könnten aus ihrem Urlaub abberufen und an jede beliebige Einrichtung versetzt werden. Ein konstruktiver Dialog zwischen der Regierung und den Pädagog*innengewerkschaften und eine umfassende Reform des Bildungswesens bleiben das Ziel. Die Protestierenden zogen dieses Mal zum Sitz der Regierungspartei Fidesz, wo es erneut zu Handgreiflichkeiten zwischen ihnen und der Polizei kam.
Zwischen dem 15. und 17. Mai besuchten Abgeordnete des Haushaltskontrollausschusses des Europäischen Parlaments (EP) Budapest, um herauszufinden, wo in Ungarn EU-Gelder nicht ordnungsgemäß verwendet werden. Es wurden Gespräche mit Regierungsstellen und -behörden, der Steuerbehörde, Nichtregierungsorganisationen und Parlamentsausschüssen geführt. Die Ergebnisse waren für die Abgeordneten ernüchternd. Positiv bewertet wurde die Zusammenarbeit mit der Integritäts- und Steuerbehörde sowie mit dem Europäischen Amt für Betrugsbekämpfung, doch der Staatsrechnungshof ließ viele Fragen unbeantwortet. Selbstverwaltungen, darunter auch das Budapester Rathaus, beschwerten sich bei den Abgeordneten, dass öffentliche Ausschreibungen bei regierungsnahen Unternehmen landen und sie nicht in die Planung der Verwendung von Mitteln aus dem EU-Wiederaufbaufonds miteinbezogen werden. Europäische Firmenrepräsentant*innen berichten, wie sie mit Schikanen überzogen und unter Druck gesetzt werden, Firmenanteile an regierungsnahe Oligarchen abzugeben. Daniel Freund (Grüne), Mitglied des EP-Ausschusses, erklärte, dass es lebensnotwendig ist, dass EU-Gelder Ungarn erreichen – besonders wenn die Inflation im Land bei 25 Prozent liegt. Die EU wolle jedoch nicht, dass sich Premierminister Viktor Orbán (Fidesz – Bund Junger Demokraten) und seine Familie und Freunde daran bereichern.
Nach mehr als 50 Jahren hat die beliebte Konditorei Fischer in Újlipótváros im 13. Budapester Bezirk ihre Türen geschlossen. Die im Jahr 1973 gegründete Konditorei wurde noch bis vor einigen Jahren vom Gründer Aurél Fischer selbst betrieben und wurde bis heute von seiner Familie, bestehend aus gelernten Konditor*innen, geleitet. Die Konditorei war eines der letzten Geschäfte, das mehr als 50 Jahre lang am selben Ort betrieben wurde und das auch die Menschen in der Umgebung persönlich kannten. Die Konditorei war schon am Wochenende geschlossen und die Eigentümer*innen gaben bekannt, dass dies auch so bleiben wird.
Im Rahmen der Budapester Bürger*innenbefragung werden Stadtbewohner*innen, die älter als 14 Jahre sind, unter anderem über die zukünftige Verkehrsordnung auf und um die sanierte Kettenbrücke befragt. Die Stadtführung und die Budapester Verkehrsgesellschaft plädieren für eine autofreie Brücke, die auch eine Begrünung der Umgebung mit sich bringen würde. Nun wollen sie auch die Bürger*innen davon überzeugen und haben erste Pläne für die unmittelbare Umgebung der Kettenbrücke veröffentlicht. Diese zeigen öffentliche Räume mit deutlich mehr Grünfläche und mit einer fußgänger*innen- sowie radfahrer*innenfreundlichen Aufteilung der Straßen.
Ein ehemaliger Mitarbeiter der Umweltschutz-Abteilung des Budapester Rathauses, Gáspár Békés, gewann nach dem erstinstanzlichen Urteil 2022 in der zweiten Instanz wieder eine Klage gegen die Stadt Budapest. Grund für seine Entlassung 2021 waren provokante und atheistische Posts auf seinem Social-Media-Kanal, über die die regierungsnahe Tageszeitung Magyar Nemzet berichtete. Békés verklagte die Stadtverwaltung, weil diese durch die Entlassung seinen guten Ruf verletzt habe. Bis auf einen Punkt sei ihm in allem Recht gegeben worden, gab Békés auf seiner Facebook-Seite bekannt. Das Gericht habe entschieden, dass seine persönliche Meinung nichts mit seiner Arbeit zu tun habe, schrieb er zum Urteil, das, so seine Hoffnung, bald rechtskräftig werden dürfte.
Die Schlussetappe des Straßenradrennens Tour de Hongrie wurde wegen widriger Wetterbedingungen abgesagt und das Rennen gekürzt ausgetragen. Ursprünglich war geplant, dass die Tour de Hongrie anlässlich des 150. Jahrestags der Gründung Budapests mit einer 150 Kilometer langen Etappe in die Hauptstadt zurückkehrt. Aufgrund starken Regens und glatter Straßen wurde die abschließende Etappe in Budapest neutralisiert beziehungsweise die Fahrer*innen bestritten nur acht der ursprünglich 16 vorgesehenen Runden durch die Innenstadt. Es gab schließlich weder einen Tagessieger noch wurden Punkte für die Sprintwertung vergeben. Trotz des bedeckten, kalten Wetters befuhren noch vor dem Start der Radprofis rund 300 Bürger*innen in Begleitung des Budapester Oberbürgermeisters Gergely Karácsony (Párbeszéd - Dialog) entspannt die Strecke durch die Innenstadt.
Die Budapester Verkehrszentrale (BKK) testet seit dem 11. Mai einen der modernsten Elektrobusse der Welt. Der vollelektrische und -klimatisierte Mercedes-Benz eCitaro-Niederflurbus wurde speziell für den Stadtverkehr entwickelt und kann von Budapester*innen während der Testphase kostenlos genutzt werden. Der Elektrobus wird auf der Buslinie 210 getestet, um das Fahrzeug unter möglichst vielen Bedingungen zu erproben. Mit einer vollen Ladung kann der Bus mindestens 250 Kilometer zurücklegen, unter optimalen Bedingungen sogar mehr.
Auf dem mittleren Stockwerk der Unterführung der Budapester U-Bahn-Station Fővám tér organisierte die Budapester Verkehrsgesellschaft (BKK) am 11. Mai, dem Tag der Verkehrskultur, ein erstes kostenloses Konzert mit Live-Musik für Fahrgäste. Künftig sollen in der Station jeden Mittwoch zwischen 16 und 19 Uhr kostenlose Konzerte stattfinden. Sänger*innen und Bands, die gerne mitmachen würden, können sich diesbezüglich bei der BKK melden. Die Konzerte werden zwar kostenlos angeboten, aber die Unterführung darf nur mit einem gültigen Fahrschein betreten werden.
Budapest GO, eine App der Budapester Verkehrszentrale, zählt zu den beliebtesten Apps der Budapester*innen. Über die App können Fahrscheine und Monatskarten gekauft, Routen geplant sowie Verkehrsinformationen abgerufen werden. Die App ist übersichtlich und hat bereits eine Million Nutzer*innen. Mithilfe von Budapest GO können Fahrten optimiert sowie barrierefreie Fahrzeuge und nachhaltige Verkehrsmöglichkeit geprüft werden. Ferner können auch Tickets für öffentliche Verkehrsmittel in anderen Städten gekauft werden. Nun erhielt die App den iF Design Award, der vor allem Innovation und Ästhetik honoriert. Der iF Design Award wurde 1953 ins Leben gerufen und ist einer der wichtigsten Design-Preise weltweit.
Die öffentliche Stiftung Pro Cultura Urbis veröffentlichte mit finanzieller Unterstützung der Stadt Budapest eine Ausschreibung für die Unterstützung von Kunst- und Kulturprojekten angesichts des 150. Jubiläums der Stadt. Durchgeführt werden sollen die Projekte zwischen dem 1. Juni 2023 und 30. Juni 2024. Ziel ist es, die Realisierung von künstlerischen Werken, kulturellen Projekten, Ausstellungen und Publikationen im Zusammenhang mit dem 150. Jahrestag der Vereinigung von Buda, Pest und Óbuda zu unterstützen. Die Projekte sollen nicht nur die Vergangenheit und die kulturellen Wurzeln Budapests widerspiegeln, sondern auch die Vereinigung und zwischenmenschliche Beziehung der Budapester*innen darstellen. Der Gesamtwert der Ausschreibung beläuft sich auf umgerechnet 135.000 Euro.
Seit der Eröffnung der sanierten Budapester Kettenbrücke dürfen nur Busse, Radfahrer*innen und Taxis auf der Brücke verkehren. Oberbürgermeister Gergely Karácsony (Párbeszéd – Dialog) äußerte bereits mehrmals seinen Wunsch, die Brücke autofrei zu belassen. Nun geht aus einer Studie der Budapester Verkehrszentrale hervor, dass während der autofreien Testphase die Fahrzeit der Busse von der Pester- auf die Buda-Seite um 44 Prozent (in der Stoßzeit um 54 Prozent) gekürzt worden ist und sich die Zahl der Radfahrer*innen im Vergleich zur Vorsanierungszeit verdoppelt hat. Der Autoverkehr auf den anderen Brücken, die den Verkehr von der Kettenbrücke hätten übernehmen sollen, ist sogar etwas zurückgegangen. Die Schadstoffemission ist in der Umgebung der Brücke ebenfalls zurückgegangen, was die Errichtung neuer Grünflächen ermöglicht. Die Sanierung des Gehsteigs auf der Brücke läuft noch. Über die langfristige Verkehrsordnung auf der ältesten Brücke Budapests sollen allerdings alle Budapester*innen entscheiden. Die Bürger*innenbefragung findet zwischen 11. Mai und 11. Juni statt. Teilnahmeberechtigt sind alle Budapester*innen, die älter als 14 Jahre sind.
Nach jahrelangen Vorbereitungsarbeiten hat der für den Fahrradtransport geeignete Prototyp der Straßenbahn vom Hersteller CAF die Genehmigung für die Inbetriebnahme erhalten. Die 20 Meter lange Niederflur-Straßenbahn kann nach einer kleineren inneren Umgestaltung nun auch für Fahrradtransporte genutzt werden. Die Straßenbahn verkehrt seit dem 27. April testweise auf einer der längsten Straßenbahnlinien von Budapest – der Linie 1. Sollten die Erfahrungen positiv ausfallen und die Finanzmittel ausreichen, sollen bald weitere CAF-Straßenbahnen für den Fahrradtransport umgestaltet werden.
Am 29. April traf Papst Franziskus im Rahmen seines dreitägigen Budapest-Besuches unerwartet den Budapester Oberbürgermeister Gergely Karácsony (Párbeszéd - Dialog). Das Treffen war nicht Teil des offiziellen Programms des katholischen Kirchenoberhauptes. Karácsony erklärte auf Nachfrage des Nachrichtenportals Telex.hu, dass er mit dem Papst nicht über aktuelle politische Fragen oder die Beziehungen zwischen der Stadt und der Regierung gesprochen habe. Er wusste ebenfalls nicht, ob die Regierung über das Treffen informiert worden sei. Dem Oberbürgermeister zufolge sagte ihm Papst Franziskus, dass er Ungar*innen als ein offenes, friedliches und liebevolles Volk kennengelernt habe und gute Politiker*innen immer Brücken statt Wänden bauen sollten. Der Oberbürgermeister nannte das Treffen "inspirierend und zur Handlung anregend" sowie "eine große Ehre".
Aus einer Mitte April in Budapest durchgeführten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Medián und des Forschungszentrums 21 geht hervor, dass der amtierende Oberbürgermeister Gergely Karácsony (Párbeszéd – Dialog) mit 50 Prozent aller Stimmen der beliebteste Politiker der Stadt ist. An zweiter Stelle befindet sich mit 48 Prozent die EU-Abgeordnete Anna Donáth (Momentum), gefolgt vom ehemaligen Budapester Oberbürgermeister István Tarlós (parteilos) mit 45 Prozent. Die Umfrage zeigt außerdem, dass die überwältigende Mehrheit der Budapester*innen (73 Prozent) der Meinung ist, dass die Regierung die finanzielle Situation der Stadt absichtlich erschwert, weil sie von der Opposition geführt wird. Bei der "Sonntagsfrage" würden aktuell nur 23 Prozent der Budapester*innen für Kandidat*innen der Regierungspartei stimmen.
Der Budapester Gemeinderat entschied sich nach einer langen Debatte für die Aufnahme eines Entwicklungskredites in der Höhe von 43 Millionen Euro. Dies ist die erste Maßnahme im Rahmen des finanziellen Überlebensplans von Budapest, die die Stadt in der bankrottnahen Situation über Wasser halten soll. Zsolt Wintermantel, Budapester Fraktionsleiter der Regierungspartei Fidesz (Bund Junger Demokraten), erklärte bei der Sitzung, dass die aktuelle Situation das Ergebnis einer verantwortungslosen Finanzpolitik der Stadt sei und der Oberbürgermeister immer anderen die Schuld gebe. Oberbürgermeister Gergely Karácsony (Párbeszéd – Dialog) zufolge habe allerdings der kontinuierliche Entzug von Finanzmitteln seitens der Regierung zur jetzigen Situation geführt. Die Maßnahme wurde mit 18 Ja-Stimmen und der Enthaltung der Abgeordneten der Regierungspartei Fidesz angenommen.
Péter Fekete, der Direktor des Budapester Zirkus, gab in einem Interview bekannt, dass er der Idee einer Zusammenfügung des Zirkus und des Biodoms, einer Attraktion des Budapester Zoos, nicht abgeneigt wäre und das Biodom in irgendeiner Form in den Zirkusbetrieb integriert werden könne. Der Budapester Zoo bezog nun dazu Stellung und lehnte diese Idee prompt ab. Aufgrund der großen Unterschiede zwischen Zoo und Zirkus ist es für den Budapester Zoo eine Frage des Prinzips, diese zwei Unterhaltungsformen nicht zusammenzuwürfeln. Der Biodom sei auch kein Zirkus, er sei als ein Naturzentrum gedacht. Der Hauptstadt fehlen derzeit 122 Millionen Euro zur Fertigstellung des Biodoms.
Oberbürgermeister Gergely Karácsony (Párbeszéd – Dialog) kündigte eine Bürger*innenbefragung für Budapester*innen an. Laut Karácsony sei eine Befragung wegen der Anti-Budapest-Politik der Regierung nötig. Diese soll allen Budapester*innen die Möglichkeit geben, über die Zukunft der Stadt zu entscheiden und sich für sie einzusetzen. Dem Oberbürgermeister zufolge geht es bei der Befragung um die gemeinsame Entscheidungsfindung und alle Budapester*innen werden zur Teilnahme eingeladen. Die Bürger*innen sollen zu zwei Themen befragt werden: zum Betrieb und der Finanzierung der Stadt und zur Kettenbrücke. Im Mai werden alle Budapester*innen einen Brief mit einer individuellen Identifikationsnummer erhalten. Die Stimmabgabe soll zwischen dem 11. Mai und 11. Juni hauptsächlich online erfolgen, junge Menschen älter als 14 Jahre können ebenfalls teilnehmen. Es werden insgesamt vier Fragen gestellt, die in den kommenden Tagen der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Die Stadt Budapest bereitet seit 2021 die größte Investition zur Verbesserung der Trinkwasserqualität der letzten Jahrzehnte vor. Das komplexe Projekt, das am 17. April 2023 von Oberbürgermeister Gergely Karácsony (Párbeszéd – Dialog) vorgestellt wurde, besteht aus drei grundlegenden Elementen: der Sanierung von Brunnen für die Erhöhung der Versorgungssicherheit, der Sanierung des Rohrnetzes, um es den veränderten Wasserkonsumgewohnheiten anzupassen sowie dem Austausch von Leitungsverbindungen, weil es im Wasserleitungsnetz noch immer insgesamt 2.956 Verbindungsteile aus Blei gibt. Die geplanten Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 67 Millionen Euro. Das Projekt wird mithilfe eines nicht rückzahlbaren Zuschusses der EU in Höhe von 45,28 Millionen Euro verwirklicht. Das Ziel des Projekts ist die Erhöhung der Versorgungssicherheit und der Trinkwasserqualität, der Abschluss der Investition ist für Ende November 2023 vorgesehen.
Wegen der Blockade der Schwarzmeerhäfen wird der Großteil der billigen ukrainischen Getreideexporte nach Mitteleuropa umgeleitet, was die heimischen Landwirtschaften der vier Visegrád-Staaten, also der Slowakei, Tschechien, Polen und Ungarn, in eine schwierige Lage bringt. Nachdem das Europäische Komitee Ungarn, der Slowakei und Tschechien keinen Zuschuss für die Behandlung der landwirtschaftlichen Krisensituation zusagte, kündigte Agrarminister János Nagy (Fidesz – Bund Junger Demokraten) am 15. April 2023 an, vorerst kein Getreide und bestimmte andere Lebensmittel mehr aus der Ukraine einzuführen. Die Ausschüsse der Visegrád-Staaten für europäische Angelegenheiten verabschiedeten dann am 17. April 2023 im Budapester Parlament auch eine gemeinsame Stellungnahme, um die EU auf die Herausforderungen der zollfreien Einfuhr von ukrainischem Getreide aufmerksam zu machen. Gleichzeitig verurteilten sie aber auch die russische Aggression auf die Ukraine. Polen hob in der Zwischenzeit den Importstopp aus der Ukraine wieder auf.
Der Vizeoberbürgermeister für Finanzen in Budapest, Ambrus Kiss (parteilos), präsentierte am 13. April die aktuelle Finanzlage der ungarischen Hauptstadt und kündigte die Ausarbeitung eines finanziellen Überlebensplans an. Der Plan sei essenziell, weil in den letzten Jahren die Ausgaben der Stadt gestiegen seien, nicht aber die Einnahmen. Der Großteil der Betriebsausgaben sei durch die Maßnahmen der Regierung angekurbelt worden, darunter der Solidaritätsbeitrag (1,8 Milliarden Euro), Lohnerhöhungen (121,11 Millionen Euro) und der Ersatz für entgangene Einnahmen aus dem öffentlichen Verkehr (218 Millionen Euro) sowie erhöhte Zinsausgaben aufgrund der Geldpolitik der Ungarischen Nationalbank. Laut Kiss ist die Erarbeitung eines finanziellen Plans auch deshalb notwendig, weil nach den aktuellen Daten die Stadt Anfang Juni die sogenannte Überlebensgrenze überschreiten wird, was bedeutet, dass sie bis zum Sommerbeginn zahlungsunfähig werden könnte.
Die Ergebnisse des Ideenwettbewerbs für die Sanierung des größten öffentlichen Parks in Budapest, des Népliget Parks, wurden veröffentlicht. Aus 16 eingereichten Bewerbungen wurden sechs Werke ausgezeichnet, aber kein erster Preis vergeben. Das liegt daran, dass mehrere unterschiedliche Bewerbungen bestimmte Elemente enthalten, die für die jeweiligen Teilprobleme des Parks eine bessere Lösung bieten. Aus den ausgezeichneten Plänen soll ein Konzept für die Sanierung des Parks zusammengestellt werden, der dann als Grundlage für die spätere Projektverwirklichung dienen soll. Bis dahin soll die öffentliche Meinung über den Park verbessert und die Verkehrsbelastung reduziert werden. Die ungenutzten Pavillons sollen abgebaut und die Eigentumsverhältnisse des Gebietes abgeklärt werden. Budapester*innen können auch über die Bewerbungen abstimmen und ein Werk für den Publikumspreis wählen.
Um Geld zu sparen und an Einnahmen zu kommen, verkauft
die Budapester Stadtverwaltung 61 leerstehende Immobilien – darunter
Schulgebäude, Villen im 2. Bezirk, ehemalige Kulturhäuser, Schlösser, ein Heim
und einen Schießplatz. Die Selbstverwaltung von Budapest erhofft sich durch die
Verkäufe Einnahmen in der Höhe von beinahe 48 Millionen Euro, die für den
täglichen Betrieb der Stadt verwendet werden sollen. Der stellvertretende
Oberbürgermeister für Finanzen, Ambrus Kiss (parteilos) begründete die Entscheidung
damit, dass keines der Gebäude mehr genutzt werde. Er fügte hinzu, dass sich
die Stadt im Überlebensmodus befinde und daher alle Mittel eingesetzt werden müssen, um die
Zahlungsfähigkeit der Stadt zu erhalten.
Anlässlich des Internationalen Tags der Rom*nja postete Oberbürgermeister Gergely Karácsony (Párbeszéd – Dialog) seine Gedanken auf Facebook. Er erinnerte daran, dass dieser Tag weltweit Aufmerksamkeit auf die besondere und reiche Kultur und gleichzeitig auf die schwierige gesellschaftliche Situation der Rom*nja lenken soll, denn viele von ihnen leben in tiefer Armut. Es sei die Verantwortung der Stadt und auch des Staates, ihre zahlreichen Rom*nja-Bürger*innen beim Ausbruch aus der Armut zu unterstützen und dafür zu sorgen, dass sie keine Benachteiligung bei Jobinterviews, der Wohnungsmiete oder in der Straßenbahn erleiden müssen, so Karácsony. Er fügte noch hinzu, dass das Kulturzentrum Romano Kher bald in zwei sanierte Gebäude ziehen könne und dass die Stadt Budapest ein Praktikant*innenprogramm für junge Rom*nja-Student*innen gestartet habe. Im Rahmen dieses neuen Programms unterstützen Mentor*innen die Studierenden dabei, Arbeitserfahrungen in der Verwaltung und den städtischen Firmen zu sammeln. Außerdem können die Praktikant*innen am Führungskräfte-Ausbildungsprogramm der Stiftung Romaversitas teilnehmen.
Medienberichten zufolge werden die öffentlichen Schiffe der Budapester Verkehrsbetriebe (BKV) auch im Jahr 2023 nicht in Betrieb genommen. Die Öffi-Schiffe wurden 2012 eingeführt und erfreuten sich recht großer Beliebtheit, allerdings müssten die alten Fahrzeuge modernisiert werden, was sich die Stadt seit 2020 nicht leisten kann. Im Jahr 2012 führte die Hauptstadt die BKV-Schiffe mit 1,3 Millionen Euro aus EU-Mitteln ein, als die jährliche Zahl der Fahrgäste 346.000 erreichte. 2019 reisten nur noch 260.000 Menschen mit den Linienschiffen, und es wurden Einnahmen von nur umgerechnet 132.000 Euro erzielt – diese Summe reichte jedoch nur aus, um 30 Prozent der Betriebskosten zu decken. Derzeit sind weder der Zustand der Schiffe noch die Häfen für den öffentlichen Verkehr auf der Donau geeignet. Die Budapester Stadtverwaltung hat einstweilen nicht auf diese Aussagen reagiert.
Budapest erwirtschaftet zwar 38 Prozent des BIPs, trotzdem bekommt die Stadt so gut wie nichts, nämlich nur ein halbes Prozent davon zurück und muss zudem noch eine jährlich steigende Solidaritätssteuer zahlen. Noch 2018 waren es 13,3 Millionen Euro, 2019 doppelt so viel und 2023 beträgt die Solidaritätssteuer für Budapest bereits 154,1 Millionen Euro. Wenn der Stadt nicht mehr Förderung erteilt wird, könnte sie bald zu einem Nettozahler des Staates werden, erklärte Oberbürgermeister Gergely Karácsony (Párbeszéd – Dialog) auf der Konferenz Ungarn 2030 am 4. April 2023. Während die Steuereinnahmen des Staates im Vergleich zu 2018 um 60 Prozent gestiegen seien, liege der Wert der Budapester Steuererhöhung bei nur zehn Prozent, fügte er hinzu. Karácsony betonte, dass Budapest im internationalen Vergleich mit anderen Hauptstädten der Region wegen seiner prekären finanziellen Situation fast in jeder Hinsicht auf dem letzten Platz sei. Aufgrund der in die Höhe geschossenen Wohnkosten und des Mangels an Grünflächen ziehen viele ins Umland, was dazu führt, dass etwa die Hälfte der 1,6 Millionen Budapester Arbeitstätigen pendelt. Um diesen Trend zu stoppen, muss der Wohnungsbau auf den stillgelegten staatlichen Bahngeländen gestaltet und die Wohnkosten gesenkt werden. Dafür wird in Zukunft die Budapester Wohnungsagentur zuständig sein. Laut dem Budapester Mobilitätsplan muss der Anteil des öffentlichen Verkehrs bis 2030 auf 50 Prozent steigen, während der Anteil des Autoverkehrs auf 20 Prozent reduziert werden soll, so der Oberbürgermeister, der gleichzeitig den Anteil der Grünflächen in der Stadt von sechs auf sieben Quadratmeter pro Person erhöhen will.
Budapest ist laut einer Analyse der Reise-Website WayAwey die drittsicherste Stadt der Welt für Frauen, berichtet Time Out. Besser haben nur Islands Hauptstadt Reykjavík und Puerto Ricos Hauptstadt San Juan abgeschnitten. Singapur und Madrid belegten den vierten und fünften Platz, was bedeutet, dass Budapest für Frauen die sicherste aller EU-Hauptstädte ist. Wien schaffte es auf Platz 16. WayAway hat mehr als 200 Städte auf ihre Sicherheit hin untersucht, um Frauen bei der Planung ihrer Reisen zu unterstützen. Die Untersuchung umfasste Interviews mit Einwohner*innen und eine Überprüfung von Sicherheitsberichten aus einer Reihe von Quellen.